Sitzung: 20.01.2016 Verwaltungsausschuss
Beschluss:
Der
Vorsitzende OB Schnurr begrüßt die Anwesenden und weist auf bereits verteilte
Tischvorlagen hin. Die Tischvorlage beinhaltet Angaben zu den am Montag nicht
beantworteten Fragen bzw. fehlenden Produktberichtszahlen. Der Tischvorlage
beigefügt sind außerdem drei Anlagen mit Übersichten zu den Personalstellen
2016 (Anlage 1), eine Gebäudeliste (Anlage 2) und die Summendarstellung zur
internen Verrechnung Gebäudereinigung (Anlage 3). Tischvorlage und Anlagen sind
dem Protokoll beigefügt.
Zunächst
meldet sich Stadtrat Dr. Rassek zu Wort. Einem aktuellen Zeitungsbericht
zufolge bestünden im Bürgerhaus Neuer Markt erhebliche technische Probleme, die
seiner Meinung nach am Montag im ersten Teil der Haushaltsberatungen
thematisiert gehört hätten. Der Vorsitzende und FBL Eller bestätigen die in der
Presse dargestellten Heizungsprobleme. Derzeit würden in der Verwaltung die
Schadens-ursachen sowie die technischen Möglichkeiten zur Behebung untersucht
und die erforderlichen Kosten zusammengestellt. Sobald diese Erkenntnisse
vorliegen, wird man auf den Gemeinderat zukommen.
Danach
wird die Beratung des Haushaltsentwurfs fortgesetzt. Am Montag, 18.01.2016
wurde zuletzt der Teilhaushalt 4 beraten.
Teilhaushalt 5 Soziale
Einrichtungen (S. 252 ff)
3140 Erich-Burger-Altenzentrum (S. 255 ff)
Stadtrat
Dr. Rassek und Stadträtin Dr. Burget-Behm missbilligen die gesetzlichen
Vorgaben, nach denen die Einrichtungen nur noch Ein-Bett-Zimmer anbieten
dürfen, da dies die Träger vor enorme Herausforderungen stelle. Die Frage, ob
die Umbaufristen und –vorgaben zwingend eingehalten werden müssen, wird vom
Vorsitzenden bejaht, allerdings sei für die Stadt selbst kein Handlungsbedarf
gegeben, da Träger dieser Einrichtungen ja der Landkreis bzw. das Klinikum
Mittelbaden sei.
3180-SOZ Sonstige soziale Hilfen (S. 259 ff)
Stadtrat
Dr. Rassek möchte wissen, wie sich rd. 192 Tsd. € an Planansätzen für die
Kosten des Bühler Familienpasses ergeben. FBL Balaskas erklärt, dass für den
Bühler Familienpass im Jahr 2016 insgesamt 40 Tsd. € an Kosten erwartet würden,
hiermit werden ausschließlich die mit dem Pass ausgegebenen Eintrittskarten
bzw. Verrechnungsbuchungen für die Benutzung von städtischen Einrichtungen
bezahlt.
3180 Seniorenbüro (S. 261 ff)
Stadtrat
Fritz äußert den Wunsch, die Seniorenarbeit in der Kernstadt und den Ortsteilen
noch besser miteinander zu vernetzen. Angesichts des stetig wachsenden Anteils
älterer Mitbürger an der Gesamtbevölkerung sehe er die Notwendigkeit,
Zukunftsfragen und strategische Ausrichtungen in einem Ausschuss anzusiedeln.
Stadträtin
Burget-Behm fände es wichtig, aus den in der Produktbeschreibung genannten
Zielen eine Präventivstrategie zu entwickeln, um altersbedingte Schwierigkeiten
von vornherein zu vermeiden.
Stadtrat
Seifermann findet das Vorgebrachte zwar richtig, mahnt aber an, zunächst die
aktuell vor uns liegende Aufgabe der Haushaltskonsolidierung strukturiert
anzugehen. Am Montag sei viel über einzelne Kürzungen („Auspressen“) gesprochen
worden, nachhaltig könne jedoch nur gespart werden, wenn Strukturen verändert
würden und sich von Randbereichen getrennt würde. Des Weiteren erinnert er an
den Bau eines Mehrgenerationenhauses in Bühl, für das die Stadt ein passendes
Gelände bereithalten solle. Stadtrat Dr. Rassek ist der Meinung, dass dieser
Bau bei der Stadt jedenfalls keine Kosten verursachen dürfe.
3620 Jugendzentren (S. 265 ff)
Stadtrat
Dr. Rassek möchte wissen, ob die enorme Steigerung bei den Veranstaltungen,
z.B. der Schulkooperation (Produktbeschreibung S. 266), weiterhin so zu erwarten
sei. Frau Ewert (FB BKG) führt aus, dass im KiFaZ seit dem vergangenen Jahr die
Betreuungsarbeit sowie den Mittagstisch für die 1. und 2. Klasse der
Gemeinschaftsschule erbracht würde. Da vorerst keine weiteren Klassen
hinzukämen, werden die Zahlen zumindest für 2016 nicht noch viel weiter
ansteigen.
An
dieser Stelle, allerdings im Zusammenhang mit den Wortmeldungen zu PC 3180,
mahnt Stadtrat Grißtede, den in vielen Bereichen inzwischen eingeschlagenen
Sparkurs nicht zu verlassen. In der Vergangenheit konnten viele sinnvolle Ideen
wie ein Jugendzentrum oder das Seniorenbüro umgesetzt werden, bei der damaligen
finanziellen Ausstattung war dies alles ebenso wie eine ungekürzte
Vereinsförderung möglich. Er warne allerdings davor, den bisherigen Konsolidierungsmaßnahmen
jetzt mit neuen Ideen z.B. dem weiteren Ausbau der Seniorenarbeit entgegen zu
arbeiten. Der Konsolidierungskurs müsse für die nächsten Jahre unbedingt
aufrechterhalten, wenn nicht sogar noch deutlich verstärkt werden.
Stadtrat
Hirn bekräftigt die Äußerungen von Stadtrat Grißtede und Stadtrat Seifermann,
bisher seien allerdings noch keine wirklich schmerzhaften Entscheidungen
diskutiert worden. Bei allem Lob für die im KiFaZ geleistete Arbeit sollte aber
der Kostendeckungsgrad auch dieser Einrichtung auf den Prüfstand gestellt
werden angesichts von dortigen Angeboten wie z.B. der Kinderakademie, des
Kindertreffs u.a. Frau Ewert hält dem entgegen, dass durch die im KiFaZ
erfolgende Betreuung der Gemeinschaftsschulkinder im Schulbereich Personal
gespart werden konnte. Der Vorsitzende sagt eine Überprüfung der im KiFaZ
angebotenen Veranstaltungen zu.
Stadtrat
Prof. Ehinger sieht es als schwierig an, bei der Vielzahl von außen auf die
Kommunen zukommenden Aufgaben noch weitere, eigene Ideen zu entwickeln. Zurück
kommend auf das KiFaZ möchte er wissen, ob die im KiFaZ bezeichnete Kooperation
ausschließlich mit der Aloys-Schreiber-Schule stattfände. Frau Ewert bestätigt
dies; Kinder aus anderen Schulen nehmen nicht an dieser Kooperation sondern am offenen
Kindertreff im KiFaZ teil oder z.B. bei den Ferienangeboten.
Stadträtin
Burget-Behm beklagt, dass zwar alle Fraktionen sparen wollten, aber wohl nicht
bei den gleichen Themen. Die CDU-Fraktion habe schon viele Vorschläge gemacht,
allerdings würden zu den übrigen Fraktionen nur wenige Übereinstimmungen
erzielt. Man könne viele Verbesserungen kostengünstig durch ehrenamtliches
Engagement erzielen, die jedoch z.B. im Seniorenbüro zu koordinieren seien. Der
Vorsitzende entgegnet darauf, dass es gerade im Bereich der Seniorenarbeit und
auch bei der Flüchtlingsbetreuung in Bühl ein besonders hohes ehrenamtliches
Engagement gäbe.
Stadtrat
Seifermann widerspricht Stadträtin Burget-Behm, dass bisher keine großen
Sparerfolge erzielt worden seien. Es seien in beträchtlicher Höhe
Personalstellen eingespart worden, das Ziel, 5 Mio. € einzusparen, sei im
Prinzip erreicht; dieser Erfolg dürfe nicht klein geredet werden. Angesichts
der neuesten, schlechten Entwicklung müsse man die Konsolidierungsbemühungen
jedoch weiter treiben.
Stadtrat
Dr. Rassek ist der Meinung, dass für die im KiFaZ angebotenen Veranstaltungen
ein höheres Entgelt als offenbar bisher verlangt wird, eingenommen werden
könnte.
Stadtrat
Hirn erinnert sich nicht an sehr viele konkrete Sparvorschläge der CDU, die von
den anderen Fraktionen abgelehnt worden seien.
Stadtrat
Grißtede nimmt die etwas allgemeiner werdende Diskussion zum Anlass, die an ihn
heran getragenen Reaktionen der Vereine zur künftigen Beteiligung an
Raumnutzungskosten widerzugeben. Offenbar sei in der Öffentlichkeit noch nicht
bewusst, in welchem Ausmaß die Finanzausstattung der Stadt zurückgegangen sei.
Angesichts der Schwierigkeiten, notwendige Einsparungen oder
Kostenbeteiligungen zu vermitteln, müsse man sich erst recht mit den Leistungen
befassen, die nicht in den kommunalen Aufgabenkatalog gehörten. Beim KiFaZ sehe
er z.B. keinen Bedarf für das Angebot einer „Erwachsenenbildung“, dies sei
grundsätzlich bei der Volkshochschule (VHS) anzusiedeln. Der Vorsitzende
bestätigt die Vorgabe aus dem ersten Teil der Haushaltsberatungen, schon am
Montag war die Verwaltung beauftragt worden, die städtischen Bildungsangebote
auf Parallelen zur VHS hin zu überprüfen und eine Kooperation anzustreben.
Stadträtin Dr. Burget-Behm pflichtet dem bei.
PC 3620-04 Jugendzentren (S. 270)
Stadtrat
Prof. Ehinger kritisiert, dass im Haushalt nur die zwei Jugendzentren der
Kernstadt und Weitenung abgebildet seien, es aber in den übrigen Ortsteilen
auch Jugendtreffs gäbe. Für diese Räume seien offenbar keinerlei Mittel oder
Maßnahmen vorgesehen, obwohl es sich auch hier um städtische Räume handele, die
teilweise in einem schlechten baulichen Zustand seien. Der Vorsitzende stellt
klar, dass im Bereich PC 3620 nur die von der Stadt als Einrichtung betriebenen
Jugendzentren abzubilden sind, die sonstigen als Jugendtreff genutzten Räume
sind in der Regel Bestandteil eines städtischen Wohn- oder Verwaltungsgebäudes,
z.B. im Keller der alten Schule in Balzhofen. Bauliche Unterhaltsmaßnahmen
seien dann dort veranschlagt.
Stadträtin
Dr. Burget-Behm stellt den Antrag, beim PC 3620-04 Jugendzentren den
Ressourcenbedarf um 5 bis 10 % zu kürzen, das entspräche einer Kürzung von
mindestens 24 Tsd. € (5 %) bis zu rd. 49 Tsd. € (10 %). Eine genauere
Festlegung erfolgt jedoch nicht.
Stadtrat
Dr. Rassek hält auch hier Sparbemühungen grundsätzlich für richtig. Sofern der
Ortschaftsrat auch dieser Meinung sei, könne angesichts der aktuellen
Besucherzahlenentwicklung auch die bereits früher schon diskutierte Schließung
des Jugendzentrums Weitenung thematisiert werden. Den Antrag der CDU hält er
deshalb für verfrüht.
Stadtrat
Fritz bestätigt in seiner Funktion als ehrenamtlicher Ortsvorsteher von
Weitenung, dass der Ortschaftsrat in Kürze eine neue Lösung für die
Jugendlichen und effektivere Raumnutzung diskutieren wird, so dass Einsparungen
erzielt werden können. Der Jugendraum ist Teil der Rheintalhalle.
Stadtrat
Seifermann hält Jugendarbeit für wichtig, die Aufrechterhaltung des Treffs in
Weitenung müsse jedoch kritisch geprüft werden. Grundsätzlich sollten 10 % als
Einsparziel angestrebt werden, eine Schließung müsse aber überlegt angegangen
werden. Auch er ist der Meinung, dass die Vorschläge des Ortschaftsrates
abgewartet werden sollten.
Stadtrat
Hirn begrüßt es, dass im Ortsteil Weitenung bereits Überlegungen zum
Jugendzentrum angestellt werden und plädiert insofern ebenfalls dafür, dieses
Ergebnis zunächst abzuwarten. Auf die Einlassungen Stadtrats Prof. Ehinger
eingehend hält er es für nicht angebracht, für weitere Jugendräume z.B. in Moos
oder Balzhofen noch Arbeiten oder gar deren Betrieb in städtische Regie zu
stellen.
Stadträtin
Dr. Burget-Behm weist darauf hin, dass in der Produktbeschreibung auf S. 271
der Rückgang in Weitenung bereits sehr deutlich zu sehen sei. Da auch das
Jugendzentrum in der Kernstadt ihrer Meinung nach Sparbemühungen zeigen müsse,
erhält sie den Antrag auf Kürzung von 10 % des abgebildeten
Ressourcenverbrauchs aufrecht. Es müsse jedenfalls Ziel sein, 10 % einzusparen
im Verlauf des Haushaltsjahres, möglicherweise gelinge dies aber nicht.
Stadtrat
Grißtede äußert seine Zweifel, dass der recht hohe Betrag von rd. 49 Tsd. €
Gesamtkürzung bei den Haushaltsansätzen überhaupt untergebracht werden könne.
Allein aus Personalkosten und Abschreibungen würden bereits über 30 Tsd. €
resultieren, die nicht einfach gekürzt werden könnten, dagegen seien die
Ansätze für Sachausgaben relativ niedrig. Er mache daher einen Gegenvorschlag
und formuliert hierzu den folgenden Antrag:
„Der
Verwaltungsausschuss beauftragt die Verwaltung, den Haushaltsentwurf zu
überarbeiten, so dass das ausgewiesene Defizit auf 450 Tsd. € beschränkt ist.“
Der
Verwaltung bliebe dadurch genügend Zeit, entsprechende Vorschläge für den
Bereich der Jugendzentren auszuarbeiten. Die CDU könne dann ihren Antrag immer
noch zur Verabschiedung des Haushalts im Februar stellen, sofern sie die
Notwendigkeit sehe.
Der
Vorsitzende interpretiert die als Antrag bezeichnete Forderung der CDU als eine
Zielvorgabe für den Haushaltsvollzug im Verlauf des Jahres 2016, dem sich die
Verwaltung selbstverständlich stelle. Er macht zum weiteren Fortgang der
Beratungen folgenden Vorschlag:
In
den Haushaltsansätzen des PC 3620-04 (S. 272) wird die Verwaltung die
Sachkostenansätze aus den Summenzeilen 13-Aufwendungen
für Sach- und Dienstleistungen sowie 17-Sonstige
ordentliche Aufwendungen um insgesamt 10 % kürzen, die Ansätze werden um
insgesamt 5.900 € gekürzt.
Zu
diesem gemachten Vorschlag holt der Vorsitzende die Stellungnahmen der
Fraktionen ein:
Stadtrat
Dr. Rassek (FDP) ist einverstanden und möchte ergänzend wissen, ob das
Jugendzentrum KOMM auch von Jugendlichen aus dem Flüchtlingsbereich angenommen
werde, dann seien Kürzungen ausgerechnet jetzt nicht angezeigt.
Stadtrat
Grißtede (SPD) ist einverstanden und zieht seinen Antrag zurück.
Stadträtin
Dr. Burget-Behm (CDU) ist ebenfalls einverstanden und zieht ihren Antrag
ebenfalls zurück.
Über
den Vorschlag des Vorsitzenden auf Kürzung um 5.900 € (s.o.) wird abgestimmt:
Dafür: (alle Anwesenden)
Dagegen: keine
Enthaltungen: keine
3650-KITA Tageseinrichtungen für Kinder (S. 275 ff)
Stadtrat
Grißtede möchte wissen, ob in den eingestellten Mitteln auch die Aufnahme von
Kindern aus Flüchtlingsfamilien abgedeckt sei. Der Vorsitzende bejaht dies,
schränkt aber die Zusage auf den derzeitigen Stand ein.
Stadtrat
Prof. Ehinger beanstandet, dass für den Kindergarten Moos im Haushalt bis nach
2019 keine Mittel eingestellt seien, die Entscheidung über Sanierung oder
Neubau an anderer Stelle aber nicht so lange aufgeschoben werden könne. Der
Vorsitzende stimmt ihm zu, zunächst müssten aber die verschiedenen Varianten
hinsichtlich ihrer Kosten berechnet werden, erst dann könnten Gesamtkosten in
den Haushalt aufgenommen werden. Die Behandlung des „Neubaugebiets Hofmatten“ in der nächsten Gemeinderatssitzung tangiere
aber diese Überlegungen auch, von einem Aufschub könne daher keine Rede
sein.
3650 Schülerhort (S. 282 ff)
Stadtrat
Dr. Rassek stellt mit Hinweis auf die bereits letztes Jahr geführte Diskussion
die Frage, ob der Schülerhort immer noch gebraucht würde und fordert die
Verwaltung nochmals zu einer genauen Prüfung der Thematik auf. Neben den hier
zu erzielenden Einsparmöglichkeiten sei außerdem die Immobilie dann anderweitig
nutzbar, seiner Meinung nach benötige die Stadt diese Einrichtung nicht mehr.
Stadträtin
Dr. Wendenburg schließt sich ihm an und führt aus, dass im Vergleich zur
letztjährigen Situation inzwischen auch die Ferienbetreuung sehr gut in Bühl
geregelt sei, so dass Eltern nur noch an wenigen Tagen eine anderweitige
Betreuung organisieren müssten. Sie verweist auf den mit nur 37 % deutlich
hinter den in Kindertagesstätten mit rd. 50 % erreichten Kostendeckungsgrad und
bittet um eine Prüfung, ob der Schülerhort bereits zum nächsten Schuljahr
geschlossen werden könnte. Als Alternative stelle sie den Antrag, den
Kostendeckungsgrad im Schülerhort ebenfalls auf mindestens 50 % anzuheben, z.B.
durch eine entsprechende Entgelterhöhung. Stadträtin Dr. Burget-Behm schließt
sich den Ausführungen an, auch Stadtrat Prof. Ehinger hält den Vorschlag für
denkbar.
Stadtrat
Seifermann sieht die Notwendigkeit des Schülerhorts zumindest noch für die
Betreuung der Realschüler gegeben, wo es ein solches Angebot nicht gebe. Die
Möglichkeit zur Schließung sieht er erst in den nächsten zwei bis drei Jahren,
da dies einiger Vorbereitung und Organisation bedürfe.
Stadtrat
Grißtede erinnert daran, dass Kindergärten wesentlich stärker durch
Landeszuweisungen gestützt würden und schon deshalb der Kostendeckungsgrad dort
günstiger dargestellt werden könne. Laut Frau Ewert stammen auch die beim
Schülerhort veranschlagten Erträge über 50 Tsd. € vom Land. Stadtrat Grißtede
hält es praktisch nicht für durchführbar und auch nicht für sinnvoll, noch in
diesem Jahr eine Schließung herbeizuführen. Der Vorsitzende teilt mit, dass in
der Verwaltung Überlegungen in dieser Richtung angestellt würden, nachdem
bereits im letzten Jahr die Schließung des Schülerhorts vom Gremium diskutiert
wurde. Sobald die jetzt im Schülerhort betreuten Kinder in anderen Einrichtungen
untergebracht werden könnten, würden die Schließung des bisherigen
Schülerhortes und ggfls. ein Verkauf der Immobilie durch die Verwaltung
vorbereitet.
Stadtrat
Oberle findet die gemachten Ausführungen richtig, beharrt aber auf der
Forderung der CDU, die Erträge soweit anzuheben, dass eine Kostendeckung von 50
% erreicht werde. Die daraus resultierende Entgeltanhebung hält er bei der
Belegung mit 28 Kindern für vertretbar.
Stadtrat
Hirn schließt sich dieser Meinung an. Stadtrat Seifermann möchte vor einer
Abstimmung über diesen Antrag wissen, wie hoch die notwendige Entgelterhöhung
betrage.
Stadtrat
Oberle rechnet vor, dass für eine 50%ige Kostendeckung die Anhebung um rd. 600
€ jährlich je Kind genüge. Frau Ewert ergänzt, dass eine Anhebung je Monat dann
ca. 50 € betrage, so dass die derzeitigen Entgelte von 180 € monatlich auf 230
€ angehoben werden müssten. Sie gibt zu bedenken, dass im Schülerhort aber
nicht nur Realschüler betreut würden, sondern auch Kinder aus der
Rheintalschule und vor allem auch Schüler der 3. und 4. Klasse der
Aloys-Schreiber-Schule. Im Schülerhort seien derzeit etwa 40 Kinder in
Betreuung, für die es derzeit kein anderes Betreuungsangebot und auch keine
geeigneten Räume gebe.
Stadtrat
Prof. Ehinger würde dem Antrag der CDU bei einer notwendigen Entgelterhöhung
von etwa 50 € zustimmen, um den Kostendeckungsgrad auf 50 % anzuheben.
Stadtrat
Grißtede legt Wert darauf, dass die Geschäftsordnung und
Zuständigkeitsabgrenzungen nach der Hauptsatzung eingehalten werden. Eine
Abstimmung im Verwaltungsausschuss während der Haushaltsberatungen sei nicht
das richtige Gremium für eine Entgelterhöhung im Schülerhort. Hierzu sei der
Kultur- und Sozialausschuss zuständig, so dass die dortigen Ausschussmitglieder
und danach der vollzählige Gemeinderat über das Thema anhand vollständig
aufbereiteter Unterlagen ordnungsgemäß beraten und beschließen könnten. Jetzt
eine Entscheidung nicht nur über einen Kostendeckungsgrad sondern in der
Auswirkung auch über die Entgelte zu treffen, lehne er ab.
Der
Vorsitzende stimmt dem zu und macht sich den Antrag der CDU zu Eigen. Sein
Vorschlag beinhaltet, dass die Verwaltung eine dem Antrag entsprechende Vorlage
für die nächste Kultur- und Sozialausschusssitzung vorbereiten solle und bei
einer entsprechenden Empfehlung des Ausschusses dann auch im Gemeinderat
vorlegen werde. Stadträtin Dr. Burget-Behm erklärt für die CDU Einverständnis,
somit muss über diesen Antrag nicht abgestimmt werden.
Teilhaushalt 6 Planen und Bauen
(S. 287 ff)
5110 Stadtplanung (S. 291 ff)
Stadträtin
Dr. Burget-Behm stellt fest, dass die Sachaufwendungen von Jahr zu Jahr stark
schwanken und möchte den Grund dafür wissen. FBL Eller führt die starken
Schwankungen u.a. auf die Darstellung von Budgetresten zurück.
Stadtrat
Oberle fragt nach, was unter der Angabe „Baumaßnahmen/Beschaffungen“ auf S. 293
mit 200 Tsd. € zu verstehen sei. FBL Balaskas erklärt, dass es sich bei dieser
Angabe um die in diesem Bereich zu veranschlagenden investiven Mittel für die
Stadtsanierungsverfahren handle, die auf S. 297 im Haushaltsentwurf einzeln
dargestellt seien.
Stadtrat
Dr. Rassek empfindet die Ziele auf den S. 291 und 292 als besonders üppig
formuliert und bittet darum, einige Passagen etwas zusammenzufassen. Der
Vorsitzende sagt eine solche Überarbeitung zu.
Stadtrat
Grißtede verzichtet auf eine Forderung, auch hier „mal eben schnell“ 10 %
Kürzungen vorzunehmen. Er gehe davon aus, dass die Verwaltung sorgfältig
vorbereitete Haushaltsanmeldungen vorlege, die nicht einfach ohne begleitende,
konkrete Vorschläge beträchtlich gekürzt werden könnten. Der Vorsitzende
bestätigt ihm, dass bei den Haushaltsanmeldungen in einigen verwaltungsinternen
Gesprächen bereits Kürzungen vorgenommen wurden.
Stadtrat
Fritz wundert sich über die stagnierende Anzahl von internen und externen
Anfragen u.a. seit drei Jahren. Laut FBL Eller stammen die Angaben aus den neu
entwickelten Controllingberichten. Eine Überprüfung, inwieweit die Erhebung
dieser Zahlen weiterhin sinnvoll sei, erfolge noch in diesem Jahr.
Stadtrat
Prof. Ehinger erkundigt sich, ob die auf S. 296 eingestellten 30 Tsd. € für ein
Klimaanpassungskonzept vorgesehen seien, ähnlich dem der Stadt Karlsruhe
bezüglich der Planung von Frischluftschneisen zur Minderung der globalen
Erwärmungseffekte in Wohngebieten. Der Vorsitzende bestätigt dies.
5111 Flächen- und grundstücksbezogene Daten und Grundlagen (S.298 ff)
Stadtrat
Oberle möchte Auskunft zu rd. 150 Tsd. € geplanten Aufwendungen für bezogene
Leistungen und Waren erhalten. FBL Eller führt aus, dass es sich hierbei um die
an externe Firmen zu vergebenden Aufträge handelt zur Datenerhebung und
Grundlagenermittlung für die aufzubauenden Kataster zu Straßen,
Schadenszuständen, Pflege von Grünflächen und Bäumen etc.
Stadtrat
Seifermann möchte wissen, bis wann mit der Vorlage eines
Straßenzustandsberichtes dann gerechnet werden könne. FBL Eller geht davon aus,
dass ein solches Kataster und ein darauf basierender Bericht frühestens in
einem Jahr vorgestellt werden können.
5220 Wohnungsbauförderung (S.309 ff)
Stadtrat
Dr. Burget-Behm fragt mit Hinweis auf 130 Mio. € an Bundesfördermitteln in
2015, in 2016 sogar 390 Mio. € für den kommunalen, sozialen Wohnungsbau nach,
was in diesem Bereich von der Verwaltung geplant sei, um an solche Fördermittel
zu kommen. FBL Eller informiert darüber, dass es sich im Wesentlichen um zwei
große Bereiche handele, nämlich einerseits um den Bau von
Flüchtlingsunterkünften bzw. –wohnheimen und andererseits um den klassischen
Sozialwohnungsbau. Beide Programme würden derzeit auf sinnvolle Möglichkeiten
für Bühl ausgewertet. Neubauten werden dabei höher gefördert als der Umbau von
Altbauten.
Stadtrat
Seifermann ist der Meinung, dass in Bühl erhebliche Anstrengungen nötig seien,
um den schon jetzt bestehenden Bedarf an günstigem Wohnraum zu decken und bis
zum Jahr 2018 noch etwa 1.000 weitere Personen unterzubringen. Der Bedarf werde
in den nächsten Jahren noch ansteigen, so dass sicherlich ein siebenstelliger
Betrag in den nächsten Jahren vorzusehen sei.
Stadtrat
Oberle ist der Meinung, dass derartige Projekte sicherlich gut außerhalb des
Stadthaushaltes z.B. von der Bühler Wohnungsbaugenossenschaft realisiert werden
könnten. Der Vorsitzende bestätigt dies, daneben gebe es auch die
Familienheim-Baugenossenschaft und andere Interessenten.
Stadtrat
Dr. Rassek pflichtet dem bei, mit Blick auf die zusammen mit der Bühler
Wohnungsbaugenossenschaft erstellte Wohnanlage am „Kohlenlager“ vor über 20
Jahren sei dies der richtige Weg.
5530 Friedhofs- und Bestattungswesen (S.311 ff)
Stadtrat
Dr. Rassek fordert dazu auf, den hier doch sehr schwankenden Kostendeckungsgrad
dauerhaft in den Griff zu bekommen. Er stelle sich die Frage, ob sich Bühl
weiterhin die Bereitstellung von neun Friedhöfen leisten könne und ob es
denkbar sei, einen Friedhof zu schließen. Er frage die Verwaltung, ob es hierzu
Erfahrungen gebe und welche Zeit ein solcher Schließungsprozess erfordere.
Der
Vorsitzende ordnet eine solche Schließung als ein sicherlich heikles Thema ein.
Herr Back (FB SBI) plädiert unter Hinweis auf die erst im letzten Jahr
überarbeitete Friedhofssatzung dafür, mit der damals beschlossenen Konzeption
die Nutzung und Optimierung der vorhandenen Flächen weiter zu betreiben. Die
Schließung eines Friedhofes sei ein radikaler Schritt, der schon durch die
langfristigen Nutzungsrechte eine lange Zeit bis zur endgültigen Wirksamkeit
erfordere.
Stadtrat
Seifermann gibt Stadtrat Dr. Rassek insofern Recht, dass der Kostendeckungsgrad
erhöht werden müsse. Hier sehe er besonders bei den Einsegnungshallen in den
Ortsteilfriedhöfen, die sehr hohe Kosten für nur wenige Nutzungsstunden
verursachten, Möglichkeiten, die von der Verwaltung aufgegriffen werden
sollten. Stadtrat Grißtede stimmt ihm zu und ist der Meinung, dass durchaus
auch ein Rückbau von nicht benötigten Einsegnungshallen für ihn vorstellbar sei
und er entsprechende Vorschläge von der Verwaltung erwarte.
Stadträtin
Dr. Burget-Behm nimmt zu der Gesamtproblematik eine andere Position ein, da sie
Erdbestattungen für ökologisch sinnvoller halte als Urnenbestattungen. Sie
schlägt außerdem vor, mit der Kirche Kontakt aufzunehmen, da Bestattungsfeiern
früher üblicherweise in den Ortskirchen abgehalten wurden, um dies z.B. wieder
zu ermöglichen.
Stadtrat
Prof. Ehinger warnt davor, ausgerechnet in denjenigen Ortsteilen Friedhöfe
zuerst schließen zu wollen, in denen kein Ortschaftsrat existiere. Der
Vorsitzende gibt ihm Recht, dass in derartige Entscheidungen auf jeden Fall die
Bevölkerung eingebunden werden müsste.
Stadtrat
Dr. Rassek äußert seine Meinung, dass die vor vielen Jahren vollzogene
Schließung der Dorfschulen ein mindestens ähnlich gravierender, wenn nicht noch
schwerwiegenderer Schritt gewesen sei.
Stadtrat
Fritz sieht für die Schließung einzelner Friedhöfe in Ortsteilen derzeit keinen
Anlass, gerade hier könne man bei der Anlagenpflege sicherlich Einsparungen
durch bürgerschaftliches Engagement heben, da den Friedhöfen in den Ortsteilen
ein hoher Stellenwert beigemessen werde. Er erinnert außerdem daran, dass
einzelne Einsegnungshallen mit hohen Eigenleistungen der Ortsteilbewohner
errichtet wurden und hält den Abriss dieser Gebäude daher für schwierig.
Stadtrat
Prof. Ehinger moniert den desolaten Zustand der Holzverkleidung an der
Einsegnungshalle auf dem Friedhof in Neusatz, im Haushaltsentwurf sei jedoch
lediglich ein Anstrich vorgesehen. Der Vorsitzende sagt eine Überprüfung zu, ob
eine Sanierung geboten sei oder der bisher vorgesehene Anstrich genüge.
Teilhaushalt 7 Natur und Umwelt,
Verkehr (S. 320 ff)
5370 Abfallwirtschaft (S. 326 ff)
Stadtrat
Dr. Rassek erkundigt sich, wie sich die Errichtung des Wertstoffhofes auf die
Kosten- und Ertragssituation auswirken werde. Der Vorsitzende teilt mit, dass
erst am vorangegangenen Informationsabend die gleiche Frage gestellt worden sei
und vom Geschäftsführer des Kreisabfallwirtschaftsbetriebes klar verneint
wurde. Es gebe keine Auswirkungen auf die von den Bürgern zu tragenden Kosten.
Dagegen führten die beim neuen Wertstoffhof ermöglichte ebenerdige Zufahrt und
die erweiterten Ablieferungsmöglichkeiten zu einer wesentlich komfortableren
Nutzung.
Stadtrat
Prof. Ehinger möchte wissen, ob sich das Aufkommen an wilden Müllablagerungen
oder der damit verbundene Beseitigungsaufwand beziffern lässt. Nach dem
Eindruck des Vorsitzenden hat das Aufkommen in den letzten Jahren jedenfalls
nicht abgenommen, die Angabe genauer Daten sei jedoch schwierig.
Stadtrat
Grißtede bezieht zum Thema „Abfallbeseitigung“ die klare Haltung, dass diese
Aufgabe so schnell als möglich wieder an den Landkreis zurückgegeben werden
sollte. Nachdem man in Bühl viele Jahre Vorreiter in Sachen umweltfreundlicher
Abfallwirtschaftsmodelle gewesen sei, wäre dies durch die Angleichung der
Kreisabfallsatzung inzwischen überholt. Er möchte wissen, wann die
entsprechende Vorlage an den Gemeinderat durch die Verwaltung erfolge, zu
welchem Zeitpunkt ein Ausstieg möglich sei und wie sich dies auf den
städtischen Haushalt auswirke.
Der
Vorsitzende informiert darüber, dass eine solche Untersuchung derzeit in der
Verwaltung angestellt würde und man auch bereits mit den entsprechenden Fragen
an den Landkreis heran getreten sei. Die erst kürzlich eingetroffene Antwort
von dort könne gerne den Fraktionen zur Verfügung gestellt werden.
Grundsätzlich laufe die Delegationsvereinbarung zum Ende des Jahres 2017 aus,
es gebe aber Differenzierungsmöglichkeiten. Wichtig sei, dass für Bühler Bürger
keine Verschlechterungen einträten.
Auch
Stadtrat Fritz plädiert dafür, die Aufgabe so bald als möglich an den Landkreis
zurück zu geben.
Stadtrat
Seifermann tritt dafür ein, vor einer Entscheidung über die Rückgabe an den
Landkreis auch hier zunächst alle relevanten Kriterien zu prüfen und
miteinander zu vergleichen. Für wichtig hält er die Möglichkeit, hier selbst
gestaltend Einfluss zu nehmen – dies sei nach einer Redelegation sicherlich
nicht mehr gegeben.
Stadträtin
Dr. Burget-Behm gibt Herrn Seifermann Recht und fordert ebenfalls einen
übersichtlichen Vergleich der Leistungen an den Bürger. Wenn sich die Rückgabe
letztlich für Bühler Bürger günstiger oder besser darstelle, dann sei die
Rückgabe richtig.
Stadtrat
Dr. Rassek erinnert an die ursprüngliche Intention zur Müllvermeidung vor allem
durch die damals eingesetzte Abfallkommission unter Leitung von Herrn Zimmer.
Hier sei vieles auf einen guten Weg gebracht worden, der Landkreis habe
inzwischen nachgezogen und spreche auch selbst von einer Erfolgsgeschichte.
Zweifellos werde auch beim Landkreis hier sehr gute Arbeit geleistet, eine
Leistungsverschlechterung für die Bühler Bürger sei sicherlich nicht zu
erwarten. Er plädiere dafür, die Stadtverwaltung von dieser Leistungsbindung zu
befreien und die Arbeit wieder an die Kreisverwaltung zurück zu geben.
Stadtrat
Prof. Ehinger stellt sich ebenfalls auf den Standpunkt, dass die Aufgabe an den
Landkreis zurückgegeben werden könne. Voraussetzung für seine Zustimmung sei,
dass die Erledigung unter ökologischen Gesichtspunkten nicht weniger sinnvoll
gestaltet würde und für die Bühler Bürger kein Kostennachteil entstünde.
Stadtrat
Löschner vermisst Kostenpositionen für Nebenkosten, Abschreibungen und dergleichen.
FBL Balaskas erwidert, dass diese Kosten eher beim beauftragten
Abfuhrunternehmen anfielen. Abschreibungen für Müllfahrzeuge gebe es im
städtischen Haushalt nicht, da die Stadt keine eigenen solchen Fahrzeuge habe
oder Müllwerker beschäftige. Diese Art von Kosten seien in den Positionen
42710000-Besondere Verwaltungs- und Betriebsaufwendungen als auch unter
44520000-Erstattungen an Gemeinden enthalten.
5410 Gemeindestraßen (S. 329 ff)
Stadtrat
Hirn möchte wissen, ob es Prioritäten für den Winterdienst gebe, nach denen die
Straßen geräumt würden. FBL Eller führt aus, dass oberste Priorität die Steil-
und Hanglagen sowie Busstrecken hätten. Der Räumdienst würde nach einem
festgelegten Prioritätenplan abgearbeitet, so dass Gefährdungen möglichst sinnvoll
minimiert würden.
Stadtrat
Dr. Rassek möchte wissen, ob Salz oder Sand/Splitt als Streumittel eingesetzt
würden. Vom Bauhof wird ausschließlich Salz verwendet, da sich Splitt in den
Regenabläufen sammle und dann weitere Kosten verursache.
Stadtrat
Prof. Ehinger stellt fest, dass die Energiekosten für die Straßenbeleuchtung so
hoch wie im Vorjahr angesetzt seien, er erwartete einen Rückgang durch den
weiteren Austausch von Leuchtmitteln auf Led. FBL Eller erwidert, dass im Jahr
2015 kein weiterer LED-Austausch stattfand, da es keine Fördermittel gab.
Stadtrat
Dr. Rassek erkundigt sich, ob mit den 80 Tsd. € für die Bahnunterführung (S.
338, I54105200040) endlich der Einbau einer glatten Gehwegoberfläche erfolge.
Der Vorsitzende bejaht dies, die glattere Oberfläche auf einer Breite von ca.
1,2 m stelle vor allem für Menschen eine Erleichterung dar, die auf einen
Rollstuhl angewiesen seien.
Stadtrat
Grißtede erkundigt sich nach dem Ergebnis der Planung zur Sanierung der
Gartenstraße (S. 339, I54105200960). FBL Eller teilt mit, dass es hierzu bisher
kein Ergebnis gebe, die Mittel wurden bisher nicht in Anspruch genommen.
Stadtrat
Seifermann möchte wissen, ob es für den Radweg Weitenung-Leiberstung (S. 337,
I54105160100) einen Zuschuss gebe. Der Vorsitzende geht von einem möglichen
Zuschuss des Landkreises in Höhe von etwa 20 % der Kosten aus, die restlichen
Kosten sollen anteilig von Bühl und Sinzheim getragen werden. Die Maßnahme ist
allerdings erst für das Jahr 2017 vorgesehen.
Stadtrat
Fritz fragt zu der Sanierungsmaßnahme K3763 Bühl Richtung Vimbuch (S. 338,
I54105200050), ob es sich hierbei nicht um vom Kreis zu tragende Kosten
handele. Der Vorsitzende verneint dies. Die Straßenbaumaßnahme selbst würde vom
Kreis durchgeführt, bei den eingeplanten 100 Tsd. € handele es sich jedoch um
die von der Stadt zu tragenden Anteile für Gehwege und Kanalanschlüsse entlang
der Kreisstraße.
Stadtrat
Prof. Ehinger stellt die Verpflichtung zur Sanierung Köschtenäckerle (S. 341,
I54105241870) in Frage, da es sich seiner Meinung nach um eine Privatstraße
handele. Dies wird von Stadtrat Oberle entschieden verneint, der Vorsitzende
bestätigt dies.
Außerdem
fragt Stadtrat Prof. Ehinger danach, wie lang die Lärmschutzwand in Vimbuch (S.
343, I54105450003) werden solle. Der Vorsitzende teilt mit, dass die Wand bis
über den Sandbach hinaus verlängert werden solle.
5470 Förderung des ÖPNV (S. 351 ff)
Stadtrat
Dr. Rassek stellt fest, dass außer eines Anstiegs bei der Personalbesetzung
keine besondere Entwicklung zu verzeichnen sei und möchte wissen, wofür die
Aufstockung benötigt werde. Außerdem stellt er die Frage, ob die Entwicklung
der Fahrgastzahlen Anlass zu einem Überdenken der Linienführung und –frequenz
gebe.
Stabsstellenleiter
Zimmer (Beteiligungsmanagement) gibt zur Auskunft, dass die zusätzliche halbe
Stelle der Betreuung der Park-and-Ride- sowie der Bike-and-Ride-Anlagen am
Bahnhof zugeordnet sei, die inzwischen einen Stamm von über 600 Kunden hätte.
Die Fahrgastzahlen stiegen nach einem Rückgang im Jahr 2014 inzwischen wieder
an, insbesondere auf der Strecke 273 – Neusatz hätten sich die Barumsätze. als
direkte Folge der Flüchtlingsunterbringung in Neusatz verdoppelt.
Stadträtin
Dr. Burget-Behm regt einen „Tag des ÖPNV“ an, um vor allem den Autofahrern den
Nutzen des ÖPNV näher zu bringen. Außerdem berichtet sie davon, dass viele
Flüchtlinge mit einem Budget von etwa 10 € täglich sich die teuren
Einzelfahrten nicht leisten könnten. Herr Zimmer bestätigt, dass hier ein
Problem bestand. Inzwischen benutzten viele Flüchtlinge die übertragbaren
Monatskarten, die sie sich gemeinsam kauften und dann auch abwechselnd nach
Bedarf nutzen könnten.
Im
Zusammenhang mit notwendigen Transporten und Fahrdiensten regt Stadträtin Dr.
Burget-Behm außerhalb dieser Haushaltstitel eine Entschädigung für die
ehrenamtlich tätigen Personen an, die erhebliche Strecken mit ihren Privat-Pkw
als Fahrdienstleister erbrächten. Der Vorsitzende und FBL Dürk (FB BKG) können
mitteilen, dass man mit dem Unterstützerkreis hier bereits an einer
angemessenen Lösung arbeite.
Stadtrat
Fritz fordert dazu auf, wenig genutzte Linien oder Zeiten immer wieder auf
Einsparmöglichkeiten hin zu untersuchen nach Vorbild des Anruf-Linien-Taxis
(ALT). Herr Zimmer weist darauf hin, dass während der vertraglichen
Bindungsfrist bis Ende 2020 kaum Einsparmöglichkeiten bestünden. Für die Zeit
ab 2021 müsse sicherlich ein wesentlich kostengünstigeres Konzept als das
bisherige rechtzeitig ausgearbeitet werden. Eine andere Sparmöglichkeit werde
aktuell bearbeitet, nach der viele Linien vor allem nachmittags auf die
erweiterten Schulunterrichtszeiten abgestimmt worden seien, hier organisiere
und zahle die Stadt die eigentlich vom Kreis zu tragende Schülerbeförderung.
Mit der Kreisverwaltung sei man bereits im Gespräch, um hierfür eine höhere
Kostenbeteiligung zu erreichen, die Signale seien positiv.
Stadtrat
Seifermann ist der Meinung, dass der ÖPNV nicht einem Kahlschlag durch
Einsparvorgaben zum Opfer fallen dürfe. Er plädiere wie Stadträtin Dr.
Burget-Behm dafür, den ÖPNV durch geeignete Werbeangebote oder Aktionen mehr
ins Bewusstsein der Bühler Bürger zu rücken, um die Akzeptanz dafür zu erhöhen,
z.B. könne zum Bauernmarkt oder zum Zwetschgenfest eine Gratisfahrt angeboten
werden.
Auf
besondere Nachfrage von Stadtrat Woytal erklärt Herr Zimmer nochmals die
„übertragbare Monatskarte“, die einmalig gekauft von mehreren Personen genutzt
werden kann, die auch nicht miteinander verwandt sein müssen. Diese Karte kann
jeder Bürger kaufen, es handelt sich um ein Tarifmodell des KVV, die nicht von Bühl
gesondert subventioniert wird.
Stadtrat
Prof. Ehinger moniert jährlich steigende KVV-Fahrpreise, die seit Jahren
erhöhten Landeszuweisungen zur Förderung des ÖPNV kämen insoweit nicht bei den
Nutzern an. Er möchte wissen, wer die Preisgestaltung vornehme oder die
KVV-Zonen einteile. Außerdem hält er den Vorschlag von Stadtrat Fritz zur
Einführung eines ALT-Modells auch tagsüber beim bisherigen 1,-€-Preis gerade in
Verbindung mit einer Monatskarte für viel zu billig. Zusätzlich plädiert er für
eine Erhöhung des ALT-Zusatzpreises. Der Vorsitzende und Herr Zimmer sehen
keine Möglichkeiten für die Stadt, das KVV-Tarifsystem in Bühl zu ändern, da
dessen Tarif im gesamten Gebiet einheitlich gelten müsse und vom Aufsichtsrat
des KVV festgelegt werde. Herr Zimmer geht noch kurz auf die vertragliche
Gestaltung ein, nach der nicht die Stadt sondern der Unternehmer das
Umsatzrisiko trägt. Die Stadt ist lediglich verpflichtet, ein bestimmtes
Defizit zu decken, das jährlich nach den vom KVV für alle Verbundteilnehmer
errechneten Preissteigerungen angepasst werde.
Stadträtin
Dr. Burget-Behm möchte wissen, wann die Verträge zur Verlängerung neu
ausgeschrieben werden müssen. Herr Zimmer antwortet ihr, dass die Konzession
spätestens ein Jahr vor Vertragsablauf ausgeschrieben werden müsse. Ein Konzept
für die Liniengestaltung sollte aber mindestens ein weiteres Jahr vorher fertig
erstellt sein, sofern man Änderungen vornehmen wolle, das wäre also Ende 2018.
Stadtrat
Hirn findet die bestehende Vertragsgestaltung des KVV und die Angebote mit ALT
ab 19:00 Uhr sehr gut und auch für die Ortsteile ausreichend. Er widerspricht
den Unterstellungen, dass tagsüber ständig leere Busse auf den Strecken entlang
führen, die Taktungen seien durchaus passend zum Bedarf gestaltet.
Stadtrat
Grißtede sieht den Landkreis hier sehr stark in der Pflicht, den Zuschuss
nachzubessern. In Bühl würde zwar ein komfortables, zusätzliches Angebot mit
der Citylinie erbracht, aber grundsätzlich sei auch der Landkreis verpflichtet,
sämtliche Teilorte landkreisweit anzufahren. Hier müsse noch mehr Mühe in die
Verhandlungen mit dem Landkreis gelegt werden, der einen wesentlich höheren
Zuschuss als bisher an Bühl geben müsse.
Stadtrat
Seifermann fragt danach, ob mit dem südlich angrenzenden Verkehrsverbund TGO im
Ortenaukreis nicht Verbesserungen für den Übertritt zwischen den Tarifverbünden
erzielt werden könnten, die Verbindungen und auch die Preise seien für die
Nutzer doch sehr unbefriedigend. Der Vorsitzende berichtet, dass dieses Thema
bereits bei der gemeinsamen Stadtratssitzung mit Achern angesprochen wurde.
Neue Möglichkeiten ergäben sich derzeit aus dem Bestreben, für den Nationalpark
einen einheitlich gültigen Tarif zu etablieren. Hier sei neben dem KVV und der
TGO auch der Verkehrsverbund des Landkreises Freudenstadt beteiligt.
Stadtrat
Dr. Rassek regt an, sich um die Unterstützung der WRO zu bemühen, in der Bühl
aufgrund der Nähe zum Ortenaukreis ja auch Mitglied sei, um hier endlich
Verbesserungen zu erreichen. Stadtrat Grißtede wirft ein, dass die Landesregierung
gemäß einer Veröffentlichung an einem Modell arbeite, das den Übertritt
zwischen verschiedenen Tarifverbünden für Fahrgäste sehr erleichtern soll.
Auf
die Nachfrage von Stadtrat Prof. Ehinger informiert der Vorsitzende noch kurz,
dass es sich bei der Sanierungsmaßnahme am ZOB (S. 354, I54704200100) um eine
Erneuerung der Fahrbahndecke handle, die aufgrund des dortigen
Schwerlastverkehrs bereits sehr schadhaft sei.
5510 Öffentliches Grün / Landschaftsbau (S. 355 ff)
Stadtrat
Fritz sieht bei der Aufgabenbeschreibung einige Punkte wie z.B. dem Einkauf von
Pflanzen, die genauso gut beim Bauhof direkt angesiedelt sein könnten, um hier
zusätzlich erforderlichen Abstimmungsbedarf zu vermeiden. Außerdem findet er
die Anzahl von 45 Spielplätzen unverändert hoch, hierzu sei schon vor Jahren
eine Reduzierung besprochen worden. In Weitenung gebe es fünf Spielplätze, die
so nicht benötigt würden.
FBL
Eller legt Wert auf eine strikte Trennung der Aufgabenzuordnungen, die nach dem
Produktplan auch so darzustellen seien. Der Bauhof sei ein Aufträge annehmender
Hilfsbetrieb der Verwaltung, der aus betriebswirtschaftlichen Gründen nicht mit
den Endprodukten wie „Öffentliches Grün“ vermischt werden dürfe.
Selbstverständlich sei aber z.B. Herr Schultheiß als Leiter der Stadtgärtnerei
wesentlich an der Auswahl und Bestellung der Pflanzen, Blumenzwiebeln etc.
beteiligt, die auf seinen Vorschlag hin dann bestellt würden. Die Verbuchung
laufe aber nicht beim Bauhof, sondern direkt beim PC 5510. Stadtrat Fritz sieht
trotzdem Optimierungsmöglichkeiten und bittet um eine solche Prüfung.
Zu
den Spielplätzen sieht FBL Eller aktuell keinen Handlungsbedarf mehr in
Weitenung, da das Projekt zum Rückbau nicht mehr benötigter Spielplatzflächen
bereits vor ca. drei Jahren abgeschlossen worden sei. Stadtrat Fritz vereinbart
daraufhin mit FBL Eller, einen vom Ortschaftsrat als verzichtbar erklärten
Spielplatz und ggfls. Gestaltungsvorschläge beim FB SBI mitzuteilen.
5520 Gewässerschutz (S. 360)
Stadtrat
Prof. Ehinger möchte wissen, welche einzelnen Schutzmaßnahmen in Vimbuch,
Balzhofen und Oberbruch geplant seien. FBL Eller führt aus, dass in Vimbuch
keine bauliche Maßnahme vorgenommen wurde, sondern es sich um die anteiligen
Gutachten- und Untersuchungskosten für die Studie des beteiligten
Zweckverbandes Bühl und Umgebung handelte. In Balzhofen und Oberbruch werden
bestimmte Feldwege im Niveau angehoben, die dann dem Hochwasserschutz dienen.
Stadtrat
Löschner fordert zu der im Haushalt eingestellten Umlagezahlung über 783 Tsd. €
eine schriftliche Aufgliederung der beim Zweckverband Hochwasserschutz
geplanten Maßnahmen, die ihm vom Vorsitzenden zugesagt wird.
5540 Naturschutz und Landschaftspflege (S. 367)
Stadtrat
Dr. Rassek wundert sich darüber, warum die Biotopvernetzungsfläche um 2 ha
kleiner sein soll als bisher. FBL Eller geht davon aus, dass hierfür zugrunde
liegende Pflegeverträge ausgelaufen seien und daher die Flächen nicht mehr
angegeben seien. Er wird dies jedoch nochmals nachprüfen lassen.
5610 Umweltschutzmaßnahmen (S. 372)
Stadtrat
Seifermann erinnert an das schon öfters von ihm vorgebrachte Bonusmodell 50:50
zur Förderung von energiesparendem Verhalten in Schulen, das endlich auch in
Bühl auf den Weg gebracht werden sollte. Außerdem möchte er wissen, wie die
Verwaltung Fair-trade-Waren beim Einkauf berücksichtigt. Als dritten Punkt
führt er die PFC-Belastungen an, auch hierzu fordert er die Verwaltung zu einem
aktuellen Bericht auf, in dem soweit bekannt die Verursachergenannt sowie
Sanierungsmaßnahmen und deren Kosten dargestellt sein sollen.
Zum
50:50-Bonusmodell wird in Kürze im Zusammenhang mit dem Klimaschutzmodell ein
Bericht abgegeben werden. Zum Thema PFC-Belastung soll demnächst gemeinsam mit
dem Landratsamt in Weitenung als stärkstem betroffenem Ortsteil eine Informationsveranstaltung
abgehalten werden.
Stadtrat
Löschner befolgt einen Hinweis aus der kürzlich stattgefundenen Sitzung des
Wald-, Landwirtschafts- und Umweltausschusses und beantragt die Erhöhung des
Beitrages für die Regenwaldförderung von aktuell nur noch 2.500 € auf die
früher gewährten 4.000 €. Die Mitteldeckung soll beim Bereich Adventsmarkt
erfolgen.
Stadträtin
Dr. Burget-Behm möchte wissen, wo das Mobilitätszentrum Bühl angesiedelt sein
soll. Der Vorsitzende und FBL Eller erklären, dass es sich um die Ladestation
für Elektroautos handle, die am Bahnhof beim sogenannten „Radhaus“ eingerichtet
werden soll.
Teilhaushalt 8 Wirtschaftliche
Unternehmen und Tourismus, S. 373 ff
5550 Forstwirtschaft (S. 384 ff)
Stadtrat
Dr. Rassek findet es schade, dass bei nur leicht zurück gehenden
Verkaufserlösen doch ein deutliches Minus im Ergebnis erzielt würde. Der
Vorsitzende nennt hierzu die gegenüber 2014 deutlich angestiegenen Inneren
Verrechnungen als einen der Hauptgründe. Allerdings sei es erklärtes Ziel des Eigenständigen
Forstbetriebes, der seit 01.01. neu gegliedert sei, eine „schwarze Null“ für
2016 zu erreichen.
Stadtrat
Hirn findet die Informationsveranstaltungen des Forstes im Wald immer
hochinteressant und fragt, ob auch im Jahr 2016 eine solche Waldbegehung
vorgesehen sei. Der Vorsitzende bestätigt dies.
Stadtrat
Prof. Ehinger erinnert an das bei der letzten Waldbegehung vorgestellte Projekt
eines behindertengerecht gestalteten Lehrpfades im Frauenwald. Da der Pfad
nicht nur der Waldpädagogik diene sondern auch vor allem der Naherholung und
dem Tourismus, fragt er, wann dafür Mittel bereitgestellt würden. Der
Vorsitzende erwidert, dass Mittel bisher nicht eingeplant seien. Bei
Projektreife würden die Mittel aber sicherlich eher im Bereich Tourismus bereitgestellt
als im reinen Forstwirtschaftsbetrieb.
5551 Landwirtschaft (S. 387 ff)
Stadtrat
Seifermann thematisiert den schlechten Zustand vieler Feld- und
Wirtschaftswege, insbesondere in Kappelwindeck gebe es Wege, die mit
Brombeerhecken zugewachsen seien. Die Stadt könne sich hier nicht überall mit
dem Hinweis auf die Unterhaltspflicht bei Privatwegen zurückziehen, da die Wege
oftmals trotzdem von der Öffentlichkeit genutzt werden müssten. FBL Eller hält
ihm entgegen, dass seit der letzten Bürgerversammlung in Kappelwindeck gerade
die hier angesprochenen Punkte abgearbeitet seien. Ein Problempunkt seien
oftmals nicht primär die Feldwege, sondern die Vernachlässigung der seitlichen
Gräben, was bei Schlagregen dann prompt zu erheblichen Schäden an den Feldwegen
führe. Insgesamt soll auch der Zustand der Feld- und Wirtschaftswege in die
geplanten Kataster und Schadensbildaufnahmen eingearbeitet werden.
5710 Wirtschaftsförderung (S. 390 ff)
Stadträtin
Dr. Burget-Behm möchte künftig einen jährlichen Tätigkeitsbericht der
Wirtschaftsförderung erhalten, da sie dieses Thema für sehr wichtig hält und
hier auch die Personalstellen deutlich von 1,81 auf 3,84 Kräfte erhöht wurden.
Außerdem regt sie die Bildung eines speziellen Ausschusses für
Wirtschaftsförderung an. Der Vorsitzende verweist zur Personalstellenerhöhung
darauf, dass hier Aufgabenzuordnungen mit den dazu gehörenden Stellenanteilen
aus dem Bereich Tourismus und auch BinA (bisher PÖ) erfolgten. Den Vorschlag
für einen jährlichen Tätigkeitsbericht nehme er auf, der Bericht werde
zukünftig von Frau Bergmaier geliefert. Für die Bildung eines weiteren
Ausschusses müsste allerdings die Hauptsatzung geändert werden, dieser
Vorschlag sollte daher nochmals zunächst geprüft werden. Möglicherweise könne
hier auch eine etwas informellere Vernetzung der örtlichen Unternehmer über
einen Wirtschafts-Stammtisch erreicht werden.
Stadtrat
Dr. Rassek hält den bereits etablierten Wirtschaftsrat für eine gute
Einrichtung und fragt nach, ob es dann zwei solcher Kreise gebe. Der Vorsitzende
stellt heraus, dass der Wirtschaftsrat aus einem festen Personenstamm bestehe.
Der neu angedachte Stammtisch soll eher jungen Betriebsleitern eine Möglichkeit
bieten, andere Bühler Unternehmer in lockerer Atmosphäre kennen zu lernen und
die Kontakte etwas breiter aufzustellen.
57300300 Schlachthof (S. 397 ff)
Stadtrat
Dr. Rassek findet die für den Schlachthof eingestellten Beträge und
Kostendeckungsgrade höchst unerfreulich und fordert eine Erklärung für das in
2016 nochmals sehr hoch eingeplante Defizit im Stadthaushalt. Er stellt die
Frage, was Bühl vom Betrieb des Schlachthofs habe. Der Vorsitzende hebt die
Bedeutung des Schlachthofes als Stütze einer regionalen Fleischversorgung für
die örtlichen Metzgereien und der Bevölkerung hervor, für die Landwirte in Bühl
und Umgebung und somit sehr direkt für die Landschaftspflege vor Ort sei der
Schlachthof von großer Wichtigkeit. Dies entbinde aber nicht von der
Verpflichtung, den Schlachthof auf einer wirtschaftlich tragfähigen Basis zu
führen, entsprechende Vorschläge und Konzeptveränderungen seien ja bereits seit
dem letzten Jahr in Arbeit.
Stadtrat
Seifermann unterstreicht ebenfalls die große Bedeutung des Schlachthofes,
allerdings sei nicht einzusehen, warum ausgerechnet die Stadt Bühl als einzige Kommune
im weiten Umkreis hier enorme Summen zur Verfügung stellen müsse. Hier müssten
noch mehr Kommunen aus der Umgebung, der Landkreis oder andere Unternehmen sich
dauerhaft beteiligen, so dass eine breitere Finanzierung gesichert sei. Er
bezeichnet das Jahr 2016 als entscheidend für die Weiterführung, spätestens
2017 müssten Erfolge sichtbar sein, sonst bliebe nur die Schließung.
Stadtrat
Grißtede sieht gerade in der Unterstützung des Bühler Schlachthofs einen
besonders wichtigen Beitrag für die Menschen in der Region hinsichtlich einer
umweltfreundlichen und gesunden Lebensmittelversorgung ohne Massentierhaltung.
Im Vergleich zu den Aufwendungen für den ÖPNV mit etwa 600 Tsd. € Jahresdefizit
nähmen sich selbst die jetzigen 62 Tsd. € nicht sehr hoch aus, zumal man
inzwischen auf einem guten Weg sei. Angesichts dieser Entwicklung und der
letzten, erst kürzlich vollzogenen Sanierungsmaßnahmen würde er eine Schließung
zum jetzigen Zeitpunkt für absolut verfehlt halten.
Stadträtin
Dr. Burget-Behm pflichtet ihm bei. Der Schlachthof sei ein
Alleinstellungsmerkmal für Bühl, das außerdem den Menschen und den Tieren aus
der Region diene. Sie verweist außerdem auf ein Förderprogramm zur Verbesserung
der Agrarstruktur, aus dem möglicherweise Mittel erhalten werden könnten.
Herr
Zimmer (Beteiligungsmanagement) stellt klar, dass es sich bei dem im Haushalt
ausgewiesenen Defizit nicht um das Betriebsergebnis des Schlachthofes handele.
Die hier abgebildeten Kosten seien die bei der Stadt verbleibenden Kosten als
Eigentümerin des Gebäudes und des Grundstückes, sie seien insoweit auch bei
einer Schließung des Betriebes zunächst weiterhin gegeben.
Verbesserungsmöglichkeiten ergäben sich lediglich bei den Mieterträgen, sofern
die Schlachthof GmbH ihre Betriebsergebnisse zukünftig in ausreichender Höhe
stabilisieren könnte.
Stadtrat
Prof. Ehinger bedankt sich für die klaren Worte und erklärt, dass die
Weiterexistenz des Bühler Schlachthofs von seiner Fraktion für sehr wichtig
gehalten werde. Die Versorgungsmöglichkeiten vor Ort für die Bevölkerung, ohne
dass Tiere weite Strecken transportiert werden müssten, seien ausschlaggebend
für diese Haltung. Gleichwohl müssten alle Möglichkeiten zur Verbesserung des
Betriebsergebnisses ausgeschöpft werden sowie eine solide, breitere Finanzierung
der Gesellschaft auf mehr Schultern aus Region und Unternehmerschaft erreicht
werden.
Stadtrat
Dr. Rassek schließt sich der Meinung von Stadtrat Seifermann an, nach der im
Jahr 2016 eine endgültige Entscheidung über die weitere Zukunft des Schlachthofes
herbei geführt werden müsse. Es könne nicht sein, dass die Stadt auf
Mieterträge verzichte, aber trotzdem die Hauptlast des wirtschaftlichen Risikos
trage.
Stadtrat
Oberle ist der Ansicht, dass eine etwaige Schließung des Schlachthofes
letztlich dazu führen würde, dass vermehrt Landschaftspflegeverträge
abzuschließen seien, weil sonst immer mehr Landwirte ihre Betriebe aufgeben
müssten. Am Ende sei nicht viel Geld gespart, aber durch den Wegfall des
regionalen Schlachthofes viel an Lebensqualität für Mensch und Tier verloren.
Stadtrat
Seifermann sieht ebenfalls die Vorteile für Natur, Umwelt und Lebensqualität,
betont aber nochmals die Wichtigkeit einer wirtschaftlich gesunden Basis mit
„schwarzer Null“. Außerdem müsse immer wieder mit weiteren, kostspieligen
Erneuerungen aufgrund von EU-Vorschriften gerechnet werden, die sämtliche
Erfolge dann wieder relativierten.
Teilhaushalt 9 Allgemeine
Finanzwirtschaft, S. 416 ff
Zum
Teilhaushalt 9 werden keine Fragen gestellt.
Wirtschaftspläne
Abwasserbeseitigung und Bühler Sportstätten GmbH (S. 483 ff)
Stadtrat
Prof. Ehinger möchte wissen, ob die im letzten Jahr angekündigte
Gesetzesänderung zur Stärkung der Eigenfinanzierung der Abwasserbeseitigung
erfolgt sei. FBL Balaskas verneint dies, auch weiterhin sei die Ansammlung von
Gewinnrücklagen zur Vermeidung von immer stärker ansteigender Verschuldung
nicht möglich.
Der
Wirtschaftsplan der „Bühler Sportstätten GmbH“ muss nicht mehr beraten werden,
da er bereits vom Aufsichtsrat beschlossen wurde. Stadtrat Oberle vermisst die
Angabe des Schuldenstands der Sportstätten GmbH. Die Aufstellung soll im
Wirtschaftsplan mit aufgenommen werden.
Der Vorsitzende schließt um 17:15 Uhr die öffentliche Vorberatung des Haushaltsentwurfs.
Abstimmungsergebnis: