Beschluss:

 

 


Oberbürgermeister Schnurr ehrt Stadtrat Dr. Jan Ernest Rassek mit folgenden Worten:

 

„Sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte,

sehr geehrte Damen und Herren,

 

„Politik bedeutet ein starkes, langsames Durchbohren von harten Brettern - mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich.“

So sah der deutsche Soziologe Max Weber unser Metier.

 

Und so haben wohl auch Sie, sehr geehrter Herr Dr. Rassek, es gesehen. Seit 1984 waren Sie für die FDP hier im Gemeinderat der Stadt Bühl - seit 1989 auch in der Funktion als Fraktionssprecher und ab 1994 als Fraktionsvorsitzender -  mit Leidenschaft und mit Augenmaß zum Wohl unserer Stadt wie ihrer Bürgerinnen und Bürger tätig.

 

Für dieses große, dieses langjährige Engagement möchte ich Ihnen heute, an Ihrem letzten Tag als Stadtrat und als Fraktionsvorsitzender, ganz herzlich danken. Sowohl in meinem Namen wie auch im Namen unseres Gemeinderats und der Bürgerinnen und Bürger.

Sie sind vor vielen Jahren in die Politik gegangen, um etwas zu bewegen und Sie haben stets Verantwortung übernommen.  Es verdient Respekt, so viel von der eigenen Zeit, den eigenen Ideen und Kräften aufzuwenden, um bürgerschaftlich und um ehrenamtlich tätig zu sein.

 

Sehr geehrter Herr Dr. Rassek, Sie haben mit viel Elan und Sachkenntnis für Ihre Vorstellungen und Ziele gefochten und dabei Weitblick wie Sinn für das Machbare bewiesen.

 

Wir alle kennen Sie und schätzen Sie als einen dynamischen und ideenreichen Politiker. Im Lauf Ihrer langjährigen Ratstätigkeit haben Sie an vielen Entscheidungen mitgewirkt, die die Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger verbessert und den gestärkt haben. Sie waren Mitglied in vielen Ausschüssen des Gemeinderats und weiteren Gremien, in den Mitglieder des Gemeinderats beteiligt sind. Sie haben sich insbesondere auch für die Entwicklung unserer Stadt engagiert, so dass ich Ihnen 2014 die Bürgermedaille für Ihre herausragenden Verdienste überreichen konnte.

 

Es galt manchmal wirklich „dicke Bretter zu bohren“, bis Projekte spruchreif oder die Mittel bewilligt waren.

 

 

Großprojekte anzustoßen und umzusetzen, Weichen anders zu stellen, das geht nie ohne Auseinandersetzungen ab. Die Meinungen prallen dann manchmal heftig aufeinander, zumal wenn, wie bei uns,  fünf Fraktionen im Rat vertreten sind. Sie haben mit Leidenschaft und Engagement debattiert, aber Sie blieben stets fair. Kurzum: Sie waren ein Kommunalpolitiker, der offenen Situationen, Missstände und Fehlentwicklungen ansprach, Sachverhalte klar und deutlich analysierte - haben jedoch immer daran mitgewirkt, gute Kompromisse und sachorientierte Lösungen zu finden.

 

Im Lauf Ihres langjährigen Wirkens haben Sie sich viel Achtung und Vertrauen erworben; sowohl hier bei Ihren Gemeinderatskolleginnen und -kollegen wie bei den Wählerinnen und Wählern. Sie sind mehrmals in den Rat gewählt worden, oft mit deutlicher Mehrheit.

 

Kommunalpolitik, meine Damen und Herren, mag sich im kleinen Rahmen abspielen, aber sie befasst sich mit allen Lebensbereichen. Das macht sie so spannend.

 

 

Und auch wenn wir hier in Bühl von der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung abhängen und Beschlüsse aus Berlin oder Brüssel umzusetzen haben – wir können vor Ort etwas bewegen!

 

Handlungsspielräume zu suchen und zu nutzen, das war auch stets Ihre Devise,  sehr geehrter Herr Dr. Rassek. Das bedeutet für Sie gelebte Demokratie! Und dass es Ihnen auch Spaß machte, für die Demokratie und für eine Kommune zu wirken – das hat man Ihnen stets angemerkt.

 

Ihr Engagement, Ihre Sachkunde, Ihre Erfahrung werden uns fehlen. Ich bedaure, wir bedauern Ihren Weggang. Aber wir können Ihre Gründe natürlich gut verstehen, Ihren Wunsch, sich etwas zurückzuziehen und den hektischen Politikbetrieb hinter sich zu lassen. Doch ich bin mir ziemlich sicher, dass Sie sich auch im Ruhestand  für unsere Stadt Bühl engagieren werden.

 

Sehr geehrter Herr Dr. Rassek, wahrscheinlich ist Ihr Abschied von Ihrer Ratstätigkeit mit gemischten Gefühlen verbunden. Ein Mandat, das man 32 Jahre ausübte und dem man sich voll und ganz verschrieben hatte, das streift keiner einfach ab. Damit endet ein Teil der Lebensphase, die das eigene Leben stark bestimmt hat.

Aber gleichzeitig beginnt auch ein neuer Abschnitt. Und sicher freuen Sie sich darauf, nun mehr Zeit für Ihre Familie und Ihre vielfältigen Interessen zu haben. Wie sagten Sie selbst an Ihrem 70. Geburtstag: „Wenn man 70 wird, steckt immer ein kleines bisschen Abschied drin“.

 

Als kleine Anerkennung für Ihr Wirken als Stadtrat und Fraktionsvorsitzender darf ich Ihnen nun zum Abschied ein Weinpräsent überreichen und einen Gutschein, für den – wie ich mir habe sagen lassen – bestimmt Verwendung finden werden.

 

Ich jedenfalls wünsche Ihnen, auch im Namen des gesamten Gemeinderats,  alles Gute und Gesundheit für Ihren weiteren Lebensweg!

 

Lieber Ernst, vielen Dank für alles!“

 

 

Alle Anwesenden bekunden mit langanhaltendem Applaus ihre Anerkennung.

 

Nach Verlesen überreicht Oberbürgermeister Schnurr die Ehrenurkunde der Stadt sowie einen Essensgutschein von der Burg Windeck und ein Weinpräsent.

 

Stadtrat Jäckel geht in seinen ehrenden Worten auf die Leistungen von Stadtrat Dr. Rassek ein. Er hofft, dass er jetzt auch nach Beendigung der politischen Aktivitäten weiterhin mit Rat und Tat zur Seite steht. Er dankt im Namen der FDP-Fraktion und wünscht ihm für seinen weiteren Lebensweg alles Gute und betont die großen Fußstapfen, in die er jetzt als Fraktionsvorsitzender treten wird.

 

Den ehrenden Dankensworten schließen sich für ihre jeweilige Fraktion Stadträtin Dr. Burget-Behm, Stadtrat Prof. Dr. Ehinger, Stadtrat Hirn und Stadtrat Seifermann an.

 

Zum Schluss ergreift Stadtrat Dr. Rassek das Wort. Er erinnert sich an die 32 Jahre Gemeinderatstätigkeit und an die Anfänge im damaligen Ratssaal im Rathaus II. Er zählt auch einige politischen Weggefährten und Größen auf. Er betont, dass es eine sehr schöne Zeit war und er jetzt mit gemischten Gefühlen geht. Er betont weiter, dass er den Stil und den Ton, der in diesem Hause herrscht, immer gut gefunden hat. Zukünftig wird er auch weiterhin seinen geliebten Anwaltsberuf ausüben und durch den Verzicht auf das Stadtrats- und auch das Kreistagsmandat verschafft er sich Luft, auch andere Dinge zu tun. Natürlich wird er weiterhin das Wohl der Stadt Bühl aufmerksam verfolgen.

Er dankt allen und erklärt, dass er sich immer wieder auf Begegnungen freut. Abschließend wünscht er der Stadt alles Gute und viel Glück.

 

Nach nochmaligem langem Applaus beendet Oberbürgermeister Schnurr die Sitzung mit dem abschließenden Dank an Stadtrat Dr. Rassek und nochmals guten Wünschen für die Zukunft.


Abstimmungsergebnis: