Beschluss:

 

Der Gemeinderat beschließt, zum 1. März 2017 ein Bürger- und Kommunikationszentrums in Weitenung einzurichten sowie das Kinder- und Familienzentrum Bühl zum Mehrgenerationenhaus weiterzuentwickeln. Die Verwaltung wird beauftragt, einen Förderantrag im Rahmen des Bundesprogramms „Mehrgenerationenhaus“ zu stellen.

 

Die Stadt Bühl beabsichtigt, das Bürger- und Kommunikationszentrum Weitenung sowie das Kinder- und Familienzentrum Bühl in die Koordinierung der vorhandenen und geplanten Angebote zur Gestaltung des demografischen Wandels und zur Sozialraumentwicklung im jeweiligen Wirkungsgebiet einzubinden und die für den Förderzeitraum vorgesehene Komplementärförderung (= 10.000,-- €/Jahr) bereitzustellen.

 

 


In seinen einleitenden Worten geht Bürgermeister Jokerst auf die Vorlage ein und betont, dass man hier eine einmalige Chance hat, mit Hilfe des Förderprogrammes mit wenig Geld vier Jahre lang auszuprobieren, ob und wie ein solches Bürger-und Kommunikationszentrum in einem Stadtteil funktionieren kann. Dabei geht es vor allem darum, ob es Bürgerinnen und Bürger gibt, die sich nicht nur für dieses Zentrum, sondern dann auch in diesem Bürger-und Kommunikationszentrum engagieren. Er betont auch, dass der Gemeinderat jeder Zeit Herr des Verfahrens ist und ggf. jeden weiteren Schritt zu entscheiden hat.

 

Anschließend erläutert Herr Dürk, Bildung-Kultur-Generationen, mittels einer Präsentation ausführlich den Sachverhalt und geht auf Fragen aus der Mitte des Gemeinderates ein.

 

Stadtrat Grißtede begrüßt im Namen der SPD-Fraktion das Vorhaben, gibt aber auch die Folgekosten zu bedenken. In diesem Fall findet er es jedoch positiv, dass man sich quasi in einer 4-jährigen Probephase befindet. Im Unterschied zu anderen Ortsteilen sind sowohl in Weitenung mit dem ehemaligen Jugendzentrum sowie in der Kernstadt mit dem Kinder- und Familienzentrum die Gebäude bereits vorhanden, so dass keine allzu großen Investitionen notwendig sind.

 

Auch Stadtrat Seifermann findet es richtig, hier auf diese Weise auf die gesellschaftlichen Veränderungen zu reagieren. Er gibt jedoch die Haushaltssituation zu bedenken und betont, dass man nur dann neue Aufgaben annehmen darf, wenn man sich von bisherigen Aufgaben trennt und damit die entsprechenden Kosten sparen kann. Im Namen der GAL-Fraktion findet er es ebenfalls richtig, diese Sache jetzt anzustoßen.

 

Auf seine entsprechende Nachfrage antwortet Herr Dürk, dass auf jeden Fall in beiden Einrichtungen Kinder und Jugendliche ab dem Grundschulalter berücksichtigt werden und bestehende Angebote erhalten bleiben.

 

Stadtrat Fritz erklärt, dass man sich auf seitens des Ortschaftsrates  schon sehr viele Gedanken gemacht hat und dass es richtig ist, die Räume nicht einfach den Vereinen zur Verfügung zu stellen. Gleichwohl haben die Vereine eine sehr wichtige Funktion im Ort und der Bedarf für Vereinsnutzung ist da, so dass er hier auch von einem wichtigen Schritt zur Erhaltung der Zukunftsfähigkeit der Vereine spricht. Er betont auch, dass man die ganze Sache langfristig sehen muss, d.h., dass man nicht in wenigen Monaten bereits große Schritte zu erwarten hat. Er ist jedoch überzeugt davon, dass man in drei bis vier Jahren sagen kann, dass es sich hier um gelungene Investitionen handelt. Darüber hinaus erwartet man auch über die Vereinsarbeit hinaus neue Impulse, weshalb man die Idee eines Bürgerrates in Weitenung aufgegriffen hat. Er erläutert, was es damit auf sich hat. Ziel ist es dabei auch, Personen für ehrenamtliches Engagement zu gewinnen. Er geht auch noch auf die Entwicklungsziele 2 und 3 ein und spricht davon, dass hier eine wichtige Funktion für die Zukunftsfähigkeit des Ortes übernommen werden kann.

 

Stadtrat Prof. Dr. Ehinger erklärt, dass auch die FW-Fraktion beide Vorhaben positiv bewertet. Eine Begegnungsstätte für alle Altersklassen fördert die Gemeinschaft und regt zu ehrenamtlichem Engagement an. Ziel muss es sein, dass sich nach Auslaufen der Förderung in vier Jahren beide Einrichtungen selbst tragen.

 

Auf seine entsprechende Nachfrage erklärt Herr Dürk, dass die erforderliche personelle Begleitung aus vorhandenem Personal gestellt wird. Er betont auch, dass aufgrund des erweiterten Angebotes im Kinder- und Familienzentrum keine bestehenden Aktivitäten eingeschränkt werden müssen.

 

Stadträtin Dr. Burget-Behm schließt sich im Namen der CDU-Fraktion den Vorrednern an. Sie ist sehr dafür, dass man sich den Fragen des demographischen, aber auch des sozialen Wandels stellt. Sie anerkennt die Leistungen der Ortsvorsteher in Weitenung und auch in Eisental, die diese Ideen in ihrem Ort mit den Bürgern voranbringen. Letztendlich ist es das Ziel, die frühere Funktion der Großfamilie in abgewandelter und moderner Form zu übernehmen. Sie führt weiter aus, dass sich die Bürger immer mehr als Beteiligte verstehen müssen. Nur durch bürgerschaftliches Engagement kann die Sache gelingen.

 

Stadtrat Jäckel erklärt, dass man mit solchen Begegnungsstätten den gesellschaftlichen Veränderungen Rechnung tragen kann. Entscheidend wird sein, wie die Sache mit Leben erfüllt wird. Auch er betont den notwendigen Einbezug der Ehrenamtlichen und der Vereine. Er sichert die Zustimmung der FDP-Fraktion zu.

 

Auf seine entsprechende Nachfrage antwortet Oberbürgermeister Schnurr, dass es hinsichtlich einer Förderung im Rahmen des LEADER-Programmes bereits Vorgespräche gab und man zu gegebener Zeit auf den Gemeinderat zukommen wird.

 

Stadtrat Hirn unterstreicht nochmals die Aussage, dass hier kein Automatismus entsteht und der Gemeinderat immer Herr des Verfahrens ist. Bezüglich Weitenung erwähnt auch er nochmals, dass nicht nur die Räumlichkeiten vorhanden sind, sondern auch bereits das Engagement der Bevölkerung gegeben ist.

 

Oberbürgermeister Schnurr nimmt den Vorschlag von Stadtrat Löschner auf, zu gegebener Zeit die Einrichtungen im Rahmen einer Gemeinderatssitzung auf Rädern zu besichtigen.    


Abstimmungsergebnis: Einstimmiger Beschluss (22 Ja-Stimmen)