Sitzung: 18.01.2017 Verwaltungsausschuss
Beschluss:
Vorberatung des Haushaltsplanentwurfes 2017
sowie der Wirtschaftspläne des Eigenbetriebes Abwasserbeseitigung und des
Eigenbetriebs Breitbandnetz, Kenntnisnahme des Wirtschaftsplanes der Bühler
Sportstätten GmbH
Der
Vorsitzende OB Schnurr begrüßt die Anwesenden und weist auf die bereits
verteilte Tischvorlage hin. Darin enthalten sind Angaben zu den am Montag nicht
beantworteten Fragen bzw. fehlenden Produktberichtszahlen.
Danach
wird die Beratung des Haushaltsentwurfs fortgesetzt. Am Montag, 16.01.2017,
wurde die Sitzung nach der Beratung des Teilhaushalts 5 geschlossen.
Teilhaushalt 6 Planen und Bauen (S. 301 ff.)
5110
Stadtentwicklung, städtebauliche Planung (S. 305 ff.)
Stadträtin
Dr. Burget-Behm erkundigt sich nach dem Grund für den großen Unterschied
zwischen 2017 und 2016 bei den Aufwendungen für bezogene Leistungen und Waren.
Laut stellv. FBL Thévenot ist der Unterschied auf in Anspruch genommene
Rückstellungen zurückzuführen, mit denen Rechnungen in 2016 bezahlt wurden.
2017 fallen nun Aufwendungen für die Verkehrsplanung und Gutachten an.
Stadtrat
Löschner erkundigt sich nach den im Sanierungsgebiet „Nördl. Stadteingang“
geplanten Maßnahmen. Laut stellv. FBL Thévenot benötigt man für anstehende
Baumaßnahmen und Förderungen Mittel, OB Schnurr ergänzt, dass am
Eingangsbereich zur Rheinstraße noch eine Lücke bestünde.
5111
Flächen- und grundstücksbezogene Daten und Grundlagen (S. 313 ff.)
Stadträtin
Dr. Burget-Behm möchte den Zusammenhang aus den unterschiedlichen positiven wie
negativen Entwicklungen der Ergebnisse der Jahre 2013 bis 2017 wissen. Frau
Thévenot erläutert, dass 2013 und 2014 große Umlegungen im Bereich „Schuchsfeld
Bannweidel“ und „Nördlich der Krämergasse“ stattfanden, bei denen positive
Ergebnisse erzielt wurden. Ohne Umlegungen ist das nicht der Fall. Die
geplanten Einnahmen in 2016 und 2017 sollen aus den Umlegungen im Bereich der
Rittersbachstraße entstehen.
Stadtrat
Seifermann erkundigt sich nach der vor längerer Zeit beschlossenen
Straßenbewertung und möchte wissen, bis wann das Straßenkataster fertig sei. Er
schlägt vor, ein ebensolches Kataster für die Feldwege zu erstellen, die auch
nach und nach saniert werden sollen.
Laut Frau
Thévenot hat die Straßenbefahrung bereits stattgefunden, momentan würden die
Ergebnisse ausgewertet. Spätestens nach der Sommerpause solle die
Gesamtbewertung fertig sein. Bezüglich der Feldwege sei man bereits bei der
Bestandsaufnahme und Analyse der Auswertungen.
5210
Bauordnung (S. 318 ff.)
Stadtrat
Jäckel möchte wissen, ob die „verwaiste“ Denkmalschutzstelle des Landratsamtes
Auswirkungen auf die Arbeit der Verwaltung hat. OB Schnurr und
Stabstellenleiterin Bergmaier erklären, dass die ohnehin nur beratende Funktion
der Denkmalschutzstelle gut per E-Mail-Kontakt erfüllt werden könne und keine
negativen Auswirkungen spürbar seien.
Nach
Ansicht von Stadtrat Seifermann hätte das Denkmalschutzamt für den Erhalt der
Lörch-Villa keine Unterstützung angeboten, sodass dafür die Stadt Bühl selbst
aktiv geworden sei. Für das Bühler Stadtbild ist das ein Erfolg, wofür man auch
die Verwaltung loben müsse.
Stadtrat
Grißtede möchte wissen, wieso das Erträge-Ergebnis 2017 höher wird als erwartet
und ob dies evtl. an der Neukalkulation der Baugebühren liegt. Das liegt nach
Aussage vom Vorsitzenden einerseits an der Neukalkulation, anderseits an großen
Baumaßnahmen mit zum Teil Gebühren in sechsstelliger Höhe.
5220
Wohnungsbauförderung und –versorgung (S. 323 ff.)
Stadtrat
Seifermann möchte angesichts fehlender Zuschüsse vom Land und Bund für sozialen
Wohnungsbau wissen, welche Möglichkeit es für die Stadt Bühl gibt, trotzdem
Wohnraum zu schaffen. OB Schnurr teilt mit, dass Flächen durch die Stadtplanung
ausgesucht wurden und man mit Baugesellschaften und –genossenschaften im
Gespräch ist, um Hilfe zu bekommen.
Laut
Stadtrat Jäckel gäbe es Kooperationsmöglichkeiten mit privaten Investoren, die
in den sozialen Wohnungsbau einsteigen würden. Durch das vorhandene
Mitspracherecht der Kommune über die künftige Belegung der Wohnungen sei dies
nicht Sache des Investors. OB Schnurr teilt mit, dass ein Förderprogramm durch
das Land Baden-Württemberg entwickelt würde und betont, bei solchen
Kooperationen das Mitspracherecht absichern zu müssen.
Stadträtin
Dr. Burget-Behm möchte wissen, ob es für solche Zwecke in Bühl nicht eine
Wohnungsbaugenossenschaft gibt. OB Schnurr verweist auf die Bühler
Wohnungsbaugenossenschaft, die genossenschaftlich organisiert sei und über
etliche Miethäuser verfüge. Mit dieser Genossenschaft, so OB Schnurr, ist man
auch im Gespräch.
Stadtrat
Grißtede plädiert dafür, rechtzeitig Pläne für Neubauten im sozialen
Wohnungsbereich vorzubereiten, um möglichst schnell ggf. vorhandene
Fördermöglichkeiten ausschöpfen zu können.
Stadträtin
Dr. Burget-Behm weist in diesem Zusammenhang auf das „Bündnis für bezahlbares
Wohnen und Bauen“ hin. Bei diesem Forschungsprojekt geht es um
Wohnungsbaugenossenschaften als Partner der Kommunen. OB Schnurr weist
daraufhin, dass es lediglich ein Forschungsprojekt ist.
Stadtrat
Jäckel spricht nochmal die Kooperationsmöglichkeit mit einem privaten Investor
an, bei der auch ein Mitspracherecht für die Kommune über die künftige Belegung
der Wohnungen vorhanden ist, und das nicht Sache des Investors ist. Dieser Weg
sollte definitiv genutzt werden, so Jäckel.
Ob Schnurr
betont dies, um Mitspracherechte der Stadt abzusichern.
5530
Friedhofs- und Bestattungswesen (S. 325 ff.)
Stadtrat
Hirn fallen die geringen Zahlen der Bestattungen auf den Friedhöfen in Moos und
Oberbruch auf und fragt, ob es Bestrebungen gibt, diese beiden Friedhöfe
zusammenzulegen.
OB Schnurr
teilt mit, dass dies aufgrund der Liegezeiten etc. nicht so einfach ist und es
generell ein sensibles Thema ist.
Stellv.
FBL Thévenot ergänzt, dass man im Gesamtkontext mit der Prognoseberechnung und
des Platzbedarfs auf die Friedhöfe in den Ortsteilen angewiesen ist.
Nach
Meinung von Stadträtin Dr. Burget-Behm ist es vor allem Menschen mit
eingeschränkter Mobilität nicht zumutbar, die Gräber ihrer verstorbenen
Angehörigen im Nachbarort besuchen und pflegen zu müssen. Außerdem seien ihr
Bürger bekannt, die in 2016 besonders unzufrieden mit der Pflege der Friedhöfe
gewesen wären. Darüber müsse man angesichts der Gebührenerhöhung nachdenken.
Stadtrat
Grißtede schlägt zur besseren und leichteren Pflege vor, die bisher vorhandenen
Flächen zurückzufahren, umso Kosten zu sparen. Darüber sollte man sich auch im
Gremium nochmals beraten. Außerdem sollte seiner Meinung nach die Investitionen
auf den kleineren Friedhöfen zurückgefahren werden und evtl. auch die eine oder
andere Einsegnungshalle geschlossen werden, nicht aber ein kompletter Friedhof.
Stadtrat
Seifermann empfindet es nicht so, dass die Friedhöfe in Bühl und den Ortsteilen
verwahrlost seien. Die Stadt könne nicht beeinflussen, was der Einzelne auf
seinem Grab mache.
Die
Friedhofskapellen seien das erste, was man sich nicht mehr leisten könne, so
Seifermann, und die Vorhaltung wäre bei einer solch geringen Nutzung nicht mehr
wirtschaftlich.
Stadtrat
Hirn betont, er habe keine Grundsatzdiskussion über das Friedhofswesen in Bühl
beginnen wollen. Es ging ihm rein um die Wirtschaftlichkeit auf den Friedhöfen
und nicht darum, den älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern zu nahe zu treten.
Stadträtin
Dr. Burget-Behm greift nochmal den Gedanken von Herrn Grißtede auf und stimmt
der Verkleinerung von Friedhofsflächen nach Möglichkeit zu. Ihrer Meinung nach
gehört ein Friedhof in Ortsnähe um ihn fußläufig erreichen zu können.
Laut
Stadtrat Grißtede sei heutzutage das Aussehen der Friedhöfe maßgeblich von der
Pflege der einzelnen Gräber abhängig, weshalb der Anblick teilweise weniger
schön sei. Im Hinblick auf die Neukonzeption des Friedhofwesens wünscht sich
Herr Grißtede ähnlich wie vor ein paar Jahren nochmal einen Besuch des
Hauptfriedhofs in Karlsruhe, um neue Erkenntnisse zu gewinnen.
Stadtrat
Woytal meint ebenfalls, die Friedhofskonzeption nochmals hinsichtlich der
Flächenverkleinerung zu überdenken und bei Neuvergabe von Gräbern jeweils den
alten Friedhofsteil zu favorisieren, um Lücken zu schließen und nicht im neuen
Teil Gräber zu vergeben.
Frau
Thévenot bestätigt, dass man bemüht sei in alten Bereichen Flächen zu nutzen,
aber Fußwege teilweise zu schmal wären. Neue Teilbereiche würden so gut wie es
geht geschont.
Stadtrat
Faller teilt mit, dass durch die Neukonzeption des Friedhofs Neusatz der alte
Teil nochmals überplant wurde, da der neue Teil voll belegt sei. Insgesamt habe
sich der Friedhof gut entwickelt. Lediglich seien die Urnengräber im alten Teil
teilweise schon belegt, weshalb neue Urnengräber angelegt werden müssten, wofür
im Haushalt Geld bereitgestellt wurde.
Teilhaushalt 7 Natur und Umwelt, Verkehr (S. 333 ff.)
5410
Gemeindestraßen
Stadträtin
Dr. Burget-Behm fragt nach dem Grund für die Steigerung des Ansatzes bei SK
42120000 im Jahr 2017 verglichen mit dem Jahr 2016.
FBL
Balaskas erklärt, dass in dieser Position u.a. die Unterhaltungs- und
Reparaturaufwendungen für die Straßenbeleuchtung in Höhe von 150.000 €
enthalten sind, die in den vergangenen Jahren stark zurückgefahren wurden.
Stadtrat Grißtede
erkundigt sich, ob bei der Anzahl der Brücken und Durchlässe auf S. 345 wegen
des starken Rückgangs von 239 Brücken im Jahr 2013 auf nur noch 102 ab dem Jahr
2014 evtl. ein redaktioneller Fehler vorliege.
Abteilungsleiter
Back geht davon aus, dass es auch im Jahr 2013 nur 102 Brücken gab.
Stadträtin
Dr. Burget-Behm fragt nach dem aktuellen Sachstand für den Neubau des Radwegs
Weitenung-Leiberstung.
OB Schnurr
antwortet, dass dieser zurückgestellt sei, weil für die Gemeinde Sinzheim der
Radweg nach Müllhofen wichtiger sei. Sobald dieser Radweg fertig sei, werde die
Verbindung nach Leiberstung aufgegriffen. Darüber hinaus sei auch mit einer
Kostenbeteiligung des Landkreises zu rechnen, weil der Radweg nach Leiberstung
entlang einer Kreisstraße verlaufe, so der Vorsitzende.
Stadtrat
Seifermann bringt sein Bedauern über die Verschiebung dieses Neubaus zum
Ausdruck, weil es seiner Ansicht nach eine gefährliche Strecke sei, auf der es
auch schon Unfälle gegeben habe. Ihm sei deshalb wichtig, den Radweg zu bauen,
sobald es die finanziellen Mittel unter Beteiligung des Landkreises und der
Gemeinde Sinzheim zuließen.
Auch
Stadtrat Woytal stimmt dieser Aussage zu.
Auf die
Bitte von Stadtrat Grißtede hin, Haushaltsmittel für die Gartenstraße aufgrund
der dringenden Sanierungsbedürftigkeit bereitzustellen, teilt OB Schnurr nach
Hinweis von Frau Thévenot mit, dass in den Planungsansätzen für die
Alban-Stolz-Straße (I54105200060, S. 354) auch Mittel für die Gartenstraße
enthalten seien. (Anmerkung: aus Gründen des Grundsatzes der
Haushaltsklarheit sollten diese beiden Maßnahmen im Haushaltsplan getrennt
voneinander veranschlagt werden)
Stadtrat
Seifermann fragt nach der Bedeutung des Zusatzes „erstmalige Herstellung“ bei
der Benderstraße (I54105200340, S. 355) und vermutet Erschließungsbeiträge, die
aus der erstmaligen Herstellung resultierten und auf die Anwohner zukämen.
Grundsätzlich
hinge am Begriff der „erstmaligen Herstellung“ die
Erschließungsbeitragspflicht, welche sich aufgrund des Alters der Straße und eines
fehlenden Straßenausbauplans bei der Benderstraße bisher noch nie ergeben habe,
so FBL Balaskas. Auch sei die Benderstraße keine historische Straße, und
deshalb nun erstmals erschließungsbeitragsrechtlich beim Ausbau zu behandeln.
OB Schnurr
sagt eine Aufklärung im Technischen Ausschuss und eine anschließende Info an
die Anlieger der Benderstraße zu. Womöglich handele es sich nur um einen
Straßenteil der erschließungsbeitragspflichtig sei.
Stadtrat
Hirn befürchtet, dass Stadt, Bund und Land stetig mehr Geld ausgeben müssten,
um die Straßen in einem guten Zustand zu erhalten, hier drohten erhebliche
zusätzliche Ausgaben.
OB Schnurr
betont, dass man deshalb die Befahrung zur Bestandsaufnahme durchführe.
Stadtrat
Woytal möchte wissen, bis wann mit einem Ausbau der Karl-Reinfried-Straße zu
rechnen sei. OB Schnurr teilt mit, dass dazu die Straßenerfassung abgewartet
werde und in der näheren Planung sei diese Straße nicht enthalten.
Stadtrat
Fallert erkundigt sich nach der Generalsanierung der Zufahrt zur Burg Windeck
und fragt, ob es sich dabei um das kurze Stück zwischen Kreisstraße und Burg
Windeck handle und ob die Stadt Bühl komplett für die Kosten aufkommen müsse.
OB Schnurr bestätigt dies.
Stadtrat
Seifermann stellt die Frage nach der zeitlichen Umsetzung der Sanierung der
Bühler Seite. OB Schnurr erläutert, dass es sich bei den 50.000 € zunächst um
eine Planungsrate handle. Möglicherweise könne man dafür ELR-Mittel im Rahmen
der Wohnumfeldverbesserung beantragen. Allerdings gäbe es dafür zeitliche Vorgaben,
sodass dieses Vorhaben bis 2021 erledigt sein müsse. Diese Maßnahme sei jedoch
wegen der Enge der Leitungsführung nicht ganz einfach, den vorgegebenen
Zeitpunkt habe man aber im Blick, teilt OB Schnurr mit.
Stadträtin
Dr. Burget-Behm spricht die Sanierung des Allmendgässchens an und fragt nach
konkreten Plänen in diesem Bereich. OB Schnurr stimmt zu, dass Sanierungsbedarf
vorhanden sei, evtl. gäbe es dafür eine pragmatische Lösung, worüber im
Ortschaftsrat Altschweier noch gesprochen werde.
Stadtrat
Grißtede möchte in diesem Zusammenhang wissen, ob die dafür im Jahr 2016
eingeplanten Mittel als Budgetreste ins Jahr 2017 übertragen werden könnten,
insbesondere angesichts einer kostengünstigeren Lösung. OB Schnurr sagt dies
zu.
5460
Parkierungseinrichtungen (S. 366 ff.)
Stadtrat
Grißtede spricht sich für mehr Kontrolle des ruhenden Verkehrs und eindeutigere
Parkverbote insbesondere rund um den Kirchplatz aus.
Stadtrat
Löschner bemängelt den niedrigen Kostendeckungsgrad im Vergleich zum ÖPNV. Beim
Verzicht auf Autos würden kein Schmutz und Lärm in die Stadt gebracht. Er ist
deshalb der Meinung, dass man das Verhältnis zwischen den Ausgaben im Bereich
Parkierungseinrichtungen und den Ausgaben für den ÖPNV ändern müsse.
OB Schnurr
ist verwundert über diesen Unterschied. Abteilungsleiter Bohnert erklärt, dass
zwar die Parkgebühren gestiegen seien, aber nicht im geplanten Umfang.
Gleichzeitig wären auch die Unterhaltungsaufwendungen gestiegen. Hinzu kommt
die Tatsache, dass es Parkplätze gibt, die die Stadt Geld kosteten, aber keines
erbrächten.
In diesem
Zusammenhang teilt Stadträtin Dr. Burget-Behm mit, dass sie von Bürgern auf die
Parksituation rund um den Bahnhof sowie in der Weststadt allgemein angesprochen
worden sei. Sie fragt nach der Möglichkeit zum Bau eines Parkdecks ähnlich dem
am Johannesplatz.
OB Schnurr
meint, dass dies baulich sicherlich möglich sei, finanziell dagegen wohl nicht
darstellbar.
Stadtrat
Jäckel möchte den Grund für die deutlich erhöhten Planansätze bei der internen
Leistungsverrechnung des Aufwands für den Bauhof/Gärtnerei wissen.
Abteilungsleiter
Back bietet an, dies mit dem Bauhofleiter Herrn Feißt abzuklären und
nachzuliefern.
Laut
Stadtrat Seifermann seien mehrere Parkprobleme im Stadtgebiet vorhanden, nicht
zuletzt wegen ungeordneten Parkens. Deshalb schlage er vor, eine neue
Vollzugsdienststelle zu schaffen, um dem Einhalt zu gebieten. Außerdem wurden
teure Parkhäuser wie das der Volksbank Tiefgarage gebaut, in denen sich
regelmäßig genügend Platz finde. Diese zentralen Parkmöglichkeiten sollten auch
genutzt werden, so Seifermann.
5470
Verkehrsbetriebe / ÖPNV (S. 371 ff.)
Aus Sicht
von Stadträtin Dr. Burget-Behm beklage man jährlich aufs Neue die hohen
Zuschüsse bei gleichzeitig geringer Auslastung des ÖPNV. Sie möchte wissen,
wann die Verträge mit den Betreibern auslaufen und ob es nicht sinnvoll sei,
die zukünftige Gestaltung des ÖPNV in einer Arbeitsgruppe zu beraten.
Stabstellenleiter
Zimmer stimmt zu und teilt mit, dass die Verträge 2020 auslaufen würden. Zwei
Jahre vorher müsste jedoch eine Ausschreibung erfolgen, d.h. Ende 2018.
Innerhalb eines Jahres ab jetzigem Zeitpunkt gerechnet müsste man sich darauf
vorbereiten. Eigentlich sei schon ein früherer Vorbereitungsbeginn geplant
gewesen, weshalb man bereits zwei intensive Fahrgastzählungen in 2016
durchgeführt habe, die jedoch stark durch Flüchtlinge beeinflusst worden wären.
Eine nochmalige Zählung möchte man deshalb im Frühjahr durchführen. Vor der
Sommerpause wird man deshalb nicht mehr auf den Gemeinderat zukommen, aber
direkt danach, um unbedingt eine Entscheidung zu treffen, wie man in die
Ausschreibungen gehe.
Stadtrat
Seifermann gibt zu bedenken, dass es grundsätzlich schwierig sei, Autobesitzer
zur Nutzung des ÖPNV zu bewegen. Trotzdem sei es wichtig, eine Mindesttaktung
für weniger mobile Bürger aufrechtzuerhalten.
5510
Öffentliches Grün / Landschaftsbau (S. 374 ff.)
Stadtrat
Jäckel fragt nach der Ursache für den starken Anstieg der Aufwendungen aus
interner Leistungsbeziehung. FBL Balaskas führt hierzu aus, dass die
Straßenreinigung und der Winterdienst bis einschl. 2016 bei Profit-Center
5410-Straßen auszuweisen war. Scheinbar sei die Aufteilung auf verschiedene
Posten nun nicht mehr ganz korrekt, insgesamt haben sich alle Bauhofleistungen
zusammen über den Gesamthaushalt hinweg jedoch nicht wesentlich verändert.
Für die
Spielplätze regt Stadtrat Jäckel an, sog. Spielplatzpaten zu suchen. Diese
Paten könnten bei kleinen Dingen wie z.B. Müll aufzusammeln, selbst Hand
anlegen und für umfangreichere Angelegenheiten den Bauhof beauftragen, um so
regelmäßig für ein ordentliches Erscheinungsbild des Spielplatzes zu sorgen.
5520
Gewässerschutz / Öffentliche Gewässer / wasserbauliche Anlagen (S. 379 ff.)
Stadträtin
Dr. Burget-Behm möchte den Grund für die starke Zunahme des Fremdaufwands für
die Unterhaltung der Anlagen (SK 42122000) in 2017 ggü. 2016 wissen.
Stellv.
FBL Thévenot erläutert dies anhand der Grabenausräumung und –freiräumung. Hier
gäbe es einen Sanierungsstau, der bei Starkregen zu größeren Problemen führen
könne. Zurzeit finde eine Prüfung statt, welche Flächen zukünftig mit Mähkorb
gemäht werden könnten, dies sei jedoch nicht überall möglich.
Laut
Stadtrat Grißtede sind die insgesamt eingeplanten 100.000 € für den
Hochwasserschutz Balzhofen viel zu wenig. Hier müsse man nachlegen, sobald
entsprechende Hochwasserschutzpläne vorhanden seien. Das bisherige Vorgehen sei
unbefriedigend. OB Schnurr weist daraufhin, dass die Hochwassergefahrenkarte
für den Sommer angekündigt sei. Laut Abteilungsleiter Back finden sich mehrere
Hochwasserschutzmaßnahmen über den Haushalt verteilt, teilweise auch im
Wirtschaftsplan des EB Abwasserbeseitigung. Herr Grißtede bittet um eine
Übersicht der Maßnahmen in Balzhofen und der anderen Ortsteile, die
hochwassergefährdet sind.
OB Schnurr
sagt eine Zusammenstellung für die einzelnen Fraktionen zu.
5540
Naturschutz und Landschaftspflege (S. 385 ff.)
Stadtrat
Hirn lobt die Stadt Bühl für ihre Unterstützung von Naturschutzprojekten und
der Naturschutzstiftung Waldhägenich. Besonders beeindruckend war seiner
Ansicht nach der Besuch von OB Schnurr kurz vor Weihnachten am Altschweirer
Baggersee. In diesem Zusammenhang möchte er wissen, wie es um die
Belüftungsschneise am kleinen Hägenichsee bestellt ist.
OB Schnurr
teilt mit, dass die Belüftungsschneise noch nicht freigeschlagen sei und dies
im Frühjahr angegangen werden solle.
Stadtrat
Seifermann erkundigt sich, welche Maßnahmen beim Hintermattengraben in Vimbuch
geplant seien. OB Schnurr gibt zu verstehen, dass es sich bei diesem Graben um
den Bereich zwischen Sportplatz und Feldweg handelt.
Stadtrat
Seifermann fragt nach dem Fifty-Fifty Programm zur Belohnung von energetisch
wirtschaftlichem Verhalten und dem Stand der Einführung. Stabstellenleiter
Zimmer gibt Auskunft, dass man bereits vor einigen Jahren tätig geworden sei,
aber keinen Partner bzw. Schule gefunden hätte, die Interesse an einer
Mitwirkung gehabt hätte.
5610
Umweltschutzmaßnahmen (S. 391 ff.)
Stadtrat
Löschner stellt einen Antrag auf Erhöhung des Zuschusses für das Klimabündnis
(S. 392) von 2.500 € auf 4.000 €.
Stadtrat
Grißtede weist auf die möglicherweise falsche Abkürzung bei der Erläuterung zum
SK 43180000 auf S. 392 hin. OB Schnurr teilt mit, dass es sich nicht um die
Bühler Bürgerenergiegenossenschaft, sondern um den Zuschuss für die Solaranlage
auf dem Dach des Bauhofs handeln würde.
Stadträtin
Dr. Burget-Behm vermisst die Angaben zur CO2-Emission je Einwohner und möchte
wissen, wieso dieser Wert nicht mehr im Haushaltsplan enthalten ist. OB Schnurr
sagt zu, diese Angabe nachzuliefern.
Sie ist
außerdem im Namen der CDU-Fraktion nicht der Meinung, dass der Zuschuss für das
Klimabündnis erhöht werden müsse.
Stadtrat
Woytal sieht es ähnlich und weist daraufhin, dass aus seiner Fraktion jeder
individuell abstimmen würde.
Es folgt
die Abstimmung über die „Erhöhung des
Zuschusses für das Klimabündnis im Jahr 2017 von 2.500 € auf 4.000 €“ auf
Antrag von Herrn Löschner:
Dafür:
zwei Stadträte
Dagegen:
neun Stadträte
Enthaltungen:
keine
Im
Ergebnis bleibt es bei einem Zuschuss von 2.500 €.
Stadtrat
Seifermann spricht die Landschaftsoffenhaltung als ein permanentes Thema an,
welches seiner Meinung nach im Wald- und Umweltausschuss behandelt gehört.
OB Schnurr
schlägt vor, ein Erhaltungskonzept für die Gemarkung Bühl zu erstellen.
Stadtrat
Oberle fragt nach einem möglichen Zusammenhang zwischen den Aufwendungen für
bezogene Leistungen und Waren, für die Honorar- und Werkverträge, für die
Werbung und Öffentlichkeitsarbeit und dem Klimaschutzkonzept.
Stabstellenleiter
Zimmer erläutert, dass in den Leistungen und Waren die Altlastenuntersuchungen
enthalten sind. Die Aufwendungen für Honoraraufwendungen sind für die
Fortführung des Klimaschutzkonzepts
gedacht, genauso wie die Aufwendungen für Öffentlichkeitsarbeit und Werbung.
Teilhaushalt 8 Wirtschaftliche Unternehmen und Tourismus (S. 395 ff.)
5550
Forstwirtschaft (S. 400 ff.)
Stadtrat
Grißtede spricht ein Lob an die Forstwirtschaft für das gute Ergebnis trotz
schwieriger Rahmenbedingungen aus.
Stadträtin
Dr. Burget-Behm schließt sich dem Lob im Namen der CDU-Fraktion an.
5710 Wirtschaftsförderung (S. 408 ff.)
Stadtrat
Seifermann hält die Zahl der Beschäftigten für eine wichtigere Kennzahl als die
Gewerbesteuereinnahmen.
Außerdem
finde er es gut, dass die Bühler Leistungsschau wieder stattfinde. Er fragt
nach dem zukünftig geplanten Rhythmus, in dem diese Veranstaltung stattfinden
soll.
OB Schnurr
teilt mit, dass die nächste große Leistungsschau 2018 geplant sei, und
Stabstellenleiterin Bergmaier ergänzt, dass zukünftig ein vierjähriger Rhythmus
eingehalten werden soll.
Stadträtin
Dr. Burget-Behm möchte wissen, wieso sich der Zuschuss je Arbeitnehmer von 2013
auf 2017 erhöht hat, obwohl gleichzeitig auch die Zahl der Beschäftigten
zugenommen hat.
FBL Balaskas
führt das auf das ebenfalls gestiegene negative Ergebnis zurück, woraus sich
diese Werte ergeben. Im Übrigen sei dies eine Kennzahl aus dem Produktplan
Baden-Württemberg.
57300300
Schlachthof (S. 416 ff.)
Stadträtin
Dr. Burget-Behm erkundigt sich nach dem aktuellen Entwicklungsstand des
Schlachthofs Bühl. Abteilungsleiter Bohnert erläutert, dass das Jahr 2016 mit
einer „schwarzen Zahl“ abschließen werde. Momentan arbeite man an einer
Wiederaufnahme der Kooperationsgespräche mit dem Schlachthof Offenburg, die
Ende 2015 aufgehört hatten.
Stadtrat
Seifermann bringt zum Ausdruck, dass in Zukunft der Betrieb positive Ergebnisse
erzielen müsse. Grundsätzlich sei die Finanzierung auf breitere Basis zu
stellen und die Landkreise, aus denen Tiere angeliefert werden, müssten sich
daran beteiligen, damit die Stadt Bühl nicht alleine dastehe.
Laut
Stadtrat Grißtede sollte auf jeden Fall versucht werden, den Schlachthof in
Bühl zu halten und bescheiden auszubauen, um die Versorgung mit regionalen
Produkten zu sichern. Deshalb müsse man bereit sein, dafür auch zu investieren.
Auch er fordert positive Betriebsergebnisse ein.
Stadträtin
Dr. Burget-Behm stimmt Herrn Grißtede zu. Der Verzicht auf einen
Großschlachthof diene auch dem Verbraucherschutz. Hinsichtlich des bescheidenen
Ausbaus wäre zu prüfen, ob es nicht Fördermöglichkeiten aus dem Programm zur
Verbesserung der Agrarstruktur gebe. Abteilungsleiter Bohnert ergänzt als
weitere Möglichkeit eine Förderung über Leaderprojekte. Bei zukünftigen
Investitionen kämen evtl. die Kühlung und der Bereich der Viehanlieferung in
Frage.
Stadtrat
Jäckel meint, dass es notwendig sei, in diesem Zusammenhang die Kontakte zu
Bürgermeistern der Nachbargemeinden zu nutzen und dort Werbung für den
Schlachthof Bühl zu machen.
Stadtrat
Fallert ist der Erhalt des Schlachthofs ebenfalls wichtig, weil dieser von
großer Bedeutung für Hofläden sei. Davon profitiere indirekt auch die
Landschaftsoffenhaltung, sodass man weniger Geld für derartige Maßnahmen
ausgeben müsse.
5730-90
Bürgersäle, Festplätze (S. 421 ff.)
Stadtrat
Hirn möchte wissen, wieso der Kostendeckungsgrad 2016 und 2017 im Vergleich zu
2015 so gering ist. Abteilungsleiter Back erläutert, dass die geplanten Erträge
dieser beiden Jahre im Vergleich zu dem gebuchten Ertrag in 2015 entsprechend
niedriger seien. FBL Balaskas ergänzt, dass die kalk. Zinsen sehr hoch
veranschlagt wurden und diese zu überprüfen seien. Dazu sei aber eine
tiefergehende Analyse erforderlich.
57500301
Zwetschgenfest (S. 424 ff.)
Stadtrat
Seifermann fordert im Hinblick auf das kontinuierlich ansteigende Defizit, dass
in Zukunft die Ausgaben begrenzt werden sollten. OB Schnurr verweist auf die
stark gestiegenen Kosten für die Sicherheit.
5750-TOURI
Tourismus (S. 428 ff.)
Stadtrat
Grißtede merkt die Verdoppelung des Sachaufwands an. Der Aufwand für interne
Verrechnungen hätte sich verdreifacht, und das jeweils bei gleichbleibenden
Einkünften. Frau Bergmaier führt das auf den Neuauftritt des Tourismus zurück.
Nicht nur das Gastgeberverzeichnis und Broschüren seien neu erstellt worden,
sondern auch eine neue Homepage. Jahrelang sei in dieser Hinsicht nichts
gemacht worden.
Stadtrat
Seifermann vermisst ein Hinweisschild auf kulturelle Besonderheiten auf Bühler
Gemarkung. Er hat die Bitte an die Verwaltung, die Initiative dafür zu
ergreifen. OB Schnurr teilt mit, dass sich die Nationalparkverwaltung um ein
solches Schild für den Nationalpark kümmere und z.B. bzgl. der Burg Windeck
denkbar sei.
Stadtrat
Grißtede erklärt sich mit der Antwort von Frau Bergmaier nicht einverstanden
und bittet um eine Zusammenstellung darüber, wie sich die 317.000 € des
Sachaufwands zusammensetzen.
OB Schnurr
sagt dies für die einzelnen Fraktionen zu.
Wirtschaftsplan Eigenbetrieb
Abwasserbeseitigung (S. 505 ff.)
Stadtrat
Grißtede fragt, ob im Betrag der vorgesehenen Kreditaufnahmen der durch die
Stadt Bühl vereinnahmte Betrag enthalten ist, der vom EB Abwasserbeseitigung
zurückgezahlt wird.
FBL
Balaskas erläutert, dass ein Teilbetrag von 4.250.000 € der Restbetrag des Trägerdarlehens
sei.
Stadtrat
Seifermann bemängelt die hohe Kreditaufnahme zur Finanzierung der
Investitionen, die wiederum nicht gleich auf die Gebühren umgelegt werden
könnten. OB Schnurr teilt mit, dass die kommunalen Spitzenverbände das auf der
Tagesordnung hätten und sich um entsprechende gesetzliche Regelungen kümmerten.
Wirtschaftsplan Eigenbetrieb Breitbandnetz (S.
515 ff.)
OB Schnurr
weist auf die bereits am Montag verteilte Tischvorlage hin.
Stadtrat
Seifermann spricht das aus seiner Sicht bestehende Missverhältnis zwischen dem
Höchstbetrag an Kassenkrediten von 1 Mio. € und den Investitionskrediten von
571.000 € an.
Laut FBL
Balaskas bestehe aufgrund der Sondersituation mit der Gründung des
Eigenbetriebs dieses Mal kein Missverhältnis. Man sei deshalb auch im Gespräch
mit der Rechtsaufsicht. Es ginge darum, die Investitionen auf den Weg zu
bringen. Eine Kreditaufnahme vorzuschalten, bevor man die erste Investition
tätigt, kann gelingen oder auch unwirtschaftlich sein, weshalb man dieses Mal
diese Variante bevorzugt habe. Auf Nachfrage von Herrn Seifermann teilt FBL
Balaskas mit, dass dies jedoch kein Dauerzustand bleiben würde.
FBL
Balaskas fügt weiter an, dass es durchaus sein könne, dass die 100.000 € für
eine Eigenkapitalzuführung im Stadthaushalt zugunsten des EB Breitbandnetz
möglicherweise als Verlustabdeckung in den Ergebnishaushalt umgesetzt werden
müssten. Dies müsse mit der Kommunalaufsicht noch abschließend geklärt werden.
Abstimmungsergebnis: