Sitzung: 17.01.2018 Verwaltungsausschuss
Beschluss:
Der
Vorsitzende OB Schnurr begrüßt die Anwesenden und weist auf die bereits
verteilte Tischvorlage „Offene Fragen aus VwA-Sitzung am 15.01.2018“ hin. Darin
enthalten sind Angaben zu den am Montag nicht beantworteten Fragen.
Danach
wird die Beratung des Haushaltsentwurfs fortgesetzt. Am Montag, 15.01.2018,
wurde die Sitzung nach der Beratung des Teilhaushalts 7 geschlossen.
Teilhaushalt 8 Wirtschaftliche Unternehmen und Tourismus (S.
394 ff.)
5550 Forstwirtschaft
Stadtrat
Seifermann erkundigt sich nach den eventuellen Sturmschäden der vergangenen
Wochen im Forstbereich. Herr Damm teilt daraufhin mit, dass es sich bisher in
Grenzen halte, die einzigen Flächenschäden seien im Bereich der Grillhütte in
Eisental aufgetreten. Allerdings verweist er darauf, dass auch in den kommenden
Wochen mit Sturmschäden zu rechnen sei.
Stadtrat
Löschner spricht die aktuelle Gefahr durch die afrikanische Schweinepest an und
bittet um Auskunft, ob diesbezüglich bereits auf die Jägerschaft zugegangen
worden sei, um das Schwarzwild zu reduzieren. Herr Damm erwidert, dass die
Schwarzwildkonzeption bereits greife. Daneben wolle man die Jagdpächter durch
eine Vereinfachung der Entsorgung von Wild- und Schlachtabfällen unterstützen.
Dies solle durch die kostenlose Bereitstellung von entsprechenden Behältern in
Kooperation mit der Gemeinde Bühlertal geschehen.
Auf
die Nachfrage von Stadtrat Hirn zum Eschensterben in den Auenwäldern antwortet
Herr Damm, dass weiterhin jedes Jahr ein Verlust von 90 Prozent zu verzeichnen
sei. Daher rechne er in spätestens zwei bis drei Jahren lediglich noch mit
einem marginalen Bestand an Eschen.
Stadtrat
Professor Dr. Ehinger stellt fest, dass der Kostendeckungsgrad sinke,
insbesondere auch bei der Holzproduktion. Hierfür bittet er um Begründung. Herr
Damm informiert, dass die Verkaufserlöse für starke Bäume gesunken seien. Um
diesen Effekt nicht weiter zu verstärken, arbeite man überwiegend im
schwächeren Segment. Zudem zeige der Holzpreis trotz der boomenden
Baukonjunktur eine Stagnation mit fallender Tendenz. Infolgedessen sei die
Planung für den aktuellen Haushalt zurückhaltend erfolgt. Die hohen
Aufwendungen ließen sich auf das bereits erwähnte Eschensterben zurückführen.
5710 Wirtschaftsförderung
Stadtrat
Fritz erkundigt sich nach konkreten Plänen hinsichtlich der
Gewerbeflächenbedarfsplanung. Insbesondere interessiert ihn, ob es eine
Auflistung gebe, wieviel Fläche alle Gewerbebetriebe in den kommenden Jahren
benötigen würden. Frau Bergmaier verweist auf die Projektgruppe
„Gewerbeflächen“ des Strategiekreises. Diese werde in der kommenden Woche
zusammen kommen und eine solche Aufstellung erarbeiten.
Bezugnehmend
auf die aktuelle Tagespresse erkundigt sich Stadtrat Hirn nach der Situation
der Existenzgründungen. OB Schnurr weist auf die nahezu bestehende
Vollbeschäftigung in Bühl sowie den demographischen Wandel als Faktoren für die
geringe Zahl an Neugründungen hin. Frau Bergmaier führt weitere Überlegungen
des Strategiekreises aus, u.a. diskutiere man über einen Gründerpreis um junge
Existenzgründer nach Bühl zu holen.
Stadtrat
Seifermann weist auf den vergangenen und aktuellen Flächenverbrauch und dessen
Bedeutung für den Umweltschutz hin. Daher bittet er die Verwaltung um einen
Vergleich mit anderen Kommunen, beispielsweise Achern oder Rastatt, über den
Pro-Kopf-Flächenverbrauch der Betriebe. OB Schnurr nimmt diesen Auftrag an.
Zugleich verweist er auf bereits vorhandene Bestrebungen zur Nachverdichtung.
Die Sinnhaftigkeit eines derartigen Vergleichs zweifelt Stadtrat Hirn an. Aus
seiner Sicht habe man mit den aktuellen Planungen den möglichen
Flächenverbrauch weitestgehend ausgeschöpft. Der Vorsitzende verweist darauf,
dass man durch den Flächennutzungsplan gebunden sei. Dieser enthalte noch
einige Gewerbeflächen, daneben müsse man verstärkt die vorhandenen,
brachliegenden Grundstücke in Gewerbegebieten nutzen. Dies sei allerdings
schwierig, da diese sich zumeist in privatem Eigentum befänden.
Stadtrat
Jäckel macht deutlich, dass den eigenen Betrieben Vorrang eingeräumt werden
müsse. Hinsichtlich des Fachkräftemangels erinnert er an den früheren
Gründerpreis und regt an, diesen wieder einzuführen. Eine Splittung zwischen
Industrie und Handwerk sei hierbei sinnvoll. OB Schnurr verweist auf die
Ausführungen von Frau Bergmaier und bedankt sich für den Vorschlag.
Die
Frage nach dem verdoppelten Sachaufwand von Stadtrat Oberle beantwortet OB
Schnurr mit der Durchführung der Leistungsschau. Dieselbe Antwort erhält auch
Stadtrat Nagel auf die Frage, wofür die Entgelte für öffentliche Leistungen
erwartet würden.
Stadtrat
Jäckel erinnert an die Beitrittsverhandlungen zum Nationalpark und bittet um
Information, ob diesbezüglich bereits Gespräche stattgefunden hätten. BM
Jokerst teilt mit, dass diese bereits geführt wurden und nun alle Gemeinden
beitreten würden. Insbesondere wurde auch den Anrainer-Gemeinden die
Möglichkeit des Beitritts gewährt, sodass die Finanzierung gesichert sei.
5730 Schlachthof
Stadtrat
Jäckel erinnert an die Diskussion über den Offenburger Schlachthof und
erkundigt sich nach dem aktuellen Sachstand. Herr Bohnert informiert, dass der
Schlachthof in Offenburg noch bis zum 31.12.2019 in Betrieb sei. Die erwarteten
Auswirkungen auf den Bühler Schlachthof würden nach aktuellem Stand keine
baulichen Erweiterungen erfordern.
Stadtrat
Professor Dr. Ehinger möchte wissen, warum der Kostendeckungsgrad im Verhältnis
zu den Jahren 2016 und 2017 so gering ausfalle. Herr Zimmer macht deutlich,
dass es bei diesen Positionen nicht um den Betrieb der Schlachthof Bühl GmbH
ginge, sondern lediglich um die Zahlungen der Stadtverwaltung für das Gebäude.
Die GmbH selbst erwirtschafte aktuell Überschüsse. Stadtrat Seifermann hakt
nochmals nach. Herr Zimmer und Frau Balaskas erläutern die Differenz durch
Personalerstattungen bis zum Jahr 2016 der GmbH an die Stadt. Auf Stadtrat
Woytals Rückfrage die Personalaufwendungen betreffend erklärt Frau Balaskas,
dass es sich dabei lediglich um Umlagen an die Rentenkasse handle.
5730 Erholungsanlagen, Grillplätze
Stadtrat
Fritz bemängelt, dass durch die Benutzungsentgelte nicht einmal die laufenden
Kosten gedeckt werden könnten. Daher empfiehlt er, sie moderat zu erhöhen.
Stadtrat
Hirn schließt sich seinem Vorredner an. Zugleich thematisiert er das Thema
Vandalismus und warnt davor, dass friedliche Nutzer dafür aufkommen müssten.
5730 Bürgersäle, Festplätze
Stadtrat
Hirn erkundigt sich nach den Regelungen zur Nutzung des Bürgersaals Oberweier.
Herr Eller erläutert, dass gemeinsam mit dem Fachbereich Bildung, Kultur und
Generationen analog den anderen Bürgersälen auch für Oberweier die Regelung
getroffen worden sei, keine Privatnutzung mehr zu gestatten.
Von
Stadtrat Löschner werden die geringen Einnahmen und die damit verbundene
niedrige Auslastung kritisch hinterfragt. Herr Eller gibt zu bedenken, dass
höhere Auslastungen nicht nur zu höheren Einnahmen, sondern auch zu höheren
Ausgaben führen würden. Eine Kostendeckung sei nicht möglich. Die Nutzung durch
Privatleute sei daneben aufgrund der Konkurrenz zu gewerblichen Anbietern
problematisch zu betrachten. Herr Dürk erklärt außerdem, dass die Auslastung
nicht ausschließlich aus den Einnahmen ersichtlich sei, da ein Großteil der
Nutzung durch die entgeltbefreiten Vereine erfolge.
5750 Zwetschgenfest
Stadtrat
Hirn skizziert, dass das Fest einen Leuchtturmcharakter habe und daher der
finanzielle Aufwand absolut gerechtfertigt sei.
5750 Tourismus
Stadtrat
Löschner fragt, ob es aufgrund des Nationalparks bereits spürbare Wendungen
gebe. Frau Bergmaier erklärt, dass sich dies noch nicht in konkreten Zahlen
manifestiere. Allerdings habe der Park einen positiven Effekt für die Region,
was in den kommenden Jahren auch noch spürbarer werde.
Stadtrat
Professor Dr. Ehinger bemängelt die fehlenden Hinweise auf den Nationalpark.
Zusätzlich möchte er wissen, was es mit der Investitionsmaßnahme „Nationalparkausblicke“
auf sich habe. OB Schnurr erläutert, dass es sich dabei um touristische
Aussichtsstellen handele. Beispiel hierfür sei der Engelsberg in Bühlertal.
Sich
der Kritik seines Vorredners anschließend spricht Stadtrat Seifermann an, dass
aus seiner Sicht ein Hinweisschild an der Autobahn fehle. Er bittet die
Stadtverwaltung hierzu aktiv zu werden. OB Schnurr teilt mit, dass man sich
bereits bemüht habe. Zugleich weist er daraufhin, dass seitens der
Autobahnverwaltung mitgeteilt wurde, es seien bereits zu viele Schilder entlang
der A5 angebracht.
Stadtrat
Nagel bemängelt den Zustand der Burg Windeck und der umliegenden Grünflächen
und erkundigt sich, ob hier Mittel zur Pflege zur Verfügung stünden. OB Schnurr
informiert, dass man hierzu den Pachtvertrag prüfen müsse und aktuell ein
Rechtsstreit mit der Eigentümerin anhängig sei.
Teilhaushalt 9 Öffentliche Finanzwirtschaft (S. 432 ff.)
Stadtrat
Jäckel erkundigt sich nach dem aktuellen Prozess zur Reform der Grundsteuer,
woraus sich eine kurze Diskussion ergibt.
Wirtschaftsplan Eigenbetrieb
Abwasserbeseitigung (S. 456 ff.)
OB
Schnurr verweist auf die Tischvorlage des ersten Sitzungstags und die darauf
notierte Verpflichtungsermächtigung für den Auftrag „Sanierung Kanäle
Allgemein“ in Höhe von 700.000 €.
Stadtrat
Seifermann kritisiert die Pflicht durch den Gesetzgeber zu Kreditaufnahmen, da
diese aus seiner Sicht die Abwassergebühr unnötig erhöhe. Frau Balaskas stimmt
weitestgehend zu, gibt allerdings zu bedenken, dass im Bereich der
Abwassergebühren auch ein Gründungsdarlehen oder eine Eigenkapitalausstattung
ebenfalls zu verzinsen sei. Daher würde sich auch dies in der Gebühr auswirken.
Stadtrat
Jäckel fragt, inwieweit teure Darlehensverträge umgeschuldet werden könnten.
Frau Balaskas teilt mit, dass man an dieser Thematik bereits arbeite. Jedoch
stehe Kommunen kein Sonderkündigungsrecht nach zehn Jahren ohne
Vorfälligkeitsentschädigung zu.
Wirtschaftsplan Eigenbetrieb
Breitbandnetz (S. 467 ff.)
Stadtrat
Fritz lobt ausdrücklich das Engagement in diesem Bereich und betont die
besondere Bedeutung für die Zukunft der Stadt. Zugleich macht er seine Hoffnung
deutlich, dass der Ausbau zügig und vor allem auch gleichmäßig in der Kernstadt
sowie den Ortsteilen erfolge.
Abstimmungsergebnis: