Beschluss:

 

1.)  Der Gemeinderat fasst den Grundsatzbeschluss für die Sanierung im Bestand des Windeck-Gymnasium -Ostflügels- und beauftragt die Verwaltung mit der Umsetzung.

 

               Abstimmungsergebnis: Einstimmiger Beschluss (24 Ja-Stimmen)

 

 

2.)  Der Gemeinderat beschließt die Durchführung eines europaweiten VgV-Verfahrens mit vorgeschaltetem Realisierungswettbewerb nach RPW 2013 zur Auswahl der Architektur- und Ingenieurbüros.

 

              Abstimmungsergebnis: Einstimmiger Beschluss (24 Ja-Stimmen)

 

 

3.)  Der Gemeinderat beauftragt das Architekturbüro Thiele, 79108 Freiburg mit der Durchführung/Betreuung des VgV-Verfahrens.

 

               Abstimmungsergebnis: Einstimmiger Beschluss (24 Ja-Stimmen)

 

 

 


Architekt Thiele geht in seiner Präsentation nochmals zusammenfassend auf die Voruntersuchung hinsichtlich der Frage ein, wie das Windeck-Gymnasium erweitert und modernisiert werden kann und beleuchtet darüber hinaus das mögliche weitere Verfahren bezüglich der Planung dieser Maßnahme.

 

Stadträtin Dr. Burget-Behm erklärt, dass sich die CDU-Fraktion eindeutig für die Sanierung im Bestand ausspricht. Gründe dafür sind die Raumgröße, die Innenhöfe, die städtebauliche Relevanz und natürlich auch die Kosten bzw. die Bezuschussung.

Sie ist jedoch auch der Meinung, dass nicht die kompletten Kosten von 17,6 Mio. Euro über Kredite finanziert werden sollten, sondern dass ein noch zu definierender Betrag aus dem laufenden Haushalt beigesteuert werden soll. Man möchte nicht nur Nachhaltigkeit hinsichtlich des Klimaschutzes, sondern auch hinsichtlich der Finanzen.

 

Stadtrat Seifermann bestätigt die Äußerungen von Stadträtin Dr. Burget-Behm, dass das Windeck-Gymnasium dringend saniert werden muss. Er betont, dass es heute um den Grundsatzbeschluss geht und dass die Details hinsichtlich der Technik und so weiter in der Arbeitsgruppe zu besprechen sind, dessen Bildung er vorgeschlagen hat. In dieser kleinen Arbeitsgruppe sollten Vertreter der Verwaltung, der Fraktionen, des Lehrerkollegiums und auch der Schüler sitzen. Er spricht vom Windeck-Gymnasium als das meistgenutzte und bestgenutzte Gebäude in Bühl angesichts der ca. 1.000 Leute, die hier ein- und ausgehen. Er fragt, ob in den Kosten von 17,6 Mio. Euro auch ein Risikopuffer und ein Inflationsausgleich enthalten ist. Die Lage der Schule findet er ideal hinsichtlich der Nähe zum Bahnhof und zur Turnhalle und er hält auch die Fläche für groß genug, um später evtl. noch erweitern zu können.

Angesichts der großen Investitionen in verschiedenen Räumen sowie des Baus der Mensa in den letzten Jahren wäre es eine Steuergeldverschwendung, diesen Standort aufzugeben. Er ist ebenfalls der Meinung, dass man in den nächsten Haushaltsjahren jeweils zwei bis drei Millionen vorsehen sollte, so dass nach Abzug aller Zuschüsse nicht mehr so viel über Kredite zu finanzieren ist.

 

Oberbürgermeister Schnurr bestätigt die Dringlichkeit dieser Maßnahme, auch vor dem Hintergrund, nicht den Anschluss im Vergleich zu Gymnasien an anderen Standorten zu verlieren.

 

Stadtrat Hirn betont das Engagement als Schulstadt, das sich hier praktisch zeigt, da sich beim Windeck-Gymnasium nie die Frage gestellt hat, ob man etwas macht, sondern immer nur wie man es macht. Mit dem Ergebnis aus dem Regierungspräsidium, dass ein Neubau nicht gefördert wird, waren die Würfel hinsichtlich einer Sanierung eigentlich schon gefallen. Er weist nochmals auf die bereits genannten Vorteile hin. Positiv bemerkt er, dass immer die am Schulleben Beteiligten eingebunden waren. Angesichts der Schwierigkeit, alle Wünsche in Einklang zu bringen, findet er es sehr gut, dass auch das Lehrerkollegium sich zufrieden mit dem Vorgehen zeigt. Auch er betont, dass das Windeck-Gymnasium schlagkräftig bleiben muss, auch im Vergleich mit anderen Schulen. Er sichert abschließend die Zustimmung der SPD-Fraktion zu und hofft, dass man bald mit der Sanierung anfangen kann.

 

Stadtrat Prof. Dr. Ehinger erklärt, dass es für die FW-Fraktion ganz klar ist, sich für die Sanierung im Bestand auszusprechen. Zu den bereits erwähnten Vorteilen kommt auch noch hinzu, dass sich das Jugend-Café in akzeptabler Entfernung befindet, was ja auch ein Wunsch der Schüler war. Hinsichtlich der energetischen Sanierung schlägt er Standard „KfW55“ vor, wodurch man am meisten Energie einsparen kann. Die FW-Fraktion ist auch für das Vergabeverfahren mit RPW-Wettbewerb, weil man da am meisten Informationen bekommt. Man könnte sich jedoch auch mit dem Verhandlungsverfahren nach VgV mit Projektskizze anfreunden.

 

Stadtrat Jäckel hofft, dass man am Ende bei den jetzt vorgelegten Zahlen bleibt und nicht die Zuschüsse durch Mehrkosten bei der Sanierung aufgebraucht werden. Er findet es schade, dass man sich nicht mit einem anderen Standort auseinandergesetzt hat, dies hätte man tun sollen. Es ist für ihn nicht verständlich, dass bei einem Neubau die Größe der Klassenräume nicht erhalten bleiben kann und ein solcher auch nicht gefördert wird. Die FDP-Fraktion wird einer Sanierung nicht im Wege stehen und auch dafür stimmen, es ist wichtig, dass die Sache zügig angegangen wird. Die Sanierung muss auf dem höchsten energetischen Niveau erfolgen. Auch der RPW-Wettbewerb wird befürwortet, damit hier Fakten in der Vorplanung geschaffen werden. Die Gründlichkeit im Vorfeld kostet dann evtl. etwas mehr Zeit, die man aber dann bei der Sanierung wieder reinholt. Angesichts der Unwissenheit über die Zinsentwicklung würde er die Finanzierung gerne zeitnah gestalten. Er ist der Meinung, dass dieses Projekt das Wichtigste für den Gemeinderat sein muss. Es muss jetzt durchgezogen werden, damit man für die Zukunft gewappnet ist.

 

Stadträtin Becker betont u.a. die Notwendigkeit der räumlichen Voraussetzungen und findet es problematisch bei einem Neubau, dass diese Räume in dieser Weise dann nicht mehr vorhanden sind. Sie hält das für einen entscheidenden Punkt, die nach dem derzeitigen Raumprogramm vorgeschriebenen Raumgrößen sind ihrer Meinung nach zu klein. Insoweit kann es hier nur um den Erhalt und die Optimierung des Raumbestandes gehen und nicht um eine Verringerung. Sie spricht auch nochmals die Qualität der Innenhöfe an. Sie erwähnt auch die Nachhaltigkeit und meint, dass diese Baumaßnahme ein Vorzeigeprojekt sein muss. Wichtig für die SPD-Fraktion ist auch, dass das Windeck-Gymnasium in der Zeit des Umbaus attraktiv bleibt, d.h., bei der vorübergehenden Container-Lösung darf nicht gespart werden. Begrüßt wird auch der Vorschlag eine Arbeitsgruppe einzurichten, insbesondere mit Einbezug von Schülerinnen und Schülern. Man hofft auf spannende Ideen aus dem RPW-Wettbewerb, auch an der höherwertigen energetischen Sanierung nach KfW55 darf nicht gespart werden. Abschließend sichert sie nochmals die Zustimmung der SPD-Fraktion zur Sanierung im Bestand zu.

 

Stadtrat Oberle zeigt sich froh darüber, dass die Landesregierung zwischenzeitlich nicht nur Neubauten, sondern auch Sanierungen bezuschusst. Bei dieser Sanierung  wird alles bis auf die Betonsubstanz entkernt. Er plädiert für KfW70, weil der Unterschied zu KfW55 nicht all zu groß ist, da das Gebäude auch nicht 24 Stunden belegt ist, wie ein Wohnhaus. Er geht auf weitere Details hinsichtlich Heizung und Lüftung ein.

 

Herr Thiele erklärt, dass die Kosten auf dem Stand 2018 sind. Der Puffer definiert sich einfach über den Begriff Grobkosten, d.h. man hat hier eine Genauigkeit von +/- 15-20 %. Mehr ist auf Grundlage dieser Vorstudie nicht machbar.

 

Auf entsprechende Nachfrage von Stadtrat Löschner erklärt Herr Thiele, dass eine Nach-und Nach-Sanierung aufgrund der Bauabläufe keinen Sinn macht. Insbesondere weist er auch auf die Lärmbelästigung hin. Es wird auch die Bauphase verlängert und das Kostenrisiko erhöht.

 

Auf entsprechende Nachfrage von Stadträtin Dr. Burget-Behm erklärt Herr Thiele, dass man mit einer Gesamtbauzeit von zwei Jahren rechnen muss.

 

Abschließend erklärt Oberbürgermeister Schnurr, dass man sich den Vorschlag der Bildung einer Arbeitsgruppe zu eigen macht und er bittet die Fraktionen darum bis zur nächsten Fraktionsvorsitzendenrunde am 16. Juli 2018 je einen Vertreter zu nennen. Dieselbe Bitte geht an die Schulleitung, die Vertreter der Lehrer und Schüler zu benennen.