Sitzung: 19.12.2018 Gemeinderat
Beschluss:
Oberbürgermeister Schnurr bringt mit folgender Rede den Haushalt 2019 ein:
„Sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte,
liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
meine Damen und Herren,
Rahmenbedingungen
Erst vor Kurzem habe ich Ihnen in meinem 2.
Finanzbericht zum Verlauf des Jahres 2018 die immer noch günstigen,
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aufgezeigt. Die konjunkturelle Hochphase
dauert inzwischen schon so lange an, dass manche Experten geradezu unruhig
werden. Trotz der globalen Unwägbarkeiten sind die Aussichten für das Jahr 2019
weiterhin gut. Sie knüpfen nahtlos an die Herbstprognose vom vergangenen
Oktober an.
Herbstprognose
2018
Die Verbesserungen bei der allgemeinen
Finanzausstattung und unsere eigenen Steuer-Mehreinnahmen konnten wir in einen
sehr erfreulichen Nachtrag bereits einarbeiten. Für das Jahr 2019 gehen die
Steuerschätzer weiterhin von einem leichten Wachstum aus, sodass von der
konjunkturellen Großwetterlage kein Sturm zu befürchten ist. Wir können uns
daher mit einiger Sicherheit auf verlässliche Rahmenbedingungen und unsere
Wirtschaftskraft vor Ort verlassen.
Die vergangenen Wochen seit dem 2.
Finanzbericht haben unsere bisherige Einschätzung soweit abgesichert, dass das
Jahr 2018 voraussichtlich mit einem sehr erfreulichen Ergebnis, nämlich noch
besser als erwartet, abgeschlossen werden kann.
Doch nun zu den Orientierungsdaten für das
vor uns liegende Jahr.
Orientierungsdaten
2019
Der kommunale Anteil an der Einkommensteuer
wird 2019 aus über 7 Milliarden Euro
ausgeschüttet werden. Das sind 400 Millionen Euro mehr als im Vorjahr und ein
neuer Rekord. Die Umsatzsteuer wird nach 2018 zum zweiten Mal erneut oberhalb einer Milliarde Euro erwartet.
Die Schlüsselzuweisungen erreichen mit einem Kopfbetrag von über 1.676 € und
einer Investitionspauschale von 91 € je Einwohner ebenfalls neue
Spitzenbeträge. Lediglich die Mangelzuweisungen sind für uns rückläufig, was
allerdings auf unsere eigene, wieder erstarkte Steuerkraft zurückzuführen ist
und worüber wir uns sicher nicht beklagen wollen.
Insgesamt können wir von allgemeinen
Zuweisungen aus dem FAG in Höhe von 9,5 Mio. Euro ausgehen, hinzu kommen unsere
eigenen Steuer- und Finanzerträge in Höhe von sage und schreibe 59 Mio. Euro. Insgesamt ergibt sich
hieraus die nochmals höher als im Nachtrag 2018 liegende Summe von 68,5 Mio. Euro.
Umlagen
Davon werden im Jahr 2019 insgesamt 28,7 Mio. Euro Umlagen abgeführt werden
müssen und zwar für die
Ø
Gewerbesteuerumlage 4,7
Mio. €,
Ø
Finanzausgleichsumlage 10,5
Mio. €,
Ø
Kreisumlage
13,5 Mio. €.
Meine Damen und Herren, dies sind trotz der
um einen Prozentpunkt abgesenkten Kreisumlage über 6 Mio. € mehr als im vergangenen Jahr.
Finanzierungssaldo
Der zu unseren Gunsten verbleibende Finanzierungssaldo
– also Steuererträge und Zuweisungen abzüglich der drei großen Umlagen –
erreicht deshalb zwar nicht mehr die Rekordhöhe vom letzten Jahr, allerdings
immer noch sehr respektable 39,8 Mio.
Euro.
Nun zu den weiteren Eckdaten des Haushaltsentwurfs.
Ergebnishaushalt Erträge
Die Erträge
im Ergebnishaushalt 2019 summieren
sich auf insgesamt 90,4
Mio. €.
Sie ergeben sich aus
Ø
Steuereinnahmen
in Höhe von 59,0
Mio. €
Ø
Zuweisungen
und Zuschüssen über 16,2
Mio. €
Ø
Entgelten
und Gebühreneinnahmen mit 8,9
Mio. €
Ø
Sonstigen
Erstattungen und Erträgen mit 4,9
Mio. €
Ø
sowie
der Auflösung von Zuschüssen und Beiträgen mit 1,5
Mio. €.
Ergebnishaushalt Aufwendungen
Dem gegenüber stehen die Aufwendungen
für
Ø
Personalaufwendungen
mit 24,7
Mio. €
Ø
Ausgaben
für Sach- und Dienstleistungen über
12,7 Mio. €
Ø
Sonstige
ordentliche Aufwendungen mit 5,2
Mio. €
Ø
Zinsaufwand
für Darlehen 0,2
Mio. €
Ø
Zuschüsse
an Dritte, vor allem für Kinderbetreuung, an Vereine und an Zweckverbände mit 9,8
Mio. €
Ø
Abschreibungen
auf unser Anlagevermögen mit 7,0
Mio. €
Ø
und den
Ergebniswirksamen Umlagen an Land und Kreis mit 27,6 Mio. €.
Die Gesamtsumme aller Aufwendungen
beträgt 87,3 Mio. €
Erlauben Sie mir eine kurze Erläuterung der
– nach den Umlagen – beiden größten Aufwandspositionen:
Unseren im letzten Jahr eingeschlagenen Kurs
der Aufarbeitung von Rückständen sowohl bei Gebäude-Instandsetzungen,
Unterhaltsmaßnahmen oder Generalsanierungen setzen wir fort. Im
Haushaltsentwurf sind unter der Position „Sach- und Dienstleistungen“ für
solche Maßnahmen 1,9 Mio. €
eingestellt; für die sonstige Anlagenunterhaltung für Straßenbau, Brücken und
Feldwege und dergleichen mehr weitere 1,4
Mio. €. Dies ist ein beachtliches Pensum, das wir im kommenden Jahr
umsetzen werden, sofern Sie uns hierzu Ihre Zustimmung geben.
Bei den Personalaufwendungen
müssen wir nochmals mit einem deutlichen Anstieg rechnen. Bereits im letzten
Jahr legten wir Ihnen dar, wo in der Verwaltung Personalstellen aufgewertet und
verstärkt werden mussten. Inzwischen warten neue Herausforderungen auf uns, die
bewältigt werden müssen, wenn unsere schöne Stadt auch in Zukunft gedeihen
soll. Speziell zu den Personalaufwendungen bereiten wir deshalb eine
Sondersitzung des Gemeinderates vor, um Ihnen die Notwendigkeiten unserer
Personalausstattung eingehend zu erläutern und mit Ihnen einvernehmlich zu
gestalten.
Diese Sondersitzung wird als
nichtöffentliche Gemeinderatssitzung noch vor den Haushaltsberatungen
stattfinden, nämlich am Montag, dem 14.01.2019.
Die Gegenüberstellung von Erträgen und
Aufwendungen ergibt folgendes Bild:
Ergebnishaushalt
Die Erträge im Ergebnishaushalt 2019
verbessern sich gegenüber dem Vorjahr einschließlich Nachtrag hauptsächlich in
den allgemeinen Finanzmitteln des Teilhaushalts 9, und zwar vor allem
Ø
bei
unseren eigenen Steuererträgen, herausragend bei der Gewerbesteuer mit einem
veranlagten Plus von +
1,8 Mio. €;
Ø
beim
Anteil an der Einkommensteuer um +
1,3 Mio. €;
Ø
aber
auch bei den Gebühren sowie Entgelten in den Teilhaushalten 1 – 8 um +
0,2 Mio. €.
Der Zuwachs fällt also deutlich geringer aus
als im letzten Jahr, allerdings befinden wir uns ja auch schon auf einem hohen
Niveau. Dagegen stehen die deutlich niedrigeren Schlüssel- und
Mangelzuweisungen aus dem FAG, die um über 2,7 Mio. € niedriger ausfallen als
im Vorjahr. Dies ist – ich sagte dies bereits – vor allem auf unsere wieder
höher liegende, eigene Steuerkraft zurückzuführen.
Der negative Effekt verstärkt sich auf der
Aufwandsseite durch die deutlich höheren Umlagen, die an Bund, Land und
Landkreis abzuführen sind.
Im Vergleich zum Vorjahr 2018 ist deshalb
kein so hoher Überschuss in 2019 zu erwarten. Dennoch schaffen wir es, nicht
nur einen gesetzeskonformen, ausgeglichenen Haushaltsentwurf vorzulegen,
sondern darüber hinaus erneut einen Überschuss darzustellen.
Ergebnishaushalt
- Gesamtbetrachtung
In der Gesamtbetrachtung lässt sich für den
Haushalt 2019 festhalten:
Bei insgesamt 90,4 Mio. € Erträgen gegenüber 87,3
Mio. € Aufwendungen im Ergebnishaushalt können wir erneut, wie schon im
letzten Haushaltsjahr, den gesamten Ressourcenverbrauch vollständig abdecken.
Wir erreichen nicht nur den gesetzlich vorgeschriebenen Ausgleich auf „Null“,
sondern darüber hinaus zum dritten Mal in Folge einen deutlichen Überschuss von
3,1 Mio. €.
Für den Finanzhaushalt erwächst aus diesen
3,1 Mio. € zusammen mit Abschreibungen und internen Erträgen ein Überschuss von
6,2 Mio. €, die als
Eigenfinanzierungsmittel für unsere Investitionen zur Verfügung stehen.
Finanzhaushalt
- Finanzierung
Neben dem eben erläuterten, eigenen
Zahlungsmittelüberschuss aus der Verwaltungstätigkeit in Höhe von 6,2
Mio. €,
gehen wir davon aus,
Ø Verkaufserlöse
aus Grundstücken zu erzielen über 3,5 Mio. €,
Ø Landeszuschüsse
zu erhalten,
vor allem aus der Stadtsanierung und
für Wohnungsbau 1,1 Mio. €
Ø und
Erschließungsbeiträge zu veranlagen in Höhe von 0,4 Mio. €.
Außerdem soll zur Finanzierung der
Grunderwerbsmaßnahmen für unsere projektierten Baugebiete die letzte Rate des
Gründungsdarlehens vom Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung mit 4,25 Mio. € an den Stadthaushalt
zurückfließen. Mit diesen letztmals möglichen Finanzierungsmitteln stehen
insgesamt 15,3 Mio. € bereit, um das
Investitionsprogramm für 2019 zu sichern.
Finanzhaushalt
- Investitionsausgaben
Meine Damen und Herren, der Finanzhaushalt 2019 stellt
insgesamt ein gigantisches Volumen vor.
Das städtische Investitionsprogramm steht
weiterhin unter den besonders großen Vorzeichen Wohnungsbau und Bildung.
Hier haben wir im letzten Jahr einige große und wichtige Maßnahmen auf den Weg
gebracht, die nun vor der Realisierung stehen. Insbesondere der Bau von
günstigem Wohnraum und unser Plan, Wohnbauflächen für Bauwillige schnell zur
Verfügung zu stellen, wird das kommende Jahr sehr stark prägen. Die wichtigsten
Investitionsbereiche nach Arten sind:
Ø
8,5 Mio. € für den Erwerb von Grundstücken zur Baulandentwicklung, um den Bau von
privaten Wohnungen und Eigenheimen zu unterstützen;
Ø
5,1 Mio. € für Hochbauinvestitionen, vorrangig in
eigene Wohnungsbauprojekte und Schulbaumaßnahmen;
Ø
6,4 Mio. € für Tiefbaumaßnahmen, zu denen weitere 9,8 Mio. € aus den Eigenbetrieben
Abwasserbeseitigung und Breitbandnetz hinzukommen;
Ø
1,7 Mio. € für Erwerb von beweglichem Vermögen, also Fahrzeugen, Mobiliar,
EDV-Ausstattung und Arbeitsgeräten;
Ø
0,4 Mio. € auf Investitionszuschüsse an Dritte, z.B. für Kindertagesstätten,
Kirchen oder Vereine und schließlich
Ø
0,5 Mio. € auf die Investitionsumlage an den Zweckverband Hochwasserschutz.
Gesamtstadt
- Investitionen 2019
Insgesamt investieren wir im kommenden Jahr
– sofern Sie uns den Auftrag dazu geben – nahezu 30 Mio. € im Stadthaushalt und in den Eigenbetrieben in unsere
Infrastruktur, in Wohnungsbau und Bildungseinrichtungen. Dies ist eine enorme
Herausforderung, die wir nur bewältigen können, wenn wir uns über jede
Einzelmaßnahme einig sind.
Investitionen
2019 - Stadtplan
Auch das Investitionsprogramm wird deshalb
in der bereits angekündigten Sondersitzung des Gemeinderates noch vor den
eigentlichen Haushaltsberatungen des Verwaltungsausschusses im Einzelnen
vorgestellt und zur Diskussion gestellt werden.
Investitionen
2019 – Bühl und Ortsteile
Für heute wollen wir mit einigen
ausgewählten Schlaglichtern zeigen, dass sowohl in der Kernstadt als auch in
den Ortsteilen wichtige und zukunftsweisende Investitionen vorgesehen sind.
In
der Kernstadt sind dies zum Beispiel
Ø der Wohnungsbau
Bergermühlsiedlung
und das Baugebiet Rittersbachstraße mit 1,0 Mio. €
Ø Sanierungsmaßnahmen an
allen weiterführenden
Schulen im Gesamtumfang von 1,6 Mio. €
Ø die Erweiterung des
Kinderhaus Sonnenschein um
zwei Krippengruppen mit einer ersten Baurate von 0,5 Mio. €
Ø der Umbau des
VfB-Hartplatzes in einen Kunstrasenplatz 0,5 Mio. €
In
Altschweier geht es
Ø an das neue Dorfzentrum
Reblandhalle, gefördert aus
ELR-Programm, mit einer ersten Rate
von 300
Tsd. €
Ø und an die
Baugebietsentwicklung „Im Feil“ mit 50 Tsd. €
In
Eisental beginnen wir mit
Ø der Umgestaltung Trottenplatz,
ebenfalls mit
ELR-Zuschüssen gefördert, 350
Tsd. €
Ø und dem notwendigen
Kanal-Unterbau mit weiteren 800 Tsd. €
Ø Das Wohnungsbauprojekt
„Am Weinberg“ kann
mit letzten 100 Tsd. €
abgeschlossen werden.
Neusatz
erhält für
Ø die Fertigstellung des
Rathaus-Umbaus zu Wohnungen,
einer Maßnahme, die zu einem Großteil
mit Stadt-
sanierungsmitteln gefördert wird 400 Tsd. €
Ø und die Erneuerung des
Hauptweges auf dem Friedhof 90 Tsd. €
In
Vimbuch
Ø stellen wir eine erste
Rate für die neue Dorfmitte bereit,
so dass mit einer Bürgerbeteiligung
begonnen werden kann 50 Tsd. €
Ø und bauen den lange
gewünschten Lagerraum mit
Lüftungszentrale an der Tulla-Halle
für 210 Tsd. €
Weitenung
Ø Auch die Rheintalhalle
soll eine Lüftung mit
Wärmerückgewinnung erhalten für
180 Tsd. €
Ø sowie der Umbau zur
Bürgerbegegnungsstätte
Ø fortgesetzt werden mit
LEADER-Förderung 20 Tsd. €
Ø Für die
Baugebietsentwicklung „Brachfeld“ sind vorgesehen 160
Tsd. €
In
Balzhofen wird
Ø das Feuerwehrgerätehaus
West fertig gestellt für 700 Tsd. €
Ø die benachbarten
Bauplätze erschlossen für weitere 700 Tsd. €
Ø die Kanal- und
Straßensanierung der Eichenwaldstraße
durchgeführt für insgesamt 1,5 Mio. €
Nach
Moos fließen ebenfalls erhebliche Mittel für
Ø die Erschließung des
Baugebiets „Hofmatten“ 1,8 Mio. €
Ø sowie der dazu nötigen
Gewässerbaumaßnahme
„Eselsgraben“ mit 300 Tsd. €
Ø und einer Planungsrate
für den Kindergarten 100 Tsd. €
Zu
guter Letzt wird in Oberbruch
Ø die Straßensanierung
des Landes von uns mit dem
Bau der Gehwege an der Seestraße
begleitet mit 120 Tsd. €
Ø und das Breitbandnetz
im Gewerbegebiet ausgebaut mit 1,0 Mio. €
Ich bin sicher, Sie haben schon durch diese
Auswahl einen guten Eindruck davon gewonnen, welch vielfältigen Herausforderungen
wir uns im nächsten Jahr zu stellen haben.
Wir haben in etlichen Klausurtagungen mit
Ihnen Ziele erarbeitet und Maßnahmen festgelegt, die wir nun auch realisieren
wollen. Es liegt ein enormes Arbeitspaket vor uns, das wir mit Ihrer Zustimmung
gerne anpacken wollen.
Finanzplanung -
Ergebnisentwicklung
Das
„Wollen“ allein genügt ja aber nicht. Ohne die notwendigen Mittel, vor allem
ohne das liebe Geld, müssen alle noch so schönen Pläne auf ihre Realisierung
warten. Wie sieht es also mit den Finanzmitteln im nächsten Jahr und danach
aus?
Aktuell
können wir davon ausgehen, das Jahr 2018 mit einem Überschuss von sogar deutlich über 7,4 Mio. € abzuschließen.
Unter Einrechnung der defizitären Vorjahre, in denen wir erhebliche
Gewerbesteuereinbußen zu verzeichnen hatten, können wir von einem positiven
Gesamtsaldo aus dem Zeitraum 2012 bis einschließlich 2018 in Höhe von über 11 Mio. € ausgehen.
Für
die Zukunft gehen wir von einer stabilen, leicht positiven Entwicklung unserer
eigenen Steuererträge aus, die so auch in die Finanzplanung aufgenommen sind.
Liquidität
Die
erfreuliche Entwicklung der Steuererträge zeigt sich auch im positiven Verlauf des
Kassenmittelbestands.
Sämtliche notwendigen Auszahlungen – nicht
nur für den laufenden Betrieb, sondern auch für sämtliche Investitionsmaßnahmen
des städtischen Haushalts und der beiden Eigenbetriebe – konnten auch in diesem
Jahr vollständig aus den vorhandenen Zahlungsmitteln der Stadtkasse getätigt
werden.
Verschuldung
Im Nachtragshaushalt schlugen
wir Ihnen für zwei geeignete Darlehen vor, diese zusätzlich zu den ohnehin
hohen Tilgungsleistungen in diesem Jahr ebenfalls vollständig zurück zu bezahlen.
Der städtische Schuldenstand konnte dadurch in den letzten beiden Jahren um über 3,4 Mio. € vermindert werden. Neue
Kreditaufnahmen konnten bisher vermieden werden, einige auslaufende Darlehen
beim Eigenbetrieb wurden in den letzten Wochen zu äußerst günstigen Konditionen
langfristig fortgeschrieben.
Die positive Entwicklung unserer Liquidität
hat sich somit deutlich im Schuldenstand niedergeschlagen, der sowohl im
Stadthaushalt als auch bei den Eigenbetrieben bis Ende 2018 zurückgeht. Im
nächsten Jahr wird dies jedoch bei den Eigenbetrieben wieder anders aussehen.
Das umfangreiche Investitionsprogramm 2019
kann vor allem im Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung nicht ohne Kreditaufnahme
bewältigt werden. Außerdem soll – um die Grunderwerbsmaßnahmen im Stadthaushalt
zu finanzieren – das Gründungsdarlehen nun endgültig umgeschuldet und an den
Stadthaushalt zurückbezahlt werden.
Für den Stadthaushalt ist dagegen eine
Kreditaufnahme nicht vorgesehen in 2019, dieses Zeichen wollen wir ganz bewusst
setzen. Nachdem wir in den letzten beiden Jahren 2017 und 2018 insgesamt 3,4 Mio. € an Tilgungsleistungen
aufgebracht haben, wollen wir den zurück gewonnenen finanziellen Spielraum
nicht gleich wieder preisgeben. Erst für die Generalsanierung des Gymnasiums
sind in der Finanzplanung entsprechende Darlehensaufnahmen eingestellt.
Pro-Kopf-Verschuldung
Umgerechnet auf unsere Einwohner erreichen
wir zum Jahresende 2019 aller Voraussicht nach eine Pro-Kopf-Verschuldung von
insgesamt 1.518 €, die zu etwa einem Viertel aus dem Stadthaushalt resultiert,
zu etwa drei Vierteln aus dem Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung. Der
Breitband-Eigenbetrieb ist mit 81 € je Einwohner ebenfalls bereits spürbar
enthalten.
Ganz kurz will ich noch auf die
Wirtschaftspläne der Eigenbetriebe eingehen:
Eigenbetrieb
Abwasserbeseitigung
Im Wirtschaftsplan der Abwasserbeseitigung
gehen wir bei Erträgen und Aufwendungen
von knapp 5,6 Mio. € von einem
nahezu ausgeglichenen Ergebnis aus. Das geringfügige Defizit von 75 Tsd. € soll
mit dem bestehenden Verlustvortrag in die nächste Gebührenkalkulation
einfließen.
Den Investitionsbereich prägen neben der
Fortführung der Eigenkontroll-Verordnung vor allem die Maßnahmen
Ø
Bau
eines Regenklärbeckens in der Robert-Bosch-Straße 1,1 Mio. €
Ø
Kanalerneuerung
Eichenwaldstraße in Balzhofen 0,8 Mio. €
Ø
Erschließung
Baugebiet Hofmatten in Moos 0,8 Mio. €
Eigenbetrieb
Breitbandnetz
Im
Eigenbetrieb Breitbandnetz treiben wir den Ausbau eines schnellen und
leistungsfähigen Glasfasernetzes weiter voran. Mit Investitionen von über 4,1 Mio. € schließen wir im
kommenden Jahr nicht nur das Gewerbegebiet in Oberbruch an die Zukunft an,
sondern stellen den Zugang nun auch in den Ortsteilen Weitenung, Balzhofen und
Vimbuch fertig. Eine besonders wichtige Maßnahme wird außerdem der Anschluss
der weiterführenden Schulen in der Kernstadt sein. Die Initiative von Bund und
Land zur Medienausstattung der Schulen wird dadurch sinnvoll und
funktionstüchtig ergänzt.
Termine
Haushaltsberatungen
Am Ende meiner Ausführungen zum
Haushaltsentwurf erlauben Sie mir ein zusammenfassendes Resümee:
Das Jahr 2018 steht kurz vor seinem
finanziell erfolgreichen Abschluss.
Für das Jahr 2019 sehen die
Rahmenbedingungen weiterhin günstig aus. Wir können außerdem auch für die Jahre
danach von einer soliden und starken Wirtschaftskraft vor Ort ausgehen, die uns
positiv in die Zukunft blicken lässt.
Sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte,
auf Ihren Tischen finden Sie den
vollständigen Entwurf des Haushalts nebst zahlreicher Anlagen und Tabellen
sowie den Wirtschaftsplänen der Eigenbetriebe. Außerdem werden wir Ihnen das
Gesamtwerk auch im Ratsinformationssystem zur Verfügung stellen, spätestens ab
morgen steht Ihnen der Zugriff zur Verfügung. In aller Ruhe können Sie in den
nächsten Wochen das umfangreiche Zahlenwerk studieren und bewerten. Dazu
wünsche ich Ihnen gute Gedanken und Einsichten.
Wie es guter Brauch ist, will ich mich an
dieser Stelle bei all denjenigen bedanken, die vor allem zum Gedeihen unserer
schönen Stadt beitragen:
Ø
bei allen Betriebsinhabern und Unternehmen
dafür, dass sie treu zum Standort Bühl
stehen und in besonderem Maß ihre Zukunft bei uns sehen;
Ø
bei allen Steuer- und Abgabepflichtigen dafür,
dass sie uns erneut einen soliden Haushaltsentwurf ermöglichen;
Ø
bei Ihnen, liebe Stadträtinnen und Stadträte,
dafür, dass Sie engagiert mit uns immer nach der besten Lösung suchen und dies
auch unter den Vorzeichen der Kommunalwahl beibehalten;
Ø
bei meinen Fachbereichs- und
Stabsstellenleiterinnen und -leitern, stellvertretend für alle Mitarbeitenden
der Verwaltung.
Schon heute lade ich Sie herzlich ein zu den
folgenden Terminen:
Ø
zu einer nichtöffentlichen Sitzung des
Gemeinderates zum
Personalstand und Investitionsprogramm am 14. Januar 2019;
Ø zu den
Haushaltsvorberatungen im Verwaltungsausschuss am
16.
und 17. Januar 2019;
Ø zur
Verabschiedung des Haushaltsplans und der Wirtschaftspläne am
13.
Februar 2019.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich
danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.“
Stadträtin Zeus und Stadtrat Prof. Dr. Ehinger nehmen an der Sitzung teil.
Abstimmungsergebnis: