Sitzung: 13.02.2019 Gemeinderat
Vorlage: VO/053/2019
Beschluss:
Der Gemeinderat beschließt die Haushaltssatzung 2019 sowie die
Wirtschaftspläne 2019 der Eigenbetriebe „Abwasserbeseitigung“ und
„Breitbandnetz“.
Oberbürgermeister Schnurr fordert die Fraktionen auf, in der Reihenfolge ihrer Fraktionsstärke ihre Stellungnahmen zum Haushalt 2019 abzugeben.
Stellungnahme der CDU-Fraktion (Dr. Margret Burget-Behm):
„Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr
geehrte Damen und Herren!
Die CDU hat ihre Aussagen zum Haushalt in
drei Teile gegliedert.
- Die Haushaltsdaten wie sie sich im Vergleich mit anderen Städten im
Haushalt darstellen. Die Vergleichszahlen stammen aus der Haushaltsanalyse
der großen Kreisstädte in der Region südlicher Oberrhein von 2017,
erstellt durch die IHK südlicher Oberrhein.
- Die Darstellung der für unsere Zustimmung schwierigen Fakten.
- Unsere Visionen für die Zukunft.
Zu
1. Fakten, wie sie sich im Vergleich mit anderen großen Kreisstädten
darstellen: Im Vergleich zu anderen Städten
vergleichbarer Größe ist Bühl gut aufgestellt.
Die Grundlage dafür wurde geschaffen von Erich Burger. Er hat durch
seine Wirtschaftspolitik bei gleichzeitiger Sparsamkeit den Grundstein für
unseren Wohlstand gelegt. Die CDU-Fraktion wünscht sich, dass unsere Enkel über
uns einmal sagen können: „Unsere Großeltern und Eltern haben den Wohlstand
nachhaltig vermehrt und sparsam verwaltet, sodass wir heute ein gutes Leben in
Bühl führen können“.
Die derzeitige Arbeitslosenzahl in Bühl
schwankt zwischen 2,2%, und 2,6%. Das Einpendler-Saldo von über 7000
Arbeitnehmern spricht für die ortsansässige Wirtschaft und deren Bedarf an
Arbeitskräften. Das Ein- und Auspendeln mit dem PKW ist aber klima- und
gesundheitsschädlich und bei der heute üblichen Staugefahr nervlich belastend.
Es erfordert zunehmend Parkraum in unserer Stadt, der der Wohnbebauung entzogen
wird. Ziel sollte sein, ein Teil dieser Pendler durch das Anbieten von Wohnraum
zu binden. Es ist daher dringend angesagt, neue Bebauungsflächen zu
erschließen. Die kritische Argumentation des Umweltschutzes zum
Flächenverbrauch übersieht den hierdurch gewonnen Klimaschutz und den Abbau von
Gesundheitsgefahren, die dieser Pendlerverkehr verursacht. Eine hiermit
verbundene Erhöhung der Einwohnerzahl stabilisiert zudem die Prosperität
unserer Stadt, die im ländlichen Bereich gefährdet ist.
Ergänzend benötigen wir einen ÖPNV, der
durch engere Taktung und Vernetzung attraktiver werden muss. An dieser
Verbesserung wird gerade gearbeitet. Allerdings ist eine solche Verbesserung
nicht zum Nulltarif zu haben. Und es wird ein langer Prozess sein, dem Auto mit
seinen individuellen
Weg- und Zielmöglichkeiten durch einen
flexiblen öffentlichen Nahverkehr Konkurrenz zu machen.
Die Steuerhebesätze in Bühl sind im
Vergleich mit anderen Kreisstädten von Baden-Württemberg leicht
überdurchschnittlich. So beträgt der Gewerbesteuerhebesatz in Bühl 375 v.H. In
großen Kreisstädten liegt er im Schnitt bei 370 Punkten.
Für die Prosperität unserer Stadt sprechen
die Gesamtsteuereinnahmen, sie betrugen 2017 gerundet 1832 Euro je Einwohner.
Im Vergleich war der Schnitt bei den großen Kreisstädte Baden-Württembergs 1536
Euro je Einwohner. Für das Jahr 2019
wird für Bühl nochmals eine Steigerung auf 1997 Euro je Bürger erwartet.
Die Gewerbesteuer als wichtige Kennzahl für
die Wirtschaftsstärke einer Stadt,
betrug in Bühl 2017, 792 Euro je
Einwohner. Der Durchschnitt der großen Kreisstädte Baden-Württembergs lag bei
703 Euro je Einwohner. In Bühl erwarten wir für 2019 nochmals eine Steigerung
auf 880 Euro je Einwohner.
Ob die in der mittelfristigen Finanzplanung
projektierte Steigerung der Gewerbesteuereinnahmen ab 2023 auf 1 185 Euro je
Bürger so eintreten wird, hängt sehr von der Entwicklung der Automobilindustrie
ab. Durch die Abhängigkeit der Gesamtwirtschaft, insbesondere der von Bühl, vom
Automobil ist die Entwicklung letztendlich noch unklar.
An den Kennzahlen des Gemeindeanteils an
Einkommens- und Umsatzsteuer lässt sich ablesen, dass in Bühl viele Bezieher
mittlerer oder höherer Einkommen ansässig sind. Beide Steuern liegen weit über
dem Durchschnitt der großen Kreisstädte von Baden-Württemberg und sind damit
fast so hoch wie die Gewerbesteuer. Dies war früher nicht der Fall.
Träger der Grundsteuer sind entweder
Grundeigentümer oder Mieter. Diese Besteuerung trifft einen breiten
Personenkreis. Wir hoffen, dass die Notwendigkeit der Neuberechnung ab 2020
dieser Steuer Wohnen nicht noch teurer macht und gleichzeitig die bisherige
Höhe der Einnahmen der Stadt erhalten bleibt.
Die Grundsteuer A ist anteilsmäßig gering
und betrifft landwirtschaftliche Flächen. Die Grundsteuer B ist gedacht zur
Finanzierung kommunaler Infrastruktur.
Die Höhe dieser Steuer ist abhängig von Hebesatzänderungen und/oder der
Erschließung neuer Baugebiete.
Die Grundsteuererträge der Grundsteuer A und
B betrugen 2017 in Bühl 180 Euro je Einwohner und steigt im Jahr 2019 nur
unwesentlich auf 186 Euro je Einwohner.
9% der kommunalen Gesamtsteuereinnahmen bringt die Grundsteuer in Bühl
ein. Im Vergleich ist der Schnitt der großen Kreisstädte Baden-Württembergs bei
11 %.
Der unterdurchschnittliche Grundsteuerertrag
in Bühl drückt auch die unterdurchschnittliche Baugebietsentwicklung aus. Auf
diese unterdurchschnittliche Baugebietsentwicklung wird von Bürgern,
Ortschaftsräten und Ortsvorstehern immer wieder hingewiesen. Das Thema
Wohnungsbau ist inzwischen auf der Agenda der Stadt angekommen. Insgesamt
werden im kommenden Jahr im Stadthaushalt und in den Eigenbetrieben nahezu 30
Mill. Euro in die Infrastruktur, Wohnungsbau, Bildungseinrichtungen und in die
Ortsteile investiert.
Im Ergebnishaushalt kann unsere Stadt im
dritten Jahr in Folge die verbrauchten Ressourcen wieder vollständig
erwirtschaften, es bleibt ein Positivsaldo von 3,7 Mill. Euro. Das Prinzip der
intergenerativen Gerechtigkeit ist erfüllt. Ohne Abschreibung ist im
Finanzhaushalt ein Eigenanteil für Investitionen 2019 von 6,74 Mill. Euro
vorhanden.
Trotz der oben beschriebenen Prosperität hat
die Stadt Bühl einen hohen Schuldenstand. Korrekt wäre es den im Kernhaushalt
ausgewiesenen Schulden von 11,4 Mill. Euro die Schulden der Eigenbetriebe
Abwasser und Breitband sowie die Schulden der Sportstätten GmbH hinzu zu
addieren. Eigenbetriebe sind rechtlich unselbständig. Es handelt sich somit um
Schulden der Gemeinde, die lediglich wirtschaftlich in einem getrennten Plan
und Rechnungswesen geführt werden. Die Gesamtschulden betragen, ohne die
Schulden der Sportstätten GmbH 1518 Euro je Bürger. Die Schulden der großen
Kreisstädte Baden-Württembergs werden für 2017 mit 1449,77 Euro je Einwohner
angegeben. Effektiv sind die Gesamtschulden deutlich höher anzusetzen, da die
Schulden der Sportstätten GmbH, die ca. 555 Euro je Bürger betragen, aber nicht
beinhaltet sind. Somit ergäbe sich eine Verschuldung von ca. 2000 Euro je
Bürger.
Für 2019 sind Investitionen von ca. 30 Mill.
Euro geplant. Wie oben aufgeführt ist ein Eigenfinanzierungsanteil von 6,74
Mill. Euro im Haushalt 2019 ausgewiesen. Zu diesen Eigenmitteln werden
Verkaufserlöse von Grundstücken, Einnahmen aus Erschließungskosten in Höhe
von 3,9 Mill Euro, Landeszuschüsse von 1,1,
Mill Euro und die Rückführung des Gründungsdarlehens der Eigenbetriebe in Höhe
von 4,25 Mill. Euro. in den Kernhaushalt der Stadt geplant.
Diese Rückführung wird die Schulden des
Eigenbetriebes um diesen Betrag erhöhen, sie sind also keine wirklichen
Eigenmittel. „Prinzip rechte, linke
Tasche“. Somit stehen nur 11,74 Mill
Euro investive Eigenmittel zur Verfügung.
Es verbietet sich im Sinne der
Generationengerechtigkeit das Bauvorhaben „Windeck Gymnasium“ von ca. 17
Millionen Euro nur über Kredite zu finanzieren.
Die tragende Säule für die
Versorgungssicherheit mit Strom, Wasser und Gas unserer Bürger sind die Stadtwerke
Bühl. Erfreulicherweise haben unsere Stadtwerke trotz großer Konkurrenz die
Konzession für den Vertrieb und Betrieb von Glasfasernetz, Strom und Gas für
die kommenden Jahrzehnte erhalten. Dieser Erfolg ermöglicht die weitere
Gewinnabführung an die Sportstätten GmbH. Ohne diese Gewinnabführung könnten
wir uns das Schwarzwaldbad nicht leisten.
Allen Mitarbeitern der Stadtwerke gilt unser besonderer Dank für ihre
außergewöhnlich kompetente Arbeit.
In der Summe ergibt sich aus diesen
Vergleichszahlen, dass wir in Bühl hohe Einnahmen haben, aber auch hohe
Ausgaben bei gleichzeitig hohem Schuldenstand.
Für Schulträgeraufgaben gaben wir 136.50
Euro je Einwohner 2017 aus,
der Durchschnitt
der großen Kreisstädte in Baden-Württemberg lagen bei 147,56 Euro.
Für Kindertageseinrichtungen lag 2017 in
Bühl der Nettoressourcenverbrauch bei 172 Euro je Einwohner. Er lag weit unter
dem Durchschnitt der großen Kreisstädte Baden-Württembergs mit 243 Euro. Im
Haushaltsplanplan 2019 liegen Bühl bei 226 Euro je Einwohner.
Der Eigenanteil der Eltern als KiTa bzw.
Kindergartenbeitrag betrug 2017 389.620 Euro. Es gibt zusätzlich
Landeszuschüsse, es bleibt aber auch ein erheblicher kommunaler Eigenanteil.
Die CDU-Fraktion ist auch für beitragsfreie Kindertageseinrichtungen, wenn die
Elternbeiträge (2017 389.620 Euro) vom Land übernommen werden. Diese
Beitragsfreiheit der Kommune
zusätzlich aufzubürden, ist unsererseits
nicht verantwortbar. Wichtiger wäre für berufstätige Eltern eine verlässliche
Kinderbetreuung auch in der Ferienzeit.
Die Schließung der KiTaS und Kindergärten in der Ferienzeit ist meist
nicht mit den Bedürfnissen am Arbeitsplatz zu vereinbaren. Wir danken in diesem
Zusammenhang den kirchlichen Trägern unserer Kindergärten, die unseren Haushalt
mit ihrem Beitrag von ca. einer Million Euro entlasten. Wir danken auch allen
Erziehern und Erzieherinnen für ihr Tätigkeit, deren wertvolle Arbeit eine
bessere Bezahlung verdient.
Die erfolgte Erhöhung der Globalmittel gibt
den Ortsteilen mehr Entscheidungsfreiheit, sodass Notwendiges ohne
bürokratische Umwege gleich vor Ort entschieden werden kann.
2.
Darstellung der Schwierigkeiten, wie sie sich für uns in diesem Haushalt
ergeben:
a.) Personalkosten:
Personalkosten sind ein großer Aufwandsblock. Durch die enge Bindung an
Tarifverträge und Besoldungsgesetze haben sie kurz- und mittelfristig
Fixkostencharakter.
Der Anteil der Personalkosten am
ordentlichen Aufwand beträgt im landesweiten
Durchschnitt der großen Kreisstädte 2017: 26,98%. In Bühl betrugen sie 2017, 28,57 %. Durch Personalaufstockungen sollen die Personalkosten auf fast 30 % im Jahr
2019 und 2020 steigen, Tariferhöhungen
sind dabei unberücksichtigt. Dieser Steigerung können wir nicht folgen!
b.) Wirtschaftsförderung:
In den vergangenen Jahren haben wir stets eine aktivere Wirtschaftsförderung
angemahnt. Es wurde ein „Strategiekreis Wirtschaftsförderung“ ins Leben
gerufen, in dem alle Parteien vertreten sind.
Aus dem Firmenworkshop, dem Strategiekreis und der Gemeinderatsklausur
leiten Sie ab, dass die Wirtschaftsförderung personell ausgebaut werden muss.
Dies ist nicht unsere Meinung und wir
begründen dies wie folgt: Die Ausgaben
für die Wirtschaftsförderung betragen ohne neue Stelle 23,16 Euro je Einwohner,
2017 waren es noch 17,50 Euro je Einwohner.
Zum Vergleich: Oberkirch gab 2017 14,56 Euro je Bürger aus, Achern 10,68
Euro. Der Schnitt der mittleren Städte Baden-Württembergs lag bei 9,19 Euro pro
Bürger.
Im Jahr 2012 Bühl lagen die Kosten noch bei
9,77 Euro pro Bürger. Seither haben sich
die Kosten um fast das 2,5fache erhöht.
Womit ist das zu rechtfertigen?
2012 hatte die Stadt Bühl
Gewerbesteuereinnahmen von 29,9 Mill.
Euro bei einem Hebesatz von 350 v.H. Heute haben wir
Gewerbesteuereinnahmen von 26 Mill. bei einem Hebesatz von 375 v.H. Das Personal der Wirtschaftsförderung hat
sich mehr als verdoppelt (2012: 1,3VK, 2019: 3,5VK.) Hierbei ist die geplante
zusätzliche Stelle noch nicht berücksichtigt.
Trotzdem erfüllt die Verwaltung nicht die
Ansprüche der Unternehmen, wie der Firmenworkshop zeigte. Und dies liegt nicht
an der Abteilung Wirtschaftsförderung. Die Unternehmen fordern vor allem klare
und schnelle Kommunikation sowie eine Abkürzung der Entscheidungsprozesse. Es
kann also nicht um mehr Personal für die Abteilung Wirtschaftsförderung gehen,
sondern um bessere Vernetzung der städtischen Dienststellen untereinander und
mit den Unternehmen.
Wirtschaftsförderung ist in erster Linie
Chefsache und eine wichtige Querschnittsaufgabe für aller Abteilungen bei
absoluter Verlässlichkeit.
So ist auch die Verbesserung der digitalen
Infrastruktur und die digitale Agenda, die die Stadt erarbeiten will, den
Firmen und auch uns wichtig.
Bausteine und Fachwissen anderer Kommunen
sollten übernommen werden, Bühl muss das Rad nicht neu erfinden.
Bürger aus Ehrenamt und Wirtschaft sollten
in diesen Prozess mitgenommen werden. Die lokalen Medien als Promotoren ebenso.
Ob wir dafür einen Digitalisierungsbeauftragten brauchen, ist aus unserer Sicht
wegen der unscharfen Aufgabendefinition eher fraglich.
Den Handwerkerpreis unterstützen wir. Es ist unsere Auffassung, dass wir das
Handwerk wieder mehr wertschätzen müssen, der Handwerker und Facharbeitermangel
wird sonst zu einem zivilisatorischen Rückschritt führen. Der Mensch verdankt
seine Intelligenz auch zu einem guten Teil seinen werkzeugschaffenden,
geschickten Händen. Wir sollten deshalb
die Werkrealschule, die ausgezeichnet auf das Handwerk vorbereitet, mehr
wertschätzen und erhalten.
3.Visionen
für die Zukunft:
Die Bühler Bürgerinnen und Bürger sind sehr
naturverbunden. Diese sympathische Eigenschaft zeigte sich bei dem großen
Engagement der Kinder und Jugendlichen mit der Aktion „Plant for the planet“.
Es zeigt sich auch im großen Engagement der Senioren in Nachbarschaft der
„grünen Oase“ am KiFaZ. Eine generationenverbindende Eigenschaft! Der
Naturverbundenheit unserer Bürgerinnen und Bürger sollten wir daher bei
zukünftigen Architekturwettbewerben mehr Beachtung schenken.
In künftigen Auslobungstexten dürfen wir
nicht unverbindlich den Erhalt der Bäume fordern, sondern müssen diese Vorgabe
verbindlicher formulieren. Für Architekten muss die Gleichrangigkeit von „grün
und grau“ klar zum Ausdruck kommen. Ich denke bei dieser Vorgabe an den
Wettbewerb für das Windeck-Gymnasium, der uns bevorsteht.
Wir haben durch Bürgerinitiativen
dazugelernt. Leider ist das Wettbewerbsverfahren „Campus und Mensa“ bereits so
weit fortgeschritten, dass ein anderer Standort für die Mensa und das
Schülercafé zum Erhalt der grünen Oase nicht mehr möglich ist. Eine
Verschiebung nach Norden hätte einen kleinen Grünstreifen im Süden erhalten.
Argumente gegen diesen Vorschlag haben wir leider bis heute seitens der
Verwaltung nicht erhalten, lediglich via lokale Medien. Wir vermissen sowohl in
der Kommunikation mit den Bürgern als auch mit uns eine klare und eindeutige
Stellungnahme, gerade bei der Vermittlung ungeliebter Sachverhalte. Ein neues,
unliebsames Projekt ist ein geplantes, überdimensioniertes Gebäude auf der
Bühler Seite in Altschweier, unweit der Rohrhirschmühle. Die CDU-Fraktion würde
einen Antrag des Ortschaftsrates, auf Erstellung eines Bebauungsplans
unterstützen, damit für die dortigen Bürger ein Mitspracherecht entsteht.
Die Bühler Bürgerinnen und Bürger sind
weltverbunden, dies dokumentiert sich in den Aktivitäten der Bühler
Industriebetriebe, die nicht nur Welt Handel betreiben, sondern auch in der
ganzen Welt mit Niederlassungen vertreten sind.
Diese Weltverbundenheit zeigt sich im großen Engagement der Bühlerinnen
und Bühler, die sich ehrenamtlich um die Integration von Flüchtlingen verdient
machen. Wir brauchen diese meist jungen Menschen. Schon heute arbeiten Viele in
den Betrieben unserer Stadt und helfen die Prosperität unserer Stadt zu
erhalten.
Diese Weltverbundenheit hat nun auch die Bühler
Stadtverwaltung erfasst, denn unsere Kämmerin, der wir für ihre Jahrzehnte
lange kompetente Arbeit in Bühl sehr danken, wechselt zum Goetheinstitut nach
Japan, einem Land, das wie Deutschland den demographischen Wandel zu meistern
hat.
Japan war das erste Land, das staatliches
Geld für die Erforschung von Naturtherapien eingesetzt hat. Wissenschaftlich
belegt sind die positiven Effekte der Naturtherapien auf alle stressbedingten
Epidemien des 21. Jahrhunderts wie z.B.
Schlafstörungen und Depressionen. Zudem ist wissenschaftlich eine
Stärkung des Immunsystems belegt. Dieser Ansatz könnte bei uns Teil eines
naturgebunden Gesundheitstourismus im Schwarzwald werden. Ich hoffe, Frau
Balaskas, Sie bleiben uns verbunden und inspirieren uns mit Ideen aus dem Land
der „aufgehenden Sonne“. Waldbaden, statt Strandbaden sollte ein Begriff für
Urlaub und Erholung werden.
Zu guter Letzt möchte Bühl eine „smarte“
Stadt sein. „Smart“ soll heißen, sie will auf alle Fragen der Daseinsvorsorge
intelligente Antworten finden. Wir wollen diesen Begriff erweitern, wir wollen
allen Bürgerinnen und Bürgern von Bühl eine smarte Heimat bieten, egal aus
welchem Land sie stammen. Unter dem
Begriff smarte Heimat verstehen wir Natur- und zugleich Weltverbundenheit, eine
Heimat, in der Menschen füreinander Verantwortung übernehmen, innerhalb einer
Generation und generationsübergreifend, sei es in Form von Familie, von
Nachbarschaft, einer Kirchengemeinde oder eines Vereins. Wir wollen das Ideal
einer „sorgenden Gemeinschaft“, wie es im 7. Altenbericht der Bundesregierung
beschrieben ist, erfüllen. Allen in unserer Stadt, die schon immer für eine
Gemeinschaft gesorgt und sich eingesetzt haben, gilt unser ganz besonderer
Dank.
Wir stimmen diesem Haushalt zu, dennoch
sollte, obwohl haushaltstechnisch gedeckt, das Thema Personalaufstockung
nochmals kritisch überdacht werden.
In diesem Sinne dankt die CDU-Fraktion allen
Bürgerinnen und Bürgern, allen Ehren- und Hauptamtlichen dieser Stadt, der
Verwaltung und Ihnen Herr Oberbürgermeister, lassen Sie uns für unsere natur-
und weltverbundenen Bürger eine „smarte“ Heimat gestalten.“
Stellungnahme der FW-Fraktion (Prof. Dr. Karl Ehinger):
„Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister Schnurr,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Jokerst,
werte Damen und Herren!
Bei der
Einbringung des Haushaltsplanentwurfs hat Herr Oberbürgermeister Schnurr noch
die jahrelang anhaltende konjunkturelle Hochphase beschrieben. Er ist aufgrund
der Herbstprognose 2018 davon ausgegangen, dass weiterhin verlässliche
Rahmenbedingungen für die Bühler Wirtschaftskraft bestehen.
Nach
aktueller Einschätzung der Bundesregierung bremsen jedoch internationale
Unsicherheiten in diesem Jahr das Wirtschaftswachstum. Für 2019 rechnet die
Regierung nur noch mit einem Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts um 1,0 Prozent.
In ihrer Herbstprognose war sie noch von 1,8 Prozent ausgegangen. Auch EU und
Industrie- und Handelskammer erwarten ein deutlich geringeres
Wirtschaftswachstum. Bundesfinanzminister Scholz befürchtet angesichts steigender
Ausgaben bei gleichzeitig sinkenden Steuereinnahmen in seiner Finanzplanung bis
zum Jahr 2023 ein Loch von 25 Milliarden Euro. Für die in Bühl besonders
dominante Automobilindustrie ist die Zukunft unsicher aufgrund des
Diesel-Skandals und der Neuausrichtung auf die Elektromobilität.
In dem
noch von positiveren ökonomischen Aussichten geprägten 91,1-
Millionen-Euro- Haushaltsplanentwurf, der 3,7 Millionen Euro Überschuss
aufweist, ohne Kreditaufnahmen auskommt und am Jahresende einen Liquiditätsstand
von 14 Millionen Euro sowie einen auf 11,4 Millionen Euro verminderten
Schuldenstand haben soll, werden Steuereinnahmen von 59 Millionen Euro
prognostiziert. Diese deutliche Zunahme im Vergleich zu den Vorjahren wird
begründet mit einer in den vergangenen Jahren erfreulichen wirtschaftlichen
Entwicklung in Bühl. Deshalb liegen die 2019 erwarteten Gewerbesteuereinnahmen
bei 26 Millionen Euro, die Einkommensteuereinnahmen bei 20,6 Millionen Euro und
die Grundsteuereinnahmen bei 5,3 Millionen Euro. Von diesen Einnahmen wird die
Stadt wieder insgesamt 28,7 Millionen als Gewerbesteuer-, Finanzausgleichs- und
Kreisumlage abgeben müssen. Während die Grundsteuer eine verlässliche Quelle
ist und die Einkommensteuer in den letzten Jahren stetig anwuchs, ist die Gewerbesteuer
– je nach Konjunkturlage – Schwankungen unterworfen.
Gleichwertige Lebensverhältnisse in Kernstadt und
Stadtteilen
Die Einwohner*innen
der Großen Kreisstadt Bühl leben etwa zur Hälfte in der zentralen Kernstadt mit
Kappelwindeck, die andere Hälfte wohnt in den anderen neun Stadtteilen. In den
verschiedenen Quartieren bestehen unterschiedliche Wünsche und Anforderungen.
Es muss jedoch das Ziel der Gesamtgemeinde sein –
und dafür setzen sich die Freien Wähler ein – vergleichbare
Lebensbedingungen im gesamten Stadtgebiet zu erreichen.
Vergleichbarkeit
muss es geben in Bezug auf:
-
die Nahversorgung
-
die Mobilitätsangebote insbesondere durch den
Öffentlichen Personennahverkehr
-
einen leistungsfähigen Internetzugang
-
die Bildungsangebote und Einrichtungen (Kindergärten,
Grundschulen auch Kurse der Musikschule,
…)
-
die Sport- und Kulturangebote
-
die Bestattungskultur
um nur die uns
wichtigsten Bedingungen für komparable Lebensqualitäten zu nennen.
Die Stadt Bühl
verdankt ihre Attraktivität als Wohnort dem wirtschaftlichen Erfolg unserer
Firmen und damit den vielen Arbeitsplätzen. Prosperierende Unternehmen brauchen
Platz für Produktion, Büros und Lager. Sie benötigen eine sichere
Energieversorgung und leistungsfähige Verkehrswege und Datenverbindungen und
sind vor allem abhängig von qualifizierten und motivierten Mitarbeitern.
Bezahlbarer Wohnraum
Sollen diese
Mitarbeiter*innen in Bühl wohnen, muss die Stadt Wohnraum bieten. Wohnen diese
Mitarbeiter*innen außerhalb Bühls sind leistungsfähige Mobilitätslösungen
erforderlich.
Wohnen in der Nähe
des Arbeitsplatzes vermindert den täglichen Berufsverkehr. Bezahlbarer Wohnraum
ist für uns Freie Wähler ein wichtiges Ziel. Die Stadt kann dazu die
Rahmenbedingungen
bestimmen. Sie ist verpflichtet, Wohnraum mit Mindeststandart für
Obdachlose und für die Anschlussunterbringung von Geflüchteten zur Verfügung zu
stellen. Dem
kommt sie nach mit dem Neubau in der Bergermühlsiedlung,
dem Umbau des Gasthauses Weinberg in Eisental zu einem Haus mit kleinen Wohnungen
und die Instandsetzung des Hauses in der Daimlerstraße. Beim Verkauf von städtischen
Grundstücken für Wohnbauzwecken sollte die Stadt nach unserer Meinung die
Investoren verpflichten, zumindest teilweise auch kleine Wohneinheiten mit
sozial verträglichen Mieten anzubieten.
Das vom Bühler
Stadtrat jüngst beschlossene Raumteiler-Projekt ist ein wichtiger Bestandteil
um sozial Bedürftigen Zugang zum Wohnungsmarkt zu eröffnen und findet deshalb
unsere Zustimmung. Die Stadt schafft damit Anreize für Eigentümer*innen
leerstehende Wohnungen zu vermieten, indem sie Interessent*innen beratend zur
Seite steht, Zuschüsse zur Renovierung sowie Mietgarantien gibt und bei Problemen als Mediatorin vermittelt. Die im Haushalt
dafür eingestellte Summe in Höhe von 50.000 Euro ist gut angelegt. Der Erfolg
wird jedoch entscheidend von der Beteiligung der Eigentümer*innen abhängen.
Grund und Boden ist
nicht vermehrbar. Daher darf neben der Nutzung leerstehender Wohnungen eine
maßvolle Verdichtung im gesamten Stadtgebiet kein Tabu sein. Dies betrifft
insbesondere die Gebäudehöhe sowohl im Bestand als auch in Neubaugebieten. Bei
der Erschließung von neuen Wohngebieten und auch bei der Verdichtung
bestehender Quartiere, muss die betroffene Bevölkerung rechtzeitig informiert
und mitgenommen werden. Außerdem muss der Städtebau so gestaltet werden, dass
die klimatischen Bedingungen auch bei den zu erwartenden steigenden
Temperaturen weiterhin menschenverträglich sind.
Lebenswerte Umwelt
Wir Freien Wähler
setzen uns für eine lebenswerte Umwelt ein, die jedoch durch den zunehmenden
Verkehr beeinträchtigt wird.
1.)
Verkehrsemissionen können durch den Ersatz
von Individualverkehr durch Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) reduziert
werden. Dies
bedeutet, dass wir den öffentlichen Nahverkehr als wichtige Säule einer
nachhaltigen Mobilität aller Stadtteile fördern wollen, so dass er attraktiver
für unsere Bürger wird. Dazu gehören die Taktverdichtung und günstigere Wochen-
und Monatskarten für den Raum Bühl. Auch die gegenwärtigen Preise für
Einzelfahrscheine sind zu hoch. Über die kostenfreie Beförderung zu städtischen
Events sollte ernsthaft nachgedacht werden. Als überlegenswerte Werbemaßnahme
für den ÖPNV können wir uns vorstellen, allen Bürger*innen eine bestimmte Zahl
ÖPNV-Freikarten (z. B.: 20 pro Jahr) für den Bühler Tarifraum zur Verfügung zu
stellen. Dazu wären nahezu keine zusätzlichen Mittel nötig, denn fast leer
fahrende Busse kosten annähernd genau so viel wie gut besetzte Busse.
2.)
Um den Individualverkehr weiter zu reduzieren muss die
ÖPNV-Anbindung der Firmen verbessert werden. Die Einrichtung der neuen
City-Linie mit Haltestelle im Gewerbegebiet Bußmatten, die auf kurzem Weg die
Pendler direkt vom Bahnhof zur Arbeit bringt, ist ein erstes sehr positives
Beispiel dafür.
3.)
Der Individualverkehr wird sich aber –
auch aus wirtschaftlichen Gründen – nicht gänzlich durch ÖPNV ersetzen lassen.
Dies gilt im Besonderen an den Tagesrandzeiten. Kostenfreie Parkplätze am
Bühler Bahnhof – dem zentralen Umsteigepunkt unserer Stadt für bahnreisende
Pendler – muss deshalb der Beitrag der Stadt für Verkehrsvermeidung auf
überregionalen Straßen bleiben.
4.)
Außerdem kann
die Forcierung von Car-Sharing-Projekten mit Niedrig-
Emissionsfahrzeugen die mit dem Verkehr verbundenden Belästigungen der Bürger
reduzieren.
5.)
Einen Beitrag zu Verkehrsminderung während der
Stoßzeiten können auch die Firmen selbst leisten, indem sie flexiblere
Arbeitszeiten anbieten.
6.)
Verkehrsemissionen vor Ort können am besten durch
elektrisch angetriebene Fahrzeuge – auf deren Anschaffung die Stadt allerdings
nur bei ihrer eigenen Flotte Einfluss hat – und vor allem durch Vermeidung von
Verkehr reduziert werden. Dies bedeutet einerseits,
-
dass die Stadt und die Firmen ihren Mitarbeiter*innen
Heimarbeitsplätze ermöglichen sollte und andererseits,
-
dass Bürger*innen von zu Hause aus sich informieren
und ihre Behördengänge erledigen können.
Digitalisierung
Für Arbeiten von zu
Hause ist eine leistungsfähige Internetanbindung unerlässlich. Hier war die
Gründung des städtischen Eigenbetriebs „Breitbandnetz“ eine richtige
Investition in die infrastrukturelle Zukunft unserer Stadt.
Mit der Schaffung
der Stelle für eine(n) Digitalisierungsbeauftragte(n) stellt die Stadt die
richtigen strategischen Weichen, denn die Digitalisierung wirkt sich auf alle
Lebensbereiche wie Wohnen, Bildung, Gesundheit, Freizeitverhalten, Mobilität
oder Energieversorgung gravierend aus.
Bei der digitalen
Transformation können aber nicht alle Lebensbereiche gleichzeitig angegangen
werden. Es ist deshalb eine Priorisierung nach Bedarfen und guten Chancen auf
schnelle Realisierung nötig. Dabei muss dabei darauf geachtet werden, dass die
Bürger*innen von mehr Komfort und Service durch die Bereitstellung von
Online-Services zur Abwicklung von Behördengängen und von
Online-Bezahlmöglichkeiten profitieren. Die Stadtverwaltung muss Vorteile durch
die Vereinfachung und Verschlankung von Verwaltungsprozessen sowie bei der
Umsetzung von Gesetzesvorgaben haben.
Wir begrüßen, dass
die Stadt eine App für Jugendliche entwickelt, damit diese sich mittels
Smartphone und Tablet informieren und aktiv an den poltischen Prozessen in der
Stadt beteiligen können. Aber nicht alle Bürger*innen haben einen
Internetzugang und nutzen die neuen Medien. Deshalb bestehen wird Freien Wähler
darauf, dass der traditionelle Zugang zu den Behörden weiterhin möglich sein
muss.
Unverständlich ist,
dass weder Land, Bund noch die kommunalen Rechenzentren Vorschläge für
geeignete Soft- und Hardware offerieren, wo doch alle Kommunen vor
vergleichbaren Herausforderungen bei der digitalen Transformation stehen.
Vielmehr werden vielerorts eigene Lösungen entwickelt. So werden durch diese
Parallelarbeiten Unmengen an Steuergeldern verschleudert. Um wenigstens Kosten
zu sparen, sollte die Stadt Bühl die Förderangebote des Landes nutzen und
Partnerschaften mit gleich großen Städten und den kommunalen Rechenzentren
bilden, um so von Synergien zu profitieren.
Schulen, Kindergärten und Bildungseinrichtungen
Auch die
Digitalisierung in unseren Schulen wird immer wichtiger. Alle Bühler Schulen
erhalten beträchtliche Mittel für Hard- und Software für moderne Medienkonzepte
(z. B. über 130 Tausend Euro für die Carl-Netter-Realschule). Dies ist auch notwendig um den Anforderungen der aktuellen
Bildungsplänen gerecht zu werden. Das Ende des Streites um den Digitalpakt
scheint nahe. Der Bund will den Ländern Geld geben, damit diese die
Verbesserung der digitalen Bildungsstrukturen an den Schulen fördern können.
Im 21. Jahrhundert ist eine umfassende Medienkompetenz ein essentieller
Schlüssel für die Teilhabe an der Gesellschaft und für die Entwicklung einer
aktiven, selbstbewussten Rolle darin.
Eine moderne Gesellschaft muss deshalb ihre Prioritäten daraufsetzen,
gerade über den Bereich Medienbildung unserer Schülerinnen und Schüler
gesellschaftlichen Anschluss und Erwerbsfähigkeit zu gewährleisten.
Deutlich mehr Mittel
als die digitale Transformation erfordern Investitionen zur energetischen Sanierung und für die Instandhaltungen der
Schulen. Für diese Zwecke sind beispielsweise Ausgaben in Höhe von 1,145
Millionen Euro für die Bachschloss-, Aloys-Schreiber- und Carl-Netter-Schule
vorgesehen. Das sind alles notwendige Aufwendungen, die das Lernumfeld
verbessern, den Schulstandort Bühl sichern und zusätzlich zu
Energieeinsparungen führen.
In diesem
Zusammenhang begrüßen wir auch die Einrichtung des neuen Sportprofils am
Windeck-Gymnasium. Dies trägt zur Attraktivitätssteigerung des Schul- und
Sportstandorts bei und zusätzlich profitieren die Sportvereine davon.
Die Entscheidung für
die Sanierung des Windeck-Gymnasiums traf der Gemeinderat im letzten Jahr.
Obwohl dies den städtischen Haushalt bis mindestens
2022 mit voraussichtlich 17 Millionen Euro belasten wird, freuen wir uns, dass
nach unserer jahrelangen Forderung damit nun endlich in diesem Jahr begonnen
wird. Dies erfordert eine umfangreiche und präzise Planung, denn der normale
Schulbetrieb sollte möglichst nicht gestört werden. Der aktuelle Bildungsplan
aus dem Jahr 2016 beinhaltet eine Schwerpunktsetzung im Bereich „Bildung für
nachhaltige Entwicklung“ im Einklang mit dem im Herbst 2015 von den Vereinten
Nationen verabschiedeten Zielen. Der Bildungsplan umfasst neben den Bereichen
Wirtschaft und Soziales auch den Bereich Umwelt. Um nicht in Widerspruch zu
diesem Bildungsplan zu stehen, fordern wir, dass ausschließlich ökologisch
verträgliche Materialien bei der Sanierung verwendet werden.
Der Bedarf vieler
Eltern nach ganztägiger Schülerbetreuung erfordert den Bau einer Mensa und
weitere Klassenräume für die Aloys-Schreiber-Schule und die
Carl-Netter-Realschule. Wir Freien Wähler sind für die zeitnahe Realisierung.
Gleichzeitig kann auch das Jugendcafe im Zentrum der Stadt – ein lang gehegte
Wunsch der Bühler Jugendlichen – im selben Gebäude
realisiert werden. Allerdings sollten möglichst viele Bäume am vorgesehenen
Standort beim KiFaZ erhalten bleiben um den selbst sich auferlegten
Klimaschutzansprüchen Bühls gerecht zu werden.
Wichtig sind uns
Freien Wähler auch die Investitionen in die frühkindliche Bildung unserer
Kleinsten. Wie in den letzten Jahren sind wieder hohe Summen für Kindergärten
vorgesehen, dem wir gerne zustimmen. Beispielhaft nennen wir die Erweiterung
des Kinderhauses Sonnenschein für zwei zusätzliche Gruppen (350 Tausend Euro)
und der Neubau des Mooser Kinderhauses (zunächst 100 Tausend Euro für die
Gesamtkonzeption). Wir sind auch für den Erwerb des Neusatzer Kindergartens.
Dort werden aber erhebliche Sanierungskosten auf die Stadt zu kommen.
Die Stadt ermöglicht
lebenslanges Lernen durch die Förderung der Kinder-, der Frauen- und der
Seniorenakademie und setzt dafür ca. 350 Tausend Euro ein. Dies begrüßen wir,
denn diese Einrichtungen sind auch dem sozialen Miteinander zuträglich.
Bürgerschaftliches Engagement
Dem Zusammenhalt der
Gesellschaft dient auch das bürgerschaftliche Engagement. Beispielgebend sind
das täglich geöffnete Bürger- und Kommunikationszentrum in Weitenung, das
Bürgerbeteiligungsprojekt zur Gestaltung des Trottenplatzes in Eisental, die
Umgestaltung der Reblandhalle zum neuen Ortszentrum in Altschweier. Wir sind
überzeugt, die Vimbucher Bürger werden sich bei der Neugestaltung des Ortskerns
im gleichen Maß einbringen. Wie überall gilt es möglichst viele engagierte
Bürgerinnen und Bürger aller Altersstrukturen zur Mitarbeit zu gewinnen.
In diesem
Zusammenhang begrüßen wir auch die Erhöhung der Globalmittel, die von den
Ortsschafträten weiterhin sinnvoll und ohne bürokratischen Aufwand eingesetzt
werden können. So werden die Entscheidungswege verkürzt und das Vertrauen in
die Ortsschafträte gestärkt.
Wirtschaftsförderung
Die örtliche
Wirtschaft wünscht für alle Belange eine(n) kompetente(n) Ansprechpartner*in in
der Verwaltung. Die regelmäßigen Gesprächsrunden zwischen
Wirtschaftsunternehmen und Verwaltung verbessern den Informationsfluss und das
Verständnis für die jeweils andere Seite. Unliebsame Überraschungen können so
vermieden werden und Wünschen und Anforderungen der Wirtschaft mit den Interessen
der Stadt können besser koordiniert werden.
Nach den
Gewerbesteuereinbußen zu Beginn des Jahrzehnts haben Verwaltung und Stadtrat
mühsam über 20 Stellen eingespart. Zusätzliche Anforderungen und Aufgaben sind
in den letzten Jahren für die Verwaltung hinzugekommen, so dass neue Stellen
geschaffen werden müssen. Dies ist nur möglich, weil die Steuereinnahmen wieder
gestiegen sind. Aufgrund der nationalen und internationalen sich eintrübenden
Wirtschaftslage und deren möglicherweise nicht zu vernachlässigenden
Auswirkungen auf den städtischen Haushalt, ist jedoch vorsichtige Zurückhaltung
bei der Einrichtung neuer Stellen das Gebot der kommenden Monate.
Umwelt und Klima
Große Flächen in den
westlich der Bahnlinie gelegenen Stadtteilen sind mit PFC belastet. Wir sehen
das Land in der Pflicht die Forschung voran zu treiben, damit Klarheit über die
Gesundheitsgefahren dieser Substanzen gewonnen wird und wie gegebenenfalls
diese Flächen saniert werden können. Das Land darf die Betroffenen im
PFC-Skandal nicht alleine lassen.
Vom Klimabeirat und
dem Projekt Klimopass (zusammen mit der Gemeinde Ottersweier) sind viele
Anregungen zum Klimaschutz und zur Anpassung unserer Stadt an den Klimawandel
gemacht worden. So sollen alle städtischen Gebäude sukzessive auf den aktuellen
energetischen Stand gebracht werden und Ziel muss es sein alle öffentlichen
Gebäude mit regenerativen Energien zu versorgen. Nun gilt es diese Vorschläge
auch zeitnah umzusetzen.
Es ist bekannt, dass
Extremwetterlagen aufgrund des Klimawandels in immer kürzeren Zeitabständen
vorkommen. Niederschläge können so plötzlich kommen, dass die Einsatzkräfte oft
nicht schnell genug vor Ort sein können.
Von der
Hochwasserrisikokarte sind wir enttäuscht. Kenntnisse und Erfahrungen von
Ortskundigen wurden nicht berücksichtigt. Nach dieser Karte soll das
Hochwasserrückhaltebecken Hägenich dessen Unteranlieger in Balzhofen, Vimbuch
und Oberbruch vor einem hundertjährigen Hochwasser schützen. Aber das
Hochwasser 2013 hat gezeigt, dass die Hochwasserrisikokarte nicht an allen
Stellen korrekt ist. Wer jedoch Fakten ignoriert und theoretischen Simulationen
mehr vertraut als der eigenen Wahrnehmung, hat den Boden der Tatsachen
verlassen und ist abgehoben. Laut dem von der Stadt in Auftrag gegebenem
Gutachten wurden die Niederschläge im betroffenen Zeitraum 2013 im
Zuflussgebiet des Beckens so bewertet, dass sie dort zu einem fünf bis
zehnjährigen Hochwasser führten. Da jedoch das Becken zu früh eingestaut wurde
ohne die Abflusskapazität des Sulzbaches auszunutzen, wurde mehrere Klappen am
Ausfluss des Beckens schlagartig geöffnet, was zu Ausuferungen des Sulzbaches
führte. Um Wohngebiete in Balzhofen, Vimbuch und Oberbruch besser zu schützen
fordern wir die zur Balzhofener Straße niveaugleiche Höherlegung des Wirtschaftsweges
(Bohnengartenweg) beim neuen Feuerwehrgerätehaus bis zur Einmündung der
Hornisgrindestraße, sowie die Höherlegung des Feldweges in der Häslinmatt zum
Schutz von Vimbuch und die Höherlegung des Bruckmattenweges auf Oberbrucher
Gemarkung. Dass diese Maßnahmen dringend erforderlich sind, folgt aus der Beschreibung der Vorgehensweise zur Erstellung von
Hochwassergefahrenkarten in Baden-Württemberg. Dort steht, dass im
Regionalisierungsverfahren der Einfluss von Hochwasserrückhaltebecken auf die
Abflüsse nicht berücksichtigt ist.
Städtische Eigenbetriebe
Die
Wirtschaftspläne der städtischen Eigenbetriebe werden im Haushaltsplanentwurf
separat aufgeführt.
Im Wirtschaftsplan
des Eigenbetriebs „Abwasserbeseitigung“ wird mit einem Defizit von 75 Tausend
Euro von einem fast ausgeglichenen Ergebnis ausgegangen. Die Rückzahlung der
letzten Tranche des sogenannten Gründungsdarlehens an die Stadt erfordert die
Aufnahme eines Darlehens von 4,25 Millionen Euro. Zusammen mit den notwendigen – und von uns mitgetragenen –
Investitionen in Höhe von 5,9 Millionen Euro für die Erschließung von
Baugebieten, Bau des Regenklärbeckens in der Robert-Koch-Straße,
Kanalerneuerung in der Eichenwaldstraße Balzhofens, sowie Sanierungen von Pumpwerken,
Regenbecken und Kanälen werden die Schulden auf den dann neuen Rekordwert von
30,9 Millionen Euro steigen. Der neue Höchstwert der Pro-Kopf-Verschuldung wird
dann mit 1047 Euro fast drei Mal so hoch sein als der von 447 Euro auf 387 Euro
in einem Jahr reduzierten Pro-Kopf-Verschuldung des städtischen Haushalts.
Mittel für künftige
Investitionen können leider immer noch nicht über Gebühren angespart werden, so
dass die Schulden immer weiter steigen werden. Nutznießer ist die
Kreditwirtschaft. Die Bürger*innen zahlen die Zeche. Leider gibt es von Seiten
der grün-schwarzen Landesregierung – wie auch bei allen anderen bisherigen
Regierungen jedweder Couleur – keinerlei Anzeichen dieses, den Verbraucher
schädigende, fatale Kommunalabgabegesetz zu ändern. Das geht so lange, bis der
Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung den Kapitaldienst nicht mehr leisten kann. Die
Stadt müsste dann den hochverschuldeten Eigenbetrieb wieder in den städtischen
Haushalt übernehmen.
Die Entscheidung zur
Gründung des Eigenbetriebs „Breitbandnetz“ war zukunftsweisend. Unsere, dem
ländlichen Raum zugeordnete Stadt wird durch die Digitalisierung als Wohn- und
Arbeitsort aufgewertet. Mit Investitionen von über 3,9 Millionen Euro sollen
das Gewerbegebiet in Oberbruch sowie die Ortsteile Weitenung, Balzhofen und
Vimbuch an das Glasfasernetz angeschlossen werden, die mit den 1,4 Millionen
Euro Zuweisungen vom Land nur teilweise zu finanzieren sind. Der deshalb
nötigen Darlehensaufnahme in Höhe von 2,4
Millionen Euro stimmen wir zu und wir tragen die zu erwartenden Defizite
in 2019 und den Folgejahren mit, denn in einer digitalisierten Welt ist
schneller Internetzugang so wichtig wie Strom-, Gas- und Wasserversorgung. Wir
erwarten, dass nicht nur die Gewerbebetriebe, sondern auch die Bühler Schulen –
sowie jüngst die Bühler Gewerbeschule – und Institutionen sowie alle
Bühler*innen zeitnah zu vergleichbaren Konditionen ans öffentliche Netz
angeschlossen und aus diesem versorgt werden können.
Nach der
angekündigten Schließung des Offenburger Schlachthofs Ende 2019 wird diese
Einrichtung in Bühl die einzige sein zwischen Freiburg und Bretten. Wir sind
optimistisch, dass sich so der Nutzerkreis des Bühler Schlachthofs erhöht und
sich die Wirtschaftlichkeit noch verbessert. Dies wird zur Stärkung und damit
zur Sicherung des Bühler Schlachthofs beitragen. Somit wird der Bezug von
regionalen Fleischprodukten auch in Zukunft ermöglicht.
Der Wirtschaftsplan
der „Bühler Sportstätten GmbH“ sieht trotz Investitionen von über 494 Tausend
Euro und Tilgungen von 685 Tausend Euro keine Darlehensaufnahme vor. Der
Schuldenstand wird so auf 15,7 Millionen Euro sinken. In den kommenden Jahren
sind jedoch über 3 Millionen Euro für die Sanierung von Schwarzwaldbad und
Schwarzwaldhalle geplant.
Seit seiner Gründung
hat sich das BITZ – jetzt „Bühler Innovations und TechnologieStartups GmbH
(BITS)“ – als wichtiger Bestandteil der Bühler Wirtschaftförderung sehr gut
entwickelt. Über 100 neue Arbeitsplätze wurden geschaffen. Im Wirtschaftsplan
2019 wird zum Ausdruck gebracht, dass auch dieses Jahr der vom Gemeinderat
festgesetzte Jahresfehlbetrag von 100 Tausend Euro nicht überschritten werden
wird – auch aufgrund der ausschließlich ehrenamtlichen Tätigkeit des
Geschäftsführers. Ob die mit 60 Tausend Euro geschätzten Kosten für den Umbau
der Heidelberger Hütte ausreichend sind, beurteilen wir allerdings als
ungewiss.
Zusammenfassung
Zusammenfassend sind die Schwerpunkte der
kommunalen Aktivitäten aus der Sicht der Freien Wähler:
- Vergleichbare Lebensbedingungen in
Kernstadt und Stadtteilen sind zu schaffen.
- Der Wirtschaftsstandort Bühl ist zu
stärken, denn so kann es weiterhin bei niedriger Arbeitslosigkeit bleiben
und die Stadt hat gestalterischen Spielraum durch Gewerbesteuer- und
Einkommenssteuereinnahmen zum Wohl aller.
- Flächen für erforderlichen Wohnraum aller
Bevölkerungsschichten sind nach dem Ergebnis der Bedarfsanalyse
auszuweisen. Bevor in die Fläche gebaut wird, müssen Leerstände genutzt
werden und in der Stadt und in den Ortsteilen – unter Rücksichtnahme auf
die Nachbarschaft – verdichtet und höhere Gebäude zugelassen werden.
Baugebiete, die im Flächennutzungsplan ausgewiesen sind, sind nach Bedarf
zu realisieren.
- Der Individualverkehr durch die Wohngebiete
ist durch attraktive und optimierte ÖPNV-Angebote zu reduzieren.
- Kindergärten und Schulen sind zu
modernisieren. Frühkindliche Förderung sowie gute Bildung und Ausbildung
unserer jungen Mitbürger sichern unsere Zukunft.
- Der Ausbau der digitalen Infrastruktur ist
zu intensivieren, denn strukturelle Nachteile des ländlichen Raumes können
über den Zugang zu leistungsfähiger digitaler Infrastruktur gemindert
werden. Abwanderungen von Einwohnern und Firmen können so verhindert
werden.
- Alle städtebaulichen Maßnahmen sind so durchzuführen,
dass die Folgen des Klimawandels die Lebensbedingungen in unserer Stadt
nicht verschlechtern.
- Die Unteranlieger des
Hochwasserrückhaltebeckens Hägenich sind besser als bisher vor
Überflutungen zu schützen.
Dabei darf der Sparkurs nicht verlassen werden und die
Schulden müssen weiter abgebaut werden.
Dank und Anerkennung
Von Seiten der
Freien Wähler möchten wir uns hier bei allen engagierten Bürger*innen herzlich
bedanken, insbesondere danken wir
- Herrn Oberbürgermeister Schnurr und Herrn Bürgermeister
Jokerst für ihr Engagement ebenso wie auch allen anderen in der Verwaltung
Tätigen im Dienste unserer Stadt.
- zum vorerst letzten Mal Frau Balaskas und
allen Beteiligten für die Erarbeitung des Haushaltsentwurfs.
- unseren tüchtigen Mitbürger*innen in
Industrie, Dienstleistungsunternehmen, Handel und Handwerk, Kirchen in
Arztpraxen und im Klinikum. Sie bringen sich in vielfältiger und für alle
sehr belebende Weise in unsere kommunale Gemeinschaft ein, sei es bei den
Sportvereinen, bei den Musik- und Gesangvereinen oder Fastnachtsvereinen
und -gruppen.
- den Firmen und den Gewerbetreibenden, die
unseren Bürger*innen Arbeitsplätze bieten und die durch ihre Steuerabgaben
der Stadt Bühl Gestaltungsfreiheit ermöglichen
- der Polizei, der Freiwilligen Feuerwehr und
allen Rettungsdiensten, die sich für unsere Sicherheit, Schutz und
Gesundheit rund um die Uhr einsetzen.
- den vielen
ehrenamtlich Tätigen in der Flüchtlingshilfe.
- den über 80 Aktiven bei der Bühler Tafel
für ihr Engagement zur Versorgung sozialbedürftigen Mitbürger.
- den Bürgervereinen (wie zum Beispiel in
Balzhofen, Moos und Oberbruch), dem DorV-Zentrum in Eisental und dem
Offenen Treff im Bürger- und Kommunikationszentrum in Weitenung.
Die lokale Presse
verdient unseren Dank für sachliche und objektive Berichterstattung des
kommunalpolitischen Geschehens. Zum Schluss danken wir unseren Kolleginnen und
Kollegen im Stadtrat für faire und konstruktive Zusammenarbeit.
Die Fraktion der
Freien Wähler stimmt aufgrund der positiven Vorzeichen der vergangenen Jahre
dem Haushaltsplanentwurf in der gegenwärtigen Form zu. Ebenso stimmen wir
Wirtschaftsplänen für das Wirtschaftsjahr 2019 der Eigenbetriebe
„Breitbandnetz“, „Abwasserbeseitigung“, „Stadtwerke Bühl“, BITS und der „Bühler
Sportstätten GmbH“ zu.
Bei Bühler Firmen ist jedoch jüngst bekannt geworden, dass der wirtschaftliche
Aufschwung gebremst wird. Auch national und international werden die Prognosen
zurückgefahren. Deshalb müssen die Gelder in Bühl mit Augenmaß bewilligt
werden.“
Stadträtin Dr.
Wendenburg nimmt an der Sitzung teil.
Stellungnahme der SPD-Fraktion (Peter Hirn):
„Herr OB, meine geschätzten Damen und Herren
Vorbemerkungen
Wenn ich es mir zum Ziel gesetzt hätte, diese Rede
mit unnötigen
englischen Vokabeln zu garnieren, dann wäre jetzt
unweigerlich das Wort
„Challenge„ aufgetaucht, was schlicht und einfach
„Herausforderung„
heißt.
Denn dieser Haushalt ist für unsere Verwaltung eine
Herausforderung,
wie sie selten vorkommt, oder die bisher noch nie
vorkam.
Bei einem Investitionsprogramm, das jenes von vor
einem Jahr noch
übertrifft und allein für den Grunderwerb 9 Mio
Euro vorsieht, haben wir ein Pensum vorgelegt, das nur realisiert werden kann,
wenn alles wie am Schnürchen läuft,
vor allem in Punkto Personaleinsatz. Da muss die
Verwaltung funktionieren
und ein Rädchen ins andere greifen. Kein Wunder
also, dass wir in Punkto Personal
aufstocken müssen, sonst sind die angestrebten
Ziele nicht zu verwirklichen. Wir wollen und müssen mit dieser dynamischen
Entwicklung mithalten, und dies auf allen Gebieten.
Bühl 2025 ist wirklich
nicht mehr weit, und irgendwer muss es ja umsetzen. Da brauchen wir jede Frau,
jeden Mann und dies nicht nur zahlenmäßig, sondern auch mit vollem Herzen und
außerordentlichem Tatendrang. Und so ist es auch kein Wunder, dass wir bei den
Personalaufwendungen einen Anstieg haben. Diese Notwendigkeiten wurden uns
kürzlich in einer Sondersitzung ja vermittelt.
OB Schnurr hat uns in
seiner Haushaltsrede die weiterhin gültigen günstigen wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen erläutert. Unsere Aussichten in der nahen Zukunft sind gut.
Deshalb sind wir froh, dass unsere finanziellen Rahmenbedingungen günstig sind,
denn ohne das nötige Geld ist auch der größte personelle Einsatz Makulatur.
Wir können uns auf die
verlässlichen Rahmenbedingungen und auf die Wirtschaftskraft unserer Betriebe
ein weiteres Mal verlassen.
Für den Stadthaushalt
2019 ist keine Kreditaufnahme vorgesehen.
Die Verschuldung pro
Einwohner von 1500 Euro resultiert, wie schon im Vorjahr überwiegend aus dem
Eigenbetrieb Abwasser und dem Breitbandnetz. Nur ein Viertel kommt aus dem
Stadthaushalt. Dies ist weder dramatisch, noch besorgniserregend.
Erträge aus dem
Ergebnishaushalt in Höhe von 90 Mio Euro stehen Aufwendungen von 87 Mio Euro
entgegen. Der Überschuss beträgt also 3 Mio Euro.
Stand heute sehen die
Rahmenbedingungen weiterhin günstig aus: Eine Wirtschaftskraft, die wir
allerdings immer pflegen und hegen müssen, lässt uns
positiv in die Zukunft
blicken.
Bildung -Kultur-Sport
Wir sehen uns in Bühl
weiterhin als Schul- und Sportstadt. Wir tragen auch in diesem Haushaltsjahr
viel dazu bei, diesen Ruf zu halten. Die Einführung eines Sportprofils am
Windeck-Gymnasium erfordert dringende bauliche Ergänzungen und Erneuerungen,
die letztlich allen Sporttreibenden in der Stadt zu Gute kommen. So profitieren
von der Einrichtung eines Kunstrasenplatzes auf dem Gelände des VfB nicht nur
„das Windeck“ und die anderen Schulen, sondern ebenso die Vereine: Es entsteht
eine Sportstätte, die ganzjährig bespielt werden kann. Hier hat das Sportprofil
des Windeckgymnasiums sicherlich für eine beschleunigte Verwirklichung gesucht.
Der große Stellenwert des Schulsports, des Breitensports und auch des
Spitzensports macht unsere Stadt überregional bekannt.
Die Sanierung des
Klassenzimmertraktes am Windeck-Gymnasium steht ebenfalls vor der Tür, eine
Investition, die keinesfalls zu früh kommt, und die unser Gymnasium wieder in
die Lage versetzen wird, weiterhin im Sinne der bestmöglichen Förderung der
Schülerinnen und Schüler optimal zu agieren. In der Finanzplanung sind hierfür
Darlehensaufnahmen eingestellt – zu Recht.
Es bleibt zu hoffen,
dass bald mit der Sanierung begonnen werden kann.
Auch unser neues
Schulviertel mit dem Bau einer Mensa für die Aloys-Schreiber Schule und für die
Realschule ist auf dem Weg. Aus Sicht der Fraktion der SPD ist es absolut
unerlässlich, dass mit dem Bau der Mensa im Garten des Kifaz eine Umgestaltung
des Areals und des Europaplatzes in Richtung „Mehr Grün in der Stadt“
einhergeht. Einerseits müssen die Bäume, die für den Bau der Mensa weichen
müssen, ersetzt werden und andererseits ist es notwendig durch schattengebende,
kühlende und grüne Gestaltung dieses Herz des Campus wirklich zum Schlagen zu
bringen. Die Aufenthaltsqualität in diesem Bereich muss dringend erhöht werden.
gefällt werden. Dass die ASS dringend und zeitnah mehr Platz braucht, ist
bekannt – dieser wird durch die Aufstockung der Mensa geschaffen. Wie das an
die Mensa angeschlossene und seit vielen Jahren gewünschte Schülercafé
angenommen wird, bleibt spannend: Die SPD Fraktion jedenfalls wird sich gern
vom Angebot persönlich überzeugen.
Auch in Kappelwindeck an
der Bachschlossschule stehen weitere wichtige Baumaßnahmen an. Vor einigen
Tagen konnten die neuen Technikräume ihrer Bestimmung übergeben werden und
insbesondere die Sanierung der Halle steht auf der Agenda. Die Schule wird
weiteren Platz benötigen, da sie entgegen aller Prognosen weiterhin wächst und
somit der Erhalt der Werkrealschule als gesichert angesehen werden kann. Unser
Kompliment an Schulleitung und Kollegium – das ist Ihre gute Arbeit!
Unser
Schulentwicklungsplan hat natürlich ebenso die Entwicklung der Grundschulen in
den Stadtteilen auf dem Schirm: Der Unterhalt der Grundschulen sowie die
anstehenden Renovierungsarbeiten müssen im Blick gehalten werden, ein
Sanierungsstau darf gar nicht erst entstehen.
Die SPD wird sich stark
dafür einsetzen, dass auch bei kleinen Klassen, die Grundschulen in den
Stadtteilen erhalten werden können. Wir stehen klar zum dem Konzept der „Kurzen
Beine und kurzen Wege“. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird in der
Stadt Bühl ermöglicht durch die vielfältigen - auch ganztägigen -
Betreuungsangebote in unseren Schulen und Kindergärten.
Dass die SPD in Punkto
Kindergartengebühren eine eigene Meinung hat ist bekannt und muss nicht
speziell in jeder Haushaltsrede erwähnt werden. Derzeit sind ja einige
Aktivitäten im Land seitens der SPD im Gange – man kann nur hoffen, dass sich
das Land hier endlich in die Pflicht nehmen lässt: Kitas sind
Bildungseinrichtungen und müssen als solche kostenfrei sein!
Das kulturelle Angebot
des Stadt Bühl ist einem Mittelzentrum angemessen. Als weicher Standortfaktor
ist es keinesfalls zu unterschätzen, es ist wichtig für die Attraktivität der
Stadt, was beispielsweise in unserem Bürgerhaus Neuer Markt angeboten wird –
und wie es selbst daherkommt! Mit einem neuen Boden und der neuen Bestuhlung
ist man hier in Punkto Renovierung definitiv weitergekommen.
Das Angebot ist wirklich
herausragend und vielfältig – doch darf die Frage der Finanzierbarkeit nicht
ausgeklammert werden. Die SPD Fraktion weiß, dass Kultur Geld kostet – und
dieses Geld müssen wir in die Hand nehmen. Es ist gut investiert nicht zuletzt
auch im Hinblick auf die Außenwirkung der Stadt. Unsere Musikschule verdient in
diesem Zusammenhang ein Sonderlob, die Mediathek, bald auf dem neuesten
technischen Ausleihestand, ebenso: Sie sind echte Aushängeschilder in unserem
Bühl.
Bauen, Wohnen und
Soziales
Man sieht wieder
allenthalben Baukräne in Bühl. Viele private und städtische Bauvorhaben stehen
an.
Das städtische
Investitionsprogramm muss unter das Vorzeichen „Schaffen bezahlbaren Wohnraums
in unserer Stadt“ gestellt werden. Nichts ist derzeit so wichtig – bezahlbarer
Wohnraum ist eine Schlüsselfrage für die Wahrung des sozialen Friedens – auch
in Bühl. Es ist von immenser Bedeutung, dass wir Wohnbauflächen für Bauwillige
zur Verfügung stellen, bzw. auch selbst günstigen Wohnraum anbieten.
So sind völlig zu Recht
stolze 8,5 Mio Euro für den Erwerb von Grundstücken zur Baulandentwicklung
vorgesehen, um den Bau von privaten Wohnungen und Eigenheim zu unterstützen.
Auch eigene Wohnbauprojekte der Stadt (?) sind auf dem Weg. Es wäre für unsere
Stadtentwicklung nichts schädlicher, als wenn Menschen, die sich gerne in Bühl
ansiedeln wollen, der Stadt den Rücken kehren müssen, weil sie keinen Wohnraum
finden.
Die SPD Fraktion begrüßt
ganz besonders das Projekt“ Leerstand nutzen – Lebensraum schaffen“, das einen
Sanierungszuschuss oder eine befristete Mietausfallgarantie seitens der Stadt
beinhaltet. Hier gibt es aus Karlsruhe seit einiger Zeit sehr positive
Erfahrungen. Es ist unerlässlich, dass die Stadt mit derartigen Hilfen
Wohnungseigentümer motiviert, ihren Wohnraum auch zur Verfügung zu stellen.
Risiken abfedern und Chancen bieten – das sind die Aufgaben, die so nur die
Stadt leisten kann und in diesen Zusammenhang auch leisten muss. Um das
Wohnungsangebot im preiswertem, bezahlbaren Bereich zu erhöhen, müssen alle
Möglichkeiten ausgeschöpft und Leerstand vermieden werden. Es ist eine sehr
gute Nachricht, dass ebenfalls aus den Ortsteilen derartige Aktivitäten zu
vermelden sind: dies betrifft insbesondere das Rathaus in Neusatz und den
Weinberg in Eisental.
Da Grundstücke in der
Fläche kaum zur Verfügung stehen, bzw. ein unbeschränkter Flächenverbrauch
weder möglich noch sinnvoll ist, steht aus unserer Sicht zur Schaffung neuen
Wohnraums die Nachverdichtung an vorderster Stelle. Wir brauchen kreative,
mutige Lösungen, um den Bedarf nur annähernd abzudecken. Bauen in die Höhe oder
Überbauen von Parkraum sind hier Beispiele, die auch schon in meiner letzten
Haushaltsrede vorkamen.
Es ist anzunehmen, dass
der Druck auf dem Wohnungsmarkt weiter anhält. Außerdem geht es den meisten
deutschen Städten ähnlich: Die Mietpreise werden in den letzten Jahren in
schwindelnde Höhen getrieben. Wir müssen daher am Ball bleiben und uns im Sinne
der gesamten Bürgerschaft Bühls mit aller Kraft diesem Problem stellen, im
Hinblick auf die für die Miete notwendigen monatlichen Ausgaben ist die
„Bedürftigkeit“ längst im Mittelstand angekommen.
Eine zunehmende Anzahl von Mitbürgerinnen und Mitbürgern ist auf die Tafeln
angewiesen. Die Bühler SPD Fraktion bedankt sich ganz ausdrücklich und sehr
herzlich bei all denen, die durch vielfältiges Engagement dieses wirklich
entscheidende Angebot ermöglichen. Wir stehen absolut hinter dieser
Einrichtung, deren Gründungsmitglied Oswald Grisstede, mein Vorgänger als SPD
Fraktionsvorsitzender, ist und sichern der Institution jede – auch
gemeinderätliche - Unterstützung zu, die sie benötigt.
Ein dauerhaftes Thema im
Bereich des Wohnens und Bauens ist das der Inklusion: Menschen mit Behinderung muss
selbstverständlich die volle Teilhabe am gesellschaftlichen Leben durch
Barrierefreiheit im Bereich des Wohnens, der Arbeit und der Freizeit garantiert
werden. Die Stadt Bühl versucht sehr ernsthaft, mit gutem Beispiel in Sachen
barrierefreie Stadt voran zu gehen, doch ist auch hier – z.B. im Hinblick auf
unsere Website – noch Optimierungsbedarf. Die SPD Fraktion setzt sich offensiv
und konsequent für eine Stadt ein, in der alle ohne Einschränkung an allen
Bereichen des Lebens beteiligt werden können.
Klar bekennt sich die
SPD Bühl zur doppelten Stadtentwicklung: Immer muss neben der baulichen Seite
immer gleichwertig die grüne Entwicklung Bühls mitgedacht werden. Wir brauchen
– nicht zuletzt im Hinblick auf den Klimawandel! - dringend mehr „grüne Lunge“ in der Stadt. Und
dies obwohl wir gezwungen sein werden, stärker zu verdichten. Es wird eine ganz
entscheidende Aufgabe des zukünftigen Städtebaus werden, ob und wie wir diesen
nur scheinbaren Zielkonflikt lösen. Hier ist echte Kreativität gefragt, Denkverbote
müssen beiseitegeschoben und innovative Lösungen gesucht werden. Ob
Fassadenbegrünung, Schatteninseln oder Grünkorridore – mehr Natur in der Stadt
ist entscheidend für Wohn- und Aufenthaltsqualität.
Infrastruktur – Verkehr
– Wirtschaft
Das sich unsere Stadt
Gedanken machen muss, die Verkehrssituation zu optimieren, liegt auf der Hand.
So wurde seitens der Stadt eine Arbeitsgruppe initiiert, die sich mit der
Verbesserung der ÖPNV Linien beschäftigt. Heute ist dies ja zusätzlich ein
wichtiges Thema unserer Sitzung. Ziel aller Anstrengungen ist es dabei, mehr
Menschen den Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel zu ermöglichen. Dazu
gehört leider die Diskussion um den Verzicht auf Linien, die zu schwach
frequentiert sind - dies muss mit aller Vorsicht, Sachlichkeit und Offenheit
für intelligente Lösungen angegangen werden.
Dass es bei 20 000
Einpendlern immer mal wieder zu unangenehmen verkehrlichen Situationen kommt,
wollen wir nicht verschweigen. Unsere
Verkehrsprobleme sind allerdings auch Zeichen der in Bühl florierenden
Wirtschaft. Steigenden LKW Verkehr zu den großen Betrieben müssen wir
auffangen, ggf. auch mit dem Neubau von Straßen.
Aber auch die
Optimierung des Themas Parken wird uns noch eine Weile beschäftigen. Gleichwohl
legt die SPD Wert auf die Feststellung, dass die Parkmöglichkeiten für die
Kunden des Einzelhandels in Bühl durchaus gut sind! Und wie allen
Verkehrssündern in der Stadt muss denen nachgegangen werden, die falsch oder
gar hinderlich parken. Es gilt das Prinzip: Ohne Sanktionen sind alle Ge- und
Verbote nicht wirksam.
Ob die Zusammenlegung
der Verkehrsverbünde den Parkdruck auf die Innenstadt verringert, muss
abgewartet werden. Eine Entzerrung des innerstädtischen Verkehrs könnte sich
mit der Fertigstellung des Kreisels Ecke Stein-bzw. Rheinstraße ergeben. Auch
der geänderten Verkehrsführung im Großraum Campus sehen wir mit Spannung
entgegen.
Der Ausbau des
Glasfasernetzes wird auch in diesem Haushaltsjahr vorangetrieben.
Investitionen von 2,6
Mio Euro im Vorjahr stehen heuer 4,1 Mio Euro an Investitionen gegenüber. Zum
einen dient dies dem Anschluss des Gewerbegebietes Oberbruch, doch auch der
Zugang in verschiedene Ortsteilen soll hiermit abgeschlossen werden.
Zum Thema Eigenbetrieb
Abwasser sind besonders die Investitionen für den Bau des Regenklärbeckens in
der Robert-Bosch-Straße zu erwähnen. Auch die Erschließung des Baugebietes
Hofmatten in Moos und die Kanalerneuerung in der Balzhofener Eichwaldstraße
schlagen mit knapp einer Million Euro zu Buche.
Im letzten Jahr
entfielen die Bemerkungen zum Thema Hochwasserschutz - in Ermangelung einer
Hochwassergefahrenkarte. In den letzten Jahren sind zwar erhebliche Mittel in
diesen Bereich geflossen – doch es ist absolut Luft nach oben. Es ist das Ziel
der SPD, alle bestehenden Einrichtungen in Schuss zu halten, bzw. zu optimieren
- nicht zuletzt im Hinblick auf den Klimawandel. Die gilt insbesondere – aber
nicht nur - für die Situation in unseren Stadtteilen über jenseits der
Schienen.
Wort des Jahres:
„Bürgerbeteiligung„
Wenn irgendeine
Institution einen Wettbewerb ausloben würde, welcher Ausdruck im Bühler
Gemeinderat denn eine Chance hätte, zum Wort des Jahres ausgerufen zu werden,
hätte das Wort „Bürgerbeteiligung“ beste Chancen einen Medaillenplatz zu
belegen. Kaum ein Stadtrat kam daran vorbei und wir alle haben keinesfalls
versucht auszuweichen - ganz im Gegenteil. Es war und ist ständig von der
unmittelbaren Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger zu hören - und das ist gut
so! Denn die Bühls Bürgerschaft hat ernst gemacht und das Angebot
flächendeckend angenommen. Angefangen bei Weitenung, wo es handfeste Vorschläge
zur ehrenamtlichen Betreuung der von der Bürgerschaft gewünschten Badestelle
gibt, über den dortigen Umbau des Jugendzentrums zu
einer Bürgerbegegnungsstätte, bis hin zur Entwicklung eines neuen Dorfzentrums
in Altschweier - ohne die aktive Mitwirkung seitens der jeweiligen Bürgerschaft
würden diese Projekte nicht so rund bzw. gar nicht gelaufen. Dies ist mehr als
beispielhaft! Im jetzigen Haushalt sind daher für Altschweier und Eisental –
zur Umgestaltung des Trottenplatzes - erkleckliche Beiträge eingestellt, die
durch ELR Zuschüsse ergänzt werden konnten. Auch die Auftritte in den
städtischen Gremien sind seitens der Bürgerschaft vorangetrieben worden und
basieren auf sachlichen Erkenntnissen.
Nun plant Vimbuch eine
neue Dorfmitte, die nur mit Beteiligung der Bürger reüssieren kann. Ebenso
bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist das Engagement der Bürger in Moos, wo
man sich zusammensetzte und die Wünsche der Mooser Bevölkerung nach dem
Kindergartenum-, bzw, - neubau sammelte und der Verwaltung vortrug. Bei den
beiden letzten Beispielen sind bereits die Planungsraten
im Haushalt eingestellt
– es geht mit Volldampf voran!
Engagement für das
Gemeinwohl lohnt sich in Bühl, nicht nur bei der Wahrnehmung des Wahlrechtes
alle paar Jahre.
Wir mussten allerdings
auch die Erfahrung machen, dass Bürgerbeteiligung nicht unbedingt bedeutet,
dass jeder Bürger zu 100 % mit den gefällten Entscheidungen zufrieden sein
kann. Große Bauprojekte, die Umgestaltung und Neuplanung ganzer Viertel
berühren öffentliche wie private Belange und müssen im Rat möglichst von allen
Seiten betrachtet werden. Dass man es
dabei nicht jedem Recht machen kann, ist sowohl der Verwaltung, als auch dem
Gemeinderat schmerzlich bewusst.
Und damit muss man auch
leben und leben können.
Nach Ansicht der SPD
Fraktion lebt die Demokratie vom ehrlichen Ringen um die bestmögliche Lösung
und vom respektvollen Suchen nach vernünftigen Kompromissen. Dies gelingt in
Bühl in der Regel und so soll es künftig bleiben.
Dank und Lob
Zum Schluss der
Haushaltsstellungnahme der SPD möchte wir Ihnen, Herr OB Hubert Schnurr, ihrem
Beigeordneten Herr BM Wolfgang Jokerst ganz herzlich für ihr Engagement im
Sinne unserer Stadt danken. Einschließen in diesen Dank möchte ich natürlich
und selbstverständlich alle städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Es ist gut zu wissen, dass wir Stadträte immer gute
und kompetente Ansprechpartner
finden, wenn wir einen Rat aus dem Rathaus
brauchen. Nehmen Sie dieses Lob zur Kenntnis und genauso die Tatsache, dass Sie
bei der SPD immer ein offenes Ohr
für notwendige Verstärkungen im Personalbereich
finden, wenn die angesprochene
„Challenge“ nicht aus Bordmitteln zu
bewerkstelligen ist.
Ein besonders dickes Lob seitens unserer Fraktion
und heuer erstmals mit einer Träne im Knopfloch möchte ich ihnen liebe und
verehrte Frau Johanna Balaskas übermitteln und mich bedanken für die Vorlage
dieses einmal mehr klaren und mit viel
Sachkenntnis erstellten Haushaltsplans 2019. Ihre Mitarbeiter sind in diese
Dankesworte selbst verständlich miteingeschlossen. Wir werden Ihre kompetente
und überaus menschliche Art sehr vermissen. Für Ihre neue Aufgabe, weit weg von
Bühl, wünschen wir ihnen die Zuneigung, die Sie von allen am städtischen Leben
in Bühl Beteiligten jahrelang genossen haben. Glück auf und Sayonara, liebe
„Herrin der Zahlen“!
Traditionell gehen auch Dankesworte an die
Vertreter der einheimischen Presse, die das kommunalpolitische Geschehen in
unsrer Stadt kompetent und engagiert begleiten.
Ein besonderes Dankeschön gilt auch den vielen im
Ehrenamt tätigen Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt: Sie tragen ebenfalls ein
gerüttelt Maß dazu bei, dass Bühl lebens-und liebenswert ist und bleibt.
Ebenfalls Danke sagen möchte ich im Namen der SPD
Fraktion allen Kolleginnen und Kollegen hier im Hause für die löbliche
Zusammenarbeit und den guten Geist, der immer hier im Ratssaal herrscht.
Die SPD stimmt dem städtischen Haushalt ebenso
uneingeschränkt zu wie den Wirtschaftsplänen der Eigenbetriebe
Abwasserbeseitigung und Breitbandnetz, sowie
der Bühler Sportstätten - und der BITS GmbH
Herzlichen Dank für ihre Geduld“
Stellungnahme der GAL-Fraktion (Walter Seifermann):
„Meine Damen und Herren,
nachdem sich die
Finanzausstattung der Stadt inzwischen wieder gebessert hat, sind die
überfälligen Aufgaben, die man angehen kann größer geworden und dies erfordert
auch mehr Personal.
Positiv entwickelt
sich die Gewerbesteuer, der Anteil der Einkommenssteuer und die
Schlüsselzuweisungen. Details brauche ich keine zu nennen, dies haben meine
Vorredner schon ausgeführt.
Die Planung des
Personalhaushaltes wurde erstmalig in einer eigens dafür angesetzten, nicht
öffentlichen Gemeinderatssitzung beraten. Diese Vorgehensweise begrüßen wir.
Während dieser
4-stündigen Sitzung war es für alle möglich in einem transparenten und
demokratischen Verfahren alle Aspekte der Personalplanung und –finanzierung
auszuleuchten. In dieser GR-Sitzung wurden dann alle Personalstellen auf
eventuelle Einsparungen und Notwendigkeit abgeklopft. An dieser Stelle möchte
ich auch unsere Zustimmung für die neu geschaffene Stelle für die Wirtschaftsförderung
erwähnen, dem sogenannten „Key Account Manager“.
So gelang es den
Mehrbedarf von 17,1 Personalstellen auf 14 Stellen zu reduzieren, von deren
Notwendigkeit die Mehrheit des Gemeinderates überzeugt war. Wir alle müssen ein
Interesse haben an einer leistungsfähigen Verwaltung, die ohne permanente
Überlastung effizient und rationell für die Bühler Bürger arbeitet. Dies muss
natürlich auch finanzierbar bleiben.
Verkehr
In Bühl läuft beim
Verkehr manchmal nichts mehr. Die Hauptstraße
ist oft verstopft, weil immer noch zu viele Fahrzeuge den kürzesten und
schnellsten Weg durch die Stadt nehmen. Morgens und abends ist die Straße von
und zur Autobahn überlastet, was zu langem Rückstau bis auf die Autobahn führt.
Mittags, bei Schichtwechsel, um 14.30 Uhr herum, ist die B3 neu völlig
überlastet. Um diese Situationen zu entschärfen, ist eine Verkehrspolitik aus
einem Guss notwendig.
Um die
Verkehrsprobleme rund um das Industriegebiet zu verbessern, müssen die
ansässigen Industrie-und Gewerbebetriebe miteinbezogen und ihre Mithilfe
eingefordert werden. Dies muss auch eine Aufgabe für den Key Account Manager
sein, die Betriebe zu überzeugen, dass Mitarbeiter wieder mit dem Betriebs-Bus
in die Firma kommen, wie es früher üblicher war.
Die GAL kann sich
auch vorstellen, dass mit Unterstützung der Stadt Bühl, Betriebe Fahrgemeinschaften fördern können, Job-Tickets für den öffentlichen Nahverkehr
unterstützen, Shuttlebusse zum Bahnhof anbieten, und weiteres mehr.
Weiterhin fordern
wir eine zusätzliche Haltestelle für die Stadtbahn im Industriegebiet Busmatten
(Schäffler).
Der 2018 neu
eingeführte Bus-Pendelverkehr von der Bahn zur LUK hat sich bewährt und sollte
ausgebaut werden.
Außerdem ist es
sicher auch möglich die Schichtwechselzeiten zu entzerren. Es müssen nicht alle
Betriebe zur selben Zeit Schichtwechsel machen und vielleicht ist es auch
möglich, dass innerhalb eines Betriebes nicht alle zur selben Zeit ein- und
ausrücken, was dann die Einsparung etlicher Parkplätze als positiver
Nebeneffekt zur Folge hätte.
Um den
Durchgangsverkehr aus der Innenstadt herauszubringen, schlagen wir eine
Fußgängerzone oder Einbahnstraßenregelung in der Hauptstraße vor und zwar
zwischen Eisenbahn- und Rheinstraße.
Dies könnte auf ein Jahr befristet werden, um danach die Auswirkungen
auf den Verkehr in der Innenstadt zu evaluieren.
Die GAL ist der
Meinung, dass sowohl der ÖPNV wie auch das Radwegenetz ausgebaut werden müssen,
um eine Alternative für den Individualverkehr sein zu können.
Und es macht unserer
Meinung nach keinen Sinn, weiterhin die Autos mit einer halben Stunde
Parkfreiheit und kostenfreiem Parken am Samstag in die Stadt zu locken.
Außerdem sehen wir
den Ausbau von Kurzzeitparkplätzen kritisch, wie den Neubau einer Tiefgarage
bei der Aloys-Schreiber-Schule, weil dies einer Verkehrsberuhigung entgegen
wirkt.
Die GAL beantragt, dass das wichtige Thema
Verkehr alsbald im Gemeinderat diskutiert wird, um eine Verbesserung zu
erreichen.
Wohnen in Bühl
Die Knappheit von
Wohnraum in Bühl ist offensichtlich und wird von niemanden hier im Haus in
Zweifel gezogen. Wir sind uns auch einig, dass hier aus sozialen Gründen
schnellstens Abhilfe geschaffen werden muss.
Durch die Schaffung
neuer Arbeitsplätze in Bühl wird der Bedarf voraussichtlich noch lange bleiben.
So hat der Gemeinderat beschlossen, den Wohnungsbau anzukurbeln. So wurden von
der Stadt Gebäude gekauft, gebaut und renoviert um der Wohnungsknappheit aktiv
entgegenzutreten. (Weinberg Eisental, Rathaus Neusatz, Bergermühlsiedlung). Um
eine zügige Bebauung zu erreichen, sollen dieses Jahr für 8 Mio € Grundstücke
gekauft werden. Dieses Vorgehen und diese Summe halten wir für sinnvoll.
Weiterhin ist es
notwendig mit Hilfe der Bühler Wohnungsbaugenossenschaft wieder ein
langfristiges Programm zur Förderung des sozialen Wohnungsbau aufzulegen.
Der Ausbau von
bezahlbarem Wohnraum ist aus sozialen Gründen notwendig. Die negativen
Auswirkungen, besonders der notwendige Flächenverbrauch und der Verkehr muss
aber so gering wie möglich gehalten werden. Dies ist auch für die GAL ein
schwieriger Spagat, weil wir wissen, dass Fläche nicht vermehrbar ist und der
Flächenverbrauch unserer Meinung nach noch immer viel zu hoch ist. Darum müssen
alle Maßnahmen ergriffen werden, flächenschonende Lösungen umzusetzen. Das
wären z.B.
-
Baulücken
sind zu schließen, denn hier sind Straßen, Ver-und Entsorgung, evtl. sind auch schon Parkplätze vorhanden. Hierfür ist aber
ein städtischer Grün- und Klimaplan zwingend erforderlich.
-
Private
Parkdecks, bzw. Tiefgaragen in Wohn- oder Industriegebieten sind sinnvoll, um
Fläche zu schonen.
-
in
Neubaugebieten sind kleine Grundstücke auszuweisen, bzw. die
Geschossflächenzahl muss hoch sein und das Ziel sollte eine möglichst
vollständige Bebauung sein.
Notwendig ist die
Begrünung von Dächern und Wänden um die Ökologie und das Klima nicht aus dem
Blick zu verlieren.
-
Wir
wollen geringst mögliche Versiegelung und ein Verbot von versiegelten
Steingärten.
Bildung und Sport
Ein weiteres wichtiges Thema ist das Windeckgymnasium in Bühl.
Besonders freut uns, dass es die finanzielle Ausstattung der Stadt nun
endlich die Sanierung des Ostflügels zulässt. Diese Generalsanierung ist längst
überfällig und wird von uns schon lange angemahnt, war aber durch die hohen
Kosten (z. Zeit 18 Mio €) nur schwer finanzierbar. Für die GAL ist es wichtig,
dass die Renovierung nur zum Teil über Kredite finanziert wird und neben dem
Zuschuss vom Land, ein nennenswerter Betrag aus dem laufenden Haushalt
finanziert werden kann. Wir erwarten von der Verwaltung, dass sie dieses Jahr
noch einen Finanzierungsplan aufstellt.
Im Bildungsbereich stehen noch weitere gewichtige Maßnahmen an, nämlich
die Sanierungen der Sporthallen der BSS und ASS.
Außerdem steht die Sanierung der Schwarzwaldhalle an, die schon seit
Jahren nur eingeschränkt nutzbar ist.
Dem Umbau bei der neuen Sporthalle können wir nur zustimmen, wenn dies
aus rechtlichen Gründen zwingend notwendig ist.
Es werden also gewaltige Ausgaben für die Bildung und den Sport in
unserer Stadt getätigt, die aber allesamt sinnvoll und notwendig sind.
Erschließungskosten
Nun komme ich zu einem Thema, dass bei den Bühler Bürgerinnen und
Bürgern immer wieder für Verdruss sorgt. Es gibt in Bühl Straßen, die schon
lange bestehen, für die aber noch nie Erschließungskosten abgerechnet worden
sind. Es gibt eine zeitlich willkürlich gezogene Grenze, nämlich das Jahr 1868.
Alle Straßen, die davor entstanden sind, sind historische Straßen und somit
werden keine Erschließungskosten fällig. Bei danach gebauten Straßen müssen
Erschließungskosten bezahlt werden. Diese, in Baden-Württemberg gültige
Rechtslage, führt bei allen Beteiligten zu viel Ärger und wird der Stadt Bühl
noch einige Gerichtsverfahren einbringen. Wir sollten uns alle dafür einsetzen,
dass sich diese Rechtslage zugunsten der Bürger ändert.
Fraktionsarbeit im GR
Im Mai dieses Jahres wird wieder ein GR gewählt. Auch im neuen GR werden
der Verwaltung, die aus lauter „Profis“ besteht wieder „Amateure“ gegenübersitzen.
Doch ihre Aufgaben sind wichtig, denn sie stimmen über wichtige Entscheidungen
für die Stadt ab und sie haben die Pflicht die Arbeit der Verwaltung zu
„kontrollieren“.
Da aber die Aufgaben immer komplexer und die berufliche Belastung der
GR-Mitglieder auch nicht kleiner wird, halten wir es für notwendig die
Arbeitsmöglichkeiten der Fraktionen zu verbessern.
Wir schlagen vor, dass jede Fraktion in die Lage versetzt werden soll,
einen Fraktionsgeschäftsführer -geschäftsführerin einzustellen. Dies ist z.B.
auf 450 €-Basis denkbar und deshalb beantragen wir hierfür 15000€ im Haushalt
2019 einzustellen. Natürlich soll dann der neugewählte GR darüber befinden.
Mit dieser Maßnahme wollen wir das Engagement für die Kommunalpolitik
erleichtern und damit auch das Interesse für dieses demokratisch wichtige
Gremium wieder zu erhöhen.
Kultur
Gemessen an der Einwohnerzahl bietet Bühl eine beachtliche Anzahl und
Breite an kulturellen Einrichtungen und Veranstaltungen. Angefangen bei der
Mediathek, der Musikschule, dem Heimatmuseum und dem Bürgerhaus mit Konzerten,
Theater und sonstigen Darbietungen, über Kunstausstellungen und Musikevents bis
hin zur Förderung kulturell tätiger Vereine gibt es in Bühl ein beachtliches
Spektrum und Vielfalt.
Als soziales Wesen verwirklicht sich der Mensch auch im Erleben und
Ausüben der vielfältigen kulturellen Möglichkeiten. Kulturelle Aktivitäten sind
ressourcenschonende Beschäftigungen, bei deren Ausübung die Umwelt nur gering
belastet wird.
Nicht zuletzt sind dies „weiche Standortfaktoren“, die die Stadt Bühl
für Neubürger, Betriebe und Fachkräfte attraktiv machen.
Die GAL unterstützt diese kulturelle Ausrichtung, denn dies bietet uns
allen eine lebenswerte Stadt.
Energie, Klima, Umwelt
Das Jahr 2018 mit seiner Trockenheit und Hitze hat uns hautnah den
Klimawandel vor Augen geführt. Als Winzer beobachte ich die Klimaänderung schon
lange. Der letzte qualitativ schwache Weinjahrgang war 1988, also vor 30
Jahren. Positiv ist sicher die Verbesserung der Qualität, doch die negativen
Auswirkungen wie die zunehmende Trockenheit machen mir Sorgen.
Das klimaschädliche CO2 muss verringert werden, das heißt wir
müssen alle Maßnahmen umsetzten um den CO2-Ausstoß zu minimieren.
In Bühl muss hier insbesondere bei der Gebäudesanierung alle
Energiesparmaßnahmen genutzt werden. Großes Einsparpotential bietet sich jetzt
bei der Generalsanierung des Windeckgymnasiums. Die GAL fordert mindestens
Niedrigenergiestandard für die Gebäudehülle.
Außerdem halten wir eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach für sinnvoll,
wie auch Sonnenkollektoren für die Warmwasserbereitung.
Nach der Sanierung sollte es in städtischen Gebäuden keine ineffizienten
Nachtspeicheröfen mehr geben.
Auch bei der Beleuchtung sind Einsparmöglichkeiten mit LEDs und
Bewegungsmeldern zu erreichen und das in allen städtischen Gebäuden.
Bei der Straßenbeleuchtung in Bühl muss mit der Umrüstung auf LED-Lampen
zügig fortgefahren werden.
Wir erwarten, dass uns die neue Klimamanagerin der Stadt Bühl die
effektivsten Maßnahmen benennt, an welcher Stelle, mit dem geringsten Aufwand
am meisten erreicht werden kann und dass der GR und Verwaltung auch genügend
finanzielle Mittel bereitstellt, um die Maßnahmen dann umzusetzen
Artensterben
Dem offensichtlichen Insekten- und Vogelsterben muss Einhalt geboten
werden. Es müssen auch in Bühl mehr Anstrengungen unternommen werden, um das
Artensterben zu stoppen. Dies ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe bei der
die Stadt und die Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen gefordert sind.
Geeignete Maßnahmen sind Extensivierungen, Anpflanzung von Blumenwiesen und
Bienen- und Insektengehölze (Spätblüher) und vieles mehr. Ein besonderer Dorn
im Auge sind uns die weit verbreiteten versiegelten Steingärten. Da ist es
sinnvoll Aufklärungsarbeit zu betreiben.
Wenn wir es ernst nehmen mit dem Artenschutz und dem Schutz unserer
wertvollen Ökosysteme, müssen wir auch über Gemarkungsgrenzen hinaussehen. So
muss unserer Meinung nach die geplante Flughafen-Ost-Anbindung durch ein
äußerste sensibles Naturschutzgebiet (FFH) unbedingt gestoppt werden.
PFC ( Per- und Polyfluorierte
Kohlenwasserstoffe)
Auch ein wichtiges Thema in Sachen Umweltschutz ist die Verseuchung des
Bodens und des Grundwassers mit PFC. Das ist etwas, dass eigentlich gar nicht
passieren hätte dürfen. Die negativen und gesundheitlichen Folgen und deren
Kosten, wenn erst mal eine Sanierung möglich ist, werden die Stadt Bühl und
alle betroffenen Kommunen und Landkreise noch lange beschäftigen.
Digitale Zukunft
Der Ausbau des Glasfasernetzes in Bühl zum Aufbau einer zukunftsfähigen
digitalen Infrastruktur kommt gut voran.
Das öffentliche WIFI hat noch
erhebliche Anlaufschwierigkeiten.
Die GAL erwartet von der
Verwaltung, dass sie in diesem Jahr noch mit dem E-Government startet, zur
Vereinfachung von Verwaltungsabläufen für die Bühler Bürgerinnen und Bürger.
Ich komme jetzt zum Ende meiner Ausführungen und es wurde deutlich, dass
es noch einigen Handlungsbedarf gibt, doch die Stadt Bühl ist in vielen
Bereichen auf dem richtigen Weg. Deshalb stimmt die GAL-Fraktion dem Haushalt
2019 zu.
Zum Schluss bedanken wir uns bei allen städtischen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter für ihre geleistete Arbeit und ihr Engagement.
Wir bedanken uns auch bei allen Kolleginnen und Kollegen des
Gemeinderats für die konstruktive Zusammenarbeit.
Danke für ihre Aufmerksamkeit
Stellungnahme der FDP-Fraktion (Lutz Jäckel):
„Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Schnurr
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Jokerst,
Sehr geehrte Stadträte und Stadträtinnen,
Sehr geehrte Damen und Herren,
Bühl geht es gut. Der Ergebnishaushalt 2018 schloss mit einem
Rekordergebnis von 7,4 Millionen Euro ab. Wir konnten 2018 die Schulden um 2
Millionen Euro reduzieren. Für 2019 rechnet die Verwaltung mit einem Überschuss
von 3,8 Millionen Euro ohne Neuverschuldung.
Dennoch gibt uns die politische Großwetterlage Grund zur Sorge. Die
Gefahr eines harten Brexit, die schwierige Haushaltslage in den USA, der
Handelsstreit zwischen China und den USA, die Unruhen in Frankreich, die
Technologiekrise der deutschen Automobilindustrie führen nach Auffassung
unserer Fraktion zu leichter Bewölkung am sonst so blauen Konjunkturhimmel. Die
Bundesregierung hat erst vor einigen Tagen die Wachstumsprognose für 2019 auf
1% abgesenkt. Der Bundesfinanzminister hat ein 25 Milliardenloch im
Staatshaushalt für die nächsten Jahre reklamiert. Wir müssen daher wachsam
bleiben, damit wir in Bühl auf negative Entwicklungen reagieren und die
richtigen Maßnahmen ergreifen können.
Wir haben bei 30.000 Einwohnern rund 20.000
sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen in 1250 Betrieben. Dies zeigt die
starke Wirtschaftskraft unserer Kommune, die es zu erhalten gilt. Die
Arbeitslosigkeit stieg im Januar 2019 zwar leicht um 0,2% gegenüber dem letzten
Jahr auf Insgesamt 2,6%. Hier sehen wir aber saisonbedingte Ursachen.
Positiv für Bühl sind die wieder steigenden Gewerbsteuereinnahmen. Die
Höhe des Hebesatzes wird dabei immer eine Gratwanderung zwischen
Einnahmeerwartung und sinkender Attraktivität für Betriebe sein. Der kommunale
Anteil an der Einkommenssteuer steigt. Die Kreisumlage wurde gerade um 1% Punkt
abgesenkt, was wir auch im Kreistag außerordentlich begrüßen. Die Grundsteuer
wird trotz der vom Bundesverfassungsgericht geforderten und gerade
beschlossenen Reform nicht zu einer Erhöhung des Gesamtaufkommens führen. Die
Grundsteuer muss eine kommunale Steuer mit Hebesatzrecht der Kommune
bleiben.
Die Attraktivität unserer Betriebe und damit unserer Stadt ist erfreulich,
sorgt aber für sehr viel Druck auf dem Wohnungsmarkt. Das hier vorgestellte
Wohnungsbaukonzept Bühl brachte wenig überraschend kaum neue Erkenntnisse.
Einzig das Programm „Lebensraum schaffen“ geht in die richtige Richtung, löst
das Grundproblem aber nicht: Wir brauchen weiterhin Wohnungen in allen
Kategorien.
Dieses Thema wurde viel zu lange ignoriert. Angebote von privaten
Investoren, mehr sozial geförderten Wohnraum mit erträglichen Mieten zu
schaffen, wurden bedauerlicherweise nicht weiterverfolgt. Zu allem Überfluss
wird der Wohnungsbau mittels unsinniger Vorschriften massiv ausgebremst. Die
Landesbauordnung ist nur ein Beispiel. Flächenverbrauch kontra Naturschutz,
Baukosten kontra energetische Effizienz und Mieterschutz kontra Investitionsschutz
sind weitere Spannungsfelder.
Die FDP fordert eine Vereinfachung der Vorschriften und eine
Konzentration auf wesentliche Standards im Wohnungsbau durch entsprechende
Bundes und Landesgesetze. Eine kleine aber feine Idee ist eine Umzugsprämie für
Senioren aus großen in kleinere Wohneinheiten.
Wir benötigen eine schnellere Erschließung jener Außenbereichsflächen
die sich an bebaute Bereiche anschließen. Voraussetzung ist, dass sie nur für
Wohnbebauung genutzt werden, und maximal 10.000 Quadratmeter umfassen. Dies ist
im Baugesetzbuch geregelt. Eine Änderung des Flächennutzungsplans ist ebenso
unnötig wie eine Umweltverträglichkeitsprüfung oder Ausgleichsmaßnahmen.
Hier muss die Verwaltung aktiv werden und insbesondere in den Ortsteilen
prüfen, inwieweit weitere Bauplätze entstehen können. Die FDP Fraktion will
bestehende und teilweise veraltete Bebauungspläne an die aktuelle Situation
anpassen und beispielweise die Grundflächenzahl die Geschossflächenzahl oder
die Stellplatzzahlen pro Wohneinheit verändern. Neubauten oder
Wohnraumerweiterungen müssen einfacher und attraktiver werden. Ein
Baulückenatlas ist dafür ein gutes Hilfsmittel.
Die FDP Fraktion begrüßt die geplante Infoveranstaltung für
Architekten*innen und Stadtplaner über zukünftige Lösungen und Entwicklungen im
Wohnungsbau, neue Wohnbauformen und moderne Stadtplanung.
Zur kommunalen Demokratie gehören für uns Formen der direkten
Demokratie. Das umfasst Bürgerbegehren, Bürgerentscheide und Bürgerinformation.
In einer streitbaren liberalen Gesellschaft verdienen auch gegenteilige
Meinungen unsere Beachtung. Nur wo Dissens klar formuliert wird, kann der
Konsens des Gemeinwohls gefunden und über Kompromisse entschieden werden.
Die Formen der Bürgerbeteiligung ermöglichen die Selbstbestimmung in allen
Lebenslagen. Sie machen Demokratie konkret erfahrbar, ermöglichen gemeinsame
Veränderung und schaffen Transparenz und Aufklärung.
Die FDP Fraktion fordert, dass die Bürger*innen im Rahmen der
Bürgerbeteiligung klar und ehrlich informiert werden, worüber abgestimmt oder
entschieden werden soll. Darüber hinaus fordern wir, dass die Bürger*innen
bereits frühzeitig in Entscheidungen eingebunden werden. Beides war in der
Vergangenheit nicht immer der Fall.
Ein Grundsatz muss aber bei aller Bürgerbeteiligung bleiben: Der
Stadtrat bleibt Letztentscheider.
Beispiele für gelungene Bürgerbeteiligung waren Im vergangenen Jahr der
Badeplatz in Weitenung, der Ausbau der Gartenstraße, die Sanierung des
Gymnasiums, die Bebauung Niederfeld, das neue Zentrum in Altschweier sowie
Kindergarten und Mehrzweckhalle in Moos.
Weniger gelungen war hingegen das Verfahren Campus, insbesondere der Bau
einer neuen Mensa auf dem Kifazgelände. Spätestens nach dem
Architektenwettbewerb 2017 war deutlich, wo die Mensa und das neue Jugend-Café
entstehen sollten. Wir hätten uns hier viel früher eine klarere Positionierung
pro Mensastandort von der Stadtplanung und der Verwaltungsspitze gewünscht.
Bedingt durch die notwendige zeitliche Verschiebung des Baus der neuen
Sporthalle und der dringend benötigten zusätzlichen Klassenräume, musste auf
drei Stockwerke erhöht werden. Dies ist nicht die ursprünglich angestrebte
architektonische Lösung, aber der Notwendigkeit geschuldet.
Die FDP Fraktion setzt sich für den weiteren Ausbau des
Bildungsstandortes Bühl ein. Dazu gehört auch eine gesunde Ernährung der
Schüler*innen, die uns wichtiger ist als ideologische Diskussionen.
Die Aloys Schreiber Schule und die Realschule benötigen daher für ihre
1200 Schüler*innen eine Mensa sowie weitere Unterrichtskapazitäten, welche von
beiden gut zu erreichen sind. Die FDP-Fraktion steht daher verlässlich zum
geplanten Standort der Mensa mit den zusätzlichen Klassenzimmern sowie dem
Jugend-Café.
Vermisst haben wir in der Campus Diskussion ein Nachdenken über den
Standort und die Zukunft unserer Musikschule. Dies sollte mittelfristig in die
Überlegungen und Planungen mit einfließen.
Der öffentliche Nahverkehr ist von erheblicher Bedeutung für die
Lebensqualität vor Ort. Die FDP Fraktion begrüßt den weiteren Ausbau, was aber
höhere Belastungen für den kommunalen Haushalt nach sich zieht.
Die FDP Fraktion fordert eine bessere Verzahnung unterschiedlicher
Verkehrsträger und eine engere Zusammenarbeit mit anderen Verkehrsverbünden.
Doppelbelegungen von Strecken im ländlichen Bereich sollten vermieden werden.
Wir müssen den Mut haben, wenn notwendig Strecken auszudünnen und durch
Ruf-Taxis zu ersetzen. Andere Linien können durch erhöhte Taktzeiten gestärkt
werden.
Die Innenstadt sollte vom Individualverkehr entlastet und damit als
Markt und Einkaufsstadt attraktiver gemacht werden. Eine geeignete Maßnahme ist
nach Auffassung der FDP Fraktion die kostenfreie Citylinie an Samstagen.
Ein weiterer Baustein wäre die Aktion Mobil ohne. Hier sollen Senioren
dazu bewegt werden, Ihre Führerscheine abzugeben. Als Ausgleich kann bis zu
einem Jahr kostenfrei der ÖPNV im Gebiet der Stadt Bühl genutzt werden.
Neue Formen der Mobilität stellen Chancen dar die wir als Freie
Demokraten ergreifen möchten. Zukünftig können auf Kurztrecken, beispielsweise
zu den großen Werken, Elektrobusse eingesetzt werden. Voraussetzung dafür ist
die Bereitstellung der Infrastruktur in Form von Elektroladestationen mit
gängigen Anschlüssen und adäquater Ladeleistung. Dies ist bei zukünftigen
Baumaßnahmen in der Stadt und den Ortsteilen zu berücksichtigen und
einzuplanen.
Neben der Elektromobilität müssen wir auch für andere alternative
Antriebe offen sein, z. B. Brennstoffzellenfahrzeuge oder mit synthetischen
Kraftstoffen betriebene Verbrenner.
Das andere große Zukunftsthema Digitalisierung bleibt immens wichtig für
die Sicherung von Standorten, der wirtschaftlichen Entwicklung sowie Bildung
und Weiterbildung. Digitalisierung ist ein unverzichtbarer Faktor im globalen
Wettbewerb.
E-Government und Open Data müssen ausgebaut werden, um dem Bürger mehr
Transparenz in kommunalen Verwaltungsprozessen zu bieten. Die Digitalisierung
der öffentlichen Verwaltung sollte möglichst technologie- und anbieteroffen
stattfinden, um wettbewerbliche Strukturen auf der Anbieterseite zu fördern.
Eine bundes- oder landesweite Standardisierung bleibt aber notwendig, um
effiziente Lösungen für Verwaltungsprozesse zu finden.
Die Ausstattung der Schulen mit moderner Technik ist essentiell für den
Bildungsstandort Bühl. Ein Zustandekommen des Digitalpakts des Bundes trotz des
schwarz-grünen Widerstandes aus Baden Württemberg ist für uns Voraussetzung für
ein zeitgemäßes Bildungssystem.
Die FDP Fraktion begrüßt daher die Bereitstellung von Geldern im
Haushalt 2019 für eine* Digitalisierungsbeauftragte*n.
Voraussetzung der Digitalisierung ist aber das schnelle Internet. Der
weitere Ausbau unseres Breitbandnetzes insbesondere mit der Erschließung
weitere Ortsteile
Ist unabdingbar. Für wichtig halten wir nicht nur den Anschluss der
weiterführenden
Schulen, sondern den Anschluss aller Schulen in der großen Kreisstadt
Bühl. Hervorzuheben ist,
dass die Bietergemeinschaft Stadtwerke Bühl und Telemax die
notwendige Neuvergabe der Konzession zur
Netzbetreibung des schnellen Internets für sich entscheiden konnten.
Das Thema Wirtschaftsentwicklung liegt der FDP Fraktion traditionell
besonders am Herzen.
Seit zwei Jahren besteht die Lenkungsgruppe „Wirtschaftsstrategiekreis“,
bestehend aus je eine*r Vertreter*in jeder Fraktion. Die Lenkungsgruppe soll
Zukunftsprojekte anstoßen und die Umsetzung kontrollieren und begleiten.
Darunter fallen die Projekte Stadtmarketing, Gewerbeflächenmanagement, Digitalisierung,
Smart City, Fachkräftemangel, ÖPNV, Mobilität von Morgen sowie die
Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Betrieben. So ist dringend geboten die
Projekte Bühl 2025 und das Standortentwicklungskonzept zusammenzuführen. Die Arbeit der Lenkungsgruppe bietet aber
zunehmend Grund zur Sorge. Auch die Anwesenheit und Beteiligung der Teilnehmer
aus dem Gemeinderat lässt zunehmend zu wünschen übrig.
Die FDP Fraktion fordert daher einen genauen Fahrplan für die Umsetzung
der Projekte, regelmäßige Berichte der einzelnen Projekt-Verantwortlichen
gegenüber der Lenkungsgruppe und dem Gemeinderat. Die FDP Fraktion fordert
umgehend ein klares Bekenntnis der Verwaltungsspitze und den Projektbeteiligten
zur Arbeit der Lenkungsgruppe.
Wir schlagen nochmals vor, dass die Aufgaben der Lenkungsgruppe, sowie
die einzelnen Projekte, die nach unserer Auffassung für die Zukunft unserer
Kommune von enormer Wichtigkeit sind, nochmals im Gemeinderat von der
Wirtschaftsförderung und deren externen Prozessbegleitern vorgestellt werden.
Wir als Kommune brauchen Zielvorstellungen für die nächsten Jahre. Eine
Leitbild-Diskussion mit professioneller Unterstützung kann hierbei eine Lösung
sein.
Die FDP Fraktion bedankt sich bei der Wirtschaftsförderin Frau Bergmaier
für die Umsetzung und Prozessbegleitung beim Handwerkerpreis und den noch zu
realisierenden Gründerpreis. Für uns gilt, dass duale und akademische
Ausbildung absolut gleichwertig sind und jungen Menschen die Chance auf
sinnvolle und erfüllende Lebensziele geben. Dass die Stadt Bühl mit Ihrer
Wirtschaftsförderung als gründerfreundliche Kommune vor kurzem erst
ausgezeichnet wurde, freut die FDP Fraktion besonders. Das erfolgreich
gestartete Netzwerk Industrie 4.0 und die seit 2018 regelmäßig stattfindende
Bühler Wirtschaftsrunde bestätigt den eingeschlagenen Kurs, den wir maßgeblich
unterstützen und begrüßen.
Die FDP Fraktion begrüßt die Gründung eines Seniorenbeirates auf Basis
des Ehrenamtes. Wir wünschen uns eine Stärkung des Jugendbeirates und hoffen
bei der anstehenden Wahl auf die Beteiligung von Schülern und Schülerinnen
aller Schularten. Der Sprecher/die Sprecherin des Jugendrates sollte ein
Teilnahmerecht verbunden mit einem Antrags- und Rederecht an Gemeinderatssitzungen
haben. Nur so gelingt es Jugendliche für die Gemeinschaft zu begeistern und
sich gesellschaftlich einzubringen.
Freiwillige kommunale Leistungen sichern die Attraktivität einer Kommune
und damit ihre Zukunftstätigkeit. Die FDP Fraktion fordert aber auch,
freiwillige kommunale Leistungen in gewissen Abständen auf den Prüfstand zu
stellen. Wir fordern Zurückhaltung bei der Gewährung freiwilliger Leistungen,
konsequente Sanierung kommunaler Bauten und Infrastruktur, kritische
Beurteilung zusätzlicher Aufgaben, Ausgabenkontrolle sowie Investitionen in
Maßnahmen für eine familiengerechte Gemeinde.
Die FDP Fraktion befürwortet kommunale Bestrebungen, einen eigenen
Liegenschaftskataster z u erstellen und fortzuschreiben. Diese Kataster geben
Auskunft über den Zustand infrastruktureller Einrichtungen, den
Sanierungsbedarf und den Zeitplan der Sanierung. Derzeit schieben wir einige
Projekte aus Gründen hoher Investitionen vor uns her, zum Beispiel die
Sanierung der Schwarzwaldhalle und der Kindergarten in Neusatz. Diesen
Sanierungsstau gilt es die nächsten Jahre gezielt abzubauen. Die FDP Fraktion fordert seriöse
Kostenschätzungen und mehr Projektdisziplin zur Vermeidung zusätzlicher Kosten
bei Bauprojekten.
Sorgen bereitet der FDP Fraktion die Situation auf dem Arbeitsmarkt.
Hier hat der Öffentliche Dienst deutliche Wettbewerbsnachteile gegenüber der
freien Wirtschaft. Die Gemeinde sollte daher im Fall der Personalauslese oder
bei drohender Abwanderung von qualifiziertem Personal mehr Entscheidungsfreiheiten
in der Gehaltsbemessung bekommen bis hin zur Gewährung besonderer
Leistungszulagen. Der Kampf um Köpfe ist auch bei den öffentlichen
Arbeitgebern, insbesondere bei der Stadt Bühl, angekommen.
Die FDP Fraktion dankt allen, die sich für die Belange unserer Bürger
und Bürgerinnen einsetzen, Ihnen, Herr Oberbürgermeister Schnurr sowie
Bürgermeister Jokerst, ihrer Verwaltung mit der sehr geschätzten Kämmerin Frau
Balaskas, der wir alles Gute wünschen bei Ihrer neuen beruflichen
Herausforderung im fernen Tokio, Ihnen alle liebe Kollegen und Kolleginnen
aller Fraktionen im Gemeinderat, den Damen und Herren der Presse, allen
Verantwortlichen in der Industrie, Handwerk,
Handel und Gewerbe, unseren Stadtwerken, der Feuerwehr, den
Rettungsdiensten, der Polizei und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den Schulen, Kirchen,
Pflegeeinrichtungen den sozialen
Einrichtungen und dem Klinikum Mittelbaden
sowie allen Ehrenamtlichen im sozialen und Kulturellen Bereich ohne die Wir
nicht bestehen könnten. Was die Bühler
Tafel betrifft, muss Ich dem Vorstand und der Geschäftsführung einen besonderen
Dank aussprechen, wurden doch erheblich Kraftanstrengungen unternommen die
Tafel wieder auf Kurs zu bringen. Die FDP Fraktion wird Sie auch in Zukunft
unterstützen und ein verlässlicher Partner an Ihrer Seite sein.
Zum Schluss noch ein Wort zu den anstehenden Kommunal- und Europawahlen.
Gehen Sie am 26. Mai 2019 zur Wahl und geben Ihre Stimme ab. Wir benötigen
neben einer starken Kommune auch ein starkes Europa als Problemlöser.
Freihandel, Migration, Energie, Äußere und innere Sicherheit,
Verteidigungspolitik, eine gemeinsame Industrie und Klimapolitik und die
Digitalisierung können nur gemeinsam bewältigt werden. Erteilen Sie den
Europagegnern und Populisten von links und rechts eine klare Absage. Diese
Kräfte wollen die Gesellschaften spalten. Wir brauchen eine Gestaltungswahl und
keine Protestwahl.
Ich danke persönlich meiner Fraktion für das gute Miteinander. Die FDP
Fraktion stimmt dem Haushaltsentwurf zu!
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!“
Es entwickelt sich eine kleine Diskussion
zum Antrag von Stadtrat Seifermann, für jede Fraktion einen
Fraktionsgeschäftsführer auf 450 Euro-Basis zu bestellen.
Stadtrat Seifermann geht in diesem
Zusammenhang nochmals auf die Aufgaben eines solchen Geschäftsführers ein und
betont, dass es am besten wäre, wenn er jeweils aus der Mitte des Gemeinderates
ist, damit er auch Zugang zu nichtöffentlichen Unterlagen hat.
Oberbürgermeister Schnurr schlägt vor, dass
man bei Städten vergleichbare Größenordnung nachfragt, ob sie eine solche
Einrichtung haben und dass man dann nach der Konstituierung des neuen
Gemeinderates die Sache nochmals abschließend behandelt. Insoweit hält er es
jetzt nicht für erforderlich, Mittel in den Haushalt aufzunehmen. Er sichert
zu, dass bei gegebenen Anlass diese Mittel bereitgestellt werden.
Vertreter aller Fraktionen schließen sich
dem Vorschlag von Oberbürgermeister Schnurr an und finden es richtig, dass man
heute keine Entscheidung treffen muss, sondern noch entsprechende Informationen
einholt, um dann darüber befinden zu können. Grundsätzlich wird jedoch
klargestellt, dass die Aufgaben für die Fraktionen in der Tat sehr vielfältig
und zeitintensiv sind, so dass es schon richtig ist, wenn man sich für
Zuarbeit, Recherche usw. entlasten könnte.“
Abstimmungsergebnis:
Einstimmiger Beschluss (23 Ja-Stimmen)