Sitzung: 01.06.2022 Gemeinderat
Beschluss:
Bekanntgaben des Oberbürgermeisters
Sachstandsbericht
Situation Ukraine-Flüchtlinge
Bürgermeister
Jokerst erinnert an den ersten Bericht zur Situation der Ukraine-Flüchtlinge im
Monat März. In der ganzen Lage gibt es viel Dynamik. Heute soll es ein
Überblick über die aktuelle Situation geben. Er begrüßt an dieser Stelle auch
Frau Hüsges vom Tafelladen.
Herr Bürkle,
Bürgerservice – Sicherheit – Recht, dankt zunächst allen Bürgerinnen und
Bürgern für ihre außergewöhnlich hohe Hilfsbereitschaft. Ohne die zur
Verfügungsstellung von privatem Wohnraum und Hotelzimmern hätte die Lage nicht
so reibungslos bewältigt werden können. Hinzu kommen die Geld- und Sachspenden.
Er dankt außerdem dem städtischen Personal, das nun neben der Corona-Pandemie
mit der nächsten Krise konfrontiert wird. Vom Fachbereich BSR sind es die
Abteilungen Ordnungsamt, Bürger-Service-Center und das Rechts- und
Ausländerwesen, die auf unbürokratische, pragmatische und manchmal auch
unkonventionelle Weise den Flüchtlingen helfen. Es leben offiziell 332
ukrainische Flüchtlinge in Bühl. Die Stadtverwaltung hat 24 Wohnungen und Häuser
angemietet, in denen 145 Menschen untergebracht sind. Ohne Vermittlung der
Stadt leben 88 Personen in privaten Unterkünften. In zwei
Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises wurden zusammen 99 Personen
untergebracht. Es wird davon ausgegangen, dass eine nicht unerhebliche Anzahl
von Flüchtlingen in Bühl leben, die sich noch nicht registriert haben und dies
noch nachholen. Es ist zu erwarten, dass der Krieg noch andauern wird und
dadurch weitere Flüchtlinge ankommen.
Herr Dürk, Bildung
– Kultur – Generationen, berichtet, dass die Abteilungen Kultur - Sport – Generationenarbeit und
Bildung und Jugend intensiv mit dem Thema befasst sind. Frau Huber vertritt bis
zur Neubesetzung der Stelle die Belange der Integrationsbeauftragten. Dies
betrifft insbesondere die strategische Steuerung der Integrationsarbeit, also
die Klärung der Frage, welche Bedarfslagen abzudecken sind. Ein Schwerpunkt ist
die Betreuung und Koordinierung des Unterstützerkreises, der 60 Unterstützer
und Helfer hat. Er berichtet exemplarisch von der AG „Beschaffung und
Transport“ (Ehrensache Bühl) und der AG „Windeck“ sowie der AG „Kinderbetreuung
und Bildung“. Das wöchentliche Café International im Kinder- und
Familienzentrum wird von bis zu 100 Personen rege besucht. Er dankt dem großen
Kreis der Engagierten in diesen Bereichen. Die Abteilung Bildung und Jugend
befasst sich vor allem mit der Einschulung der Kinder. Bereits 81 Schülerinnen
und Schüler wurden in den zehn Bühler Schulen eingeschult. Er lobt das
Staatliche Schulamt Rastatt, welches durch Einrichtung der Vorbereitungsklassen
unterstützt. Es wurden sechs solcher Klassen in verschiedenen Schulen
eingerichtet. Teilweise nehmen die Kinder zusätzlich am Online-Unterricht ihrer
Heimatklassen teil. Über Spendengelder konnten Starterpakete, bestehend aus
Schultaschen und Schreibutensilien, finanziert werden, dies wurde auch Kindern
aus anderen Nationen zur Verfügung gestellt. Zusätzliche Unterstützung konnte
durch die Einstellung einer jungen ukrainischen Lehrkraft gewonnen werden. In den
Kindertageseinrichtungen gestaltet sich die Lage etwas schwieriger. 43 Kinder
zwischen ein bis sechs Jahren sind registriert. Eine vorzeitige Einschulung ist
nicht möglich, sodass alle Schulanfänger noch einen Kitaplatz benötigen. Es
werden zusätzliche Gruppen eingerichtet werden müssen. Er dankt abschließen
allen Kindertageseinrichtungen und allen Trägern, die Zusammenarbeit läuft gut
und konstruktiv.
Bürgermeister Jokerst fasst zusammen, dass hier eine enge
Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten unabdingbar ist. Er hebt nochmals das
ehrenamtliche Engagement außerhalb der Stadtverwaltung hervor, welches genauso
wichtig ist. Die Leistung des Unterstützerkreises und des Tafelladens ist ganz
besonders und beispielhaft.
Ausscheiden
Ortsbeauftragte Rosi Oser
Zum 31. Mai 2022
hat Rosi Oser nach neun erfolgreichen Jahren ihr Amt als Ortsbeauftragte von
Moos niedergelegt. Derzeit läuft die Suche nach einer Nachfolgerin bzw. einem
Nachfolger. Zu gegebener Zeit erfolgt dann die offizielle Verabschiedung von
Frau Oser und die Einführung der Nachfolge, so wie kürzlich beim Wechsel des
Ortsbeauftragten von Balzhofen.
Sanierung Windeck-Gymnasium
Stadtrat Prof. Dr.
Ehinger berichtet von einem Schreiben an die Fraktionsvorsitzenden im Hinblick
auf die Sanierung des Windeck-Gymnasiums und fragt nach einem Sachstand.
Oberbürgermeister
Schnurr sagt eine Antwort zu, derzeit wird ein entsprechendes Schreiben
vorbereitet.
Kunstprojekt Weitenung/Mattsee
Stadtrat Jäckel berichtet von einem Besuch in Mattsee und vom
Leader-geförderten Kunstprojekt „Land-Art-Kunst“ der Partnergemeinden Weitenung
und Mattsee, an welchem sich viele Bürger beteiligt haben. Er lobt das Projekt
und die gelebte Partnerschaft und erinnert an das anstehende
Partnerschaftsjubiläum.
Ukraine-Flüchtlinge
Stadtrat Prof. Dr.
Ehinger dankt anerkennend allen, die sich für die Ukraineflüchtlinge
engagieren.
Stadträtin Becker
schließt sich ebenfalls dem Lob und Dank für die Unterstützerinnen und
Unterstützer der Geflüchteten an. Sie kritisiert das Verhalten der
Landesverwaltung und auch des Bundes, im Hinblick auf die Betreuung und
Versorgung der Geflüchteten. Sie erinnert an die Strukturen des
Unterstützerkreises und bittet darum, sich zu engagieren, und verweist auf die
Homepage www.ehrensache-buehl.de.
Stadtrat Feuerer
schließt sich seinen Vorrednern an. Auch die Kritik von Frau Becker an Land und
Bund teilt er. Da wo der Staat versagt, müssen die unteren Ebenen tätig werden,
was sie im großen Maß tun. Er berichtet von einem Besuch in Polen. Er hofft,
dass die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung weiterhin so groß bleibt.
Pax Pica - Initiative für
Ukraine-Vertriebene
Stadtrat Löschner
weist auf das Projekt Pax Pica hin, eine Initiative zur Spendensammlung für
Ukraine-Vertriebene.
Oberbürgermeister
Schnurr berichtet, dass von den 100 limitierten Postern erst zehn verkauft
worden sind. Darum wurde noch einmal für das Projekt geworben.
RLT-Anlagen in Schulen und
Kindertageseinrichtungen
Auf entsprechende
Nachfrage von Stadträtin Becker erläutert Oberbürgermeister Schnurr,
dass die Anträge
der Stadtverwaltung auf Verlängerung der jeweiligen Bewilligungszeiträume aller
Zuwendungsbescheide bis 31.12.2022 gestellt wurden. Dies ist notwendig, weil
unter anderem in diesem Zuge auch an einigen Gebäuden die Elektrik angepasst
werden muss und statische Fragen geklärt werden müssen.
Herr Dürk, Bildung
– Kultur – Generationen, berichtet, dass in einigen Schulen und
Kindertageseinrichtungen erste Anlagen schon eingebaut werden. Er betont, dass
die Verlängerung auch notwendig ist, damit die beauftragten Firmen alle
Aufträge auch abwickeln können. Alle Kommunen rechnen im Schulterschluss mit
dem Städtetag mit einer Fristverlängerung. Insgesamt ist man mit dem ganzen
Projekt schon sehr weit vorangeschritten.
Oberbürgermeister
Schnurr ergänzt, dass die RLT-Anlagen in der Grundschule Altschweier bald
fertig installiert sind, diese Anlagen wird man in Kürze bei einem Pressetermin
vorstellen.
Dimmung der Straßenbeleuchtung
Stadträtin Becker
berichtet von Städten, die ihre Straßenbeleuchtung nach 22.00 Uhr dimmen um
Strom zu sparen.
Oberbürgermeister
Schnurr sagt zu, das Thema aufzugreifen.
Fairtrade Stadt
Stadträtin Gässler
berichtet von einer Veranstaltung des Weltladens und lobt die Zusammenarbeit
zwischen Weltladen und der Stadt Bühl. Sie berichtet von einzelnen
Ortschaftsräten, die Geburtstagspräsente vom Weltladen richten lassen und dann
weiterverschenken. Sie ermuntert alle Ortschaftsräte dies so zu übernehmen.
Abstimmungsergebnis: