Beschluss:

 

Da die erforderliche Mehrheit von drei Vierteln der Stimmen aller Mitglieder (20 Stimmen) nicht erreicht wurde, ist der Beschlussvorschlag, die Verwaltung zu beauftragen, die Genehmigung zur Führung der Zusatzbezeichnung „Zwetschgenstadt“ gemäß § 5 Abs. 3 GemO zu beantragen, abgelehnt.

 


Oberbürgermeister Schnurr erklärt, dass seiner Meinung nach die Zusatzbezeichnung beantragt werden sollte, da es nur darum geht, die Bezeichnung zu erhalten. Wie man dann damit umgeht, kann man später beraten. 

 

Stadtrat Feuerer erinnert an die Anregung der CDU-Fraktion, die Änderung der Gemeindeordnung zu nutzen und die Zusatzbezeichnung, die es im Volksmund auch gibt, sichern zu lassen. Durch die notwendige qualifizierte Mehrheit ist die Hürde, den Beschluss zu fassen, sehr hoch, was aber auch richtig ist. Er hat die Anregung eher als Formalie gesehen und sieht es als wünschenswert an, dass es hier eine einheitliche Zustimmung gibt. Abschließend erinnert er an unterschiedliche Medien, die den Begriff Zwetschgenstadt nutzen, und auch auf einige Präsente der Stadtverwaltung, die darauf ausgerichtet sind.

 

Stadtrat Hirn erwähnt zwei Imagekampagnen des Landes Baden-Württemberg und bezeichnet diese als krachend gescheitert. Anschließend erinnert er an das verhaltene Echo innerhalb der Fraktionsvorsitzendenrunde auf den Vorschlag der CDU-Fraktion, die Zusatzbezeichnung „Zwetschgenstadt“ zu beantragen. Die Bezeichnung kommt einige Jahre zu spät, da immer mehr Bauern mit dem Anbau der Bühler Zwetschge aufhören und die Obstannahmestelle nicht mehr in Bühl ist. Die Zusatzbezeichnung, um Bühl zu charakterisieren ist nicht mehr zeitgemäß. Er erinnert an das Motto der Heimattage 2011 „Zwischen Zwetschge und Zukunft“, das wesentlich besser passt. Die SPD-Fraktion wird der Beantragung der Zusatzbezeichnung Zwetschgenstadt nicht zustimmen.

 

Für die Zusatzbezeichnung spricht sich Stadtrat Prof. Dr. Moosheimer aus. Aus seiner Sicht ist der Begriff nicht aus der Zeit gefallen. Die Zwetschge ist ein Produkt, welches nicht mehr im gleichen Maße produziert wird wie früher, jedoch hat sie nach wie vor ein positives Image. Er erinnert außerdem an die Zwetschgenkönigin und berichtet von Begegnungen in ganz Deutschland, bei denen er auf Menschen trifft, die die Stadt Bühl mit der Zwetschge in Verbindung bringen. Er wünscht sich ein größtmögliches Votum für die Zusatzbezeichnung.

 

Stadtrat Jäckel erklärt, dass ihn und auch seine Fraktionskollegen die Zwetschge ein Leben lang begleitet. Einen Vergleich mit den Imagekampagnen des Landes möchte er nicht ziehen, da dies nichts miteinander zu tun hat. Die Zwetschge gehört zu Bühl, auch wenn sie nicht mehr die Bedeutung hat, die sie einmal hatte. Er signalisiert die Zustimmung der FDP-Fraktion.

 

Stadtrat Seifermann stellt fest, dass die Zwetschgenstadt eine Begrifflichkeit der Vergangenheit ist, die Zusatzbezeichnung jedoch zunächst keine Kosten verursacht. Er kann sich vorstellen, einen Begriff, der für die Zukunft steht, zu wählen, beispielsweise „Tor zum Nationalpark“. Er teilt mit, dass er sich bei der Abstimmung enthalten wird.

 

Als Alleinstellungsmerkmal bezeichnet Stadtrat Broß die Zusatzbezeichnung Zwetschgenstadt. Er erinnert an Sportberichte, bei denen die Mannschaften als „Zwetschgenstädter“ bezeichnet werden. Er versteht nicht, wie man gegen den Beschlussvorschlag sein kann und erinnert daran, dass eine Enthaltung einer Nein-Stimme gleichkommt.

 

Stadträtin Dr. Burget-Behm versteht die Diskussion nicht. Sie schließt sich Stadtrat Broß an und sieht in dem Begriff Zwetschgenstadt ein Alleinstellungsmerkmal. Sie geht auf die Farbe und den Geschmack der Frucht ein und fordert dazu auf, den Emotionen zu folgen, die nur positiv sein können.

 

Stadtrat Teichmann findet, dass der Begriff „Urgestein der Bühler Zwetschgenstadt“ auch nicht schlecht klingt.

 

Abschließend geht Stadtrat Feuerer auf die Voraussetzungen der Beantragung ein.

 

Über den Beschlussvorschlag wird abgestimmt.


Abstimmungsergebnis: 17 Ja-Stimmen, 3 Enthaltungen, 3 Nein-Stimmen