Beschluss:

Der Klima- und Umweltausschuss nimmt den Bericht zum Betriebsvollzug 2021

zur Kenntnis.

 

 


Oberbürgermeister Schnurr begrüßt die anwesenden Mitglieder des Klima- und Umweltausschusses und übergibt das Wort an Herrn Erbacher vom Kreisforstamt Rastatt, Bezirksleitung Bühl.

 

Herr Erbacher teilt dem Gremium mit, dass 2021 ein waldfreundliches Jahr war. Es gab viel mehr Niederschlag als in den Vorjahren. Das bremste die Entwicklung des Borkenkäfers, der allerdings 2022 wieder mit Blick auf die Population zu alter Blüte zurückfand. 1.500 Festmeter Käferholz entstand im Jahr 2021. Die Preise auf dem Holzmarkt haben im Mai 2021 bis Juni 2021 kräftig angezogen. Der Forst nutze die Marktchancen. Aufgrund von Krankheitsausfällen blieb der Holzeinschlag mit rund 14.000 Festmetern knapp 2.000 Festmeter unter Plan. Die 2.000 Festmeter werden nachgeholt. Es gab einen Ertrag in Höhe von knapp 1,3 Millionen Euro, der Aufwand lag bei 1,81 Millionen Euro. Damit ergibt sich ein Defizit von 300.000 Euro. Das sind gut 300.000 Euro weniger als kalkuliert. Insgesamt ist er mit der Situation im Wald zufrieden.

 

Oberbürgermeister Schnurr dankt Herrn Erbacher für den informativen Vortrag und eröffnet die Fragerunde.

 

Stadträtin Barbara Becker dankt Herrn Erbacher für den Vortrag. Sie verwies noch auf die CO2-Bindung durch den Wald. Auf die 25.000 Tonnen können wir stolz sein. Frau Becker erkundigt sich noch nach dem Sachstand Eschentriebsterben und dem Waldverbiss sowie die Lage vom Schwarzwild. Herr Erbacher teilt mit, dass das Eschentriebsterben unaufhaltsam ist. Insgesamt ist 80 % des Eschenbestandes bereits verloren. In 5 Jahren wird der Wald nur noch über wenige Eschen verfügen. Es gibt bereits Forschungsprojekte um die Arterhaltung zu sichern. Zukünftig wird man weiterhin kranke Eschen entfernen. Auf den Kulturflächen pflanzt man Stileichen an. Beim Wildverbiss gibt es unterschiedliche Situationen. Im Bergwald ist der Wildverbiss sehr gering. Auf der Ebene hat man einen deutlich höheren Wildverbiss zu verzeichnen. Man schützt die Kulturflächen in der Ebene mit Wuchshüllen. Herr Damm, Abteilung Forst, teilt mit, dass die Wildschwein Population aktuell ansteigt. Die Jäger sind jedoch hinterher. Momentan finden etliche Drückjagden statt. Sorgen bereitet einem auch eine eventuelle Ausbreitung der afrikanischen Schweinepest.

 

Stadtrat Fallert findet es richtig, dass sich der Forst mit dem Holzeinschlag an den Marktpreisen orientiert. Der Wald hat eine Daseinsfürsorge und dies schätzen die Bürger auch. Außerdem dankt er dem Forst für die geleistete Arbeit.

 

Stadtrat Löschner teilt mit, dass der Sommer 2022 zu trocken und zu heiß war, dafür war der Herbst wieder feucht. Er fragt nach, ob sich hier schon ein Ausmaß abzeichnet. Des Weiteren möchte Stadtrat Löschner wissen, ob es für die CO2 Senke keine Entschädigung gibt. Herr Erbacher teilt mit, dass man leider niemand die CO2 Senke in Rechnung stellen kann. Jedoch soll es hierfür bald ein neues Förderprogramm des Bundes geben. Herr Damm teilt mit, dass der Sommer 2022 zu heiß war und etliche Bäume vertrocknet sind. Auch der feuchte Herbst konnte die Trockenschäden nicht mehr ausgleichen. Es nütze den verdurstenden Bäumen nichts, wenn sie anschließend ertrinken. Der Forst überlegt seit Jahren, auch im Bühler Stadtwald, mit welchen Konzepten der Klimakrise begegnet werden kann.

 

Stadtrat Wäldele fragt nach, ob es konkrete Maßnahmen gibt dem Klimawandel gegenzusteuern. Herr Erbacher teilt mit, dass es gute heimische Alternativen, wie die Douglasie sowie die Roteiche, gibt. Aber auch alternative Baumarten, wie der Tulpenbaum, werden in Betracht gezogen. Es gibt kleine Versuchsanlagen.

 

Stadträtin Dr. Burget-Behm dankt der Abteilung Forst für die gefährliche und harte körperliche Arbeit. Sie verdeutlicht, dass der Wald viel mehr als nur ein Holzlieferant ist.

 

Stadtrat Nagel teilt mit, dass der Gemeinderat kürzlich von Herrn Wahl vom Holzforum pro Holz über die Wichtigkeit des Holzes als Rohstofflieferant informiert wurde. Das Defizit hat sich fast halbiert. Jedoch wird viel Holz nach Asien exportiert; wobei doch auf dem deutschen Markt Knappheit herrscht. Er möchte wissen, ob man den Export ausschließen kann. Herr Erbacher teilt mit, dass im Jahr 2021 China wichtig für den Holzerlös war. Deutsche Sägewerke haben nicht nachgefragt. Käfer- und Schadensholz wurden zu guten Preisen nach China exportiert. 16 % des Nadelholzeinschlags gehen nach China. Eine Änderung der Nachfrage ist aber wieder festzustellen.

 

Stadtrat Fallert fragt nach, ob sich die Fichte der Trockenheit anpassen kann. Herr Erbacher teilt mit, dass diese Baumart besonders unter der Trockenheit gelitten hat. An den Sonnenhängen haben besonders die Buche, Tanne und die Douglasie gelitten. Die unterschiedlichen Baumarten haben auch eine unterschiedliche Klimaprognose. Hier gilt es die Baumartenvielfalt zu erhöhen. Die Bereitstellung von Nadel- und Fichtenholz wird in den nächsten 20 Jahren zurückgehen. 


Abstimmungsergebnis: