Beschluss:

 

Der Gemeinderat nimmt vom Sachstandsbericht Kenntnis.

 


Oberbürgermeister Schnurr begrüßt zu diesem Tagesordnungspunkt die Geschäftsführerin der Energieagentur Mittelbaden, Frau Fabienne Körner.

 

Frau Körner erläutert in ihrem Sachstandsbericht die Handlungsfelder der Energieagentur. Insbesondere geht sie auf die Themen Wärmeversorgung und klimaneutrale Quartiere ein. Sie berichtet unter anderem von Untersuchungen einzelner Wohnquartiere im Landkreis mit dem Ziel, eine Klimaneutralität im Gebäudebestand bis 2040 zu erreichen.

 

Stadtrat Prof. Dr. Ehinger dankt für den informativen Vortrag. Er lobt die direkte Kontaktaufnahme der Agentur mit den Bürgern.

 

Frau Körner berichtet, dass das größere Potential für die Wärmewende in Bestandsgebieten vorhanden ist. Neubauten sind gut gedämmt und die Wärmeabnahme gering.

 

Auf entsprechende Nachfrage von Stadtrat Prof. Dr. Ehinger erläutert Frau Körner, dass die gesteckten Ziele mit Wärme aus Holz allein nicht zu erreichen sind, wichtig ist ein Mix. Die Frage ist dann, welche Potentiale die Kommune ausschöpfen kann und was für Voraussetzungen es vor Ort gibt, beispielsweise Freiflächen für Photovoltaik, Solarthermie oder Grundwasser für Geothermie. Die Tiefengeothermie hat das größte Potential in der Region.

 

Oberbürgermeister Schnurr verweist auf entsprechende Nachfrage von Stadtrat Feuerer auf bereits laufende Kooperationen mit der Energieagentur und hier auf das Nahwärmenetz.

 

Frau Körner ergänzt auf Nachfrage von Stadtrat Feuerer, dass es bei einer Quartierssuche wichtig ist, zunächst Ankergebäude zu haben, die mit einbezogen werden können. An deren Wärmekonzept werden dann die angrenzenden Wohngebiete angeschlossen.

 

Stadträtin Dr. Burget-Behm fragt nach Solarthermie. Diese ist laut Frau Körner aufgrund der hohen Kosten nicht konkurrenzfähig. Im Hinblick auf Wasserstoff erläutert sie, dass dieser in der Zukunft keine große Rolle in der Versorgung der Privathaushalte spielen wird, eher im Kraftstoff- und Industriebereich.

 

Stadtrat Jäckel erklärt, dass die Gasnetze mit Blick auf das Biogas nicht ganz verschwinden werden. Bei Vollsanierungen in der Stadt, beispielsweise in der Geppertstraße, sollten die Anwohner aktiv angesprochen werden. Ein Problem könnten allerdings die in den letzten Jahren bereits ausgetauschten Heizungen sein. Er lobt die Arbeit und die Informationsweitergabe der Energieagentur an Bürger und Unternehmen. Geothermie ist durchaus eine Alternative.

 

Zum Thema Geothermie sind neutrale Informationen wichtig, ergänzt Frau Körner.

 

Stadtrat Seifermann dankt für den Vortrag. Er stellt fest, dass die Umsetzung sehr viel Geld und Aufwand kosten wird. Es muss mehr Förderungen geben, nicht nur für Photovoltaikanlagen. Eine Photovoltaikanlage muss in der Bevölkerung mehr Prestige haben. Außerdem legt er Wert auf ein Wärmekonzept im Sanierungsgebiet Südlicher Stadteingang und betont, dass insgesamt das Tempo und die Schlagzahl bei diesem Thema erhöht werden muss, damit man bei der Energiewende schneller vorankommt.

 

Stadtrat Hirn dankt ebenfalls für den informativen Vortrag.

 

Stadtrat Prof. Dr. Ehinger geht abschließend auf Wasserstoff und Geothermie ein. Er stellt fest, dass bei erneuerbaren Energien immer der Maßstab der Wirtschaftlichkeit angelegt wird. Öl- und Gasheizungen sind dies jedoch auch nicht.