Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Abstimmung: Ja: 21, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0

Beschluss:

 

Die Stadt Bühl tritt dem „Digitalen Helfernetzwerk“ bei.


Bürgermeister Jokerst erklärt, dass die App ein flexibles Hilfsmittel darstellt, welches Nachbarschaftshilfe für ältere Menschen organisiert und Angebot und Nachfrage in Bereich Seniorenarbeit koordiniert. Er berichtet, dass die Stadt Gaggenau als antragsstellende Kommune für Fördermittel des Landes mitgeteilt hat, dass der Antragsstellungtermin nicht gehalten werden kann, sodass heute nur ein Grundsatzbeschluss zu fassen ist.

 

Herr Walter von der Firma AVT stellt das Projekt und seine Inhalte vor. Er erklärt, dass Senioren möglichst lange in ihren eigenen Wohnungen leben wollen, jedoch brauchen sie mit zunehmendem Alter Unterstützung im Alltag. Mit der Hilver-App kann auf eine einfache Art Unterstützung beispielsweise beim Einkaufen, Gartenarbeit oder Arztbesuchen angefordert werden.

 

Stadtrat Schultheiß zeigt sich von der Plattform begeistert, da junge Menschen unmittelbar Zugang finden um Senioren zu helfen. 

 

Auf entsprechende Nachfrage von Stadtrat Schultheiß erläutert Herr Walter, dass eine Aufwandsentschädigung den beteiligten Kommunen obliegt. Die Nutzung der App ist für die Senioren kostenfrei. Wenn die Fördermittel des Landes fließen, bleibt für die beteiligten Kommunen ein Eigenanteil. Der Betreiber ist Hilver, die Kommune administriert die App. Die Helfer sind bei ihren Einsätzen über unterschiedliche Wege versichert, unter anderem über die Ehrenamtsversicherung des BGV und die Unfallversicherung Baden-Württemberg.

 

Auch Stadtrat Feuerer findet die App eine gute Sache. Jedoch gibt es aus seiner Sicht momentan nur wenige Nutzer. Hier muss die App mehr beworben werden und die Nutzer müssen bei der Bedienung der App unterstützt werden. Die Kosten für die App sind hoch, daher möchte er die Zustimmung in Vorbehalt der Förderung sehen. Nach Ablauf des Förderzeitraums bittet er um eine Evaluation.

 

Bürgermeister Jokerst bestätigt, dass zunächst lediglich ein Grundsatzbeschluss gefasst wird und nach der erfolgreichen Antragstellung soll dann das Konzept und die Finanzierung nochmal vorgestellt und beschlossen werden.    

 

Stadtrat Jäckel erinnert an die beliebten Rikscha-Fahrten für Senioren und die guten Erfahrungen damit. Er stellt in diesem Zusammenhang fest, dass für solch ein Projekt intensiv geworben werden muss. Er schlägt vor, eine Auftaktveranstaltung zu initiieren.

 

Auf entsprechende Nachfrage von Stadtrat Jäckel erläutert Bürgermeister Jokerst, dass die App und die Arbeit des Seniorenrats zusammengebracht werden. Es werden keine Doppelstrukturen aufgebaut, sondern Synergien genutzt. Beispielsweise wird die Gruppe „Bürger helfen Bürgern“ das Tool mitnutzen.

 

Stadtrat Gretz begrüßt grundsätzlich die App, die Helfergewinnung ist optimal, da man sich nicht für Termine fest verpflichten muss. Er zeigt sich jedoch skeptisch, dass sich genügend Nutzer finden, die das Smartphone nutzen. Er verweist außerdem darauf, dass das Smartphone von Kriminellen dazu genutzt wird um Senioren zu betrügen. Wenn man anstatt der Nutzung der App im Rathaus anruft um Hilfe über das Netzwerk anzufordern, ist dies jedoch personalintensiv und teurer.

 

Bürgermeister Jokerst erklärt, dass man die Nutzerseite immer im Blick hat, auch im Rahmen der Pflegekonferenz des Landkreises. Mit diesem Projekt schaut man auch in die Zukunft und es werden immer mehr Senioren, die den Umgang mit dem Smartphone beherrschen.

 

Herr Walter erklärt zum Thema Sicherheit, dass sich alle Helfer registrieren und ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen müssen. Eine persönliche Vorstellung der Helfer ist notwendig.

 

Als eine interessante Sache bezeichnet Stadtrat Seifermann das Projekt. Er ist guter Hoffnung, dass es erfolgreich etabliert werden kann und regt an, dass man in Zukunft auch einen Obolus für die App verlangt. Eine Evaluation in einem Jahr hält er für notwendig.

 

Auf Nachfrage von Stadtrat Prof. Dr. Moosheimer erläutert Herr Walter, dass die App bereits seit einem halben Jahr in Nutzung ist.

 

Bürgermeister Jokerst erklärt auf Nachfrage von Prof. Dr. Moosheimer, dass die genaue Fördermenge zum jetzigen Zeitpunkt nicht bezifferbar ist.

 

Stadtrat Fritz bestätigt die Aussagen seiner Vorredner. Er schätzt, dass sehr viele Senioren den Umgang mit dem Smartphone gewohnt sind und warnt vor falschen Vorstellungen diesbezüglich. Günstiger kann man den Bürgern keinen so hohen Nutzen bieten.

 

Frau Jessen, Sprecherin des Seniorenrates, dankt für die Einladung zu dieser Sitzung mit seniorenrelevanten Themen. Sie berichtet, dass der Seniorenrat das Vorhaben unterstützt und erklärt, dass sie über die Plauderkiste und das Seniorentelefon immer wieder Anfragen zum Thema Hilfe und Unterstützung im Alltag erhalten. Daher sieht der Seniorenrat das Projekt für gut und wichtig an.       


Abstimmungsergebnis: Einstimmiger Beschluss (21 Ja-Stimmen)