Sitzung: 28.01.2015 Gemeinderat
Beschluss:
Oberbürgermeister
Schnurr bringt mit nachfolgender Haushaltsrede den Haushalt 2015 in den
Gemeinderat ein:
„Sehr geehrte Stadträtinnen
und Stadträte,
liebe Mitbürgerinnen und
Mitbürger,
meine Damen und Herren,
wir haben das neue Jahr in
den ersten Wochen mit allerlei Festivitäten und Empfängen begrüßt, gute Wünsche
formuliert und sicherlich auch viele nützliche Vorsätze gefasst. Heute Abend
darf ich Sie zur ersten Sitzung des Gemeinderats im neuen Jahr 2015 herzlich
willkommen heißen. Als Einladung zur Arbeitsaufnahme stelle ich Ihnen den
Haushaltsentwurf 2015 vor, der einerseits zwar zeigt, dass wir immer noch in
einer schwierigen Phase sind, andererseits jedoch etliche positive Parameter
für die Zukunft enthält.
Gleich zu Beginn meiner
Amtszeit haben wir die Gewerbesteuersätze um 30 Prozentpunkte angehoben, was
unsere Einnahmensituation um ca. 2,4 Mio. € dauerhaft erhöhte. Wir haben Ende
2012 das Haushaltskonsolidierungsprojekt „Bühl 2016“ auf den Weg gebracht, mit
dem Ziel 5 Mio. € Haushaltsentlastungen durch strukturelle Kosteneinsparungen
und durch Einnahmenerhöhungen aus Verwaltungsgebühren, Entgelten und Steuern
bis Ende 2016 zu realisieren. Naturgemäß haben wir bis zum heutigen Tag noch
nicht den Zieleinlauf durchquert. Zur Halbzeit haben wir jedoch bereits die
Hälfte der Vorgaben erreicht: ein Haushalts-Entlastungsvolumen von 2,5 Mio. €
pro Jahr. In der Summe haben wir seit 2012 rund 5 Mio. € Haushaltsentlastung
generiert. Die ersten Etappen sind erfolgreich abgeschlossen, das ist auch aus
dem vorgelegten Haushalt ersichtlich. Wir sind auf dem richtigen Weg. Bühl ist
strukturell gesund, deshalb mussten wir auch in Jahren mit schwierigen
Parametern die Menschen in dieser Stadt nicht zu stark belasten. Das ist ein
deutlicher Unterschied zu anderen Städten. Unser Blick hat sich nicht nur auf
die Einnahmenseite gerichtet. Vielmehr haben wir genauso intensiv die Kosten
betrachtet. Bei den Sach- und Personalkosten konnten wir signifikante
Reduzierungen erreichen. Durch eine konsequente und strukturierte
Aufgabenkritik werden wir in diesem Jahr weitere Einsparpotenziale erschließen.
Dabei müssen auch Leistungen auf den Prüfstand. Dafür werden wir zusammen mit
Ihnen Prioritäten festlegen. Wenn wir den eingeschlagenen Weg fortsetzen,
werden wir die anvisierten Ziele erreichen. Zumal die allgemeinen
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen positiv sind. Die Prognosen für Deutschlands
Konjunktur sind robust.
Bei einer
Wachstumserwartung an das BIP (Bruttoinlandsprodukt) für 2015 von 1,5 Prozent
haben Unternehmer und Börse inzwischen eine noch positivere Grundstimmung. Der
sogenannte ifo-Index, der die Geschäftserwartung der deutschen Unternehmer
widerspiegelt, war noch im Sommer von Pessimismus geprägt. Inzwischen steigt er
seit Oktober kontinuierlich. Auch der deutsche Aktien-Index (DAX) zeigt sehr
zuverlässig, wie sensibel Börse und Unternehmen auf politische Entwicklungen
reagieren. Der DAX erzielt Bestwerte, vor wenigen Tagen übertraf er die
Zehntausend-Punkte-Marke. Wie sich die Abkehr der Schweiz von einem festen
Wechselkurs und das Wahlergebnis aus Griechenland auf den Euro-Raum auswirken
werden, darüber diskutieren allerorten die Finanz- und Regierungschefs – die
nächsten Monate werden es zeigen. Um die deutsche Wirtschaft brauchen wir uns
jedoch aller Voraussicht nach keine Sorgen zu machen. Die Arbeitsmarktzahlen,
ganz besonders die für Bühl, tragen zu den allgemein guten Rahmenbedingungen
bei.
In Bühl haben wir mit einer
Arbeitslosenquote von aktuell 2,4 Prozent de facto Vollbeschäftigung. Dies sind
echte Traumzahlen: Für die Einwohner Bühls bedeuten sie eine sichere
Existenzgrundlage. Zusammen mit der örtlichen Wirtschaft sind wir stark. Wie
wichtig wirtschaftlicher Erfolg ist, sehen wir, wenn der Blick in Regionen schweift,
die kaum Perspektiven für die Menschen bieten können. Wo sich Menschen um ihren
bescheidenen Wohlstand sorgen, oft genug sogar um ihre Existenz fürchten,
finden Vorbehalte gegenüber Zuwanderern und Fremdenhass häufig einen Nährboden.
Es ist beruhigend, dass wir in Bühl eine solide Basis für ein gutes Auskommen
vieler Familien haben. Eine gesicherte Existenzgrundlage und gute Chancen,
etwas aus seinem Leben zu machen, sind das Kernkonzept des europäischen
Gedankens und die beste Basis für dauerhaften Frieden.
Ich bin froh, dass in Bühl
mit Angst und Hetzerei keine Menschen verleitet werden. Vermeintlich deutsches
Kulturgut schützen zu wollen und dazu die Botschaft der friedlichen
Bürgerrechtsbewegung in der ehemaligen DDR zu missbrauchen – das ist äußerst
gefährlich. Wir sollten alle uns immer wieder in Erinnerung rufen, wie viele
Deutsche nach dem Zweiten Weltkrieg selbst auf der Flucht waren und auf Hilfe
angewiesen waren. Wir sollten nicht vergessen, wie die früheren Kriegsgegner
mit viel Geld und einem Wiederaufbauplan dem zerstörten Deutschland ein
Wirtschaftswunder erst ermöglicht haben. Auch wir in Bühl profitieren noch
heute mit von dieser nachhaltig geschaffenen Basis, auf der heute nicht nur
friedliches Nebeneinander, sondern ein echtes Miteinander gedeihlich wachsen
kann. Lassen Sie mich nun zu den Eckdaten unseres Haushaltsentwurfs und den
darin enthaltenen Entwicklungen kommen:
Die Erträge im Ergebnishaushalt
2015
haben ein Gesamtvolumen von
76,6
Mio. €
und ergeben sich aus
-
Steuereinnahmen in Höhe von 55,2
Mio. €
-
Zuweisungen und Zuschüssen über 9,0 Mio. €
-
Entgelten und Gebühreneinnahmen mit 7,2 Mio. €
-
Sonstigen Erstattungen und Erträgen mit 1,4 Mio. €
-
Zinserträgen, sonstige Finanzeinnahmen und
Konzessionsabgaben
über zusammen 3,8 Mio. €
Dem gegenüber stehen die Aufwendungen
in Gesamthöhe von 78,5
Mio. €
für die grob
zusammengefassten Blöcke aus
-
Personalaufwendungen mit 20,1
Mio. €
-
Ausgaben für Sach- und Dienstleistungen über 8,9 Mio. €
-
Sonstigen ordentlichen Aufwendungen mit 4,2 Mio. €
-
Zinsaufwand für Darlehen 0,4 Mio. €
-
Zuschüssen an Dritte vor allem für Kinderbetreuung
und
an Vereine mit 7,2 Mio. €
-
Abschreibung als deutlich zu machender Wertverzehr
unseres
Vermögens mit immerhin auch 7,9 Mio. €
-
und den gegenüber dem Vorjahr deutlich höheren
Umlagen
an Land und Kreis mit insgesamt 29,7
Mio. €.
Die Ist-Ergebnisse – und
nicht die Planungen – von 2012/13 gelten uns beim
Haushalt 2015 als feste
Richtschnur. Die Einsparungen bei den Personalkosten können auch daran
abgelesen werden, dass der Personal-Haushalt lediglich um 100 Tsd. € gegenüber
dem Vorjahr erhöht wurde. Darin sind nicht nur die 480 Tsd. € aus Tarif- und
Besoldungserhöhungen bereits eingerechnet, sondern auch die Mehrkosten aus
gesetzlichen Vorgaben. Unterm Strich erwarten wir für den Ergebnishaushalt 2015
trotzdem ein planmäßiges Defizit von 1,9 Mio. €. Warum sich dieses
Defizit aller Vorausschau nach nicht vermeiden lässt und sich aber dennoch in
unseren Konsolidierungsfahrplan einordnet, werde ich Ihnen im Folgenden
verdeutlichen. Mit 55,2 Mio. € aus Steuereinnahmen stellt sich das Jahr 2015
planmäßig besser als das Vorjahr dar. Tatsächlich werden wir das Jahr 2014
erneut, wie bereits in den Jahren 2012 und 2013, besser als geplant abschließen
können.
Dank erheblicher
Nachzahlungen bei der Gewerbesteuer kann ich Ihnen heute als veranlagten
Endstand für das Jahr 2014 eine Summe von 29,1 Mio. € nennen, also gut 3 Mio. €
mehr als ursprünglich erwartet. Für das Jahr 2015 können wir einigermaßen
verlässlich davon ausgehen, dieses Ergebnis wieder zu erreichen. Der Ansatz für
die Gewerbesteuer wurde von uns deshalb mit den seit vier Jahren bestätigten 29
Mio. € in den Entwurf aufgenommen. Ebenfalls können wir davon ausgehen, in
erheblichem Umfang Nachzahlungszinsen aus Gewerbesteuer zu erhalten – wenn auch
nicht mehr in einem solch geradezu sensationellem Umfang wie im vergangenen
Jahr. Wenn ich Ihren Blick kurz auf das Schaubild lenken darf, so können Sie
sehr schön erkennen, dass die Verwerfungen der vergangenen Jahre dort nicht
mehr vorkommen. Das Gesamtaufkommen erreicht zwar nicht mehr die Rekordsummen
aus den frühen 2000er Jahren, zeigt aber ein sehr stabiles Bild. Hierzu haben
auch unsere zwar unpopulären aber trotzdem notwendigen Entscheidungen
beigetragen, die Realsteuer-Hebesätze um 30 Prozentpunkte anzuheben. Bei der
Gewerbesteuer hat dies seit 2012 jährlich rd. 2,5 Mio. € an Erträgen in den
Stadthaushalt gespült, die in voller Höhe in Bühl verblieben
und nicht durch höhere
Umlagezahlungen an Land und Bund abgeflossen sind.
Hohe Steuereinnahmen ziehen
– sofern sie konjunkturell bedingt sind – hohe Umlagen nach sich. Nur ein Teil
der Einnahmen, bei der Gewerbesteuer letztendlich weniger als die Hälfte,
verbleibt in der eigenen Kommune.
Im Jahr 2015 erleben wir
zum ersten Mal eine weitere Besonderheit der Rechensystematik im Geflecht des
kommunalen Finanzausgleichs. Nachdem wir 2013 erstmals Mangelzuweisungen
aufgrund des Jahresergebnisses 2011 erhielten, trifft uns in diesem Jahr eine genau
aus dieser Mangelzuweisung höher berechnete Umlagebelastung. Das wäre kein
Problem, wenn wir zu den chronisch klammen Kommunen gehörten, die ständig hohe
Mangelzuweisungen erhalten. Wir liegen mit unserer Steuerkraft aktuell gerade
so am Bedarf, der im FAG zugrunde gelegt wird. Je nach Festsetzung der
Kopfbeträge durch das Finanzministerium gelten wir als „abundant“, also von
Mangelzuweisungen unabhängig oder liegen darunter. Wie Sie sich erinnern, lagen
wir im vergangenen Jahr knapp unter dem Bedarf und erhielten nach aktueller
Rechnung rund 800 Tsd. €, im Jahr 2013 dagegen mehr als 3,7 Mio. €
Mangelzuweisungen. Diese 3,7 Mio. € führen in diesem Jahr dazu, dass wir eine
um etwa 190 Tsd. € verringerte Investitionspauschale erhalten werden und zum
anderen um 2 Mio. € höhere Umlagen an Land und Landkreis abführen müssen.
Insgesamt nehmen wir aus
Steuereinnahmen und allgemeinen Zuweisungen rd. 55,2 Mio. Euro ein. Davon
fließen ab für die großen Brocken
-
Gewerbesteuerumlage 5,7 Mio. €,
-
Finanzausgleichsumlage 10,6
Mio. €,
-
Kreisumlage 13,4
Mio. €,
in Summe der immense Betrag
von 29,7 Mio. €.
Nach Abfluss der Umlagen
verbleiben uns danach noch rund 27,8 Mio. €, die als allgemeine
Finanzmittel zur Deckung unserer sonstigen, nicht durch Gebühren oder Entgelte
gedeckten Aufwendungen zur Verfügung stehen. Selbstverständlich ist mir
bewusst, dass wir über hohe Umlagen nicht klagen dürfen, während wir
gleichzeitig die hohen Hilfszuweisungen entgegen genommen haben. Ein großer
Teil der Umlagen fließt innerhalb des FAG auch als allgemeine Zuweisungen,
Sachkostenbeiträge für Schulen, in die Kinderbetreuung, den Straßenunterhalt
und weitere Bereiche wieder zurück. Trotzdem bleibt für 2015 der
Wermutstropfen, dass die hohen Umlagen bei gleichzeitig verminderten Zuweisungen
unseren noch nicht zu Ende beschrittenen Konsolidierungskurs erheblich belasten
und für 2015 letztlich zu einem negativen ordentlichen Ergebnis führen. Dies
wird aller Voraussicht nach das letzte Jahr sein, in dem uns äußere
Schwierigkeiten der Vergangenheit die Aufstellung unseres Haushalts gehörig
durcheinander bringen. Wie aus der Grafik ersichtlich ist, sind die unruhigen
Jahre vorbei. Der Finanzierungssaldo, also das was nach Abzug der Umlagen von
den großen Steuereinnahmen und Zuweisungen bei uns in Bühl bleibt, steht wieder
bei einem Niveau von rund 28 bis 30 Mio. Euro. Natürlich bleiben auf der
anderen Seite die Ausgaben trotz aktuell niedrigster Inflationsrate nicht
stehen. Regelmäßige und berechtigte tarifliche Lohnsteigerungen erhöhen nicht
nur die Lohnkosten der Stadt, sie tragen auch zu den ohnehin genauso
gleichmäßig eintretenden übrigen Kostensteigerungen bei. Wir müssen den
Konsolidierungskurs deshalb konsequent weitergehen. Selbstverständlich gehört
die regelmäßige Überprüfung unserer Einnahmenseite zum Pflichtprogramm, wenn
wir nicht riskieren wollen, dass sich erneut die Schere öffnet zwischen
stagnierenden Einnahmen und stetig wachsenden Ausgaben. Im Ergebnishaushalt
stellen wir neben den Einnahmen und Ausgaben zusätzlich die früher versteckten
kalkulatorischen Kosten und Erträge wie Abschreibungen oder interne
Leistungsbeziehungen flächendeckend dar, um den vollständigen
Ressourcenverbrauch eines Jahres aufzudecken. Wir werden nach dem Verständnis
des Neuen Kommunalen Haushaltsrechts (NKHR) mehr Ressourcen verzehren als
erwirtschaften. Nach sorgfältiger Einschätzung der zukünftigen Erträge und der
Zielvorgaben für die Aufwendungen für die nächsten Jahre können wir jedoch
zeigen, dass wir bereits ab 2016 in der Lage sein werden, ausgeglichene
Haushalte vorlegen zu können. Mehr noch: wir werden Überschüsse erzielen
können, so dass der Fehlbetrag aus 2015 noch innerhalb des
Finanzplanungszeitraums ausgeglichen werden kann und somit, wie bereits mit dem
Regierungspräsidium angesprochen, genehmigungsfähig ist.
Einen anderen Blickwinkel
eröffnet der Finanzhaushalt, in dem ausschließlich die zahlungswirksamen
Vorgänge abgebildet werden. Ohne interne Leistungsverrechnungen, ohne
kalkulatorische Buchungen für Abschreibungen oder Auflösung von Zuschüssen und
dergleichen erzielen wir aus dem laufenden Betrieb einen erheblichen
Zahlungsmittelüberschuss in Höhe von rund 4,3 Mio. €, der für
Investitionen zur Verfügung steht.
Hinzu kommen Einzahlungen
aus
- Landeszuschüssen und
Beiträgen mit 1,1
Mio. €
- und geplanten
Veräußerungserlösen über 2,5
Mio. €.
Dieser Betrag soll aus dem
Verkauf von Bauplätzen für Eigenheime oder
Gewerbebetriebe erzielt
werden, die teilweise schon beschlossen und jetzt
noch umgesetzt werden
sollen.
Für Investitionen und
Schuldentilgung stehen damit insgesamt 7,9 Mio. €
zur Verfügung. Diese
verwenden wir mit
-
560 Tsd. € auf den Erwerb von Grundstücken;
-
740 Tsd. € auf den Erwerb von beweglichem Vermögen, also Fahrzeugen, Mobiliar,
EDV-Ausstattung und Arbeitsgeräten;
-
470 Tsd. € auf die Investitionsumlage an den Zweckverband Hochwasserschutz zur
Finanzierung des Hochwasserstollens;
-
520 Tsd. € auf Investitionszuschüsse an Dritte, z.B. für Kindertagesstätten,
Kirchen oder Vereine sowie den Erwerb von Beteiligungswerten
-
sowie 730 Tsd. € für die Tilgung von bestehenden Krediten.
Dazu kommen bauliche
Investitionen über
- 2,4 Mio. € im Hochbau
-
2,0 Mio. € im Tiefbau, die im Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung noch
durch weitere 1,6 Mio. € für Kanal-Investitionen ergänzt werden.
Schwerpunkte der
Investitionen setzen wir in diesem Jahr zum Beispiel
- in unserer Stadtmitte
durch
die Generalsanierung des Rathauses I mit 800
Tsd. €
sowie
der Fertigstellung des Rathauses II mit 185
Tsd. €
zu
denen wir die Hälfte aus Stadtsanierungsmitteln des Landes erhalten;
- im Stadtgarten
mit
einem ersten Bauabschnitt für die Sanierung des Stadtgartenbrunnens für 250 Tsd. €
-
beim Brandschutz unterschiedlich z. B. im
Friedrichsbau
durch vorbeugende bauliche Maßnahmen für 120
Tsd. €
mit
einer neuen Abgas-Absauganlage für die Feuerwehr für 220 Tsd. €
- im Bereich Schulen und
Sport,
mit
der Sanierung und dem weiteren Ausbau der Aloys-
Schreiber-Schule
zur Gemeinschaftsschule mit zusammen 590
Tsd. €
für
die Sanierung der Bachschlosshalle 120
Tsd. €
- bei der Kinderbetreuung
unterstützen
wir die konfessionellen Träger mit Investitionszuschüssen
über
insgesamt 130
Tsd. €
-
im Straßen- und Tiefbau ragen besonders heraus
die
Erschließung im erweiterten Gewerbegebiet Bußmatten
mit
einer ersten Rate von 50 Tsd. €
zusammen
mit einer Verpflichtungsermächtigung über 800
Tsd. €
die
Erschließung im Gebiet „Nördliche Krämergasse“ mit 100 Tsd. €
die
Fortführung der LED-Umrüstung bei der Straßenbeleuchtung
mit
weiteren 390
Tsd. €.
Außerdem werden wir in
den nächsten Jahren für die schönen, aber langsam in die Jahre kommenden
Mehrzweckhallen in den Ortsteilen erhebliche Sanierungsmittel aufwenden müssen.
Eine Anzahl Planungsraten ist im Haushalt aufgenommen, schon jetzt zeichnet
sich für die Sanierungen der Tullahalle, der Rheintalhalle und der
Reblandhalle, für die Erneuerung von diversen Sportböden und Lüftungsanlagen
ein Mittelbedarf im Finanzplanungszeitraum ab über insgesamt 900 Tsd. €.
Damit wir in unserer
gesamtstädtischen Entwicklung nicht stehen bleiben, sind in den zukünftigen
Jahren ebenfalls erhebliche Mittel für Grunderwerb und für die Planung von
neuen Wohnbaugebieten vorgesehen. Die stetige Nachfrage nach Bauplätzen zeigt,
dass ein Bedarf besteht, den wir dringend decken sollten. Die Erschließung und
Bebauung des Gebiets „Hofmatten“ im Ortsteil Moos ist deshalb sowohl im
Eigenbetrieb als auch im Stadthaushalt schon in den nächsten beiden Jahren
vorgesehen. Dies alles wollen wir ohne weitere Aufnahme von Krediten schaffen.
Im Haushalt 2014 planten wir eine Kreditaufnahme über 5 Mio. € zur
Teilfinanzierung des Rückerwerbs unserer Stadtwerke-Anteile von der Süwag. Es
freut mich sehr, Ihnen heute berichten zu können, dass während des gesamten
vergangenen Jahres die Stadtkasse an jedem Tag so gut mit Finanzmitteln, sprich
Geld, ausgestattet war, dass weder die geplante Kreditaufnahme noch ein
Kassenkredit bisher überhaupt notwendig wurden.
Dem vorläufigen Ergebnis
2014 nach, werden wir die Kapitaleinlage von 4 Mio. € in unsere Sportstätten GmbH tatsächlich vollständig
ohne Kreditaufnahme aus dem städtischen Haushalt aufbringen können. Im
Finanzplanungszeitraum haben wir damit die selbst auferlegte Vorgabe „keine
weitere Kreditaufnahme“ wieder uneingeschränkt erfüllt. Durch den stetig
gewährleisteten Schuldenabbau aus Tilgungen und den daraus resultierenden
niedrigeren Zinslasten werden wir schrittweise unseren verlorengegangenen
finanziellen Spielraum zurückgewinnen. Für die regulären Tilgungen ist ein
Betrag von insgesamt 730 Tsd. € vorgesehen, der Zinsaufwand aus den bestehenden
Investitionskrediten wird mit rund 340 Tsd. € zu Buche schlagen. Das uns selbst
gesetzte Limit von etwa einer Million € für den Schuldendienst ist damit erneut
eingehalten.
Besser als in den vorigen
Jahren sieht es zudem im Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung
für 2015 aus. Die
Verschuldung im Eigenbetrieb wächst weiterhin aus dem eigenen
Investitionsbedarf heraus stetig an. Der im Kommunalabgabengesetz (KAG) enthaltene
zwangsläufige Verschuldungsanstieg wird von den Kommunen seit langem
kritisiert. Die Kritik hat offensichtlich Gehör gefunden und in ein
Anhörungsverfahren des Gesetzgebers gemündet, in dem erstmals die Bildung einer
Investitionsrücklage aus Gebührenerträgen formuliert ist. Wir wollen hoffen,
dass diese schon lange von den Kommunen vorgeschlagene Gesetzesänderung zur
Eindämmung der Schuldenspirale tatsächlich realisiert und ins KAG aufgenommen
wird. Daneben konnten wir bisher darauf verzichten, die in den zurückliegenden
Stadthaushalten eingeplante Rückführung des Gründungsdarlehens tatsächlich
vorzunehmen und die ohnehin hohe Schuldenlast des Eigenbetriebs für unsere
sonstigen städtischen Zwecke noch zu verstärken. Die in den vergangenen zwei
Jahren aufgenommenen Darlehen konnten daher vollständig im Eigenbetrieb
verbleiben und dienten dort zur Finanzierung der notwendigen
Investitionsausgaben. Für 2015 stehen heute noch soweit ausreichende
Finanzierungsmittel bereit, dass eine Kreditaufnahme von „nur“ 412 Tsd. €
ausreichend sein wird für den aktuellen Wirtschaftsplanentwurf.
Bei Erträgen von 5,5
Mio. € rechnen wir mit Aufwendungen von knapp 5,3 Mio. €, was zu
einem geringen Überschuss von knapp 140 Tsd. € führen wird. Der Überschuss soll
wie im Vorjahr zur weiteren Tilgung des bisher aufgelaufenen Verlustvortrages
verwendet werden und entspricht damit der kürzlich von Ihnen beschlossenen
Kalkulation und Gebührenhöhe für 2015. Im Investitionsbereich sollen neben der
Fortführung der Eigenkontroll-Verordnung folgende wichtigste Maßnahmen in
Abstimmung zum Stadthaushalt durchgeführt werden:
- Kanalerschließung der
Krämergasse 100
Tsd. €
- einer ersten Rate für das
neue Baugebiet Hofmatten von 20 Tsd. €
das
in 2016 mit 600 Tsd. € zügig fortgesetzt werden soll;
- Sanierungsarbeiten in der
Benderstraße rd. 200 Tsd. €
- Bau eines
Regenüberlaufbeckens in der Industriestraße 440
Tsd. €
Zum weiteren Fortgang
übergebe ich Ihnen nun den vorliegenden Entwurf zu Ihrer eigenen Beurteilung
und Diskussion in den Fraktionen. Wir haben gemeinsam in der Verwaltung bei der
Aufstellung des Entwurfs viel Arbeit investiert, aus der langen Liste von
Wünschen das Machbare herauszufiltern und mit den finanziellen
Rahmenbedingungen in Einklang zu bringen. Ich wünsche Ihnen beim Studium des
Haushaltsentwurfs gute Gedanken und Erkenntnisse, die Sie zu den
Haushaltsberatungen am 23. und 25. Februar einbringen können. Die
Verabschiedung des Haushaltsplans für die Stadt und des Wirtschaftsplans für
den Eigenbetrieb sind für den 18. März vorgesehen. Meine Damen und
Herren, ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.“
Abstimmungsergebnis: