Sitzung: 15.02.2017 Gemeinderat
Vorlage: VO/521/2017
Beschluss:
Der Gemeinderat
beschließt die Haushaltssatzung 2017 sowie die Wirtschaftspläne
2017 der
Eigenbetriebe „Abwasserbeseitigung“ und „Breitbandnetz“.
Frau Balaskas, Finanzen, erläutert die letzten Veränderungen, die sich seit der Haushaltseinbringung im Dezember und den Haushaltsberatungen im Januar noch ergeben haben.
Oberbürgermeister Schnurr fordert die Fraktionen in der Reihenfolge ihrer Fraktionsstärke auf, ihre Stellungnahmen zum Haushalt 2017 abzugeben.
Stellungnahme der CDU-Fraktion (Dr. Margret Burget-Behm):
„Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Schnurr, meine Kolleginnen- und
Kollegen des Bühler Gemeinderates, liebe Bürgerinnen und Bürger, sehr geehrte
Herren von der Presse-dem Acher-und Bühler Boten und dem Badischen Tagblatt!
Meine Haushaltsrede beginne ich mit einem Dank! Wir bedanken uns bei allen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern der Stadt Bühl für ihre geleistete Arbeit.
Bühl 2025, das war in den
Klausurtagungen das beherrschende Thema des letzten Jahres. Wie soll sich Bühl
und seine Stadtteile im Jahr 2025 präsentieren? Wegen der vielen Daten und
Zahlen habe ich einfachheitshalber dieses Jahr Power-Point-Folien vorbereitet,
um das Verständnis insgesamt zu verbessern.
Zu Folie 1:
Aus Sicht der CDU Fraktion soll Bühl und seine Stadtteile 2025 ein gesunder,
nachhaltiger Industrie-Wohn- und Dienstleistungsstandort sein mit aktiven
Bürgern, die generationsübergreifend, integrativ und inklusiv denken.
Industrie-Wohn- und Dienstleistungsstandort ist mit Absicht fett gedruckt, da
nur als erfolgreicher Standort eine solche Zukunftsvision möglich ist. Dazu
braucht Bühl Wachstum und entsprechende Flächen mit Infrastruktur für die
Neuansiedlung von Unternehmen. Dabei gilt es schnell zu sein, schneller als
anderen und so unkompliziert als möglich. Der Schlüssel dafür ist die
Bereitschaft aller Beteiligter, über abgegrenzte Zuständigkeiten hinweg
Lösungen zu erarbeiten.
Nun von der Vision zum Haushaltplan 2017. Der uns als ausgeglichen und
nachhaltig vorgestellte Haushaltsplan mit einem Gesamtvolumen von 76,5 Mio.
sieht auf den ersten Blick auch so aus, der Blick ins Detail ist aber ein etwas
anderer. Die seit 2011 zunehmend
wegbrechende Gewerbesteuer, laut unserem verstorbenen Fraktionsvorsitzenden
Karl Hörth eine launische Diva, führt bis heute zu einer deutlich geringeren
Finanzausstattung unserer Stadt. Richtigerweise wurden verschiedene Maßnahmen
der Haushaltskonsolidierung eingeleitet und teilweise auch umgesetzt.
An erster Stelle standen Sparmaßnahmen. Ein teurer Berater zeigte
Sparpotentiale auf. Wie das Ergebnis der
Einsparungen aussieht, zeigt Folie 2.
In dieser ist die Rangfolge des Ressourcenverbrauchs und die Kostenzunahme seit
2012 dargestellt. Ressourcenverbrauch, ist ein Ausdruck des neuen kommunalen
Haushaltsrechts und steht für Kosten.
Angeführt wird die Rangfolge vom Teilhaushalt 7 „Natur, Umwelt und
Verkehr“ mit einem Aufwand von 12 416 800 €. Dies entspricht einer
Kostensteigerung seit dem Haushaltsjahr 2012 um 39,7%. Dies ist
nachvollziehbar, sind doch so wichtige Einrichtungen der Daseinsvorsorge und
Zukunftssicherung, wie Versorgungsleitungen, Telekommunikation,
Gemeindestrassen, Parkplätze, Gewässerschutz, ÖPNV und Umweltschutz
Bestandteile dieses Teilhaushaltes.
Der Breitbandnetzausbau, den wir sehr begrüßen, bis 2016 Bestandteil
dieses Teilhaushaltes, wird ab 2017 im Eigenbetrieb Breitbandnetz geführt,
sodass der geplante Ressourcenverbrauch des THH 7 noch höher anzusetzen
ist.
Umweltschutz ist bereits seit OB Wendt‘s Zeiten in den 80 er Jahren ein
wichtiges Handlungsfeld der Bühler Stadtentwicklung. Zu nennen sind, die frühe
Einführung der Abfalltrennung, der Beitritt der Stadt Bühl 1995 zum
Klimabündnis und in der jüngsten Vergangenheit die Gründung der BBEG. (der
Bühler Bürger-Energie-Genossenschaft) im Jahr 2012.
Die Klimaschutzanalyse des Ifeu Instituts hat kürzlich gezeigt, dass in
Bühl große, ungenutzte Potentiale an solarer Wärme und Photovoltaik bestehen.
Ob zu dieser Schlussfolgerung der Einsatz eines externen Instituts, dem auch
wir zugestimmt haben, erforderlich ist, sollte unseres Erachtens kritisch hinterfragt
werden. Mit den Stadtwerken haben wir eigene gute Berater vor Ort, wo ein hohes
Maß an Kompetenz und energiewirtschaftlicher Erfahrung vorhanden ist. Der intelligente Umbau unserer
Energieversorgung ist gesellschaftlicher und politischer Konsens. Die
Stadtwerke Bühl sind in der Region ein Vorreiter der Energiewende! Speichertechnologie ist u.a. ein weiterer und
wichtiger Aspekt, wenn wir von der Energiewende sprechen. Aktuell hierzu
begleiten die Stadtwerke ein vielversprechendes Pilotprojekt in der Weitenunger
Witstung.
Die Digitalisierung und die Energieversorgung vor Ort sind untrennbar
miteinander verbunden, bestimmen sie doch bereits heute in allen privaten und
öffentlichen Bereichen unseren Alltag. Auch hier sind unsere Stadtwerke am Start
mit neuen Produkten und Dienstleistungen. Die Energiewende spielt sich vor Ort
ab!
Den weiteren Ausbau von Windenergie sehen wir allerdings sehr kritisch!
Viel zu schnell, haben wir dem Entwurf des „sachlichen Teilflächennutzungsplans
Windenergie“ im April 2015 zugestimmt. Wir sollten die Expertise der
Bürgerinitiative „Windkraftfreies Grobbachtal“ diskutieren, bevor wir diesen
Teilflächennutzungsplan endgültig verabschieden. Diese Expertise spricht sich
gegen die Ausweisung des „Wettersberges“ als Konzentrationszone für Windenergie
aus und hat dafür stichhaltige ökologische und ökonomische Argumente. Bedacht
werden sollte auch, dass durch diesen Ausbau die Attraktivität der Bühler Höhe
und der Max-Grundig-Klinik Schaden nimmt und die weitere Unterstützung
letzterer durch die Stiftung gefährdet wäre.
An zweiter Stelle des Ressourcenverbrauchs mit einer immerhin nur 3,7 %
gen Steigerung, statt einer 12,7% gen wie ursprünglich für 2012 geplant, und
deshalb gelb unterlegt, steht der Teilhaushalt „Kultur, Gesundheit und Sport“
mit 7 609 800 €, einer Freiwilligkeitsleistung der Kommune. Hier sind deutliche Sparmaßnahmen erkennbar,
doch erwarten wir weitere, da die finanzielle Konsolidierung vorrangig ist. Bei
der geplanten Betriebskostenpauschale für die Vereine ist uns wichtig, darauf
zu achten, dass sie untereinander gerecht behandelt werden.
An dritter Stelle des Ressourcenverbrauchs stehen soziale Einrichtungen
mit einer Erhöhung um 34,2%. Auch hier ist bei den freiwilligen Leistungen
durchaus noch Einsparpotential möglich. Keine freiwilligen Leistungen hingegen
sind die Tageseinrichtungen für Kinder, sie sind für Familien von großer
Relevanz und für die Wirtschaft eine
ganz wichtige Rahmenbedingung. Diese Ausgabensteigerung ist daher
erforderlich.
An vierter Stelle finden wir „Schulträgeraufgaben“, die Erhöhung des
Defizits um 15,6% ist dem Brandschutz, der Ausrüstung der Gemeinschaftsschule
und der Digitalisierung geschuldet. Unsere Kritik an der Gemeinschaftsschule in
diesem Zusammenhang ist bekannt.
An fünfter Stelle steht Teilhaushalt 2 „Bürgerservice und öffentliche
Sicherheit“ mit einer Verbrauchszunahme um 12,1%. In diesem Haushalt finden sich die
zusätzlichen Ausgaben für Flüchtlinge. Die Kosten wären sicher wesentlich
höher, hätten wir nicht so engagierte ehrenamtliche Flüchtlingshelfer, die die
Ehrung beim diesjährigen Neujahrsempfang mehr als verdient haben.
An sechster Stelle steht der THH 6 „Planen und Bauen“ mit einer
Defizitzunahme von 14,4%. Trotz substantieller Verbesserungen für den sozialen
Wohnungsbau durch Land und Bund, fehlt auch in Bühl Wohnraum für den normalen
Bürger, der keinen Anspruch auf eine Sozialwohnung hat, sich aber die teuren
Wohnungen, wie sie derzeit in unserer Innenstadt entstehen, nicht leisten
kann.
An siebter Stelle steht THH 8 mit so unterschiedlichen Teilbereichen wie
„Forstwirtschaft, Landwirtschaft, Wirtschaftsförderung und Tourismus“ mit einer
Kostenzunahme von 49,1%. Die Forstwirtschaft ist der nachhaltigen
Waldbewirtschaftung verpflichtet und erhält für unsere Kinder die ökologische
und soziale Funktion der städtischen Wälder unter oft schwierigen Arbeits-und
Wirtschaftsbedingungen. Der Kostendeckungsgrad ist dennoch stets hoch, zwischen
99% und 78% im Plan 2017. Der Anteil der
Förderung der Landwirtschaft mit 5 500 € ist nachhaltig und fast zu
vernachlässigen. Die Defizitzunahme der Wirtschaftsförderung von 68% gegenüber
2012 ist nicht verhältnismäßig, doch dazu später mehr.
An letzter und achter Stelle steht der Teilhaushalt 1 „Zentrale
Steuerung und Innere Verwaltung“ mit einer Zunahme um 12,7%. Im Vergleich zum
Planansatz 2012 mit vorgesehener Steigerung um 36,2%, ist auch hier
Konsolidierung erkennbar, deshalb gelb hinterlegt.
In der Folie 3 zeige ich
Ihnen die Rangfolge der Zunahme des Ressourcenverbrauchs, gelb unterlegt sind
die Teilhaushalte mit erfolgreichen Konsolidierungsmaßnahmen im Vergleich zum
Planansatz 2012. Auf Rang 1 steht der THH 8, darin ist die größte
Defizitsteigerung im Teilbereich Wirtschaftsförderung zu verzeichnen. Die vom
Ansatz her richtige Betonung der Wirtschaftsförderung steht aber in Relation
der Defizitsteigerung in auffälliger Diskrepanz zu ihrer Effizienz. Ihre Ziele, Sicherung und Entwicklung
vorhandener Betriebe, Ansiedlung und Förderung neuer Betriebe und damit
Sicherung der Finanzkraft der Kommune, wurden verfehlt.
Wie anfangs bereits ausgeführt war eine Reduzierung der Personalausgaben
ein weiteres Einsparziel. (Folie 4). Dieses Ziel wurde verfehlt. Von 2012 bis 2017
ist eine Erhöhung der Personalausgaben um 11,2 % festzustellen. In Bühl ist der
Anteil der Personalausgaben am Ergebnishaushalt im Plan 2017, 27,9%, In
Bretten, einer mit Bühl vergleichbaren Stadt von 28 000 Einwohnern, beträgt der
Anteil der Personalkosten am Ergebnishaushalt 2016 lediglich 20,1%. Daraus ist
ableitbar, wir haben nicht zu wenig, sondern noch zu viel Personal. Die Frage
ist, haben wir auf der unteren operativen Ebene zu sehr gespart und die
Verwaltung aber weiter ausgebaut? Die von Unkraut überwucherten Friedhöfe
einerseits und der Boom an Beauftragten bei der Verwaltung andrerseits, könnten
darauf hinweisen.
Außer der geplanten Konsolidierung sollte der Haushalt auch durch
Erhöhungen von Steuern und Abgaben auf Landesdurchschnitt saniert werden.
Folie 5: Die Mehrbelastung der Bürger hat zu mehr
Steuereinnahmen geführt, wie die Zunahme um 8,2% bei der Grundsteuer A und
sogar um 17,7% bei Grundsteuer B,
zeigen. Der erhöhte Hebesatz der Gewerbesteuer hat aber zu einer um 32,3%
geringeren Gewerbesteuereinnahme als 2012 geführt. Allerdings ein
Gewerbesteuerhebesatz wie 2012 hätte zu einem 36,8 % Einbruch geführt.
Bemerkenswert ist jedoch die Relation zwischen Erhöhung des
Gewerbesteuerhebesatzes und der tatsächlichen Einnahmen Folie 6. Je höher der
Gewerbesteuerhebesatz ist, desto weniger Gewerbesteuer haben wir tatsächlich
eingenommen. Diese Betrachtungsweise ist zugegebenermaßen eine verkürzte, sie
sollte uns aber vor dem Reflex, den Gewerbesteuereinbruch durch Anhebung des
Hebesatzes zu kompensieren, schützen. Dieser Reflex mildert zwar den Einbruch,
ändert aber am Grundübel nichts.
Folie 7 zeigt außerdem,
dass trotz der genannten Steuererhöhungen der Anteil der Steuereinnahmen an den
ordentlichen Erträgen sinkt. Stammten im Jahr 2012 noch 73,2 % der ordentlichen
Erträge aus Steuern, sind es 2013 nur noch 68,6% und 2017 wahrscheinlich nur
noch 64,2%.
Das Resultat unserer Politik von Steuererhöhungen und Konsolidierung
zeigt Folie 8. Wir haben, trotz
Sparmaßnahmen, eine bedeutende Zunahme des Ressourcenverbrauchs, d.h. der
Kosten in allen Teilhaushalten. Durch Steuererhöhungen konnte der Ertragsanteil
der Steuern am ordentlichen Ergebnis des Haushalts nicht verbessert werden. Das
Ziel der notwendigen Haushaltskonsolidierung wurde durch diese zwei Maßnahmen
nicht erreicht und ist unbefriedigend.
Die Frage, die sich daraus ergibt, zeigt Folie 9. Wie gelingt eine Politik der nachhaltigen Daseinsvorsorge,
bei der bleibende Werte geschaffen und erhalten werden? Wie kann die gefühlte
Lebensqualität in der Kommune gesichert werden?
Folie 10: Sicherlich durch
eine zielorientierte richtige Weichenstellung. Was wir neben Einsparungen durch
Optimierung der internen Prozesse und vertretbaren Steuererhöhungen benötigen,
ist jetzt in erster Linie eine
Verbesserung der Ertragslage durch Wachstum und höheres Gewerbesteueraufkommen,
das aber nicht durch Anhebung des Hebesatzes gelingen kann. Wir sollten uns darauf besinnen, was in der
Vergangenheit Bühl Wohlstand gebracht hat.
1.
die
geographische Lage in Verbindung mit guter Anbindung an die Transportwege
(Autobahn, Eisenbahnnetz, Flughafen)
2.
Erfindungen,
an denen wir teilhaben durften UHU, LuK; Bosch; GMT; KABA.
3.
Rohstoffe:
diese sind gut ausgebildete, kreative Menschen, fruchtbare Böden für Produkte
der Landwirtschaft
4.
Handel
Allerdings sind dies auch Trümpfe der Nachbargemeinden Achern,
Baden-Baden und Rastatt. Wenn wir Bühl weiterentwickeln wollen, müssen wir
offensiv auf Wachstum setzen. Eine Umsteuerung in der Wirtschaftsförderung ist
dringend geboten. Es kann und darf nicht sein, dass eine Firmenabwanderung der
Verwaltung erst durch die Presse bekannt wird. Wir wollen nicht noch mehr
Firmen verlieren. Die wichtigste
Kennzahl für erfolgreiche Wirtschaftsförderung heute und für die Zukunft ist
für uns die Höhe der Gewerbesteuereinnahmen.
Deshalb fordern wir in Folie 11
1. Änderung der Philosophie der
Wirtschaftsförderung. Ausweisung neuer
Gewerbeflächen und Neuansiedlung innovativer Industrien und kreativer
Unternehmen, sowie Standortsicherung vorhandener Betriebe.
2. Schnelle, unkomplizierte und
über Zuständigkeitsgrenzen hinweg arbeitende Verwaltung
3. Eine Willkommenskultur für
Unternehmen
4. Ein Wirtschaftskonzept für
Bühl, das Wachstum ermöglicht
5. Eine Übersicht über die in
den nächsten 5 Jahren von den Bühler Firmen benötigten Flächen
6. Zielführende Vorbereitung der
Treffen mit dem Wirtschaftsrat.
Nun zur Stellungnahme der CDU-Fraktion zum Bühler Haushaltsplan 2017,
dazu Folie 12: Nach Aussagen von
Prof. Brettschneider von der Verwaltungshochschule in Kehl, waren folgende
Ziele Gründe für die Einführung des „Neuen kommunalen Haushaltsrechts.
1.
Nachhaltigkeit
2.
Intergenerative
Gerechtigkeit
3.
Bessere
Transparenz.
Die Stellungnahme der CDU-Fraktion zum Haushaltsplan ist diesen Zielen
verpflichtet und auf Folie 13 ausgeführt: Der Ergebnishaushalt ist ausgeglichen, damit
ist er formal nachhaltig und genehmigungsfähig, dies aber nur dank des
einmaligen Rückflusses des EBA-Darlehens von 4,3 Mio. Euro. Er ist nicht generationengerecht, da der
Finanzhaushalt nicht ohne Nettoneuverschuldung finanziert werden kann. Diese
Neuverschuldung ist im EBA verborgen.
Die Gesamtverschuldung der Stadt erhöht sich je Einwohner erneut von
1373 € im Jahr 2016 auf 1578 € im Jahr 2017. Große Sorgen bereiten uns die
zukünftigen Haushalte, ohne EBA Darlehen und bei zu erwartender weiterer
Absenkung der Gewerbesteuererträge durch Weggang von Firmen. Zusätzlich
beschäftigt uns die Frage, was wird der Strukturwandel, der bei zunehmender
Einführung von E- Mobilität eintreten wird, für wichtige Teile der Bühler
Industrie bedeuten ? Unsere Sorgen
lassen uns die Wichtigkeit der Wirtschaftsförderung so sehr in den Vordergrund
rücken. Wir sollten uns weniger mit Nebenschauplätzen beschäftigen, sondern
unser Kardinalproblem, die Stabilisierung und Verbesserung der
Gewerbesteuererträge, in Angriff nehmen. Dazu gehört mit oberster Priorität das
Erschließen von Gewerbeflächen, anstatt deren Fehlen zu beklagen und es
öffentlich zu bekunden. Unsere Nachbargemeinden sind hier erfolgreicher.
Trotz dieser
Mängel stimmen wir dem Haushaltsplan 2017, da formal ausgeglichen. Ebenso stimmen wir dem Wirtschaftsplan
Abwasserbeseitigung und Breitbandnetz zu.
Unsere Forderungen an die Verwaltung sind auf Folie 14 nochmals aufgeführt:
1. Änderung der Philosophie der
Wirtschaftsförderung
2. Verbesserung der Kommunikation mit den
Bürgern
3. Wirtschaftliches Wachstum und
Willkommenskultur für Unternehmen
4. Erhaltung der Infrastruktur in Stadt und
Stadtteilen
5. Ein für den ÖPNV ab 2020 neu
abzuschließenden Vertrag zu nutzen, ein modernes Konzept zu entwickeln mit
verbesserter Vernetzung der Verkehrsmittel
Vielen Dank allen, die in und für Bühl arbeiten, besonders denen, die im
Ehrenamt, sei es bei der Feuerwehr, dem DRK oder in den zahlreichen
Bürgerinitiativen und Vereinen tätig sind.
Vielen Dank für Ihre Geduld. Folie
15.“
Stellungnahme der
FW-Fraktion (Prof. Dr. Karl Ehinger):
„Herr
Oberbürgermeister Schnurr, Herr Bürgermeister Jokerst,
meine Damen und Herren
wir
haben über einen Etat zu entscheiden, der mit 76,68 Millionen Euro im
Ergebnishaushalt auch dieses Jahr weit entfernt ist von den Werten der nun
schon länger zurückliegenden prosperierenden Jahre. Es ist der Verwaltung
wieder gelungen einen ausgeglichenen und damit genehmigungsfähigen
Haushaltsentwurf ohne zusätzliche Kreditaufnahme zu präsentieren. Der Entwurf
basiert auf den Herbstprognosen 2016 der Bundesregierung, die von einer
positiven wirtschaftlichen Entwicklung ausgehen. Aber der im November 2016
gewählte US-Präsident will mit aller Macht seine im Wahlkampf angekündigte
Abschottungspolitik durchsetzen. Die Erhebung von Schutzzöllen auf ausländische
Produkte bergen für das Exportland Baden-Württemberg besonders große Risiken.
Jeder dritte Arbeitsplatz hängt direkt oder indirekt vom Export ab. Die wichtigste Warengruppe waren 2015 Autos und
Autoteile, die gut ein Viertel aller Exporterlöse ausmachten. Wichtigstes
Exportland sind die USA, wohin zwischen Januar und November 2016 etwa 12
Prozent der Ausfuhren geliefert wurden. Da in Bühl die Autoteilehersteller
Bosch und LuK die größten Arbeitgeber sind, kann sich die unsicherer gewordene
gesamtpolitische Lage negativ für die Stadt auswirken. Wir müssen uns aber auf
das konzentrieren, was wir beeinflussen können und uns auf unsere Stärken
besinnen und selbst Initiativen ergreifen.
Im
Vergleich zu den anderen Ämtern des Landkreises meldet das Bühler Arbeitsamt
regelmäßig die geringste Arbeitslosenzahl. Die Stadt profitiert von dieser
hohen Beschäftigungsquote mit steigenden Einkommenssteuerzuweisungen. Diese
Steuer bildet mit der Gewerbesteuer die zwei wichtigsten Säulen des städtischen
Haushalts.
Mit
den vorhandenen – nun deutlich beschränkten – Mitteln muss die Stadt haushalten
und die richtigen strategischen Weichen stellen, damit sie auch in Zukunft
handlungsfähig bleibt – trotz der im Vergleich zu den vergangenen guten Jahren
deutlich geringer erwarteten Gewerbesteuereinnahmen von 20,25 Millionen Euro.
Wirtschaft
Daher
ist es wichtig aktive Wirtschaftsförderung zu betreiben und einen guten Kontakt
mit den Entscheidungsträgern zu pflegen. Die Stadt muss zuverlässiger Partner
der Wirtschaft bleiben. Die Ansiedlungen neuer Betriebe im Gewerbegebiet
Oberkirchweg in Oberbruch stimmt uns optimistisch. Sie erweitern das Branchen-Spektrum,
schaffen zusätzliche Arbeitsplätze und generieren somit weitere Einkommens- und
Gewerbesteuereinnahmen. Traditionsreichen Firmen sollten auch in Zukunft in
Bühl Erweiterungsmöglichkeiten geboten werden. Aus der Erfahrung wissen wir,
dass kleine und mittelständische Betriebe ortstreuer sind als so genannte
„Global Players“. Nach dem gültigen Flächennutzungsplan sind in Bühl noch
Gewerbeflächen vorhanden, zum Teil müssen diese noch erschlossen werden. Dies
muss kommuniziert und aktiv beworben werden. Darüber hinaus empfehlen wir ein
Leerstandkataster der gewerblich nutzbaren Flächen und Gebäude zu erstellen. So
kann Nachfragenden das vorhandene Angebot schnell dargestellt werden. Die
Entscheidung ein interkommunal betriebenes Breitbandnetz zu errichten war ein
richtiger und unverzichtbarer Schritt in die Zukunftstechnologie „Kommunikation
über Glasfasern“, denn schnelles Internet ist für viele Gewerbetreibende von
existenzieller Bedeutung ist.
Sicherheit
Die
Sicherheit unserer Bürger hat für uns Freie Wähler höchste Priorität. Dazu
gehört auch der Schutz vor Überschwemmungen. Aufgrund der zunehmenden
Versiegelung und des Klimawandels muss die Stadt nun endlich den
Hochwasserschutz auch in den westlichen Stadtteilen baldigst verbessern. Das
Hochwasser im Frühjahr 2013 hat sich für Teile Balzhofens, Vimbuchs und
Oberbruchs schlimmer ausgewirkt wie ein 100jähriges Hochwasser, da über 30
Kubikmeter pro Sekunde durch den Sulzbach schossen. In ihrem Gutachten bewertete
die Hydrotech Ingenieurgesellschaft allerdings diese Situation im Zulaufgebiet
des Regenrückhaltebeckens Waldhägenich als ein fünf bis zehnjähriges
Hochwasserereignis. Im Klartext heißt dies: alle fünf bis zehn Jahre drohen
Balzhofen, Vimbuch und Oberbruch solche Überschwemmungen.
Die
Schwachpunkte sind spätestens seit diesem letzten Hochwasser bekannt und müssen
sofort beseitigt werden:
1. Es darf nicht zu früh mit der Einstauung im Hochwasserrückhalbebecken
begonnen werden. Die Transportkapazität des Sulzbachs muss immer ausgenutzt
werden. Nur so kann das beschränkte Retentionsvolumen des Beckens optimal
genutzt werden. Zudem steigt bei jeder Einstauung der Grundwasserpegel.
2. Die betreffenden Feldwege entlang des Sulzbachs in Balzhofen, Vimbuch und
Oberbruch müssen schnellstens erhöht werden, so dass bei einer Ausuferung des
Sulzbaches diese Stadtteile nicht überflutet werden.
3. Alle Zuflüsse des Sulzbachs – und auch des Sandbachs in Vimbuch und
Weitenung – müssen mit funktionierenden Rückflusssperren ausgestattet werden.
Wir begrüßen deshalb den Bau des Schieberschachtes im Regenkanal in Balzhofen
als ersten Schritt, dem die nächsten in allen kritischen Zuflüssen umgehend
folgen müssen.
Ein Abwarten auf die Hochwasserrisikokarte verzögert diese wichtigen Maßnahmen.
Unterlieger wie Leiberstung und Rheinmünster werden dadurch nicht zusätzlich
belastet.
Außerdem müssen:
4. Engstellen des Sulzbachs wie an der SWEG-Brücke in Balzhofen und der
Düker in Oberbruch entschärft werden und
5. es müssen Maßnahmen ergriffen werden, die den Zufluss in das Rückhaltebecken
verzögern.
Zu den letzten beiden Punkten erwarten wir grundlegende Aussagen durch die
lange angekündigte Hochwasserrisikokarte. Alle Kommunen des Zuflussgebietes des
Regenrückhaltebeckens sowie dessen Unterlieger müssen Schutzmaßnahmen
realisieren, die für alle akzeptabel sind. Hier ist interkommunale Solidarität
gefordert. Die politisch Verantwortlichen müssen Druck auf die zuständigen
Ministerien ausüben, damit diese Karte endlich fertig gestellt wird. Falls
diese nicht bis Mitte des Jahres vorliegt, muss der verantwortlichen Firma der
Auftrag entzogen werden.
Bei der Bühler Feuerwehr bedanken wir uns für die ständige
Einsatzbereitschaft und die geleistete Arbeit. Wir hoffen, dass durch den
Neubau des Gerätehauses in Balzhofen, das auch von den Abteilungen Oberweier
und Vimbuch genutzt werden wird, die Einsatzbereitschaft gesichert ist.
Die
größere Helligkeit der LED-Beleuchtung erhöht das Sicherheitsempfinden. Die
Entscheidung auf diese energiesparende und nahezu wartungsfreie Technologie
umzurüsten, war richtig. Da sich die LED-Leuchten in wenigen Jahren
amortisieren, muss der Austausch konventioneller Lampen weiter forciert werden
– auch um die Förderprogramme noch nutzen zu können. Auch die Jugendkonferenz
fordert die bessere Beleuchtung an Unterführungen und öffentlichen Plätzen. Um
Vandalismus und Diebstahl von Zweirädern vorzubeugen sollte es Kamera
überwachte Abstellplätze geben.
Sauberkeit
Unseren
zahlreichen Besuchern und Gästen möchten wir ein positives Stadtbild
präsentieren. Die Sauberkeit von Straßen und Plätzen in unserer Stadt – dazu
gehören auch die Stadtteile – ist auch für unsere Bürger wichtig. Die
Intervalle für Reinigung und Pflege von Grünflächen und Friedhöfen müssen den
Vegetationsphasen angepasst werden, damit die Stadt als Vorbild wahrgenommen
wird.
Wir Freien Wähler schätzen die Leistung der Bauhofmitarbeiter. Ihre Arbeit ist
für jeden sichtbar. Nach unserer Meinung darf das eigenverantwortliche Handeln
der Mitarbeiter nicht beschnitten werden. Ihre Ortskenntnisse sind wertvoll und
müssen genutzt werden – sie dürfen nicht ignoriert werden. Wir sehen die
Zentralisierung des Bauhofs deshalb kritisch.
Das
Konzept für die Hausmeister der öffentlichen Gebäude wurde vor Jahren bereits
angekündigt und ist überfällig. Kompetenzen und Zuständigkeiten sind immer noch
nicht geklärt.
Bildung
Gemäß
dem Börsenguru André Kostolany ist das Geld am besten angelegt, das in die
Bildung der eigenen Kinder investiert wird. Wenn die Stadt die Voraussetzungen
für eine gute Bildung unserer Kinder schafft, sind das auch nach unserer
Überzeugung Investitionen in die Zukunft der Schüler und damit unserer Stadt.
Das fängt nicht erst in der Schule an, sondern beginnt bereits in den
Kindertageseinrichtungen. Für eine praxisgerechte Ausstattung von Gebäuden und
Lehrmitteln sieht der Haushalt auch dieses Jahr einen beträchtlichen Betrag
vor. Brandschutzmaßnahmen erforderten in den vergangenen Jahren enorme Summen,
so dass mit den diesjährigen Maßnahmen dann hoffentlich alle gesetzlichen
Vorschriften erfüllt sind. Neben dem nächsten Bauabschnitt zur Generalsanierung
und zum Ausbau als Gemeinschaftsschule der Aloys-Schreiber-Schule (895 T€)
müssen auch in der Bachschloss-Schule Umbau- und Sanierungsmaßnahmen
durchgeführt werden (490 T€). Auch in allen anderen Schulen – allerdings im
deutlich geringeren Umfang – sind Reparaturen zu erledigen und die Ausstattung
zu verbessern. All diese Ausgaben sind unserer Meinung nach sinnvoll. Unsere
Schulen müssen unsere Kinder und Jugendliche auf die Herausforderungen des
digitalen Zeitalters vorbereiten. Deshalb begrüßen wir die Umsetzung der
Medienoffensive, die innerhalb eines Zeitraumes von vier Jahren an allen Schulen
Bühls erfolgen soll.
Einen
enormen finanziellen Aufwand wird der über 40 Jahre alte Teil des
Windeck-Gymnasiums erfordern. Wie von uns bereits letztes Jahr gefordert muss
baldigst geklärt werden, ob es sinnvoll ist, diesen Altbautrakt zu sanieren
oder durch einen Neubau zu ersetzen. Daher befürworten wir die Vorziehung des
Wettbewerbs zur Klärung dieser Frage, genauso wie die Erhöhung der Planungsrate
für dieses Jahr, wie bei der Haushaltsberatung besprochen, denn die Planung
muss so weit fortgeschritten sein, damit zeitnah Zuschüsse beantragt werden
können. Die Baukosten werden durch Zuwarten nicht geringer. Je eher die
Maßnahme vollzogen ist, umso geringer sind die Energieausgaben für die Stadt.
Um die Beheizung mehrerer Klassenräume zu gewährleisten, sind jetzt noch
Ausgaben für die Wartung bzw. den Austausch defekter Nachtspeicheröfen in Höhe
von 11 T€ nötig. Nicht mittragen können wir den Austausch blinder
Fensterscheiben im Altbau (6 T€).
Städtebau
Gespannt
sind wir auf die Ergebnisse des Wettbewerbs „Campus Kultur und
Bildungszentrum“. Wir freuen uns, dass Investoren aus der Region das ehemalige
Lörch-Gelände erworben haben, die Villa Walchner erhalten und Raum für
Wohnungen und Dienstleistungsunternehmen schaffen wollen. Die ehemalige Brache
wird so städtebaulich wieder aufgewertet. Wir hoffen, die Neubauten fügen sich
im Sinne der Erhaltungssatzung in das Ensemble der Eisenbahnstraße ein.
Der
mit etwa 25 % bezuschussten Schaffung von Wohnraum für Flüchtlinge in der
Bergermühlsiedlung stimmen wir genauso zu wie den Investitionen in den sozialen
Wohnungsbau (720 T€), zumal fast alle Maßnahmen entweder aus Sanierungsmitteln
oder dem Wohnungsbauprogramm des Landes gefördert werden.
Die
Stadt betreut etwa 150 Gebäude. Wir vermissen eine Kosten-Nutzungs-untersuchung
dieser Immobilien. Dies würde offenbaren, welche Gebäude wir brauchen, welche
anderweitig verwendet werden könnten und von welchen sich die Stadt trennen
kann.
Vereine
Unsere
Vereine spielen eine wichtige Rolle für den sozialen und gesellschaftlichen
Zusammenhalt und verdienen deshalb Anerkennung und Unterstützung. Die Gründung
einer Arbeitsgemeinschaft für das Förderkonzept der kulturellen Vereine
bewerten wir positiv. Hier werden neue, gerechtere Richtlinien geschaffen. Wir
finden es gut, dass dabei die Anzahl der jugendlichen Mitglieder besonders
berücksichtigt wird. Zur Gleichbehandlung mit den Sporttreibenden Vereinen ist
eine Beteiligung an den Betriebskosten nur gerecht. Die frühzeitige Einbindung
der Vereinsverantwortlichen hat zu neuen Anregungen geführt und trägt zur
Akzeptanz bei.
Stadtteile
Bei
den Klausurtagungen haben Verwaltung und Stadtrat festgelegt, dass die
Bürgerbeteiligung einen größeren Stellenwert erhalten soll. Der in Weitenung
geplante Bürgerrat kann Vorbildfunktion haben, insbesondere für die Stadtteile,
in denen es keinen Ortschaftsrat gibt. Dort, wo sich Bürger einbringen,
verdienen sie unsere besondere Unterstützung. Altschweier und Eisental haben
ein überzeugendes Konzept geliefert und könnten deshalb Mittel aus dem Topf
„Entwicklung ländlicher Raum“ abrufen. Die vorgesehenen Gelder für dieses
Bürgerengagement sind sinnvoll angelegt.
Ein
Ergebnis des Prozesses „Bühl 2016“ war es die Ortsverwaltung zu erhalten.
Hierzu gehört eine funktionierende Vertretungsregelung. Hier sehen wir noch
erheblichen Verbesserungsbedarf. Die Anforderungen an die
Ortsverwaltungsmitarbeiter sind vielfältiger als in der Kernstadt und zum Teil
ortsspezifisch.
Eigenbetriebe
Wir
Verbraucher schätzen die Fleisch-Versorgung aus der Region. Dafür braucht die
Stadt und das Umland den Schlachthof.
Mit der angekündigten Schließung des Offenburger Schlachthofs wird diese
Einrichtung in Bühl die einzige sein zwischen Freiburg und Bretten. Wir sind
optimistisch, dass sich so der Nutzerkreis erhöht und die Wirtschaftlichkeit
sich noch verbessert. Bereits jetzt liegt das operative Geschäft nach den
Aussagen des Geschäftsführers im Plus.
Die
Schulden des Eigenbetriebs Abwasserbeseitigung werden durch Investitionen in
die Erschließung von Baugebieten, Regenbecken, Sanierungen von Pumpwerke und
Kanälen um knapp 4,6 Millionen Euro weiter steigen. Zusammen mit der
Rückführung des Gründungsdarlehens an die Stadt erfordert dies eine
Kreditaufnahme von 7,7 Millionen Euro. Der Schuldenstand wird damit einen
Rekordwert von 31,6 Millionen Euro (6 Millionen mehr als letztes Jahr)
erreichen, so dass der neue Höchstwert der Pro-Kopf-Verschuldung mit 1074 Euro
(also 220 Euro mehr als im Vorjahr) deutlich über den 504 Euro pro Kopf des
städtischen Haushalts beträgt.
Mittel
für künftige Investitionen können leider nicht über Gebühren angespart werden,
so dass sich die Schuldenspirale weiterdrehen wird. Nutznießer ist die
Kreditwirtschaft. Die Zeche zahlt der Bürger, denn die Schuldenzunahme von
heute führt morgen zu Gebührenerhöhungen. Wie ihre Vorgänger – egal ob
Schwarz-Gelb, Schwarz-Rot, Grün-Rot – hat auch die grün-schwarze Regierung
dieses fatale Kommunalabgabegesetz noch immer nicht geändert.
Dank und Anerkennung
Wir
danken Herrn Oberbürgermeister Schnurr und Herrn Bürgermeister Jokerst für Ihr
Engagement im Dienste unserer Stadt. Auch allen anderen der Stadtverwaltung
sagen wir ein Dankeschön. Besonderes Lob und Anerkennung sprechen wir Ihnen
Frau Balaskas und allen Beteiligten aus für die Erarbeitung des Haushaltsentwurfs.
Den Firmen und den Gewerbetreibenden in Industrie, Handel und Handwerk danken
wir ebenso wie unseren tüchtigen Mitbürgern, die sich nicht nur an Ihrem
Arbeitsplatz sondern oft auch zusätzlich ehrenamtlich in Vereinen engagieren.
Für sachliche Berichterstattung des kommunalpolitischen Geschehens verdient die
lokale Presse unseren Dank. Zum Schluss danken wir unseren Kolleginnen und
Kollegen im Stadtrat für faire und konstruktive Zusammenarbeit zum Wohle
unserer Stadt.
Die
Fraktion der Freien Wähler wird diesem Haushaltsentwurf ebenso zustimmen wie
den Wirtschaftsplänen für das Wirtschaftsjahr 2017 der Eigenbetriebe
„Breitbandnetz“, „Abwasserbeseitigung“, „Stadtwerke Bühl“ und der „Bühler
Sportstätten GmbH“. Wir hoffen, dass zumindest die Maßnahmen der von uns
genannten Schwerpunkte umgesetzt werden können.“
Stellungnahme der
SPD-Fraktion (Oswald Grißtede):
„Herr Oberbürgermeister, meine
Damen und Herren,
Wir
verabschieden heute einen Haushalt mit einem Volumen bei den Erträgen von 76,55
Mio.€ (2016 68,9 Mio.€) sowie dem gleichen Betrag bei den Aufwendungen und
damit mit einem wirklich ordentlichen Ergebnis von 0 €.
Ich möchte nochmals auf die Entwicklung
der vergangenen Jahre eingehen: In den 5 Jahren vor 2010 bekam die Stadt Bühl
jährlich durchschnittlich 41,7 Mio.€ Gewerbesteuer.
2010 gab es dann sogar 46,3 Mio. €. Und in den folgenden 5 Jahren im
Durchschnitt nur noch 25,6 Mio. €.
Einer Steuerrückzahlung geschuldet war
der erneute Einbruch des Jahres 2016: Nun konnte nur mit 18,5 Mio.€ gerechnet
werden. In diesem Jahr schließlich reden wir von kalkulierten 20,25 Mio.€
Gewerbesteuer. Für die Folgejahre rechnet die Verwaltung nun mit jährlich 22,2
Mio.€ Einnahmen aus der Gewerbesteuer. Dieser insgesamt enorme Rückgang ist
nicht einer generellen Wirtschaftskrise, oder gar falscher Wirtschaftsförderung
der Stadt geschuldet - das zeigen die
steigenden Einnahmen aus dem Anteil der Einkommenssteuer. Er geht allein auf
strukturelle Veränderungen bei Bühler Betrieben zurück.
Die
Erhöhung der Hebesätze bei den Realsteuern in den letzten Jahren auf den für
unsere Größenklasse ermittelten landesweiten Durchschnitt hat entscheidend dazu
beigetragen, dass für 2017 ein ausgeglichener Haushalt erstellt werden konnte.
Dies ist insbesondere auf den Umstand zurückzuführen, dass die Erhöhungen netto
in Bühl bleiben, da diese Zusatzeinnahmen nicht durch Umlagen an Land und
Landkreis belastet werden.
Schuldenstand
Ein wichtiger Gradmesser der kommunalen Leistungsfähigkeit ist der
Schuldenstand, also die Schulden pro Einwohner einer Stadt. Für den Haushalt ergibt sich Ende 2017 eine
voraussichtliche Pro-Kopf- Verschuldung von insgesamt 1578 € pro Einwohner
(2016 waren es noch 1.456 €).
Eingerechnet sind hier die Schulden aus dem Eigenbetrieb Abwasser und die (noch
bescheidenen) Schulden des neuen Eigenbetriebes Breitband.
Campus/Schulen/Gemeinschaftsschule
Die SPD Fraktion hofft auf gute und finanzierbare
Lösungen beim Wettbewerb Campus, bei dem ja demnächst eine wichtige
Entscheidungsphase beginnt.
Für
die Schulstadt Bühl wird dieser Wettbewerb hoffentlich entscheidende
Weichenstellungen für die Zukunft bringen.
Im
Grundschulbereich kann Bühl von den traditionellen Grundschulen in den
Teilorten über eine gebundene Ganztagesschule an der Weststadt-Grundschule, die
offene Ganztagesschule an der Bachschlossschule bis hin zur Gemeinschaftsschule
an der Aloys-Schreiber-Schule den Eltern und ihren Kindern alle gängigen
Schularten anbieten und das ist gut so!
Der Campus-Wettbewerb wird nun sicher spannende Lösungen für die Erweiterung
der Realschule zu einer Ganztagsschule aufzeigen.
Für das Windeck-Gymnasium
brauchen wir endlich verlässliche Zahlen um beurteilen zu können, ob auf Dauer
eher eine Komplettsanierung oder doch ein Neubau wünschenswert und finanzierbar
ist. Hierfür einen Architektenwettbewerb auszuloben ist der richtige Weg. Dabei
muss den Entwürfen eine gute Kostenschätzung beigefügt werden. Für die
Entscheidung im Gemeinderat ist es außerdem absolut entscheidend, welche
Zuschüsse für die einzelnen Modelle zu erwarten sind. Auch hier müssen konkrete
Berechnungen vorgelegt werden, denn erst dann kann über das weitere Vorgehen
auf sicherer Basis eine verantwortbare Entscheidung getroffen werden.
Vereinbarkeit von Beruf und
Familie
Bevor
ich zu dem Thema städtisches Engagement bei der Entwicklung der Kinder in Bühl
selbst komme, möchte ich aus Sicht der SPD etwas Grundsätzliches äußern:
Kindergärten
- und damit meine ich den heute oft üblichen Sammelbegriff für alle
Einrichtungen für die Betreuung, Erziehung und Bildung von Kindern - haben sich
seit den Gründungen im 19.Jahrhundert von den reinen Verwahranstalten zu
pädagogischen Einrichtungen entwickelt, in denen die Erziehung und besonders
die Bildung einen immer größeren Raum einnahm. Dies zeigt sich nicht zuletzt
durch einen verbindlicher Orientierungsplan des Landes, der Erzieherinnen und
Erziehern Impulse zur pädagogischen Begleitung kindlicher Entwicklung von der Geburt
bis zum Schuleintritt bietet. Dort werden Kindertageseinrichtungen als `Orte
der frühkindlichen Bildung` definiert: Damit sind neben Schulen auch
Kindergärten `Bildungseinrichtungen` und es ist daher sowohl konsequent als
auch notwendig, dass das Land analog zur Finanzierung des öffentlichen
Schulwesens den Kommunen die zu Ausstattung und Unterhalt notwendigen Mittel
bereitstellt.
Das bedeutet aus der Sicht der Bühler SPD:
Eltern und Kinder müssen einen kostenfreien Zugang zu den Kindergärten haben!
Die
Stadt Bühl hat bei der Einrichtung von Kindergärten, Tageseinrichtungen für
Kinder und Jugendliche, Krippen und Hortplätzen bisher schon Vorbildliches
geleistet. Doch hier dürfen wir nicht stehenbleiben!
Nach
den Haushaltsberatungen habe ich eine erzürnte Mail erhalten, aus der ich
zitieren möchte:
„Heute
lese ich im BT über die Gebührensteigerung bei den städtischen Kindergärten,
und die Zitate von SPD, CDU und FDP.
Mittelmäßig
entsetzt bin ich aufgrund der lapidaren Pressemeldung, dass Kindergartengebühren
schon wieder steigen sollen ab 2018, obwohl die letzte Anhebung vom 1.3.16 noch
keine 12 Monate her ist (von 80 auf -> 83 auf -> 85 EUR für uns). Seit
1.10.15 zahlen wir noch zusätzlich 10 EUR für Verpflegung, die bis dahin
"kostenlos" von allen Eltern gemeinschaftlich organisiert wurde. Seit
1.3.16 wurden dann 85 EUR verlangt + 10 EUR Frühstück, also 95 EUR und seit
1.9.16 dann zusätzlich 128 EUR + 10 EUR Frühstück für unser zweites Kind, also
insgesamt jetzt 233. Und ab 1.1.18 sollen wir dann nochmal mehr bezahlen.“
(Zitat Ende)
Das bedeutet: Eine Familie mit zwei Kindern im Kindergartenalter bezahlt fast
3000,-€ für die Kindergartengebühren pro Jahr!
Das ist viel. Das ist viel zu viel!
Eine
Gebührenerhöhung ist in diesem Haushaltsjahr nicht vorgesehen, daher
trägt die SPD Fraktion dies so noch mit.
Aber
auch wenn dies angesichts der momentanen Haushaltslage schwierig sein wird, so
wollen wir die Bühler Sozialdemokraten doch einen ersten Schritt in Richtung
Gebührenfreiheit bei Kindergärten gehen:
Die SPD-Fraktion stellt daher den Antrag, das letzte Kindergartenjahr ab dem
neuen Schuljahr 17/18 in den städtischen Kindergärten beitragsfrei anzubieten,
und die dazu notwendigen Mittel im Haushalt bereitzustellen.
Kultur/Kino
Wir
Sozialdemokraten halten Bildung und Kultur für unverzichtbare Triebfedern im
Leben unserer Stadt. Die intensive Förderung der Kultur in Bühl hat Tradition.
Summiert man die Zuschüsse des Bereiches Kultur im Teilhaushalt 4 Kultur, Gesundheit und Sport, so ergibt sich ein
Betrag von 4,7 Mio.€ pro Haushaltsjahr. Darin eingeschlossen sind das
Bürgerhaus mit 1,5 Mio.€, die Mediathek mit 862 Tsd.€ sowie die Förderung
kultureller Veranstaltungen - HHst.2810 – mit 615 Tsd.€.
Dies ist aus Sicht der SPD Fraktion alles gut angelegtes Geld.
Nun
mussten wir leider kürzlich lesen, dass das Kino in Bühl in seinem Fortbestand
bedroht ist.
In
einem Interview mit dem Handelsblatt bezeichnet die Staatministerin
für Kultur und Medien Monika Grütters 2015 die
staatliche Filmförderung als eine „Investition in ein bedeutendes Kulturgut“.
Auf die Frage des Handelsblattes, ob
Filmförderung keine Subvention im klassischen Sinne sei, macht die Ministerin
deutlich: „Sie ist ein notwendiges Instrument mit einer wirtschaftlich
erheblichen Wirkung - und eine Investition in ein bedeutendes Kulturgut. Als
solche ist sie, Gott sei Dank, in unserer föderalen Kulturnation Deutschland
selbstverständlich. Wir leisten uns ja auch rund 140 öffentlich geförderte
Sprech- und Musiktheater mit mehr als 800 Spielstätten.“ Zitat Ende.
Diesen speziellen Teil der Kultur Film und Kino müssen wir auch
in Bühl unterstützen. Die SPD Fraktion denkt hier zunächst noch nicht an ein
kommunales Kino, sondern an den Fortbestand der Blauen Königin. Wir fordern die
Verwaltung auf, mit den Eigentümern und dem Pächter der Blauen Königin Kontakt
aufzunehmen um zu eruieren, inwieweit ein einmaliger Investitionszuschuss in
eine Ertüchtigung des Gebäudes den Fortbestand des für die Stadt wichtigen
Kinos sicher könnte.
Sanierung
Kirchplatz
Die
Hängepartie bei der Sanierung des Kirchplatzes scheint zu Ende zu gehen. Im
Technischen Ausschuss wurden nichtöffentlich Pläne und Überlegungen
vorgestellt. Diese gehen in die richtige Richtung: Es geht um eine Aufwertung
des Platzes bei geringeren Kosten. Es
ist erfreulich, dass für die vorgesehene Sanierung des Kirchplatzes nun doch
Sanierungsmittel abgerufen werden können. Doch die Finanzierung wirft weiterhin
noch Fragen auf: In der Presse las man von 1 Mio bei 400Tsd.€ Zuschuss, in der
Haushaltsplanung wurden aber 1,7 Mio. für die Sanierung des Platzes zuzüglich
177 Tsd. für die Sanierung des Narrenbrunnen ausgewiesen. Welche Zahl stimmt
denn nun?
Lörch
Villa
Protokoll
19.3.2014
Oberbürgermeister Schnurr sagt Stadtrat Grißtede zu, dass die Verwaltung den
Auftrag erhält, zu klären, ob für ein Gebäude in diesem Bereich noch
Denkmalschutz besteht, d.h., ob es letztlich erhalten werden muss. Auch weitere
Redner befassen sich mit diesem Thema und sprechen sich für den Erhalt des besagten
Gebäudes aus.
Zitat aus dem
Protokoll der GR Sitzung 2015
„In
ihrer ausführlichen Stellungnahme erklärt Stadträtin Dr. Burget-Behm im Namen
der CDU-Fraktion, dass die heute zur Entscheidung stehende Aufstellung einer
Erhaltungssatzung den geplanten Abriss der Villa Lörch nicht verhindern kann.
Mit dem ungeschickten Taktieren gegenüber dem Bauherrn ist diese Entscheidung
bereits gefallen.“
Jetzt
wird deutlich: Die vom GR erlassene Erhaltungssatzung für den Bereich
Eisenbahnstraße hat Wirkung gezeigt, der umstrittene Investor des
Lörch-Geländes hat nun das Grundstück an Investoren verkauft. Diesen
Besitzwechsel begrüßen wir. Die Pläne, die in einer nicht öffentlichen Sitzung
des Technischen Ausschusses vorgelegt wurden, haben bei mir allerdings keinerlei
Begeisterung ausgelöst. Dem Grunde nach haben wir im TA nicht viel mehr
erfahren als später in der Presse zu lesen war. Rechts und links der zu
erhaltenden Lörch Villa jeweils ein Gebäude, und im hinteren Bereich 3
Punkthäuser mit Tiefgarage. Die Zufahrt zur Tiefgarage geht nach den aktuellen
Plänen über das Realschulgelände.
Das
wertvolle innerstädtische Grundstück für Wohnraum und Gewerbe zu nutzen macht
absolut Sinn. Und das begrüßt die SPD Fraktion auch ausdrücklich
Aber wertvolles innerstädtisches Schulgelände für privilegiertes Wohnen
abzugeben wird unsere Zustimmung ganz sicher nicht finden! Das Grundstück ist
für die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen groß genug – für eine gangbare
Lösung sind hier die Architekten gefordert!
Außerdem ist klar: Die Bebauung entlang der Friedrichstraße muss der
Erhaltungssatzung im vollen Rahmen genügen. Auch hier haben wir noch keine
Details dazu gesehen und werden jede Vorlage kritisch begleiten. Insgesamt
müssen die Pläne für das ganze Grundstück stimmig sein und dabei die notwendige
Infrastruktur auf dem Gelände bereitstellen. Der GR ist hier Herr des
Verfahrens: Schließlich muss für den Investor der Bebauungsplan geändert
werden.
Breitbandkabelprojekt
Dringend notwendig erscheint der Fraktion der SPD die Bereitstellung von
schnellem Internet für das Gewerbe, die Industrie und die Bürger in unserer
Stadt über Glasfaserkabel. Es ist die zukunftssichere Technik für Breitband-Internet, denn
die Bandbreite sinkt nicht mit der Entfernung und die Durchsatzraten sind zudem
kaum begrenzt.
Daher war es richtig und gut, dass die Stadt Bühl mit den
Nachbargemeinden den Ausbau eines Glasfasernetzes begonnen hat und in Bühl
bereits erste Maßnahmen diesbezüglich eingeleitet worden sind.
Hier sollen 2017 bereits 1,34 Mio € unmittelbar für das Leitungsnetz
investiert werden: Die SPD Faktion begrüßt außerordentlich die Aufstockung der
Mittel für das Breitband-Projekt.
Energie
Die Umrüstung der Stadtbeleuchtung auf LED wird fortgeführt. Die neuen Lampen
sind richtig hell und rücken Bühl auch nachts in ein gutes Licht: Und das bei
viel geringeren Stromkosten! Die weiteren Investitionen sind in diesem
Haushaltsjahr wieder mit 250 Tsd.€. angesetzt: Eine wichtige Investition im
Sinne der Energieeffizienz.
Wissenschaftler
vom KIT haben nun Lampen auf LED Basis entwickelt, die noch länger halten und
20% weniger Energie verbrauchen als die bereits eingebauten LED Leuchten. Wir
werden also den Markt weiter beobachten müssen und gegebenenfalls mit der neuen
Technologie die Straßenbeleuchtung weiter umstellen. Herrn Benkeser habe ich
bereits entsprechende Presseinformationen weitergeleitet.
Sozialer Wohnungsbau
Bezahlbarer
Wohnraum ist knapp in Bühl. Es ist daher eine wichtige Aufgabe der Stadt, den
sozialen Wohnungsbau voranzutreiben. Der heute noch zu beschließende
Architektenauftrag ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Hochwasserschutz
Bei meiner letzten Haushaltsrede habe ich zum wiederholten Mal
festgestellt:
Die vom Land erwarteten Hochwasserkarten sind immer noch nicht fertig!
Es ist unglaublich: Sie sind es immer noch nicht!
Die
notwendigerweise langen Zeiträume bis zur Realisierung tatsächlich greifender
Maßnahmen aber erlauben im Sinne der Bewohnerinnen und Bewohner keinerlei
weitere Verzögerungen. Die Bürgerinnen und Bürger z.B. in den westlichen
Ortteilen wissen aus leidvoller Erfahrung, dass das nächste Hochwasser bestimmt
kommt und dass auch sogenannte 50 oder 100 jährige Hochwasser diese zeitlichen
Abstände nicht einzuhalten pflegen – hier ist ganz dringender Handlungsbedarf.
Eigenbetriebe
Abwasser
Der Eigenbetrieb Abwasser führt knapp 4,3 Mio.€ des Gründungsdarlehen an die
Stadtkasse zurück und muss dafür einen entsprechenden Kredit aufnehmen, der
über die Gebühren gedeckt wird. Dafür fallen die Zinseinnahmen für die Stadt
weg. Herr Oberbürgermeister, diese Finanzreserve schieben wir nun schon seit 5
Jahren vor uns her. Sollte es dieses Jahr wieder wie in den Vorjahren gelingen,
den Rest des Gründerdarlehens weiterhin bei den Eigenbetrieben Abwasser zu
belassen, so würden wir das begrüßen, denn diese Reserve macht es leichter, die
Unwägbarkeiten der tatsächlichen Haushaltsentwicklungen auszugleichen.
An
dieser Stelle wieder eine schon lästige Pflichtübung:
Ebenfalls zum wiederholten Mal mahnt die SPD Fraktion eine Gesetzesänderung zur
Finanzierung von Investitionen bei Eigenbetrieben Abwasser durch das Land an.
Es ist unerlässlich, die unerwünschte Schuldenschraube zu stoppen. In Bühl ist
der Schuldenstand der Eigenbetreibe Abwasser mittlerweile drei mal so hoch wie
der städtische Schuldenstand und liegt bei enormen 31,9 Mio.€. Das entspricht
einer pro Kopf Verschuldung von 1074 €! Wenn wir die notwendigen Investitionen
im Finanzhaushalt bis 2020 berücksichtigen, dann kommen nochmals 12 Mio.€ dazu,
d.h. bis 2020 wird der Eigenbetrieb Abwasser einen Schuldenstand von 44 Mio.€
aufgehäuft haben. Dann hat der Eigenbetrieb allein schon eine pro Kopf
Verschuldung wie heute Stadt und Eigenbetrieb Abwasser zusammen.
Eigenbetrieb
Sportstätten GmbH
Die
Zuführungsrate von den Stadtwerken von 3,5 Mio.€ ermöglichen einen
gleichbleibend sehr gutes Angebot von Schwimmbad und Hallenbetrieb.
Dabei
sind für das Haushaltsjahr 2017 insgesamt 520 Tsd.€ an Zinsen eingeplant sowie
eine Tilgungsrate von 679 Tsd.€ .
2017 sind keine weiteren Kreditaufnahmen durch die Sportstätten GmbH
vorgesehen. Das wird allerdings voraussichtlich so nicht bleiben, es sei denn
die Stadt übernimmt einen Teil der anstehenden Sanierungskosten. Wobei die
Sanierungen im Schwarzwaldbad, der Schwarzwaldhalle und der Einbau einer
Lüftungsanlage in der neuen Sporthalle aus Sicht der SPD absolut notwendig
sind. Die Planungsraten von insgesamt 60 Tsd. werfen einen Schlaglicht auf die
erforderlichen Finanzmittel, die ab 2018 für die Schwarzwaldhalle mit 1,8 Mio.,
das Schwarzwaldbad mit 1 Mio. und die Gerätehalle mit 100 Tsd.€ in der
mittelfristigen Finanzplanung zu Buche schlagen. Die Verwaltung sollte
Überlegungen anstellen, diese Sanierungen so frühzeitig wie möglich - am besten
noch in diesem Jahr! - zu beginnen. Die niedrigen Zinsen sind die immer noch
einmalige Chance Investitionen im Baubereich tätigen zu können, bei denen Zins
und Tilgung nur unwesentlich über der Inflationsrate liegen.
Zum
Schluss meiner Ausführungen möchte ich Ihnen, Herr Oberbürgermeister Schnurr,
und Ihnen Herr Bürgermeister Jokerst im Namen der SPD Fraktion ganz herzlich
für ihr Engagement für die Stadt danken. In diesen Dank schließen wir
selbstverständlich alle städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Es
ist gut zu wissen, dass wir immer offene Ohren und kompetente, engagierte
Ansprechpartner und Ansprechpartnerinnen zu finden, wenn wir uns ans Rathaus
wenden.
Ein
ganz besonderes Lob möchte die SPD-Fraktion Ihnen, Frau Balaskas und Ihren
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Vorlage dieses klaren und kompetent
erstellten Haushaltsplans aussprechen.
Auch
der Presse möchte ich für die Begleitung des kommunalpolitischen Geschehens
unseren Dank und Anerkennung aussprechen.
Ein
besonderes Dankeschön aber gilt allen Bürgerinnen und Bürgern, die durch ihr
ehrenamtliches Engagement aktiv zu einem lebens- und liebenswerten Bühl
beitragen. Ohne Sie, die vielen engagierten Helferinnen und Helfer, bewegt sich
in einer Stadt wenig. Unter anderem der große und schon seit langer Zeit und
mit großer Stetigkeit und hohem persönlichen Einsatz aktive Unterstützerkreis
für die Flüchtlingshilfe zeigt, wie viel Zeit und Arbeit Bühlerinnen und Bühler
bereit sind zu investieren, um ein gutes Zusammenleben in unserer Stadt zu
ermöglichen. Mein ganz herzliches Dankeschön.
Ganz ausdrücklich danken möchte die SPD allen Bürgerinnen und Bürgern, die
durch ihren finanziellen Beitrag für einen ausgewogenen Haushalt sorgen, ohne
sie wäre unsere Stadt im wahrsten Sinne des Wortes ärmer.
Die
SPD-Fraktion stimmt dem städtischen Haushalt 2017 , dem Wirtschaftsplan der
Eigenbetriebe Abwasser, dem
Wirtschaftsplan der Bühler Sportstätten GmbH sowie dem Wirtschaftsplan
des Eigenbetriebes Breitbandnetz zu.
Vielen
Dank für ihre Aufmerksamkeit.“
Stellungnahme
der GAL-Fraktion (Ludwig Löschner):
„Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, meine Damen
und Herren!
In meinem Beitrag
werde ich Sie nicht mit Zahlen langweilen; wir haben sie ja schriftlich vor uns
liegen und alle studiert. Sie haben uns, Herr OB den HH-Plan für dieses und die
kommenden Jahre als ausgeglichen
vorgestellt: die geplanten Investitionen werden ohne neue Schuldenaufnahme
gestemmt.
Dies ist jedoch nur die halbe Wahrheit, denn mit der
Rückholung des Gründungskredites vom Eigenbetrieb Abwasser werden Eigenmittel
eingesetzt die nicht aus laufenden Zuflüssen stammen, sondern aus „besseren
Zeiten“ und somit Sparkapital darstellen.
Aufgrund unserer –
verglichen mit früheren Jahren -
gesunkenen Finanzkraft sinken in diesem und den Folgejahren unsere Umlagen und
steigen die Zuweisungen, so dass wir verhalten optimistisch in die Zukunft
blicken können. Diese Aussichten dürfen aber auf keinen Fall dazu führen, dass
wir auf dem Weg der strukturellen Einsparungen erlahmen!
Bekanntermaßen wurde dieser Prozess noch in der
vergangenen Wahlperiode eingeleitet und unter dem sanften Druck externer Hilfe
hatten wir Alle, Gemeinderat und Verwaltung uns dazu verpflichtet unseren Teil
beizutragen zu einer dauerhaften Verschlankung des städtischen Haushalts.
Die verschiedenen diskutierten Maßnahmen sind
bekannt; es wurde deutlich, daß die
größeren Chancen der Sanierung nicht bei den Einnahmen liegen, sondern bei den
Ausgaben: Einsparungen bei den Personalkosten durch straffere, effizientere
Organisation der Arbeitsabläufe und bei den Sachausgaben durch die Entrümpelung
von liebgewordenen, aber nicht mehr zeitgemäßen
Ausgabeposten.
Wir dürfen in diesen Bemühungen nicht nachlassen und
vermissen in diesem Haushaltsentwurf deutlich erkennbare Erfolgsspuren. Eine
generelle Schuldenbremse lehnen wir jedoch ab, um nicht wichtige,
zukunftsweisende Investitionen zu blockieren.
Strukturelle Einsparungen sind kein Selbstzweck sondern
sollen uns ermöglichen finanziell handlungsfähig zu bleiben – und neben unseren
kommunalen Pflichtaufgaben auch politisch gewollte Schwerpunkte zu setzen.
Die Förderung und Ausübung von „Kultur“ - im weitesten
Sinne gehört nicht nur zu den sogenannten „weichen“ Standortfaktoren – es
widerstrebt mir, all unsere Handlungsmotivation auf die Ökonomie zu reduzieren
– nach und neben der Existenzsicherung
gehört das Leben von Kultur seit jeher zu den menschlichen Urfähigkeiten und
-Bedürfnissen.
Die Aufgabe der Schulträgerschaft ist uns lieb und teuer:
da herrscht einmütiges Einverständnis quer durch die Fraktionen und die
Funktionsträger.
Nicht Alles was wünschbar ist lässt sich sofort
erledigen, aber der Ostflügel des
Windeck- Gymnasiums musste so lange in der Warteschleife durchhalten,
dass wir es nun sehr begrüßen, dass die Planungskosten für die Sanierung oder
den Neubau nun wieder im Haushaltsplan eingesetzt werden. Wie ich feststellen
konnte wird diese Maßnahme auch von allen anderen Fraktionen mit Nachdruck
mitgetragen und so können wir davon ausgehen, dass das Werk nun ernsthaft angepackt
wird.
Nur ein Teil der Kultur – wenn auch ein wichtiger,
prägender – findet in unseren Schulen statt.
Die Stadt Bühl fördert das kulturelle Leben in vielen
Bereichen -- über Ausstellungen, Konzerte (sehr gute Resonanz hat hier der
Kultursommer), Mediathek, Musikschule, Bezuschussung von kulturellen
Aktivitäten --- um nur die Wichtigsten zu nennen.
Bei den Besucherbeiträgen zu Veranstaltungen oder beim
Sponsoring erkennt man, dass auch den Bürgern (je nach Vermögen) die Kultur
etwas wert ist.
Für die musische Erziehung ihrer Kinder leisten unsere
Eltern einen bewundernswerten Beitrag an Geld und Zeitaufwand! Nur wenige städtische Einrichtungen können
wie die Musikschule einen Kostendeckungsgrad von 70 % vorweisen.
Unsere Überflussgesellschaft braucht, wenn sie
konfliktfrei und umweltverträglich überleben will kein weiteres Wachstum im
Bereich energie- und rohstoffzehrender Konsumgüter, sondern ein Wachstum bei
Bildung und Kultur ( auch politischer Partizipation) ----das beansprucht und
zerstört keine natürlichen Ressourcen.
Zur Kultur gehört auch das Sicherinnern!
Unsere Identität manifestiert sich nicht nur im Hier und
Heute, sondern auch im Erinnern und Bewahren des Vergangenen.
Dieses fördern wir im Archiv und den Museen: dem Bühler
Stadtmuseum, dem Weitenunger Heimatmuseum und der Rohrhirschmühle in
Altschweier.
Aber auch (leider immer weniger) in den organisch
gewachsenen Stadt und Ortsteilen. Der Erhalt historisch identitärer Bausubstanz
(dazu gehören auch Wohnhäuser, nicht nur Kirchen und Denkmäler) ist für mich
unverzichtbar, wenn ein Gemeinwesen nicht seine Geschichte aufgeben und seine
Seele aushauchen will.
Schon viel zu hoch war in den vergangenen Jahren der
Substanzverlust und daher ist es umso erfreulicher, dass nun durch das
entschlossene Handeln der Verwaltung und das einmütige Zusammenwirken der 4
kleineren Fraktionen das Lörchgebäude (Walchnerhaus) erhalten bleibt! ...Dies
wurde möglich durch die Erhaltungssatzung Eisenbahnstraße, nachdem uns das
Denkmalamt im Stich gelassen hatte.
Schon seit vielen Jahren kämpft die GAL gegen
Abriss und für Erhalt; ich erinnere nur an die Speirervilla oder den
Obstgroßmarkt. Daher freuen wir uns, dass ein Bewusstseinswandel bei der
Mehrheit in Verwaltung und Rat zu beobachten ist.
Der bedauerliche hohe Leerstand an Wohnimmobilien hat
zweierlei Ursachen:
zum Einen erweisen sich viele Wohnungen nach dem Wegzug
der Kinder als zu groß und unflexibel geplant zum Anderen können es sich viele
Bürger schlicht leisten Wohnraum ungenutzt zu lassen ( von der Sozialpflichtigkeit des Eigentums
spürest du kaum einen Hauch). In diesem Bereich müssen wir als Stadt beraten
und drängen ---schon allein um den Bedarf neuer Siedlungsflächen zu minimieren
….aber auch um die Lage auf dem Wohnungsmarkt zu entspannen.
Die in den letzten Jahren innerstädtisch gebauten und
derzeit geplanten Wohnungen dürften zum größten Teil in einem Preissegment
liegen das sie für junge Familien mit Durchschnittseinkommen unerschwinglich
macht. Daher begrüßen wir es, dass die Stadt nun endlich wieder im sozialen
Wohnungsbau tätig werden und innerstädtisch bezahlbaren Wohnraum schaffen will.
Die weitere Zersiedelung der Landschaft ist durch den
laufenden Flächennutzungsplan stark eingeschränkt, und so soll es zur Wahrung von Natur und
Landschaft auch bleiben. Bei der baulichen Nutzung von innerstädtischen
Brachflächen müssen wir natürlich darauf achten, dass Frischluftschneisen und
Grünoasen verschont bleiben.
Damit komme ich zum Natur- und Umweltschutz, dem Thema
mit dem wir schon vor über 30 Jahren die damalige Übermacht der etablierten
Kommunalpolitiker genervt haben ---- und
mit dem wir heute wie es scheint auf viele offene Ohren treffen: wir haben Erfahrung mit dem Bohren dicker
Bretter!
Trotz manch ehrlicher oder opportunistischer Bekenntnisse
aus anderen Fraktionen:
Wir sind nach wie vor die Fraktion, die diesen Bereich
mit Kompetenz und innerer Überzeugung voranbringt --- aber wir unterstützen
auch konstruktive Vorschläge von Kolleg(innen), wie die ökologische
Umgestaltung der städtischen Grünflächen.
Das Leitbild „Grüne Stadt“ das wir Alle im vergangenen
Jahr verabschiedet haben darf nicht in der Schublade verstauben sondern muss
kontinuierlich mit Leben erfüllt werden!
Mit unseren Forstbezirksleitern haben wir überzeugte
Ökologen als Verbündete und freuen uns, dass sie es schaffen unseren Stadtwald
nicht nur naturnah, sondern auch wirtschaftlich zu betreuen.
Unser Stadtwald ist ein guter, würdiger Nachbar des
Nationalparks; dessen Weiterentwicklung begleiten wir mit großer Sympathie und
wir freuen uns, dass wir als Portalgemeinde und sogar mit städtischem
Gemarkungsareal beteiligt sind.
Ein großes
persönliches Anliegen wäre es mir, wenn es uns gelingen könnte immer mehr
private Haus-, Garten-, Obstparzellenbesitzer zu einer Wildblumen, Bienen,
Hummel, Schmetterlings freundlichen Pflege ihrer Anlagen zu überzeugen! Das
Artensterben ist, wie Jeder erfahren kann, dramatisch ---und ein gesteuerter
Wildwuchs bringt mehr Leben und Schönheit als die Monotonie des perfekt
getrimmten Rasens. (oder gar der trendigen Geröllhalde).
Unsere städtischen Anlagen sollen hierin schon bald ein
leuchtendes Vorbild sein.
In diesem
Zusammenhang will ich noch ein Wort zur Friedhofskultur sagen:
Niemand in diesem Haus wünscht sich verwahrloste Friedhöfe! ---Mein Idealbild ist
ein Friedhof als lebendig-grüne Oase, die Platz bietet nicht nur für unsere
Verstorbenen, sondern auch für vielfältiges Leben von Pflanzen und Tieren.
Mit dem Einstieg
ins Bühler Klimaschutzprojekt haben wir einen wichtigen ersten Schritt getan in
Richtung einer nachhaltig umweltfreundlichen Stadt. Bürger und Betriebe sollen
nun helfen diesen Wunsch mit Inhalt und Handeln zu füllen und der Klimabeirat
wird dazu hoffentlich einen wichtigen Beitrag leisten.
Bühl ist ja seit 1995 Mitglied im internationalen
„Klimabündnis“ und hat sich somit verpflichtet seine CO2 Emissionen pro
Einwohner alle 5 Jahre um 10 % zu reduzieren ( entspricht einer Halbierung der
Emissionen zw. 1990 und 2030 ).
Gleichzeitig bekennt sich Bühl zur Partnerschaft mit den
indigenen Völkern der Regenwälder: vor allem bei der Verteidigung derer
Landrechte gegenüber Großkonzernen. Durch die Abholzung von Regenwäldern und
die Ausbeutung von Erdöl und anderen Bodenschätzen zerstören sie nicht nur die
Lebensgrundlagen der Ureinwohner sondern beschleunigen auch den Klimawandel auf
dem Globus.
Die Mittel die wir dort einsetzen sind um ein Vielfaches
wirksamer als jede Maßnahme vor Ort! (So viel wollte ich nun doch sagen zu
meinem leider abgelehnten Antrag im HH-Ausschuss den Beitrag zum Klimabündnis
um 1.500 E wieder auf das ursprüngliche Niveau anzuheben.)
Auch der Zuschlag zum Forschungsprojekt „Klimopass“
(Klimawandel und Klimaanpassung: zukunftsfähige Gesundheits-, Lebensumfeld- und
Erholungsvorsorge) welches das Land zu
80 % finanziert wird unsere Stadt beispielhaft und auch praktisch bei der
Umweltplanung voranbringen.
Klima- und Umweltschutz soll zwar alle kommunalen
Handlungsfelder durchdringen --- besonders eng aber ist die Verflechtung mit
den Bereichen Energie und Verkehr.
Mit dem Rückkauf der Stadtwerksanteile sind wir auf einem
guten Weg und denken, dass sich diese Investition selbst finanzieren wird. Erste innovative Projekte sind begonnen oder
wurden versucht (Eisspeicherheizung). Wir hoffen, dass bald weitere Projekte
folgen werden. Insbesondere die Erzeugung und Vermarktung von sog. Ökostrom in
der Region müssen noch deutlich steigen, wenn wir die selbstgesteckten Ziele an
CO2 Einsparung erreichen wollen – die
Potenziale sind noch lange nicht ausgeschöpft;
das Gleiche gilt natürlich auch für die Einsparung von Energie.
In diesem Zusammenhang will ich auf den „European Energy Award“ hinweisen den
kürzlich die Stadt Kempten in Gold gewonnen hat. Wir müssen also auch das
Energiesparen nicht ganz neu erfinden und sollten uns genau ansehen welche Wege
man dort geht.
Die Straßenverkehrssituation ist in Bühl trotz vieler
Bemühungen in der Vergangenheit noch nicht befriedigend. Sie wird auch nicht
besser durch ein noch größeres Angebot an Parkplätzen wodurch noch mehr Autos
in die Stadt gelockt würden.
Im Gegenteil: wir
werden die Verkehrsdichte und den Bedarf an Parkraum am wirtschaftlichsten
reduzieren durch Optimierung des OPNV`s
(ich bin gespannt auf die Gespräche und Ergebnisse im Klimabeirat) und
Fortschreiten bei der positiven Fahrradpolitik.
Die Mitgliedschaften bei der „AG fahrradfreundliche
Gemeinden“ und der Aktionsgemeinschaft
„Radkultur“ werden uns helfen den Radanteil und die Sicherheit und allgemeine
Wertschätzung der Radfahrer weiter zu verbessern.
Die Frage überdachter Fahrradabstellplätze wird derzeit
noch kontrovers diskutiert, - es gibt auch in der näheren Umgebung positive
Beispiele von transparent überdachten Radplätzen.
Im Übrigen müssen wir offen alle Anregungen auch von
außen auf ihre Übertragbarkeit prüfen; so wurde kürzlich in der Presse von
einem privat initiierten Projekt in Karlsruhe berichtet wo Lastenräder, teils
Pedelecs, günstig vermietet werden sollen.
Ich bin fast am
Ende, doch zu einem Thema muss ich mich noch äußern, das in keine Schublade
passt ---weil es dies eigentlich gar nicht geben dürfte:
die PFC – Verseuchung von Böden und Grundwasser – nicht
nur, aber auch --auf unserer Gemarkung.
Wir konnten kürzlich
(mit Verwunderung – aber so ist das Gesetz) lesen, dass die
strafrechtliche Verfolgung dieses Falles eingestellt wurde; die
schadensrechtliche ist zwar noch offen, aber es handelt sich hier um einen
Umweltschaden der noch viele Jahre fortbestehen wird. …...Mit einem Geldbetrag
so er denn jemals erbracht werden sollte ließen sich ja nur die eklatantesten
wirtschaftlichen Schäden ausgleichen.
Ob sich die
Verursacher der umweltschädigenden Tragweite ihres Handelns bewusst waren kann
bezweifelt werden. Versagt hat hier wieder mal das Vorsorgeprinzip, das EU-weit
gelten sollte, denn die Gefährlichkeit halogenisierter Kohlenstoffverbindungen
ist nicht erst seit gestern bekannt ….aber immer noch sind sie vielfältig
zugelassen, wie auch viele andere potenziell umwelt- und gesundheitsschädigende
Stoffe.
Wir bitten Sie, Herr OB uns immer wieder zeitnah und
öffentlich über alle relevanten neuen Erkenntnisse zu unterrichten.
Ich danke Allen,
die an diesem schwerwiegenden Werk mitgewirkt haben und Allen, die den
Haushaltsplan umsetzen und seine Erfüllung ermöglichen werden.
Ich danke Ihnen, von der Verwaltung und Ihnen, meinen
KollegInnen und schließlich auch Ihnen, den Vertretern der Öffentlichkeit, der
Presse.
Die GAL Fraktion wird den Haushaltsplänen 2017 der Stadt Bühl und seiner Eigenbetriebe sowie
der Stadtwerke und der Sportstätten GmbH
zustimmen.
Dankeschön.“
Stellungnahme der
FDP-Fraktion (Lutz Jäckel):
„Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren,
Haben wir wirklich das Licht am Ende des Tunnels erreicht?
Nach einem weiteren Jahr der Konsolidierung des Haushaltes und der
ernüchternden Erkenntnis, dass sich die Gewerbesteuereinnahmen auf ca. 20
Millionen einpendeln, müssen wir hier ernsthafte Bedenken anmelden. Die
Beschäftigungszahlen mit ca. 19.000 Arbeitsplätzen und einer Arbeitslosigkeit
im Januar 2017 von 2,6% sind immer noch Höchstwerte. Da von 1200 Betrieben in
Bühl aber nur ca 50% Gewerbesteuer zahlen und nur 70 davon mehr als 20.000
Euro, muss man kein Finanzexperte sein, um zu verstehen, dass die schmerzvolle
Erhöhung des Gewerbesteuerhebesatzes und vieler Gebühren unumgänglich war.
Auch wenn die FDP wie jedes Jahr als einsame Rufer in der Wüste ein
anderes Steuersystem fordert um eine bessere Handlungsfähigkeit für die
Kommunen zu erreichen, kommen wir hier nicht weiter. Auch wenn wir für 2017
gerade einen ausgeglichenen Ergebnis-Haushalt vorlegen können, so ist dies nur
möglich, weil das mit 4,25 Millionen valutierte Gründungsdarlehen des
Eigenbetriebes Abwasser wieder in den Stadthaushalt zurückgeführt wurde und
damit eine weitere Kreditaufnahme nicht notwendig war. Begleitend kommt hinzu
die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank. Nehmen wir jedoch die
Generationengerechtigkeit ernst, müssen auf
Dauer weitere Einsparungen und
ein Abbau weiterer Freiwilligkeitsleistungen unbedingt erfolgen.
Ich will hierbei nur einen Posten herausstellen der uns erhebliche
Sorgen macht, der Anstieg der Personalkosten auf 21,4 Millionen Euro. Hier
wurde bei weitem das angestrebte Ziel der dauerhaften Absenkung und
Konsolidierung trotz Vorschlägen des Beraters nicht erreicht.
Wir alle wissen, wie wichtig es ist, das hohe Bühler Niveau bei der
Infrastruktur, insbesondere bei den Schulen, Kindergärten und Kinder-
Tagesstätten beizubehalten. Dazu sei an dieser Stelle erwähnt, dass wir hier
unsere größte politische Enttäuschung mit der
Schließung der Geburtenstation im Bühler Krankenhaus hinnehmen mussten.
Die Gesellschaft muss sich hier in Zukunft fragen lassen, was uns der Start ins
Leben noch wert ist. Wir alle hoffen, dass durch den Zusammenschluss mit dem
Klinikum Baden-Baden und die weitere Spezialisierung von Abteilungen der
Standort die nächsten Jahre gesichert ist, feierten wir doch erst vor einigen
Tagen das 50 jährige Jubiläum unseres Klinikums.
Zukunft gestalten braucht Mut. Sicherlich wurde mit dem Prozess 2025 ein
Schritt in diese Richtung unternommen und viele dieser Projekte sind bereits
angelaufen oder werden in Kürze anlaufen.
Ich würde gerne ein Projekt besonders herausstellen: Das Bürgerprojekt
in Weitenung. Bürger werden hier als Zukunftsakteure tätig und machen sich über
Ihre Zukunft und die Zukunft Ihrer Gemeinde Gedanken. Die FDP Fraktion findet
es hervorragend und fördernswert, wenn sich Bürger auf den Weg machen, um
Ideen, Projekte, Erfindungen oder Dienstleistungen für ein besseres Miteinander
zu entwickeln.
Angesichts der großen gesellschaftlichen Umbrüche und Veränderungen
brauchen wir kreative Ideen. Dabei soll es nicht allein darum gehen, was sich
die Bürger wünschen, sondern vor allem darum, was die Bürger bereit sind, dafür
zu tun. Die Bürger können auf diese Weise als Gestalter bei der
Zukunftsentwicklung unserer Stadt mitwirken.
Ich will in diesem Zusammenhang einen Vorschlag der vor einigen Jahren
schon einmal aufkam, wieder aufgreifen: Den ehrenamtlichen „Spielplatzpaten“.
Öffentliche Spielplätze werden durch einen Ehrenamtlichen kontrolliert und
sauber gehalten. Defekte an Spielgeräten und Einrichtungen werden durch den
Paten dem Bauhof gemeldet, der diese dann beseitigt. Dies fördert die
Eigenverantwortung und spart Kosten.
Wir alle kennen unsere Haushaltssituation und die Entwicklung der Kosten
im Bereich der Hallen, Gruppenräumen, Vereinsräumen und Sportplätzen. Hier gilt
es, mit Fingerspitzengefühl die Verantwortlichen der Vereine mit ins Boot zu
holen und gemeinsam über Einsparpotenziale und Kostenbeteiligungen zu sprechen.
Vergessen wir aber dabei nicht, dass sich gerade im Bereich Vereine und Sport
besonders viele Ehrenamtliche für die Gemeinschaft der Stadt, zum Beispiel in
der Kinder- und Jugendarbeit, engagieren.
Was uns im Bereich des Ehrenamtes besonders mit Stolz erfüllt, ist das
große Engagement des Helferkreises, der sich um die Integration von
Flüchtlingen und Asylsuchenden bemüht. Im Rahmen des städtischen
Neujahrsempfanges konnten wir bei einer Ehrung den großen Kreis der Helfer
kennenlernen. Vielen Dank für Ihren unermüdlichen Einsatz. Diesen Dank will ich
erweitern an alle Ehrenamtlichen, die sich für andere einsetzen, ob in Schulen,
Altersheimen, auf Sportplätzen oder in anderen Bereichen des Gemeinlebens.
Ein weiteres gutes Beispiel für das Ehrenamt in unserer Stadt sind
die jungen Menschen die sich im Jugendrat engagieren. Auf einer gut vorbereiteten und
strukturierten Jugendkonferenz konnten wir uns als Fraktion von der guten
Arbeit, die dort geleistet wird, überzeugen. Dies macht Mut! Denken wir doch
daran, dass wir politisch interessierte Jugendliche brauchen die in uns eines
Tages ablösen können.
Es ist sicherlich angesichts leerer Kassen schwierig, sämtliche Wünsche
zu realisieren, aber wir dürfen zum Beispiel das angedachte Jugendkaffee in der
Innenstadt nicht aus dem Auge verlieren. Auch mehr Beteiligung des Jugendrates
am Ratstisch des Gemeinderates bei Jugend relevanten Themen wäre begrüßenswert.
Kommen wir jedoch zu dem Thema, welches ganz entscheidend für die
Entwicklung unserer Stadt in den nächsten Jahren sein wird, die regionale
Wirtschaftspolitik.
Angesichts des strukturellen
Wandels und der sich abzeichnenden demografischen Veränderungsprozesse werden
wir zukünftig mit einer deutlichen Verschärfung des Wettbewerbs der Kommunen
untereinander zu rechnen haben. Die Wirtschaftsförderung muss neue Konzepte
entwickeln, um mit der veränderten Situation umzugehen.
In den letzten Wochen und Monaten haben wir erfahren müssen, was
Verlagerungen bis hin zur kompletten Aufgabe eines Standortes in einer Kommune
bewirken können. Sowohl das geplante
Logistikzentrum der Firma UHU oder die geplante Verlagerung der Montage bei der
Firma USM wurden ohne intensive
Gespräche mit der Stadt Bühl beschlossen.
Im Falle UHU hatten wir noch wenigstens eine Chance, von der benötigten
Kapazitätserweiterung vor einer Verlagerungsendscheidung Kenntnis zu nehmen und
darauf zu reagieren. Eine Interessengemeinschaft konnte sich jedoch mit
anwaltlicher Hilfe in Szene setzen und damit letztlich gegen das Wohl der Stadt
durchsetzen. Wir werden künftig darauf achten müssen, dieses Wohl der gesamten
Stadt gegenüber den Interessen einzelner als gewählte Vertreter dieser Stadt
durchzusetzen.
An diesem Beispiel zeigt sich, dass allein die Zusicherung, 17 Millionen
Euro in einen Produktionsstandort über die nächsten Jahre zu investieren, noch
lange keine Garantie für eine Standortsicherung sind. Gibt es doch genügend
Fälle die aufzeigen, dass auch Produktionsstandorte in die zuvor
3 stellige Millionenbeträge investiert wurden, von heute auf morgen
geschlossen werden können.
Im Falle USM sind wir noch immer fassungslos darüber, aus der Presse vor
vollendete Tatsachen gestellt worden zu sein. Obwohl es in den letzten Jahren
Bemühungen und Dialog gegeben hatte, hat uns das kalt erwischt. Ob hier
Versäumnisse vorlagen gilt es zu untersuchen.
Hier helfen uns jedoch keine Schuldzuweisungen, sondern konkrete
Vorschläge, was wir gemeinsam mit den Investoren bzw. Betrieben zukünftig
besser machen können. Dazu gehört auch eine kritische Bestandsaufnahme.
Sicherlich sind After Work Partys mit Glühwein und Grauburgunder ein Aspekt im
Stadtmarketing und der Wirtschaftsförderung, aber solche Events dürfen nicht
die einzige Wahrnehmung in den Unternehmen zur Thematik Wirtschaftsförderung
sein.
Die Wirtschaftsförderung in Bühl muss wieder zur zentralen Anlaufstelle
werden, egal ob Gründung oder Expansion bis zur Frage der
Unternehmensnachfolge.
Daher fordert die FDP Fraktion: Herr Oberbürgermeister, machen Sie die
Wirtschaftsförderung wieder zur Chefsache!
Diskutieren Sie mit den ortsansässigen Unternehmen die Auswirkungen der
demographischen und strukturellen Veränderungen. Versuchen Sie, gemeinsame
Projekte ins Leben zu rufen und diese auch umzusetzen. Nachhaltige
Wirtschaftsförderung kann nur gelingen, wenn der Erhalt und der Ausbau der
Standortqualitäten im Interesse der Kommunen und auch der Unternehmen liegt.
Für Anbieter als auch für Nachfrager muss der Standort so attraktiv
sein, dass Investitionen und Konsum vor
Ort erfolgen. Wir alle, Bürger, Politik, Industrie und Verwaltung, sollten
nicht nachlassen in dem Bemühen, für Belebung in der Innenstadt zu sorgen, die
das Sterben des Einzelhandels und der Innenstadt aufgrund des immer mehr
boomenden Onlinehandels verhindert. Um Bühl als Wohlfühleinkaufsstadt zu
erhalten sollte die Wirtschaftsförderung sich der Sorgen der
Innenstadtgemeinschaft BINA annehmen und diese aktiv unterstützen.
Die Kommune und die lokalen Wirtschaftsvertreter sollten ein gemeinsames
Netzwerk entwickeln. Konkret wäre hier die Frage zu beantworten: „ Wie kann der
Wirtschaftsrat wieder zu einem Aktivposten werden, wo Informationen zwischen
Verwaltung und Wirtschaft ausgetauscht werden?“
Die FDP Fraktion fordert wiederholt ein Baulücken- und
Leerstandskataster, wobei alles erfasst werden muss ob in privater oder in
öffentlicher Hand.
Was den Fachkräftemangel betrifft, können wir dieses Problem nur durch
gezielte Einwanderung lösen. Nutzen wir die Chancen, indem wir Migranten durch
Sprachförderung, Bereitstellung von Wohnraum und Arbeit nachhaltig
integrieren. Wenn unserer Gesellschaft
dies nicht gelingt, bleibt das Wachstum auf der Strecke.
Um jedoch unser Ziel zur erreichen in den nächsten Jahren neue
Unternehmen in Bühl anzusiedeln fordert die FDP Fraktion einen weiteren Ausbau
des Bühlers Innovation und Technologiezentrum Bitz.
Angesichts von derzeit 94% Auslastung der Räumlichkeiten und einem
erweiterten Konzept sind wir überzeugt, dass es mit Hilfe von Herrn Braun und
seinem Team gelingen kann, Gründerinnen und Gründer mit Innovativen
Geschäftsideen zu etablieren und zu
begleiten. Hier würden wir es begrüßen
wenn das Bitz den Geschäftszweig erweitern würde und auch Gründer im Handwerk
begleiten könnte.
Wir müssen Bühl wieder zu einem Anziehungspunkt für Existenzgründer machen.
Ein entscheidender Faktor für Gründerinnen und Gründer bei der Standortwahl ist
die flächendeckende Versorgung mit schnellem Breitband-Internet. Deshalb war es
wichtig und richtig, den Ausbau durch einen Eigenbetrieb voranzutreiben.
Allerdings ist es entscheidend, dass wir die Versorgung mit Breitband-Internet
schnell und flächendeckend erreichen, so dass alle Betriebe in den Genuss
kommen.
Ich will nicht verheimlichen, dass es nach meiner Meinung nach Aufgabe
des Landes gewesen wäre, dies voranzutreiben. Doch eben weil Breitband-Internet
ein Garant für wirtschaftliches Wachstum ist, mussten wir hier in die Bresche
springen.
An diesem Beispiel zeigt sich auch, was interkommunale Zusammenarbeit
leisten kann. Es muss uns ermutigen, dass das ein oder andere Projekt, welches
eine Kommune in unserer Größe nicht alleine schultern könnte, auf diese Weise
auf den Weg gebracht werden kann.
Einen Impuls setzen müssen wir auch im sozialen und Miet- Wohnungsbau.
Wir benötigen dringend bezahlbare Mietwohnungen. Sind wir doch auch in der
Pflicht für die bevorstehende Anschlussunterbringung von Migranten und Ihren
Familien zu sorgen. Dabei helfen weder die Mietpreisbremse noch die
Landesbauordnung mit ihren unsinnigen Vorschriften wie zum Beispiel überdachte
Fahrradabstellplätze oder Dachflächen und Fassadenbegrünung. Stattdessen gilt
es, private Investoren mit ins Boot zu holen.
Die Kommune kann eine solche Anstrengung nicht stemmen. Aufgabe der
Kommune kann es aber sein, bei der Suche von Bauland zu helfen und eventuelle
Fördergelder aus dem Landesbauprogramm zu realisieren.
Was die innerstädtische Verwaltungsreform betrifft, muss in diesem Jahr
unbedingt die Zentralisierung des Städtischen Bauhofs mit 1 oder 2 zusätzlichen
Standorten durchgeführt werden. Einem weiteren Aufschub darf es hier nicht
geben, um dieses Thema endlich abzuschließen.
Was die Investitionen 2017 betrifft will Ich 5 verschiedene Projekte
hervorheben:
Erstens ist das Projekt Umgestaltung Markt- und Kirchplatz zu planen und
zu beginnen. Nachdem unsere Rathäuser in neuem Lichte strahlen, ist es zwingend
notwendig, auch das Umfeld zu sanieren. Wichtig ist hierbei, dass die Planer
die Erkenntnisse, die man bei dem Umbau der Hauptstraße gewonnen hat, unbedingt
bei der Gestaltung des Markt und
Kirchplatzes berücksichtigen.
Die wichtigste Investition sind jedoch die für den Neubau des
Feuerwehrgerätehauses West zu Verfügung gestellten 1,9 Millionen Euro. Wir
müssen alles Erdenkliche daran setzen das dieses Projekt trotz Verzögerungen
noch im Jahr 2017 begonnen wird.
Ein weiterer Meilenstein wird die Planung des Um oder Neubaus unseres
Gymnasiums. Es gilt eine genaue Kostenanalyse zu erstellen, um abzuwägen, was
der richtige Weg für die Zukunft sein kann.
Der lange Atem und die unter Widerstand beschlossene Erhaltungssatzung
hat sich, wie sich im Falle des Lörchgeländes zeigt als richtig erwiesen. Jetzt gilt es schnellstens das Bauvorhaben
eines Bühler Investors zu genehmigen. Wir sind überzeugt das die Bebauung des
Lörch Areals zu einer weiteren Belebung der Innenstadt führt.
Wir alle dürfen zudem gespannt sein auf die Entwürfe, welche uns der
Städtebaulichen Ideen und Hochbauliche Realisierungswettbewerb Campus Bühl
bringen wird. Wir freuen uns darauf.
Zum Schluss möchte Ich allen danken die sich für die Belange unserer
Bürger und Bürgerrinnen einsetzen, Ihnen, Herr Oberbürgermeister Schnurr sowie
Herrn Bürgermeister Jokerst, Ihrer Verwaltung mit der sehr geschätzten Kämmerin
Frau Balaskas, Ihnen allen, liebe Kollegen und Kolleginnen aller Fraktionen im
Gemeinderat , den Damen und Herren der Presse, allen Verantwortlichen in der
Industrie, Handel und Gewerbe, unseren Stadtwerken allen Mitarbeitern und
Mitarbeiterinnen in Schulen, Kirchen, im
Klinikum und sozialen Institutionen, sowie allen Ehrenamtlichen im sozialen und
kulturellen Bereich, ohne die wir nicht bestehen könnten.
Sehr gefreut haben wir uns, dass einstimmig beschlossen wurde, unseren
ehemaligen FDP Fraktionsvorsitzenden Dr. Jan Ernest Rassek zum Ehrenbürger zu
ernennen. Dies macht unsere Fraktion
besonders stolz.
Die FDP Fraktion stimmt dem Haushaltentwurf zu!
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!“
Zum
Antrag der SPD-Fraktion erklärt Herr Bürkle, Bürgerservice-Recht-Zentrale
Dienste, dass man diesen Antrag im Sinne des neuen Kommunalrechts als Antrag
einer Fraktion ansieht, einen Verhandlungsgegenstand auf die Tagesordnung
spätestens der übernächsten Gemeinderatssitzung zu setzen.
Abstimmungsergebnis:
Einstimmiger Beschluss (24 Ja-Stimmen)