III.
Beschlussvorschlag:
Der Gemeinderat stimmt der Maßnahme mit der
Maßgabe, dass noch eine Rücktrittsklausel in den Vertrag aufgenommen wird, zu.
Der Gemeinderat beschließt die erforderlichen jährlichen Finanzmittel zur
Verfügung zu stellen und beauftragt die Verwaltung, mit dem KVV den
erforderlichen Vertrag abzuschließen.
I.
Sachverhalt:
Nachdem die Stadt Bühl im Rahmen des
Mobilitätskonzeptes regiomove als Pilotgemeinde ausgewählt wurde, liegt nun der
seitens des KVV ausgearbeitete Entwurf zur Ausgestaltung im Bereich des
Bahnhofes Bühl vor.
Ziel des Projektes ist, alle Verkehrsarten
an einem Punkt zu verknüpfen und eine nachhaltige Mobilität in der Region zu
schaffen. Mittels einer App soll die komfortable Gestaltung der individuellen
Mobilität zum Standard werden.
Bürgerinnen und Bürger können dann bequem
Fahrten mit der Stadtbahn, dem Bus, dem Leihauto oder Leihfahrrad miteinander
verknüpfen und über die Regiomove – App mit nur einem Nutzerkonto buchen und
bezahlen. Darüber hinaus werden an den Ports weitere Servicekomponenten
geboten, wie zum Beispiel E-Ladestationen, Fahrradservicestationen sowie
Infoterminals.
Bis Mitte 2021 sollen die Ports fertig
gestellt sein. Das Projekt wird seitens des Landes BW und dem Europäischen Fond
für regionale Entwicklung (EFRE) mit rund 4,9 Millionen Euro über 3 Jahre
gefördert.
Am Bahnhof der Stadt Bühl ist vorgesehen, an
zentraler Stelle eine sogenannte „Landmark“ zu errichten. Diese beinhaltet das
Infoterminal. Mittels der „SIGNModule“ werden dann der Busbahnhof, Taxisstand,
Fahrradabstellplätze sowie die Car Sharing Plätze ausgewiesen.
Dieser Gestaltungskonzeption vorrausgegangen
ist ein vom KVV ausgelobter Designwettbewerb. Dadurch soll der durch das
Projekt beabsichtigte Wiedererkennungswert durch den Nutzer gewährleitet
werden. Der Gestaltungsspielraum der Kommunen beschränkt sich somit lediglich
auf die Anzahl der Objekte sowie der Anordnung vor Ort.
In Anlage 1 der Vorlage sind die für den
Standort Bühl vorgesehenen Module dargestellt. Im Einzelnen handelt es sich um
folgende Ausstattungen:
BÜH 1 Modul Sign Radhaus
BÜH 2
Modul Sign Car
Sharing / e-Auto Ladestation
BÜH 3 Landmark 3erModul Infovitrine; Digitales Infomaterial;
Fahrrad-
reparatur
BÜH 4
Modul Sign
Fahrradverleih (next bike)
BÜH 5 Modul Sign Taxistand
BÜH 6 1er Modul
Busbahnhof/Infovitrine
Die Gesamtbaukosten werden inkl.
Tiefbauarbeiten 216.540 Euro betragen, wobei nach Abzug der Förderung der Stadt
Bühl ein Eigenanteil von 82.733 Euro verbleibt. Für Reinigung, Schließfächer,
Lizenzen, Wartung, Strom und Versicherungen werden jährlich 11.300 Euro
anfallen.
Im Rahmen der Vorberatung des Projektes
wurde seitens des Technischen Ausschusses angeregt, dass im Bereich des
Ausganges zur Eisenbahnstraße noch ein wegweisendes Modul errichtet wird.
Daraufhin wurde uns seitens des KVV der in der Anlage beigefügte Lageplan
überlassen. Hierin ist nun ein Würfelelement im Bereich Ausgang Eisenbahnstraße
vorgesehen. Der Busbahnhof wird gleichwertig wie Fahrrad- und Taxistand mit
einem Modul Sign gekennzeichnet. Durch diese Ergänzung werden sich die Kosten
auf 236.670 Euro verändern. Nach Abzug der Förderung belaufen sich die Kosten
für die Stadt Bühl auf 89.934,60 Euro. Die jährlichen Kosten werden
gleichbleiben.
Für die Umsetzung des PORTS ist ein Vertrag
mit der Karlsruher Verkehrsverbund GmbH (KVV) abzuschließen.
Ebenso muss die bestehende Nutzungsvereinbarung
mit der DB Stations & Service AG ergänzt werden, da diese Mitbesitzer der
in Anspruch genommenen Standortflächen ist.
Durch die Corona Krise verzögern sich die
Abstimmungen in einigen ausgewählten Gemeinden bis hin zur Möglichkeit nicht am
Projekt teilzunehmen. Aufgrund dieser Tatsache wurde angeregt, dass in dem mit
dem KVV abzuschließenden Vertrag eine Rücktrittsklausel aufgenommen wird. Diese
besagt, dass Gemeinden welche ihre Zustimmung gegeben haben aus dem
Vertragsverhältnis zurücktreten können sollte sich herausstellen, dass zu
wenige Gemeinden mitmachen und so das Projekt in seiner Grundrealisierungsidee
in Frage gestellt wird. Zum Zeitpunkt der Fertigstellung der Sitzungsvorlage
lag hierzu jedoch noch kein Textentwurf vor.
Im Rahmen des Regiomove Projektes besteht
die Möglichkeit auch mit nextbike eine vertragliche Bindung einzugehen, um in
Bühl ausreichend Leihfahrräder zur Verfügung stellen zu können. Da sich die
Folgekosten jedoch für die seitens des KVV und nextbike errechneten 30
notwendigen Fahrräder auf ca. 60.000 € jährlich belaufen, wird diese
Beauftragung dem GR zu einem anderen Zeitpunkt vorgestellt.
Die Verwaltung beabsichtigt hier, wie
bereits vor der Corona Krise begonnen, ein Konzept auszuarbeiten um auch Firmen
an diesem Projekt zu beteiligen. Leihfahrräder bedingen ja sogenannte
Gegenstationen im gesamten Stadtgebiet d.h, auch in den Gewerbegebieten.
Wichtig zum jetzigen Zeitpunkt ist, dass bei
der Ausgestaltung des Ports am Bahnhof entsprechende Flächen für diese geplante
Nutzung zur Verfügung stehen.
II. Finanzielle Auswirkungen:
Es werden im Jahr 2020 89.934,60 Euro für
die Umsetzung der Baumaßnahme benötigt. Hierfür ist im Haushalt 2020 unter dem
Investitionsauftrag
I 54705100000 eine Summe von 100.000 Euro
genehmigt.
Anlagenverzeichnis: