Betreff
Schlossbergschule Neusatz Rezertifizierung als Naturparkschule
Vorlage
2022/120
Art
Vorlage

Beschlussvorschlag

Der Gemeinderat beschließt, die Fortführung der Kooperation zwischen der Stadt Bühl, der Schlossberggrundschule Neusatz und dem Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord für weitere fünf Jahre. Es ist ein städtischer Projektanteil in Höhe von rund 2.500 Euro pro Jahr vorgesehen (Kofinanzierung in Höhe von 40%).

 


Sachverhalt

Die Stadt Bühl ist bestrebt, im Rahmen der inneren Schulentwicklung die Profile der kleineren Ortsteilgrundschulen zu stärken und zu fördern. So wurde im Einvernehmen mit der Schulgemeinschaft der Schlossbergschule ein Konzept zur Einrichtung einer Naturpark-Schule für die Schlossbergschule entwickelt und 2017 implementiert. Hintergrund war, dass sich die Gemeinde Neusatz in der Gebietskulisse der Naturparkregion Schwarzwald Mitte/Nord und des Landschaftsschutzgebietes „BÜHLERTAL“ befindet. Diese Kooperationsvereinbarung galt für die Dauer von fünf Jahren.

 

„Naturpark-Schule“ ist eine bundesweite Auszeichnung des Verbandes Deutscher Naturparke (VDN), die die einzelnen Naturparke im Namen des VDN an Schulen in ihrem Naturpark verleihen können.

 

1.    Ziele einer Naturpark-Schule

 

Regionale Identifikation

Ein zentrales Anliegen liegt darin, schon die jüngsten Bewohner des Naturparks für das Einzigartige der Region zu begeistern. Gemäß den Kriterien einer Bildung für nachhaltige Entwicklung, bekommen die Kinder die Möglichkeit, über die behandelten Themenschwerpunkte auch Handlungs- und Gestaltungskompetenzen zu entwickeln, die sie befähigen sollen, ihre Zukunft im Naturpark aktiv und eigenverantwortlich mitzugestalten.

 

Regionale Vernetzung

Das Projekt versteht sich als Plattform für die Kooperation zwischen Naturpark, Gemeinden, Schulen und außerschulischen Partnern. Die Vernetzung verschiedener Akteure und daraus resultierende Synergieeffekte sind zentrale Aspekte des Projekts.

 

 

2.    Aufgabe einer Naturpark-Schule

 

Das Konzept ist als Schulentwicklungsprogramm angelegt und soll zur Profilschärfung der Schule beitragen. In Form „moderner Heimatkunde“ werden die Schülerinnen und Schüler für die Besonderheiten ihrer Heimat sensibilisiert und die Themen Natur und Kultur in der Schule nachhaltig verankert. Die Akteure verpflichten sich zu einer stetigen Weiterentwicklung. Die Ziele, Inhalte und Themen des Naturparks werden in das Curriculum aufgenommen. Naturpark und Schule arbeiten eng zusammen.

 

Der übergeordnete Aspekt der Unterrichtseinheiten soll den Schülerinnen und Schülern einen ganzheitlichen Zugang zu prägenden lokalen Themen wie Landschaft, Land- und Forstwirtschaft und Kultur, Brauchtum und Handwerk ermöglichen. Die außerschulischen „Experten“ stellen den Bezug zur Praxis her, die Lehrer schaffen den passenden didaktischen Rahmen.

 

 

3.    Vorteile für Schule und Gemeinde durch die Auszeichnung als „Naturpark-Schule“

 

·         Eine intensive und dauerhafte Kooperation zwischen Schule und Naturpark ermöglicht Lehrern eine praxisnahe Unterstützung in der Umsetzung der Lehrpläne sowie den Schülerinnen und Schülern eine Bereicherung ihres Unterrichts und ihrer außerschulischen Aktivitäten.

·         Die Vernetzung der Naturpark-Schulen untereinander bietet den Schulen Erfahrungsaustausch und unterstützt deren Weiterentwicklung.

·         Über das vom Verband deutscher Naturparke (VDN) verliehene Prädikat „Naturpark-Schule“ können sich Schule und Gemeinde in ihrer Bildungsarbeit profilieren.

·         Das Projekt wird durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit des Naturparks begleitet.

 

 

4.    Beteiligung der Projektpartner

 

Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord bildet das Dach für das Gesamtprojekt Naturpark-Schule und wirkt in zweierlei Funktionen. Nach außen hin repräsentiert die Geschäftsstelle des Vereins das Netzwerk, betreibt Öffentlichkeitsarbeit und stellt Kontakte her. Nach innen wirkt sie als Projektkoordinator und „interner Dienstleister“ für die teilnehmenden Schulen und Gemeinden. Der Naturpark unterstützt mit organisatorischen und fachlichen Inhalten (z.B. Fortbildungsveranstaltungen, Vernetzung mit anderen Naturpark-Schulen, Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien und Durchführung einzelner Module). Zugleich ist er als Zertifizierungsstelle für das Qualitätsmanagement zuständig.

 

Die Gemeinde als Schulträger unterstützt die Schule aktiv bei der Vorbereitung und Durchführung der Maßnahmen (z. B. gestaltet sie die politischen Rahmenbedingungen, beantragt Fördergelder, unterstützt organisatorisch und spricht nach Möglichkeit geeignete Kooperationspartner an).

 

Die Schule hat die fachliche und pädagogische Kompetenz, bildungsplanorientiert die Module unter Einbindung außerschulischer Akteure auszuformen und umzusetzen.

 

Im ersten Jahr mussten 4 Module durchgeführt werden, im zweiten Jahr 6 Module und seit dem dritten Jahr müssen mindestens 8 Module je Schuljahr stattfinden:

 

So sind für das Förderjahr 2022 (Schuljahr 2022/2023) folgende Module vorgesehen:

 

Modul 1:          Lebensmittel mit allen Sinnen erfahren

– Themenkomplex Ernährung

– Kooperationspartner: AOK

 

Modul 2:          Was passiert auf einem Bauernhof? Von der Nutztierhaltung bis zur

                        Butterherstellung

– Themenkomplex Ernährung

– Kooperationspartner: Aspichhof Ottersweier

 

Modul 3:          Bienenseminar

– Themenkomplex Ernährung

– Kooperationspartner: CumNatura

 

Modul 4:          Wildkräuter und deren Verwendung in der Ernährung

– Themenkomplex Ernährung

                        – Kooperationspartnerin: Annette Vandersee, Kräuterpädagogin

 

Modul 5:          Den Wald entdecken / Einsatz der Entdeckerwesten

– Themenkomplex Holz

– Kooperationspartner: Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord

 

Modul 6:          Verarbeitung von Grünholz und Werkzeugkunde

– Themenkomplex Holz

– Kooperationspartner: Michael Heuberger, Grünholzmobil

 

Modul 7:          Papier schöpfen

– Themenkomplex Holz

– Kooperationspartnerin: Manuela Riedling, Umweltpädagogin Naturpark

   Schwarzwald Mitte/Nord

 

Modul 8:          Buchbinderei

– Themenkomplex Holz

– Kooperationspartner: Roland Klöpfer, Buchbinderei Ottersweier

 

Modul 9:          Wildtiere Luchs und Wolf

– Themenkomplex Tiere

– Kooperationspartner: Peter Sürth, Wildtierexperte

 

 

Externe Projektleitung

Die Projektleitung dient als lokale Projektkoordinationsstelle und steht in engem Kontakt zur Netzwerkkoordination des Naturparks. Sie arbeitet eng mit dem Schulkollegium in der Ausarbeitung und Durchführung der Module zusammen, stellt Kontakt zu relevanten außerschulischen Partnern vor Ort her und ist für die Dokumentation der Aktionen zuständig.

 

 

Die Kosten der Projektleitung setzen sich in der Regel aus Honorar und Fahrtkosten zusammen. Die genauen Aufgaben der externen Projektleitung werden in einem Jahresbericht dokumentiert.

 

Außerschulische Projektpartner

Die außerschulischen Projektpartner erhalten eine finanzielle Entschädigung für ihren Arbeitsaufwand.

 

 

5.    Allgemeine Hinweise zur Naturpark-Förderung

 

Zuständig für die Naturpark-Förderung in ganz Baden-Württemberg ist das Regierungspräsidium Freiburg. Das Regierungspräsidium (RP) ist Bewilligungs- und Auszahlungsbehörde.

 

Förderschwerpunkte und Fördersätze:

Der Zuschuss kann je nach Förderschwerpunkt in unterschiedlicher Höhe gewährt werden und liegt bei einem Fördersatz zwischen 20 und 70 %. Es werden folgende Förderschwerpunkte unterschieden:

 

-       Naturparkpläne (Fördersatz 70 %)

-       Entwicklung des Erholungswertes (Fördersatz 60 %)

-       Sensibilisierung (Fördersatz 60 %)

 

Naturpark-Schulen fallen in den Bereich der Sensibilisierung und werden mit einem Fördersatz von 60 % bezuschusst.

 


Finanzielle Auswirkungen (inkl. Seitenzahl im Haushaltsplan)

Der städtische Projektanteil beträgt rd. 2.500 Euro pro Jahr.

 


Klimatische Auswirkungen

Keine