Beschlussvorschlag
Der Gemeinderat beschließt
die im Sachverhalt aufgeführten Maßnahmen zur Förderung des Ehrenamtes bei der
Freiwilligen Feuerwehr Bühl und beauftragt die Verwaltung mit der Umsetzung.
Sachverhalt
Wie in vielen Bereichen der
Gesellschaft wird es auch bei der Feuerwehr immer schwieriger, Personen zu
gewinnen, die sich ehrenamtlich engagieren. Mit einem Bündel von Maßnahmen hat
die Feuerwehr Bühl bisher erfolgreich versucht, sich diesem Trend entgegenzustellen.
Dazu gehören verstärkte Werbemaßnamen mit griffigen Texten auf großen
Transparenten wie z.B. in Moos, um u.a. „Seiteneinsteiger“ zu gewinnen, oder
auch der weitere Ausbau der Kinderfeuerwehren in den Abteilungen, um die Kinder
bzw. deren Eltern zu erreichen und sie noch vor dem Jugendfeuerwehralter
möglichst für die Feuerwehr zu begeistern. Auch die steigende Zahl von
hauptamtlichen Kräften bei der Feuerwehr dient insoweit der Ehrenamtlichkeit,
als dass die ehrenamtlichen Kräfte von Kleinsteinsätzen entlastet werden und
sich ansonsten auf hauptamtliches Führungspersonal verlassen können.
Ferner geht es auch um
gewisse finanzielle Anreize wie im Folgenden ausgeführt:
Feuerwehrfonds
Mit Beschluss des
Gemeinderats am 26. September 2009 wurde für alle Mitglieder der
Einsatzabteilungen der Freiwilligen Feuerwehr Bühl ein Feuerwehrfonds in Form
eines Sparbuches bei der Sparkasse Bühl eingeführt. Abhängig von regelmäßigem
Probebesuch und Teilnahme an Einsätzen zahlte die Stadt Bühl 80 Euro Grundbetrag
pro Jahr und einen Euro für jeden Einsatz auf das für jedes Feuerwehrmitglied
angelegte Sparbuch ein. Am Ende der aktiven Dienstzeit konnte so den
Betroffenen ein Sparbuch übergeben werden, auf welchem sich im Laufe der Jahre
ein Gesamtbetrag durch die o.g. Einzahlungen sowie die Verzinsung ergeben hat.
Nachdem die Sparkasse Bühl
seit Anfang 2022 keine neuen Feuerwehrfonds-Sparbücher mehr anlegt und
angekündigt hatte, die bisherigen Sparbücher zum Jahresende 2023 aufzulösen,
war man auf der Suche nach einem adäquaten Ersatz und ist zu folgendem
Vorschlag gekommen:
Abhängig von den Jahren der
Zugehörigkeit zur Feuerwehr Bühl soll jeweils ein bestimmter Geldbetrag
ausbezahlt werden, und zwar für 10 Jahre 100 Euro, für 15 Jahre 700 Euro, für
25 Jahre 1.250 Euro und für 40 Jahre 1.500 Euro. Die Vorteile dieses
Vorschlages liegen darin, dass sich der Verwaltungsaufwand deutlich verringert,
dass alle Kameradinnen und Kameraden in allen Abteilungen unabhängig von der
Zahl der Einsätze gleichbehandelt werden und dass die Betroffenen nicht erst
bei Dienstzeitende in den Genuss dieser Prämie kommen.
Der bisher in diesen Fonds
gelaufene Betrag von einem Euro pro Einsatz soll künftig mit der
Einsatzentschädigung ausbezahlt werden, weshalb mit dem nächsten Tagesordnungspunkt
die Feuerwehrentschädigungssatzung entsprechend angepasst werden soll.
Bonuskarte
Mit dem Feuerwehrfonds wurde
2009 auch die Feuerwehr-Bonuskarte eingeführt, die den Feuerwehrmitglieder
Begünstigungen beim Besuch von städtischen Einrichtungen gewährt. Diese
Bonuskarte wurde zum einen nur mäßig genutzt und verursachte zum anderen auch
einen hohen Verwaltungsaufwand. Sie soll deshalb zukünftig wegfallen, mit
Ausnahme der Freikarten für das Schwarzwaldbad. Das heißt, am Anfang eines
jeden Jahres bestellt die Feuerwehrverwaltung bei der Bühler Sportstätten GmbH
pro aktives Feuerwehrmitglied eine Eintrittskarte, auf der fünf Eintritte
gebucht sind. Die Karten werden dann auf einfachem Wege über die
Abteilungskommandanten an die Mitglieder verteilt.
Zuschuss an die
Kameradschaftskassen
Bisher erhalten die
Kameradschaftskassen der einzelnen Abteilungen aus städtischen Mitteln 10 Euro
pro Aktivem oder Alterskamerad und 10 Euro pro Jugendfeuerwehrmitglied.
Zukünftig sollen diese Beträge auf 20 pro Erwachsenem und auf 30 pro
Jugendfeuerwehrmitglied erhöht werden. Mit der deutlichen Erhöhung im Kinder-
und Jugendbereich soll der Tatsache Rechnung getragen werden, dass hier der
Aufwand viel höher als im Erwachsenenbereich ist und die Nachwuchsarbeit das wichtigste
Standbein für die Freiwillige Feuerwehr ist. Damit ist es aber auch möglich,
auf den Mitgliedsbeitrag für die Kinderfeuerwehr zu verzichten und die Eltern
entsprechend zu entlasten.
Dienstkleidung
Über die von der Stadt
gestellte Einsatzkleidung hinaus haben die einzelnen Abteilungen bisher auf
eigene Kosten sogenannte Tagesdienstkleidung beschafft (Bundhose, Polo-Shirt,
Jacke). Zukünftig soll auch diese Kleidung komplett aus städtischen Mitteln
beschafft werden.
In der Sitzung des
Feuerwehrausschusses am 23. September 2023 hat Oberbürgermeister Schnurr die
Verwaltungsvorschläge präsentiert und die Ergebnisse der Diskussion
mitgenommen, was in diese Vorlage eingeflossen ist.
Finanzielle
Auswirkungen (inkl. Seitenzahl im Haushaltsplan)
Profit-Center 1260,
Haushaltsplan 2023 Seite 211 ff.
Im Jahr 2022 wurde in den
bisherigen Feuerwehrfonds, also in die einzelnen Sparbücher, knapp 15.000 Euro
einbezahlt, für 2023 ist mit rund 21.400 Euro zu rechnen. Nach dem neuen
Auszahlungssystem wurde für das Jahr 2023 ein Betrag von 18.550 Euro errechnet,
für 2024 würden 10.850 fällig werden.
Die Kosten für die Bonuskarte
beliefen sich im Jahr 2022 auf rund 2.500 Euro und im Jahr 2023 auf rund 4.240
Euro, davon entfallen über 4.000 Euro auf Schwimmbadbesuche.
Bei fünf freien Eintritten
pro Mitglied werden rd. 4.300 Euro pro Jahr
fällig.
Die relativ großen
Unterschiede beim Feuerwehrfond und der Bonuskarte zwischen 2022 und 2023 sind
noch auf Corona zurückzuführen, da in dieser Zeit sowohl die Probetätigkeit als
auch der Betrieb der städtischen Einrichtungen eingeschränkt war.
Beim Zuschuss an die
Kameradschaftskassen erhöhen sich die jährlichen Kosten von rund 5.500 Euro auf
12.500 Euro.
Bei der Tagesdienstkleidung
entstehen nur geringe Mehrkosten, da keine Neuausstattung erfolgen wird,
sondern die vorhandene Bekleidung weiterhin getragen wird. Nur wenn gebrauchte
Teile zu ersetzen sind oder neue Feuerwehrangehörige einzukleiden sind, entstehen
Kosten. Bei Hosen ist mit 60 Euro bis 90 Euro zu rechnen, bei Polo-Shirts mit
30 Euro und bei Jacken mit 110 bis 130 Euro zu rechnen.
Der jährliche Gesamtaufwand
für diese Maßnahmen kann stark schwanken, insbesondere wegen der Auszahlungen
für langjährige Dienstzeiten, je nachdem, wie viele Kameradinnen und Kameraden
gerade diese Jubiläumszeiten erreichen. Während die Kosten im Jahr 2024
ungefähr denen im vergangenen Jahr entsprechen, können in Zukunft auch mal
Mehrkosten von wenigen tausend Euro entstehen.
Klimatische
Auswirkungen
Keine