II.
Beschlussvorschlag:
Der Gemeinderat beschließt das in der Anlage beigefügte Maßnahmenpaket zur Förderung des Ehrenamtes bei der Freiwilligen Feuerwehr Bühl. Die entsprechenden Mittel sind im Haushaltsplan 2016 bereitzustellen
I.
Sachverhalt:
Wie alle Feuerwehren
hat auch die Freiwillige Feuerwehr Bühl in den letzten Jahren einen Rückgang
der Aktiven bzw. eine Stagnation zu verzeichnen. Dem gegenüber stieg die Zahl
der Einsätze und der Aufgaben.
Ursachen hierfür
sind die gestiegenen Anforderungen an das Feuerwehrehrenamt, die zunehmende
berufliche Belastung verbunden mit der gesunkenen Bereitschaft für ein
ehrenamtliches Engagement, gleich welcher Art.
Aus der Diskussion
über die Situation der Feuerwehr und den Problemen bei der Gewinnung von neuen
Ehrenamtsträgern bzw. der zunehmenden Belastung der vorhandenen ehrenamtlichen
Kräfte wurde eine Arbeitsgruppe gegründet mit dem Ziel Möglichkeiten für die
Förderung des Ehrenamtes bei der Freiwilligen Feuerwehr Bühl zu finden. Die
Leitung der Arbeitsgruppe hatte Herr Bürgermeister Jokerst.
Die Ehrenamtlichen
tragen bei der Freiwilligen Feuerwehr Bühl weiterhin die Hauptlast bei der
Durchführung der Aus- und Fortbildung und bei den Einsätzen. Vergleichbare
Feuerwehren anderer Großen Kreisstädte verfügen über weitaus mehr hauptamtliche
Kräfte als Bühl mit einem hauptamtlichen Kommandanten, zwei Gerätewarten, zwei
geringfügig Beschäftigten und einem FSJ’ler. Die Feuerwehr legt Wert darauf,
dass auch weiterhin das Ehrenamt im Mittelpunkt stehen soll. Um das Ehrenamt
bei der Freiwilligen Feuerwehr etwas attraktiver zu machen und vor allem die
Wertschätzung des Engagements der Aktiven zu erhöhen wurden folgende Vorschläge
von der Arbeitsgruppe erarbeitet und mit der Feuerwehr abgestimmt:
1.
Verbesserung der Anerkennung in der
Bevölkerung
Trotz des allgemein hohen Ansehens von Feuerwehrleuten bei diversen
Umfragen haben die Aktiven immer wieder Akzeptanzprobleme, sei es am
Arbeitsplatz bei Kollegen und Arbeitgeber, wenn sie wegen Einsätzen fehlen
oder auch in der Bevölkerung, wenn sich diese z. B. über die Lautstärke
der Einsatzfahrzeuge beklagen. Für die Motivation der täglichen Arbeit ist
deren Anerkennung ein unerlässlicher Motivationsfaktor. Neben dem aktuellen
Maßnahmenpaket in der Anlage muss vor allem die konstante Würdigung der
ehrenamtlichen Tätigkeit im Auge behalten werden.
2.
Verbesserung der Entschädigung für
ehrenamtliche Tätigkeiten
Wie angeführt soll das ehrenamtliche Engagement weiter im Mittelpunkt
stehen. Lediglich die Funktionsträger erhalten eine jährliche Entschädigung.
Für die Einsätze wird eine pauschale Entschädigung von bisher 12,00 € bezahlt. Zusätzlich geht
1,00 € in den Feuerwehrfonds des Aktiven. Lohnersatz fällt in der Regel nur bei
sehr langen Einsätzen an, wenn Feuerwehrangehörige aufgrund der langen
Belastung dem Arbeitsplatz fern bleiben müssen. Ansonsten werden
Feuerwehreinsätze in der Freizeit gefahren. Seitens der Freiwilligen Feuerwehr
Bühl wurde ein Arbeitspapier vorgelegt wie die ehrenamtlichen Funktionsträger
künftig entschädigt werden sollen. Details dieser Regelung können der Anlage
und der separaten Vorlage der Neufassung der Satzung der Stadt Bühl über die
Entschädigung der ehrenamtlich tätigen Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr
Bühl entnommen werden. Mehrkosten ca. 13.150,-- €. Ein erheblicher Teil der
Mehrkosten für die Einsätze in Höhe von 7.150,-- € wird über die Kostenersätze
wieder erwirtschaftet.
3.
Feuerwehrbonuskarte
Bereits seit 2009 gibt es die Feuerwehrbonuskarte. Der
Feuerwehrangehörige und seine Familienmitglieder sind von der Jahresgebühr für
Entleihungen in der Mediathek befreit. Im Schwarzwaldbad erhalten sie den
Sozialtarif, bei städtischen Veranstaltungen im Bürgerhaus die
Familienpassermäßigung. Mit Ausnahme der Gebühr in der Mediathek haben die
übrigen Leistungen durch die Gebührenstruktur im Schwimmbad und die fehlende
Reservierungsmöglichkeit von Plätzen im Bürgerhaus nicht die gewünschte Wirkung
erzielt.
Die Feuerwehr möchte an der Bonuskarte
festhalten. Die Leistungen und Anforderungen an die Bonuskarte wurden neu
gefasst.
4.
Feuerwehrfonds
Seit 2009 wird für alle Aktiven, die an mindestens 10 Proben oder
Einsätzen teilnehmen ein Grundbetrag von 80,-- €/Jahr + 1,-- € pro Einsatz auf
ein Sparbuch einbezahlt. Das Sparbuch wird bei Beendigung des aktiven Dienstes
ausbezahlt. Voraussetzung sind mind. fünf Jahre aktiver Feuerwehrdienst. Kosten
pro Jahr ca. 13.000,-- €, keine Mehrkosten durch das Maßnahmenpaket.
5.
Pressearbeit
Mittlerweile wurde die Homepage der Stadt Bühl mit der Homepage der
Freiwilligen Feuerwehr verknüpft.
Die diesjährigen Jubiläen fünf Jahre Kinderfeuerwehr und 40 Jahre Jugendfeuerwehr wurden entsprechend gewürdigt und durch eine Beteiligung der Freiwilligen Feuerwehr beim Zwetschgenfest auch öffentlichkeitswirksam präsentiert.
Zusätzlich ist eine weitere Pressearbeit zur Arbeit der Feuerwehrangehörigen oder Werbeaktionen vorgesehen.
Die Mehrkosten des
gesamten Maßnahmenpakets belaufen sich auf ca.
24.900,-- €/Jahr.
Beratungsergebnis Abstimmung/Wahl |
laut Beschluss- vorschlag |
Abweichender Beschluss |
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Ja |
Nein |
Enthalten |
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Anlagenverzeichnis: