Betreff
Erweiterung Aloys-Schreiber-Schule, Modul II
- zum weiteren Vorgehen
- zur Beauftragung eines Büros mit der Durchführung des
Wettbewerbs
- zur Darstellung der bereitzustellenden Kosten
Vorlage
VO/395/2016
Art
Vorlage

II. Beschlussvorschlag:

1.)   Der Gemeinderat stimmt dem Wettbewerb als nicht offenen kombinierten städtebaulichen Ideen- und hochbaulichen Realisierungswettbewerb zu.

 

2.)   Der Gemeinderat beauftragt das Architekturbüro Thomas Thiele mit der Durchführung des Wettbewerbes.

 

 


I. Sachverhalt:

Der Gemeinderat hat am 22. April 2015 die Verwaltung beauftragt, für die Erweiterung der Aloys-Schreiber-Schule einen städtebaulichen Wettbewerb durchzuführen.

 

Das Aufgabenfeld des auszulobenden Wettbewerbs besteht zum einen aus einem „Hochbauanteil“ und zum anderen aus einem „Stadtentwicklungsanteil“. Dieses Zusammenspiel unterschiedlicher Aufgabenstellungen ist spannend und bietet die große Chance, für den Bereich um Mediathek, Bürgerhaus Neuer Markt mit den beiden Schulen sowie dem Kinder- und Familienzentrum Lösungsansätze für eine gelungene Quartiersentwicklung zu erhalten. Mit der Möglichkeit des Erwerbs eines Grundstücks direkt im Anschluss an das Gelände der Aloys-Schreiber-Schule, den Überlegungen, aufgrund des baulichen Zustands der Schulsporthalle diese abzureißen und in das Neubauvorhaben zu integrieren, bietet sich die einmalige Gelegenheit, über eine weitere innenstadtnahe Tiefgarage nachzudenken.

 

Hiermit verbunden ist dann, die innere und äußere Erschließung des Gebietes zu untersuchen. Gerade auch vor dem Hintergrund, dass im Bereich des „Kaufland“ bauliche Veränderungen anstehen, ist im Vorfeld zu den Wettbewerbsvorbereitungen bereits das Verkehrsplanungsbüro Brilon, Bonzio, Weiser mit einer ersten Einschätzung der Verkehrsbeziehungen dieses Quartiers beauftragt.

 

Neben der verkehrlichen Entwicklung spielt die Ausgestaltung der Freiflächen in diesem mit Bildungs- und Kultureinrichtungen geprägten Stadtbereich eine bedeutende Rolle.

 

Ziel ist es, vor dem Hintergrund einer sich verändernden Schullandschaft mit all ihren Anforderungen an eventuell notwendigen Erweiterungsbauten sowie den „Hochbausolitären“ wie Bürgerhaus Neuer Markt, Mediathek und Realschule, ein nachhaltiges Stadtentwicklungskonzept zu konzipieren. Der Campus Bildung und Kultur, mit der Attraktivitätssteigerung der Aufenthaltsqualität des Freiraumes sind die Themen des Wettbewerbs.

Die Aufgabenstellung verknüpft unterschiedliche Fragestellungen miteinander. Als sinnvolles Verfahren mit zielgerichteten Lösungsansätzen bietet sich ein zweistufiges Wettbewerbsverfahren an.

 

...

 

 

- 2 -

 

Verfahrenstechnisch wird ein nicht offener kombinierter städtebaulicher Ideen- und hochbaulicher Realisierungswettbewerb vorgeschlagen.

 

Stufe 1 (Ideenteil) beinhaltet den städtebaulichen Entwurf im Maßstab 1:500 mit einem Konzept zur Quartiersentwicklung.


Stufe 2 (Vertiefungs- und Realisierungsteil) umfasst den konkreten ausgearbeiteten Gebäudeentwurf (Maßstab 1: 200 / Vorentwurfsplanung).

 

Verfahren:

Stufe 1:       ca. 25 bis 30 Teilnehmer sind sinnvoll, um für die Aufgabenstellung    eine ausreichende Varianz an Lösungsansätzen zu erhalten.

                   Aufgrund    der unterschiedlichen Fragestellung sind hier zwingend     Planungsteams aus verschiedenen Disziplinen zu bilden:

                   Stadtplanung / Gebäudeplanung / Freiraumplanung / fakultativ

                   Verkehrsplanung

 

Die Stufe 1 schließt mit einer Preisgerichtssitzung ab, in der auch Vorgaben / Korrekturen für die zweite Bearbeitungsstufe formuliert  werden können. 8 – 10 Büros werden ausgewählt für die Stufe 2.

 

Stufe 2:       Die Preisträger werden nicht bekannt gegeben, sondern dürfen sich dann nahtlos mit der Aufgabenstellung Hochbau beschäftigen. Die

                   Auslobung der Preisträger erfolgt dann in diesem Verfahrensschritt.

 

Vorläufiger Zeitplan:

09.06.    TA nö               - Vorberatung über Wettbewerbsverfahren

                                      - Vergabe der Durchführung

                                     

06.07.    GR ö                - Vergabe des Auftrags an das Büro

 

20.07.    GR nö              - Information über die erste Rohfassung des

  Auslobungstextes

 

August                           - Ergebnis aus Verkehrszählung zur Einarbeitung in

                                         Auslobungstext

 

21.09.    GR nö - Vorberatung des Auslobungstextes des Wettbewerbs

 

05.10. GR ö                   - Grundsatzbeschluss des Auslobungstextes

 

Anfang Oktober - Preisrichtervorbesprechung

 

Anfang Oktober - Vorankündigung / Anfrage Teilnehmer

 

Anfang November        - Auswahl der Teilnehmer

 

Anfang November        - Abgabe Auslobung der Teilnehmer

 

Mitte / Ende                  - Abgabe der Arbeiten Stufe 1 (Bearbeitungszeitraum

Dezember                       5 – 6 Wochen)

 

 

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Ende Januar 2017         - Preisgerichtssitzung

 

Anfang Februar             - Benachrichtigung Teilnehmer Stufe 2

 

Mitte März                   - Abgabe Arbeiten Stufe 2 (Bearbeitungszeit

  5 – 6 Wochen)

 

Mitte April                    - Preisgerichtssitzung Stufe 2

 

Mai / Juni                      - VOF – Vergabe Preisträger = Planungsstart

 

Juli                                 - Bauantrag

 

Mit der Durchführung des Wettbewerbsverfahrens schlägt die Verwaltung vor, das Architekturbüro Thomas Thiele zu beauftragen. Das Büro ist in Freiburg und Heidelberg vertreten und hat bereits Erfahrungen mit der Durchführung von Wettbewerben in der Verbindung Stadtentwicklung und Hochbau. Der Büroinhaber wird sein Büro in der Sitzung vorstellen.

 

Die Verfahrenskostenermittlung für den Wettbewerb geht im Ideenteil (Stufe 1) für den städtebaulichen Entwurf von einer Fläche von ca. 8,3 ha aus und im Realisierungsteil (Stufe 2) von einem Bauvolumen von ca. 4,0 Mio. € aus.

 

Hinzu kommen die Ausgaben für die Massenmodelle und die Preisgelder, Vergütung der Preisrichter sowie die Betreuung des Verfahrens durch das noch zu beauftragende Architekturbüro. Die Gesamtsumme beträgt ca. 203.000,00 €.

 

Im Haushalt 2016 sind unter Investitionsauftrag I21104200520 (Aloys-Schreiber-Schule, Ausbau Gemeinschaftsschule) insgesamt 1.680.000 Euro veranschlagt. Hiervon sind 80.000 Euro für den Städtebaulichen Wettbewerb (Modul 2) vorgesehen. Nach erster Kalkulation reicht diese Summe für die im Haushaltsjahr 2016 anfallenden Wettbewerbsausgaben.

Falls unerwarteter Weise bereits 2016 mehr Kosten anfallen, ist die Deckung jedoch über günstige Ausschreibungsergebnisse des Modul 1 gewährleistet. 

 

Für Preisgelder und die Vergütung der Preisrichter werden im Haushalt 2017 weitere 123.000,00 € anfallen.

 

Es steht im diesjährigen Haushaltsplan an dieser Stelle eine Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 400.000 Euro für das Modul 1 zur Verfügung. Es ist zum derzeitigen Zeitpunkt anzunehmen, dass diese nicht in dieser Höhe benötigt wird. Bis zu den Haushaltsberatungen für den Haushalt 2017 wird diesbezüglich Klarheit bestehen.

 

 

 

 

 

...

 

 

 

 

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Aufgrund der Tatsache, dass die Vorberatung des Auslobungstextes sinnvollerweise noch vor der Sommerpause mit dem Gemeinderat beraten werden soll, empfahl die Verwaltung dem Technischen Ausschuss, das Architekturbüro Thomas Thiele in der Sitzung für die Durchführung der notwendigen Vorarbeiten (allgemeine Organisation, Erstellen des Entwurfs des Auslobungstextes mit Anlagen) in Höhe von 13.600 Euro (brutto) zu beauftragen (Gesamtsumme 52.000 Euro, brutto). In der Sitzung des Gemeinderates erfolgt nach Zustimmung des geplanten Wettbewerbsverfahrens die Gesamtbeauftragung zur Durchführung durch das Architekturbüro.

 

Der Technische Ausschuss hat in seiner Sitzung am 09. Juni 2016 diesem Vorgehen einstimmig zugestimmt und die Verwaltung ermächtigt, bereits erste Arbeitstermine zur Vorbereitung des Auslobungstextes und der Organisation des Wettbewerbablaufes mit dem Büro durchzuführen.

 

Ein erstes Arbeitsgespräch hat nun ergeben, dass es sinnvoll ist, ab dem 20. Juli 2016 einen ersten Ausblick auf den Wettbewerbstext, samt Bearbeitungsumfang, vorzustellen und die Sommerpause zu nutzen, um auch in Abstimmung mit dem Gemeinderatsgremium benannten Sachpreisrichtern die Auslobungsbedingungsparameter zu besprechen.

 

Die Verwaltung empfiehlt dem Gemeinderat, den Beschlüssen des Technischen Ausschusses zu folgen.

 

 


 

Beratungsergebnis Abstimmung/Wahl

 

laut Beschluss-

vorschlag

Abweichender

Beschluss

Ja

Nein

Enthalten

 

 

 

 

 

 


Anlagenverzeichnis: