II. Beschlussvorschlag:
Der Wald-, Landwirtschafts- und Umweltausschuss beschließt, in diesem Jahr das Projekt „Solarpartnerschaften – Solarlampen im Regenwald“ mit 1.000 € und den Rechtshilfefonds mit 1.500 € zu fördern. Die Mittel stehen unter der Kostenstelle 56100000 zur Verfügung.
I. Sachverhalt:
Als
Mitglied im Klima-Bündnis hat sich die Stadt Bühl verpflichtet, ein
Regen-waldprojekt zu fördern und damit einen Beitrag zum Erhalt des tropischen
Regenwaldes mit seinen für das Klima bedeutenden Funktionen zu leisten.
Im
Jahr 2015 wurden die Förderung des Projektes „Solarpartnerschaften –
Solarlampen im Regenwald“ in Peru mit 1.000 € und ein Zuschuss für den
Rechtshilfefonds in Höhe von 1.500 € beschlossen. Vom Klima-Bündnis haben wir
im Oktober 2016 folgende Informationen zum aktuellen Stand der geförderten
Projekte erhalten:
Beim Projekt
„Solarpartnerschaften“ werden in Zusammenarbeit mit dem Verein
Pro Vita Andina e.V. in Peru an acht Standorten Werkstätten zum Zusammenbau von
Solarlampen eingerichtet. Indigene werden zu Technikern geschult und in die
Lage versetzt, die Lampen aus Bausätzen zusammen zu bauen und zu reparieren. In
drei Gemeinden erfolgt die Verteilung der Lampen in den Gemeinden über
Lehrerinnen gegen einen ermäßigten Preis und verbunden mit der Auflage, etwas für
den Umweltschutz zu tun.
Von März bis Mai 2016 lief an drei
Standorten, an denen insgesamt 439 Lampen verteilt worden waren, eine
Evaluierung. Dabei wurde überprüft, was gut läuft und was verbessert werden
kann. Resultat war, dass die Lampen die Lebensbedingungen in den Dörfern
erheblich verbessern. Sie werden benutzt, um abends noch Versammlungen abhalten
zu können, um abends Fischen gehen zu können und Handarbeiten oder Hausaufgaben
machen zu können. Auch schützen sie die Dorfbewohner bei nächtlichen Gängen vor
Schlangenbissen. Schwierigkeiten gab es bei der Organisation von Transport,
Verkauf und Reparatur in den Gemeinden. Als Folge der Evaluierung sollen jetzt
Komitees eingerichtet werden, die diese Aufgaben übernehmen. Die Fördermittel
der Stadt Bühl von 2014 und 2015 werden für die Evaluierung verwendet, sobald
die Rechnungen dafür vorliegen. Auch in Zukunft werden Mittel benötigt, um
Techniker auszubilden und die Lagerbestände aufzufüllen.
Die Zuschüsse der Stadt Bühl aus
den Jahren 2014 und 2015 für den Rechtshilfefonds in Höhe von jeweils
1.500 € werden zum einen zur Organisation eines Treffens von 200
Ashaninka-Anführern in Peru verwendet, deren Dörfer durch illegale
Regenwaldrodungen akut bedroht sind. Das Projekt in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft
für bedrohte Völker wurde 2016 abgeschlossen. Die Rechnungen folgen noch.
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Zum anderen wurden sie zur
Organisation eines großen Regional-Treffens zwischen indigenen Gemeinden und
500 Kautschuk-Zapfern verwendet. Indigene kooperieren mit den
Kautschuk-Zapfern, die in den 80 er Jahren zu Zeiten von Chico Mendes gegen
große Widerstände Regenwaldschutzgebiete eingerichtet haben. Chico Mendes ist
ein international bekannter Kautschuk-Zapfer, der ermordet wurde. Das Kautschuk
Zapfen in kleinen Mengen trägt zum Erhalt der Gebiete bei, da Kautschukbäume
zur natürlichen Vegetation gehören und nur in einem intakten Waldgebiet
gedeihen können. Beim Treffen ging es darum, gemeinsame Strategien gegenüber
politischen Entscheidungen auf nationaler Ebene zu entwickeln, die den Erhalt
und die Nutzung der Regenwaldgebiete durch Indigene und Kautschuk-Zapfer
gefährden können. Der Zuschuss aus Bühl wurde eingesetzt um Transport- und
Verpflegungskosten zu decken.
Es
wird vorgeschlagen, in diesem Jahr wieder das Projekt „Solarpartnerschaften –
Solarlampen im Regenwald“ mit 1.000 € und den Rechtshilfefonds mit 1.500 € zu
fördern. Bei der Summe von zusammen
2.500
€ handelt es sich bereits um einen durch den Sparhaushalt reduzierten
Förderbetrag gegenüber ehemals 4.000 € bis 2008. Die Mittel stehen unter der
Kostenstelle 56100000 zur Verfügung.
Beratungsergebnis
Abstimmung/Wahl |
laut Beschluss- vorschlag |
Abweichender Beschluss |
||
Ja |
Nein |
Enthalten |
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Anlagenverzeichnis: