Tiefbauarbeiten
II. Beschlussvorschlag:
Der Technische Ausschuss beschließt die Aufhebung der Ausschreibung
gemäß § 17 Abs. 1 Nr. 1 VOB/A und beauftragt die Verwaltung eine erneute
Ausschreibung im Frühjahr 2017 für beide Schieberschächte (Nord und Ost)
durchzuführen.
I. Sachverhalt:
Die Stadt Bühl beabsichtigt, im Stadtteil Balzhofen in der
Verbindungsstraße zwischen Balzhofen und Vimbuch einen Schieberschacht in den
dort vorhandenen Regenwasserkanal einbauen zu lassen. Die Baumaßnahme liegt am
nördlichen Ortsrand und ist über die Eichenwaldstraße zu erreichen.
Der Stadtteil Balzhofen wird im Trennsystem entwässert. Das anfallende
Regenwasser wird über das bestehende Regenwasserkanalnetz an mehreren
Einleitungsstellen in den Sulzbach eingeleitet. Im Hochwasserfall, wenn der
Wasserspiegel im Sulzbach über den Normalzustand ansteigt, wird das örtliche
Regenwasserkanalnetz vom Gewässer eingestaut. In Abhängigkeit des
Wasserspiegels und des damit verbundenen Einstaus nimmt die hydraulische
Leistungsfähigkeit des Kanalnetzes ab und eine Ableitung des Regenwassers aus
dem Ortsbereich ist u. U. nicht mehr gewährleistet. In der Vergangenheit, so
z.B. beim Hochwasserereignis im Mai/Juni 2013, kam es in Balzhofen bei extremen
Niederschlägen zu Hochwasserproblemen.
Für den Hochwasserschutz ist geplant, vor den Einleitungsstellen in den
Sulzbach zwei Absperrschieberschächte (Nord und Ost) zu installieren. Zunächst
soll der Schieberschacht Nord (nördlich der Bahnlinie und in Verlängerung der
Eichenwaldstraße) gebaut werden, um die Maßnahme in zwei Haushaltsjahren
finanzieren zu können. Der geplante Schieberschacht besteht aus zwei Kammern
mit einem mittig angeordneten Schieber, der im Hochwasserfall geschlossen
werden kann. Von der Stadt Bühl wird das Regenwasser aus dem Siedlungsbereich
dann mit einer mobilen Pumpe von der einen in die andere Kammer übergepumpt,
sodass die Ableitung des Regenwassers und damit die Überflutungssicherheit auch
im Hochwasserfall sichergestellt sind.
Das Ingenieurbüro Zink, Lauf, hat die Planung erstellt und die
entsprechenden Arbeiten am 10.10.2016 beschränkt ausgeschrieben. Insgesamt
sechs Fachfirmen wurden um Abgabe eines Angebotes gebeten. Beim
Eröffnungstermin am 25.10.2016 lagen drei Angebote vor.
Nach rechnerischer, technischer und wirtschaftlicher Prüfung der
Angebotsunterlagen konnten alle drei Angebote gewertet werden. Abschließend hat
die Firma Gerike GmbH, Rastatt, mit einer Gesamtsumme von brutto 84.183,46 €
das von den abgegebenen Angeboten wirtschaftlichste Ergebnis erzielt (siehe
Angebotsübersicht).
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Das Angebot liegt ca. 44% über dem kalkulierten Kostenrahmen gemäß
erstellter Kostenberechnung. Der Preisspiegel lässt erkennen, dass die
angebotenen Einheitspreise im Vergleich mit ähnlichen Baumaßnahmen auf
außergewöhnlich hohem Niveau angeboten wurden. Dies resultiert hauptsächlich
aus der momentan konjunkturellen Auslastung der Baufirmen, (sechs Firmen wurden
zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert, nur drei Firmen gaben ein Angebot ab).
Die Mittel sind unter Investitionsauftrag I55205980000 im Haushalt 2016
und 2017 eingestellt.
Die Verwaltung schlägt aufgrund der genannten Tatsachen dem Technischen
Ausschuss vor, die Ausschreibung gemäß § 17 Abs. 1 Nr. 1 VOB/A aufzuheben, da
kein Angebot abgegeben wurde, das den Ausschreibungsbedingungen entspricht
(unangemessen hohe Preise).
Die Schieberschächte Nord und Ost
sollen dann im Frühjahr des Jahres 2017 gemeinsam ausgeschrieben und die
entsprechenden Arbeiten vergeben werden. Hiervon verspricht man sich, auch
durch die Erhöhung des Auftragsvolumens insgesamt, wesentlich bessere Preise.
Beratungsergebnis
Abstimmung/Wahl |
laut Beschluss- vorschlag |
Abweichender Beschluss |
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Ja |
Nein |
Enthalten |
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Anlagenverzeichnis: