Grundsatzbeschluss und Vergabe an ein Fachbüro
II. Beschlussvorschlag:
Der Technische Ausschuss stimmt dem weiteren Vorgehen zur
Durchführung des Projektes „Klimawandel und Klimaanpassung: Zukunftsfähige
Gesund-heits-, Lebensumfeld- und
Erholungsvorsorge“ (KLIMOPASS) zu.
Die Verwaltung wird beauftragt, zur Durchführung des
Projekts, einen Auftrag in Höhe von
119.952 € an das Büro Hage+Hoppenstedt Partner (HHP), Raum- und
Umweltentwicklung, Rottenburg am Neckar, zu erteilen.
I. Sachverhalt:
Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft bietet über das
Forschungsprogramm „Klimawandel und modellhafte
Anpassung in Baden-Württemberg (KLIMOPASS) – Angewandte Forschung und
Modellprojekte“ für Forschung, Kommunen und Unternehmen Fördermöglichkeiten an.
In Verbindung mit dem Landschaftsplan hat die Stadt Bühl
sich im Rahmen des Forschungsprogrammes KLIMOPASS mit dem Projekt „Klimawandel
und Klimaanpassung: Zukunftsfähige Gesundheits-, Lebensumfeld- und
Erholungsvorsorge“ im Februar 2016 beworben. Im September 2016 hat die Stadt
Bühl vom Landesministerium einen positiven Bescheid auf Förderung
erhalten.
Die Behandlung der Themen Gesundheit und Wohlbefinden des
Menschen, mit Ausnahme der Erholungsvorsorge, hat bisher kaum Eingang in die
kommunale Landschaftsplanung gefunden. Ebenso wurde die Anpassungsnotwendigkeit
der Landschaftsplanung an den Klimawandel bisher nur ansatzweise thematisiert.
Im Bühler Modellvorhaben stehen diese Aspekte nun im Zentrum
des Untersuchungsfeldes. Dabei soll eine klimawandelgerechte Gesundheits-,
Lebensumfeld- und Erholungsvorsorge auf dem Weg gebracht und die Ergebnisse
sollen in Konzeptionen einer nachhaltigen Stadtentwicklung einbezogen werden.
Die Vorgehensweise ist derzeit noch Neuland in
Baden-Württemberg. Am Beispiel Bühl wird es nun erprobt und hinsichtlich einer
möglichen Übertragbarkeit auf andere (inter-) kommunale Landschaftspläne
überprüft. Die Gebietskulisse mit ihrer Lage im Oberrheingraben wie auf den
Schwarzwaldhöhen und die damit verbundenen lokalklimatischen Unterschiede
bilden eine ausgesprochen interessante Raumschaft für die Umsetzung eines
Modellprojektes. Die Ergebnisse können später beispielhaft von Dritten zur
Umsetzung herangezogen werden.
Das Projekt trägt zu einem Erkenntnisgewinn hinsichtlich der
Anwendbarkeit der noch jungen Methoden zur Identifizierung schutzwürdiger Raumnutzungen
einschließlich Anpassungskapazitäten und konkreter Handlungsmöglichkeiten auf
lokaler Ebene bei, wobei interdisziplinär verschiedene Handlungsfelder
verknüpft werden können.
…
- 2 -
Der starke partizipative Anteil des Vorhabens dient dem
Ziel, neben den mittlerweile stark verbreiteten, etablierten kommunalen
Klimaschutzkonzepten die Aufmerksamkeit verstärkt auf notwendige
Anpassungsmaßnahmen in der kommunalen Praxis zu richten. Dabei können
Anknüpfungsmöglichkeiten an den lokalen Klimaschutz berücksichtigt werden.
Die Durchführung des Projekts soll durch das Büro
Hage+Hoppenstedt Partner (HHP) in enger Zusammenarbeit mit der Projektleitung
der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg
(LUBW) unter Einbezug der Ergebnisse des Integrierten Klimaschutzkonzepts der
Stadt Bühl erfolgen. Die einzelnen Projektmodule werden inhaltlich so
ausgestaltet, dass sie wissenschaftlich haltbar und darüber hinaus für ihre
praktische Anwendung geeignet sind.
Das Arbeitsprogramm gliedert sich in drei Projektmodule,
welche nach Auftragserteilung noch im Jahr 2016 starten. Ein Zwischenbericht
wird bis zum 30. Juni 2017 und ein Abschlussbericht bis Ende April 2018 zur
geplanten Veröffentlichung durch die LUBW vorliegen.
Modul I: Datenerhebung,
Analyse und Bewertung
Im ersten Modul werden grundlegende Daten zusammengetragen.
Klimawandel, Gesundheit, Betroffenheitsanalyse, Auswirkungen auf die
Schutzgüter. Im Anschluss an die Datenerhebung erfolgt die Integration der
Ergebnisse in den Landschaftsplan.
Modul II: Definition
der interkommunalen Klimaanpassungserfordernisse und Entwicklung eines Ziel-
und Handlungsprogramms
Die Ergebnisse aus dem ersten Projektmodul bilden die
Grundlage für das Modul II. Hierbei werden Bürger- und Expertenbeteiligung
durchgeführt, in welchen die Klimaanpassungsziele innerhalb der
Landschaftsplanung definiert werden und in einem konkreten Handlungsprogramm
gebündelt werden. Die bisher erarbeiteten Ergebnisse des Klimaschutz- und
Energiekonzepts der Stadt Bühl fließen in den Landschaftsplan mit ein. Wissen,
Erfahrung und Ortskenntnisse können in optimaler Weise zusammengeführt werden.
Modul III: Entwicklung eines Handlungsprogramms zur
Klimaanpassung in der Landschaftsplanung
Ziel der dritten Werkstatt ist, ein Handlungsprogramm mit
konkreten Maßnahmen zur Klimaanpassung gemeinsam mit kommunalen Akteuren und
Experten zu entwickeln. Inhaltliche Grundlagen bilden die bisherigen
Projektergebnisse. Mögliche Verknüpfungen mit Handlungsfeldern des Integrierten
Klimaschutzkonzepts der Stadt Bühl werden bei der Entwicklung der Maßnahmen
berücksichtigt.
…
- 3 -
Ein paralleler Austausch der Ergebnisse der einzelnen Stufen
erfolgt mit der LUBW. Hier wird eine Kurzfassung des Projektes bereits im
Dezember diesen Jahres, ein Zwischenbericht 2017 sowie die späteren Ergebnisse
2018 über deren Plattformen veröffentlicht. Pressearbeit durch Berichte,
Veranstaltungen und Flyer erfolgt in den einzelnen Entwicklungsschritten.
Die Gesamtkosten für das Projekt betragen 119.952 €. Das
Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft bewilligt der Stadt Bühl
für das Forschungsprojekt eine Zuwendung von bis zu 94.952 € (79,2 %). Dieser
Betrag wird anteilig der erbrachten Module im Projektzeitraum ausbezahlt.
Der Eigenanteil der Stadt Bühl beträgt dabei 25.000 € (20,8
%).
Die benötigten Mittel
stehen im Haushaltsjahr 2016 unter der Kostenstelle 51100000 (Stadtplanung) zur
Verfügung und werden in den kommenden Haushaltsjahren 2017 und 2018 dem
Projektverlauf entsprechend hier angemeldet.
Beratungsergebnis
Abstimmung/Wahl |
laut Beschluss- vorschlag |
Abweichender Beschluss |
||
Ja |
Nein |
Enthalten |
|
|
Anlagenverzeichnis: