Betreff
Bericht zur Integrationsarbeit, Neuausrichtung des ehrenamtlichen Unterstützerkreises
Vorlage
VO/856/2018
Art
Vorlage

III. Beschlussvorschlag:

 

Der Gemeinderat nimmt den Bericht zur Integrationsarbeit zu seiner Kenntnis.

 

 


I. Sachverhalt:

 

Seit dem Jahr 2015 ist die Zuwanderung, insbesondere durch den hohen Zuzug an Flüchtlingen, auch in Bühl deutlich angestiegen. Zeitweise waren auf Bühler Gemarkung fünf Gemeinschaftsunterkünfte mit bis zu 500 Flüchtlingen geöffnet. Von diesen Personen leben immer noch 44 in der vorläufigen Unterbringung, 296 in der Anschlussunterbringung. Über den Familiennachzug sind 45 Personen nach Bühl gekommen (Stand 31.03.2018). Damit leben mit Stand 31.03.2018 385 Personen mit Fluchthintergrund in Bühl.  Insgesamt wohnen in Bühl inklusive den Ortsteilen 29.455 Menschen, davon 3.694 Personen mit einem ausländischen Pass. Dies entspricht einer Quote von 12,5% (Stand 31.03.2018). Geschätzt liegt der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund ungefähr doppelt so hoch.

Die zentrale Herausforderung der Integrationsarbeit besteht darin, für Migrantinnen und Migranten (nicht nur für Flüchtlinge) Strukturen und Angebote zu schaffen sowie gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. Insbesondere die frühzeitige Versorgung der Zuwanderer mit Bildungsangeboten ist ein wichtiger Baustein für gelingende Integration in Bühl. So wurden alle Kinder und Jugendliche schnellstmöglich mit einem Kita- oder Schulplatz versorgt. Für Erwachsene bietet die Stadt Bühl als anerkannter Träger des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) Alphabetisierungs- und Integrationskurse an.

 

Beispielhaft für wichtige Strukturen bei einer gelingenden Integration ist in diesem Zusammenhang auch der Unterstützerkreis für Flüchtlinge zu nennen. Auf gemeinsame Initiative der Stadt Bühl, den christlichen Kirchen, dem Frauenbund Bühl e.V. sowie dem Seniorenbüro wurde dieser bereits im Jahr 2014 ins Leben gerufen. Derzeit arbeiten rund 150 ehrenamtliche Personen im Unterstützerkreis -  Bürgerinnen und Bürger ebenso wie Migrantinnen und Migranten. Das große Engagement dieses Kreises soll nun, nach den Krisenjahren 2015 und 2016 sowie einem Jahr des Übergangs in 2017, in diesem Jahr neu aufgestellt werden. Ziel ist es, an die neuen Herausforderungen angepasste, dauerhafte und nachhaltige Strukturen für eine gelingende Integration weiterzuentwickeln.

 

Für die Überarbeitung der Strukturen des Unterstützerkreises haben bereits fünf Workshops in enger Abstimmung zwischen der Stadt Bühl, den Ehrenamtlichen und weiteren Partnern wie dem DRK Kreisverband Bühl-Achern e.V. sowie dem Bereich des Integrationsmanagements des Landkreises Rastatt stattgefunden. Dabei wurden die Handlungsfelder Sprache, Arbeit, Wohnen und gesellschaftliche Integration/Vereine genauer definiert. Für jedes Arbeitsfeld wurden darüber hinaus Aufgabenprofile für freiwillig Engagierte erarbeitet, in denen die jeweilige Tätigkeit für Ehrenamtliche genauer dargestellt wird. Wichtiger Baustein für die Begleitung der Freiwilligen für jedes Arbeitsfeld ist die Unterstützung durch ausgewiesene Expertinnen und Experten und eine inhaltliche Einführung zum Themenbereich, in welchem die grundlegenden Rahmenbedingungen, u.a. gesetzliche Grundlagen (Ausländerrecht, Arbeitsmarkt), Behördenstrukturen, Netzwerkarbeit sowie Aufgaben und Grenzen des Ehrenamts, dargestellt werden.

 

Im Sinne des Modellprojekts sozial-integrative Stadt ist es perspektivisch geplant, die bisherigen Unterstützungsstrukturen – beschränkt auf Flüchtlinge – für weitere Personengruppen auszuweiten. Damit werden die Handlungsfelder Integration für Neuzugewanderte und Ehrenamt im Sozialbereich enger miteinander verzahnt und Synergien geschaffen.

 

 


II. Finanzielle Auswirkungen:

 

Fortbildungs- und Veranstaltungsaufwand in Höhe von 2.000 €.

 

 


Anlagenverzeichnis: