a) Stellungnahmen der Fraktionen
b) Beschluss der Haushaltssatzung sowie der Wirtschaftspläne für die Eigenbetriebe "Abwasserbeseitigung" und "Breitbandnetz"
II. Beschlussvorschlag:
Der Gemeinderat beschließt die Haushaltssatzung
2017 sowie die Wirtschaftspläne 2017 der Eigenbetriebe „Abwasserbeseitigung“
und „Breitbandnetz“.
I. Sachverhalt:
Der
Oberbürgermeister hat in der Sitzung vom 14. Dezember 2016 den
Haushaltsplanentwurf 2017 im Gemeinderat eingebracht und in seiner
Haushaltsrede erläutert. Am 16. und 18. Januar 2017 wurden der städtische
Gesamtergebnishaushalt, der Gesamtfinanzhaushalt mit mittelfristiger
Finanzplanung sowie die einzelnen Teilhaushalte, die Wirtschaftspläne der Eigenbetriebe „Abwasserbeseitigung“ sowie
„Breitbandnetz“ und der Stellenplan der Stadt beraten.
Der
Haushaltsentwurf 2017 umfasst insgesamt ein Volumen von 76,7 Mio. € an
ordentlichen Erträgen (Vorjahr 68,9 Mio. €), denen ordentliche Aufwendungen in
gleicher Höhe gegenüberstehen und weist damit ein nach den gesetzlichen
Vorschriften ausgeglichenes Ergebnis aus (Vorjahr mit Defizit -5,6 Mio. €).
Dem
Haushalt 2017 liegen für die allgemeinen Finanzerträge aus Steuern und
Zuweisungen die Prognosen und gesamtwirtschaftlichen Eckwerte aus der
Herbstprojektion 2016 der Bundesregierung (November-Steuerschätzung) sowie
deren Umrechnung auf die baden-württembergischen Kommunen durch die kommunalen
Spitzenverbände und dem Finanzministerium zugrunde. Bei diesen Prognosen wurde
von einer erfreulichen wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland ausgegangen,
die sich in einer hohen Beschäftigung, wachsenden Einkommen der privaten
Haushalte sowie steigenden Gewinnen der Unternehmen äußern soll. Für das Jahr
2017 wird ein Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um real 3,1 % erwartet,
3,2 % für 2018 und 3,1 % jeweils für die Jahre danach bis 2021 erwartet. Diese
Einschätzung spiegelt sich vor allem in den deutlich erhöhten Kopfbeträgen und
Zuweisungen im Rahmen des FAG wider sowie in den Anteilen an Umsatz- und
Einkommensteueraufkommen.
Die
eigene Prognose für das Gewerbesteueraufkommen vor Ort wird bedingt durch
Veränderungen bei örtlich ansässigen Unternehmen den ansonsten sehr günstigen
Rahmenbedingungen nicht im gleichen Umfang folgen können. Auch hier kann jedoch
mit allen Vorbehalten hinsichtlich weiterer, bisher nicht bekannter
Entwicklungen davon ausgegangen werden, die im Haushalt 2017 eingestellten
20,25 Mio. € aus Gewerbesteuererträgen zu erreichen (Vorjahr 18,5 Mio. €).
Die
übrigen eigenen Steuereinnahmen wurden ebenso wie die Verwaltungsgebühren und
sonstigen Erträge etwa in Höhe der im Vorjahr bzw. in 2015 erzielten
Rechnungsergebnisse veranschlagt.
Aus
den Gemeindeanteilen an Einkommensteuer und Umsatzsteuer fließen dem Haushalt
rd. 21,5 Mio. € (Vorjahr 20,1 Mio. €) zu, mit einem Zuwachs von 1,4 Mio. €
gegenüber dem Vorjahr (+0,7 Mio. €) wird nach den eher verhaltenen, schwächer
werdenden Zuwachsraten der Vorjahre für das Bundestagswahljahr 2017 erstmals
wieder ein deutlich positives Signal zu den Wachstumserwartungen von der
Bundes- und von der Landesregierung gegeben.
Die
Zuweisungen aufgrund FAG stellen sich in 2017 nochmals deutlich günstiger als
im Vorjahr für den Haushalt dar. Während im Vorjahr die Bühler Steuerkraftsumme
sehr nahe an der sogenannten Bedarfsmesszahl lag und somit als „auskömmlich“
eingestuft zu relativ niedrigen Zuweisungen aus dem FAG führte, wird im Jahr
2017 das äußerst niedrige Gewerbesteuerergebnis aus 2015 zu eklatanten
Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr führen:
·
erhöhter Kopfbetrag der
Investitionspauschale auf 77,- € je Einwohner x 105 % +
287 T€
·
Zuweisungen nach mangelnder Steuerkraft + 4.340 T€
·
Zuweisung Flüchtlingskostenausgleich
(neu, vorläufig) + 238
T€
·
Rückgang FAG-Umlage (Weniger Ausgaben) + 1.361 T€
·
Rückgang Kreisumlage (Weniger Ausgaben) + 1.338 T€
Verbesserungen aus FAG insgesamt in 2017 + 7.564 T€
Bei
den übrigen Zuweisungen für Straßenunterhalt, Kreisstadtaufgaben etc. sind
keine Auswirkungen erkennbar.
Aus
dem Teilhaushalt 9 – Allgemeine Finanzwirtschaft werden im Jahr 2017 nach dem
vorliegenden Haushaltsentwurf durch diese teils konjunkturell bedingten
Verbesserungen, teils aufgrund des schwachen Steuerergebnisses aus 2015
errechneten Zuweisungen insgesamt 34,1
Mio. € (Vorjahr 26,3 Mio. €) als allgemeine Finanzmittel zur Verfügung
gestellt werden können. Der Finanzbedarf für sämtliche Teilhaushalte 1 - 8 kann
damit vollständig abgedeckt werden, der Gesamtergebnishaushalt kann den
gesetzlich geforderten Ausgleich nachweisen (Vorjahr Defizit -5,6 Mio. €).
Im
Finanzhaushalt ergibt sich aus den zahlungswirksamen Vorgängen des
Ergebnishaushaltes ein Zahlungsmittelüberschuss in Höhe von +5,47 Mio. €
(Vorjahr Defizit -1,8 Mio. €), die als
Eigenmittel für Investitionen zur Verfügung stehen. Zusammen mit
Verkaufserlösen aus Grundstücken, Investitionszuweisungen sowie
Erschließungsbeiträgen können damit sowohl die Tilgungsleistungen für die
bestehenden Fremddarlehen als auch sämtliche Investitionsausgaben von immerhin
12,4 Mio. € finanziert werden, es verbleibt zum Jahresende sogar noch ein
geringer Kassenmittelzuwachs von 103 T€. Dieses durchaus erfreuliche Gesamtbild
ist zu einem großen Teil jedoch der endgültigen Rückführung des
Gründungsdarlehens aus dem Eigenbetrieb „Abwasserbeseitigung“ mit einer letzten
Tranche von 4,25 Mio. € geschuldet, anders wäre das immense
Investitionsprogramm 2017 nicht ohne Neuverschuldung darstellbar gewesen.
Größte
Positionen im investiven Bereich sind der Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses
für die westlichen Stadtteile in Balzhofen (1,9 Mio. €), der städtebauliche
Wettbewerb „Campus Bühl“ und die damit verbundenen Investitionen in der
Aloys-Schreiber-Schule (0,9 Mio. €), die
Straßenfertigstellung im Gewerbegebiet Bußmatten und der Unteren Strut (1,1
Mio. €) sowie die Sanierung der Benderstraße (0,5 Mio. €) und der Beginn der
Kirchplatzsanierung (0,5 Mio. €).
Eigenbetrieb
Abwasserbeseitigung:
Erträge
und Aufwendungen in Höhe von rd. 5,4 Mio. € zeigen ein nahezu ausgeglichenes
Planergebnis (Verlust -5 T€; Vorjahr Gewinn +183 T€). Größtes
Investitionsvorhaben ist der Bau eines Regenklärbeckens in der Dieselstraße für
2,0 Mio. €, außerdem verursachen allein die Kanalsanierungen in der
Bahnhofstraße und der Benderstraße Ausgaben von ebenfalls 1,0 Mio. €. Für
Investitionen sowie für die Rückzahlung / Umschuldung des Gründungsdarlehens
über 4,25 Mio. € wird der Eigenbetrieb neue Kredite in Gesamthöhe von rd. 7,7
Mio. € aufnehmen müssen.
Eigenbetrieb
Breitbandnetz:
Erträge
und Aufwendungen zeigen im ersten Jahr ein Defizit in Höhe von 125 T€, das
aus dem städtischen Haushalt ausgeglichen wird. In den nächsten Jahren werden weiterhin
Defizite erwartet, die jedoch nach und nach kleiner ausfallen sollen. Die
Defizite sollen im Eigenbetrieb als Verlustvorträge angesammelt werden, um
später zu erwartende Gewinne zunächst dagegen aufzurechnen. Für die geplanten
Investitionsausgaben in Höhe von 1,34 Mio. € werden Zuschüsse vom Land über 670
T€ erwartet, außerdem ist eine Kreditaufnahme über 671 T€ vorgesehen.
Beratungsergebnis
Abstimmung/Wahl |
laut Beschluss- vorschlag |
Abweichender Beschluss |
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Ja |
Nein |
Enthalten |
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Anlagenverzeichnis: